https://www.3sat.de/film/dokumentarfilm/penissimo-106.html
Die Reportage lief gestern auf 3sat - und ist noch in der Mediathek abrufbar.
Besitzt der Mann seinen Penis - oder ist er von ihm besessen? Warum ist das Patriarchat in vielem ein "Penis'archat"? Und wie kam es, dass ein - oft sehr unscheinbares - Organ zu einem Symbol für Macht und Ohnmacht werden konnte?
Schon kleine Buben beginnen sich an ihm - oder vielmehr ihn selbst - zu messen, manche hören damit nicht auf, auch wenn sie längst erwachsen sind. Wenn er steht, dann oft für Macht und militante Männlichkeit, kultisch überhöht in Religionen und alten Mythen. Doch wenn er fällt, kann das der Stoff für Dramen sein. Keine Vermessung, sondern ein - zum Teil durchaus lustvolles - Hinterfragen von Klischees, männlichem Selbstwert und Ängsten sowie dessen, was es eigentlich bedeutet, ein moderner Mann zu sein, präsentiert Filmemacherin Gabi Schweiger mit ihrem jüngsten Dokumentarfilmprojekt "Penissimo".
Der Film geht auf die Suche nach dem Penis - von den evolutionären Anfängen der Menschheit und seiner Kulturgeschichte bis zur differenzierten Wahrnehmung in der Gegenwart.
Mir hat vor allem gefallen, wie viele unterschiedliche Männer zu Wort kommen. Nicht nur Experten, die sehr Erhellendes und Informatives beisteuern, sondern auch 'normale' Männer. Zu Themen wie Macho, guter Sex oder was ist Männlich?
Die meisten Männer sind sehr reflektiert und es kristallisiert sich heraus, was wir auch schon oft hier thematisiert haben: die Rollenbilder sind im Umbruch - auch und gerade für Männer. Wie sollen sie sein, wie fühlen sie sich gut, an wem können sie sich orientieren?
Es geht nur gemeinsam, wenn Männer und Frauen daran arbeiten, die Wahrnehmung von Mann-Sein und von Frau-Sein in der Gesellschaft verändern. Also ihre eigene Wahrnehmung zu allererst.
Sehr beeindruckt hat mich das Projekt der 'Heroes' in Salzburg. Toll, was diese jungen Männer leisten.
Mehr solcher Männer braucht die Welt!