Auch ich habe sehr viele Unterschiedliche Erfahrungen gemacht. Mein Freundeskreis ist aktuell zwischen 20 und 40 Jahre. Ich habe mehr männliche Freunde und nur wenige Weibliche.
In meinem direkten Freundeskreis sind die Hälfte schon immer sehr aufgeschlossen gewesen, da ich mir nicht die Butter vom Brot nehmen lasse und das auch zeige. Bei einigen ist mir aber aufgefallen, dass die Toleranz nur oberflächlich ist. Sobald es die eigene Freundin ist, kommt das alte Rollenbild wieder an die Oberfläche.
Das fand ich sehr besorgniserregend, da dies insbesondere im Studentenkreis vorkam. Gerade von denen hatte ich mehr erwartet, da sie sich teilweise in Demos engagiert hatten.
Ich gebe aber auch zu, nach traumatischen Ereignissen, halte ich mich von bestimmten Bevölkerungsgruppen fern. An Diese habe ich auch einen guten Freund verloren, der eine komplette Gehirnwäsche bekommen hat. Von heute auf Morgen waren "Emanzen" wie ich das Problem und es wäre gegen die Natur, dass Männer nicht ihr Recht auf Sex mit Frauen bekommen. Es wäre ein Unding für uns, nicht "angemessen" erzogen zu werden. Deswegen würde alles schief laufen. Tiefste Steinzeit....
Zu ihm habe ich verständlicherweise seit vielen Jahren keinen Kontakt mehr.
Aber auch im Alltag finde ich, hat es wieder zugenommen mit diesen Vorurteilen.
Ich fahre zum Beispiel ein sehr sportliches und getuntes Auto. Gerade in dieser Szene, gehen viele junge Männer davon aus, das Auto würde mir nicht gehören oder mein Freund hätte es kreiert. Das Frau sich ernsthaft damit beschäftigt, natürlich ausgeschlossen... Sie soll nur als Accessoire drin sitzen.
Oder auch die Kinderfrage. Ich bin kinderfrei und extrem glücklich mit meinem selbstgewählten Leben. Andere fühlen sich dadurch getriggert und greifen mich dafür an. Ich "wäre keine richtige Frau" oder solle "mit dem Feministin Scheiß aufhören und endlich Mal meiner Verpflichtung nachkommen".
Gott sei Dank habe ich einen Partner gefunden, der exakt wie ich tickt. Das war wirklich die Nadel im Heuhaufen.
Er ist sensibel und weint auch Mal, das finde ich super, da er einfach ehrlich mit seinen Emotionen umgeht. Auch er wurde schon angegriffen, weil er "sein Weib nicht unter Kontrolle hat".
Allein das zeigt mir, das wir bis zur Gleichberechtigung und auch wahren Toleranz, noch einen weiten Weg haben.