Klassisches Rollenverständnis
Ja, ich weiß… ist für Flintenweiber nicht unbedingt ein Thema. Sicher auch ein heikles, aber ich versuche es mal.Es ergab sich das Gespräch mit einem Bekannten, in dem er offenbarte, dass er eher das klassische Rollenverständnis wünscht. Ich fasse mal mit meinen Worten zusammen:
Er fände z.B. 1,5 Berufstätige in einer Partnerschaft gut, so dass die Partnerin für ihr Taschengeld arbeitet. Sie soll halbe Tage etwas arbeiten, was ihr wirklich Spaß macht, sie erfüllt und wo sie sich selbst verwirklichen kann; und nicht so sehr des Geldes wegen.
Dann kann sie sich den Rest des Tages darüber Gedanken machen, was er gerne mag und worüber er sich freuen würde... (er meint damit keinen Sex!!!!!!) Damit es ihm abends gut geht und er sich mit ihr entspannen kann. Natürlich soll sie die Zeit auch nutzen, um sich selbst zu verwirklichen. Damit sie glücklich und zufrieden ist und sich nicht auf der Arbeit auspowert.
Sie soll sich finanziell damit nicht abhängig machen (er würde das finanzielle derweil auch an sie ausgleichen), sondern rundum glücklich und zufrieden sein. Denn er glaubt nicht, dass das möglich ist, wenn man 8 Stunden am Tag arbeiten "muss". Es sei doch schön, wenn er das Geld verdient und wenigstens einer von beiden abends relativ entspannt ist.
Seine Zusammenfassung: „Ich als Mann hab als Haupternährer zu gelten, der seiner Frau (Familie) ein schönes Leben bieten kann. Die Frau hat zwar auch ihren Job, aber auch die Möglichkeit, sich einerseits selbst zu verwirklichen, andererseits aber auch, bei und mit allem nötigen Respekt und der entsprechenden Anerkennung der Arbeit, die das macht, für die Organisation des gemeinsamen Lebens zu sorgen.“
Ich zitiere ihn an dieser Stelle, weil ich das ein sehr spannendes Thema finde - gerade, weil es ein Flintenweib natürlich erst mal zum Widerspruch geradezu herausfordert! - und ihn deshalb gefragt habe, ob er etwas dagegen hat, wenn wir das hier in diesem Kreise diskutieren.
Er findet das auch spannend, weil auch er wissen möchte, ob er in der Beziehung wirklich zu weltfremd und naiv ist; und ob seine Vorstellung von Partnerschaft irgendwie“ verkehrt“ und nicht mehr zeitgemäß bzw. von Frauen erwünscht ist.
So, ich möchte klar stellen, dass es kein Bekannter von mir wäre, wenn er der Obermacho wäre. Kommentare à la „Was ist denn das für ein Chauvi!“ sind absolut deplaziert!
Ich wünsche mir eine Diskussion, die sich ernsthaft mit dieser Art von Rollenverständnis auseinandersetzt und denke, hier verfügen alle Damen über den geistigen Horizont, das hinzubekommen.
Mir als Vollblut-Flintenweib wäre das nichts. MEHR sage ich erst mal nicht dazu, um eure Meinungen nicht in irgendeine Richtungen zu beeinflussen.
Also: Wäre das eine mögliche Rollenverteilung für euch? Es klingt ja eigentlich wie der Himmel auf Erden. Oder etwa nicht? Hättet ihr Bedenken? Wenn ja, welche?
Silvia
PS: Eine Bitte an die Mods: Bitte setzt den Thread auf öffentlich. So kann - wenn er denn möchte - mein Bekannter hier nicht nur mitlesen, sondern sich auch aktiv beteiligen.