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Ist das Anführen Geschlechterabhänig?

**********51597 Paar
559 Beiträge
Themenersteller 
Ist das Anführen Geschlechterabhänig?
Leider gibt es nach wie vor viele Männer, die sich schlicht und ergreifend genieren, Befehle von Frauen anzunehmen. Weil Frauen oft immer noch als das „schwache Geschlecht“ angesehen werden, gibt es immer wieder Charaktere, die sich in Situationen, in denen sie Frauen untergeordnet sind, in ihrer Männlichkeit bedroht fühlen und dann aus falschem Stolz heraus lieber eine Dummheit begehen, als deren Befehle zu befolgen.

Doch was macht einen guten Anführer aus? Warum ist es nicht egal, ob es ein Mann oder eine Frau ist? Alles was man dazu braucht sind: Disziplin und Willenskraft, Empathie, soziale Kompetenzen und Selbstmotivation, Lernbereitschaft und den Mut Fehler einzugestehen?

Somit ist es doch egal, ob Mann oder Frau führt? Geht es nicht eher um die Persönlichkeit als um das Geschlecht?

Ist es meine Mair, dass Frauen in Führungspositionen nach einem harmonischen Miteinander streben und weniger nach Ellbogenmentalität?

Warum werden die Eigenschaften, die einer männlichen Führungsperson mit Wohlwollen zugesprochen werden, als „unsympathisch” klassifiziert , wenn sie eine Frau aufweist?

Je mehr Frauen endlich in bislang versperrte Positionen vordringen, als Kanzlerin, Bankerin, Chefin, Soldatin, Müllwerkerin, umso deutlicher wird, dass die Gesellschaft dadurch zwar fairer, darüber hinaus aber nicht besser wird. Die Probleme einer modernen Gesellschaft bleiben.

Denn das Weibliche rettet nicht. Das bedeutet: Das Männliche zerstört nicht.
Aber erst wenn wir Frauen genauso scheiße finden wie Männer, so unmoralisch, egoistisch, verantwortungslos, kommen wir auf die Idee, keines der Geschlechter mehr mit Etiketten zu versehen.
*******_nw Frau
7.609 Beiträge
Ich glaube dass dieses Phänomen nicht ausschließlich geschlechtsbezogen ist. Männer die kleiner oder schwächer oder weniger selbstbewusst wirken als der Befehlsempfänger haben nach meiner Beobachtung sehr ähnliche Probleme. Körperliche Präsenz ist eines der Mittel mit denen man eine Bereitschaft erreichen kann, dass andere Befehlen folgen. Aber es ist nicht die Einzige. Ich habe das damals mit Lehrlingen oder Gesellen die ich anzuleiten hatte so gemacht dass sie meinen Spott gefürchtet haben - das hat wunderbar funktioniert. Wir haben uns ansonsten immer sehr gut verstanden aber wenn ich etwas durchsetzen wollte oder musste gab es da auch keinerlei Probleme. Wir hatten am Anfang mal zwei, höchstens drei Tänzchen und dann war die Sache klar ... *zwinker*
****ra Frau
2.593 Beiträge
JA!
Ich bin in Zeiten des völligen Behaviourismus aufgewachsen und erzogen worden, als man glaubte: "Genetik ist völlig irrelevant, Alles Rollenverhalten ist anerzogen"

Seit 1990 arbeite ich im Bereich Verhaltensphysiologie, habe jahrelang in der funktionellen Bildgebung gearbeitet, d.h. bei Leuten im MRT gemessen WANN+WO sie denken, um raus zu kriegen WIE Denken funktioniert und habe gemerkt, daß man in vielen Punkten die Genetik nicht ignorieren kann...
Natürlich sind das keine absoluten Unterschiede, aber tendenziell sind XY-Menschen von anderen Einflüssen getriggert, als XX-Menschen und da das menschliche Verhalten ein multifaktorielles Geschehen ist, wird das Alles nicht nur durch Genetik UND Erziehung beeinflusst, sondern auch durch die Biochemie im Körper, im Sinne von Neurotransmitter-, Enzym-, Stoffwechselregulation, die wiederum abhängig ist von Umwelteinflüssen/Ernährung/Drogen und der genetischen Steuerung. .. sehr komplex!
Zusätzlich ändert sie die Biochemie im Laufe des Lebens, manche Neurotransmitter/auslösenden Faktoren werden schwächer, Andere stärker...

ein Beispiel: Lohngerechtigkeit
(Uni Bonn, 2007, https://www.researchgate.net … n_the_Human_Ventral_Striatum )
=>2 Leute spielten ein Spiel miteinander: sie sahen Punktwolken und mussten entscheiden: sind das mehr oder weniger als 3/7/19/23/55/173/2800/X Punkte, 300 Durchgänge, für die richtige Antwort gab's eine Belohnung (zwischen 10 und 165€) und einer der Durchgänge wurde nachher ausgelost und der entsprechende Betrag wurde echt ausgezahlt.
Aber: Die Belohnung war nicht gerecht verteilt, d.h. wenn beide richtig getippt hatten, bekam vielleicht ein Spieler 30 und der andere Spieler 120€.
Am Schluß kam raus, was jeder erwartete: derjenige, der mehr gekriegt hatte fühlte sich besser und der, der weniger gekriegt hatte fühlte sich schlechter (anhand Gehirnaktivität gemessen).

DIE SENSATION!
Das gab sofort ein Science-Paper (für die nicht Naturwissenschaftler: Die wissenschaftliche Zeitschrift Science ist ein ganz wissenschaftliches Veröffentlichungsmedium in den Naturwissenschaften, in denen der Wert eines Forschers an der Anzahl der veröffentlichten Artikel (Papers) gemessen wird. Meine Docs waren total begeistert und haben die Studie wiederholt, diesmal mit weiblichen Probanden (derartige Studien werden an spezifischen Gruppen gemessen: meist an rechtshändigen, kaukasischen - genetisch kaukasisch heisst abstammungsmäßig Mitteleuropäer - Männern zwischen 18-35) und da kam was signifikant Anderes raus!

=>Die Probandin, die mehr hatte, hatte ein schlechtes Gewissen, also fühlte sich signifikant schlechter als die männlichen Probanden mit dem höheren Gewinn und die Probandin, die weniger hatte, fühlte sich bei weitem nicht so schlecht, wie die männlichen Probanden mit dem niedrigeren Gewinn. (Frauen werden ja sowieso ungerecht bezahlt *zwinker*)

DAS haben aber meine Docs nicht gerafft, also warum ein Anderes Ergebnis raus kam und haben es nicht publiziert.

Ich habe die Geschichte dann allen möglichen Frauen erzählt und die sagten ALLE sofort: "ist doch klar! Natürlich ist das Gehalt wichtig, aber viel wichtiger ist doch das Umfeld: ob ich morgens gern auf die Arbeit gehe, ob ich mit meinen Kollegen (und Innen) gerne zusammen arbeite, daß ich kein Bauchgrimmmen beim Gedanken an Arbeit habe, etc etc, pp.

DAS wäre ein sensationelles Ergebnis gewesen bezüglich Mitarbeiterzufriedenheit, QM, etc... aber das haben meine Docs nicht so gesehen...
Die männliche Vorherrschaft ist überwiegend ein Erbe des über Jahrtausende hin geschaffenen Denkens der sog. Hochkulturen - einem von Männern dominierten, erzwungenem und eingtrichtertem Denken. Das wirkt bis heute nach und wirkt sich, gut messbar, etwa im Lohnsektor aus. *paddle*

Soweit kleinere, noch einigermaßen unberührt lebenden Ethnien wissenschaftlich untersucht werden konnten hat sich gezeigt, dass es Gruppen/Völker sowohl mit männlichen wie mit weiblichen Führern gab und vereinzelt noch gibt. Die jeweilige Vorherrschaft wurde zwar innerhalb einer Gruppe meist tradiert, eine grundsätzlich männliche Führungsstruktur aber läßt sich definitiv nicht nachweisen.

Heute nähern wir uns zögerlich einem Denken an, das Frauen auch ohne
Quotenregelung in Führungspositionen sieht. Betonung liegt auf 'zögerlich...

Grundsätzlich denke ich, dass das Anführen *nachdenk*
und speziell die Fähigkeit dazu, geschlechtsunabhängig ist.


Es gibt einfach Menschen - Frauen wie Männer -
die ihrem Wesen nach eher 'Lokomotiven', Vorreiter, sind
und andere, die sich lieber als 'Waggons' einer Lok anhängen.

Idealer Weise ist die Fähigkeit zu Führen *megaphon*
mit einem gewissen Weitblick/Intellekt verknüpft
*vielglueck* und dem Wunsch, eine generelle Verbessung zu schaffen
statt pure Machtgelüste zu erfüllen. *barbar*
****en Frau
18.262 Beiträge
Ich beschäftige mich schon seit einiger Zeit mit dieser Frage. Und zwar aus eigenem Erleben und meinem, hm, nennen wir es Unverständnis oder Erstaunen meinerseits.

Also, es geht um Folgendes:
Ich merke zunehmend gerade hier im JC meine Wirkung auf andere. Mein Mann sagt, man nenne so jemanden opinion leader. Ich schreibe zu einem Thema, was ich dazu denke und lege dabei sehr viel Wert und Augenmerk darauf, nicht missionarisch rüberzukommen oder meine Ansichten als die einzig Wahren darzustellen. Dennoch oder vielleicht gerade deswegen wird meiner Meinung "gefolgt".
Warum? Keine Ahnung!

Auch im direkten Kontakt mit Menschen merke ich eine Art der Unterordnung. Das forciere ich nicht, im Gegenteil, ich sehe mich als (erfolgreiche) Gastgeberin, die dem Gast alle möglichen Wünsche erfüllt. Nichtsdestotrotz ist eine ständige Achtung, ein Respekt zu spüren, der von den anderen ausgeht.
Eigentlich fühle ich mich in der Führungsrolle recht unwohl und nehme sie nur dann ein, wenn ich merke, dass sie kein anderer ausfüllen kann.
Zeitgleich kann ich ausgesprochen gut führen, organisieren und eine Gruppe von Menschen leiten.


Alles das hat mich eine ganze Zeit sehr verunsichert, vor allem im Hintergrund mit meiner submissiven Sexualität und dem von mir gedachten Selbstbild. Vor ca. einem Jahr habe ich dann für mich die Lösung gefunden. Es gibt einen Begriff für mich:
Submissive Alpha Female.

"Submissive Alpha Female, ich kürze ab mit sAF, wird im englischsprachigen Raum eine Frau genannt, die selbst eine Alpha ist und trotzdem einen dominanten Mann sucht.

Was bedeutet das?
Diese Frauen sind unabhängig im Denken, oft sehr gut ausgebildet, sie haben innere Stärke und ein stabiles Selbstwertgefühl. Es fällt ihnen leicht, andere anzuleiten und sich durchzusetzen. Nicht selten übernehmen sie die Führungsrolle, beruflich und auch privat. Beruflich mag es sich für die sAF um ein nettes Spiel handeln, ein intellektueller Tango. Privat führt es mit Sicherheit ins Desaster, sind sie gezwungen, die dominante Rolle zu übernehmen.

Warum wünscht sich eine sAF überhaupt einen dominanten Mann? Man könnte ja annehmen, sie sucht eher einen devoten, den sie führen kann? Tatsächlich fühlen sich viele devote Männer von ihr angezogen. Nur kann sie mit diesem Konzept nicht glücklich werden. Jedenfalls nicht so ganz ;-).
Dominante, starke Männer erregen sie. Sie diskutiert gerne mit ihnen, empfindet sie als aufregend. Ihre Phantasie wird angeregt. Sie braucht ein Gegenüber, dass ihr intellektuell gewachsen ist. Ein Gentleman, der elegant führen kann, lässt bei ihr alle Leitungen durchbrennen. Denn trotz allem, sie ist eine Submissive.

Im Grunde ihres Herzens wartet sie auf den Mann, bei dem sie sich geborgen fühlen kann. In dessen Fähigkeiten sie vertraut und dessen Lead sie sich anvertrauen kann. Dann nämlich, kann sie sich endlich ganz als die Frau fühlen, die sie ist, oftmals so gut verborgen vor der Aussenwelt: anhänglich und zärtlich, leidenschaftlich und wild, verletzlich und ja, so sehr devot und unterwürfig."
http://forum.gentledom.de/in … 14-Submissive-Alpha-Females/

Seitdem ich diese "Definition" gefunden habe, bin ich deutlich besser mit mir im Reinen und kann mich mit meiner natürlichen Führungsrolle besser abfinden.
*****ida Frau
17.303 Beiträge
Gruppen-Mod 
sehr spannend,
vielen Dank @****en, wenn es dafür einen Begriff gibt, wir Menschen brauchen einfach Namen.
*hi5*

Und: ich bezeichne mich gerne weiterhin als Frau, die schlicht und einfach weiß, was sie will, das auch klar äußert und den Respekt, den sie anderen entgegenbringt auch von diesen anderen einfordert.
andererseits.... *nachdenk* was passierte wohl, wenn ich das mal eine zeitlang aufs Profil klebte? Oder auf die Pinnwand? frei nach dem Motto: who knows? *zwinker*

was die Ursprungsfrage betrifft: ich denke nicht, dass Führen geschlechtsspezifisch ist.
Es mag in unserer gegenwärtigen Gesellschaft so aussehen, und wird auch eher so gefördert, dass männliches Führen 'normal' ist, doch was gute Führung ausmacht, ist keine Frage des Geschlechts.
Sondern eine Mischung aus Arsch_in_der_Hose_haben, Mitdenken, Verantwortung und Gelassenheit.
****ao Mann
14 Beiträge
Eine Gesellschaftsfrage
Meines Erachtens nach läuft es momentan so, dass vor allem Männern eine Führungsrolle zugeschrieben wird. Auch denen, die diese Rolle womöglich gar nicht ausfüllen (können oder wollen). Demgegenüber stehen dann Frauen, die natürlich führen (im Sinne von keinem gestellten oder erzwungenen Verhalten sondern Natürlichkeit und Selbstverständlichkeit im Tun) und sich in der Position eines Leaders wohl fühlen. Aber diese sind ja in unserer gesellschaftlichen Perspektiven nicht zum führen geboren, sondern um zu folgen.
Folgend denke ich, dass wenn beide Geschlechter unter gleichen Voraussetzungen erzogen würden, sich die Führenden gleichermaßen verteilen und nicht so gezwungen häufig bei Männern auftreten bzw. erwartet werden wie zur jetzigen Zeit. Aber da fehlen uns noch einige Schritte, um endlich zu erkennen, dass wir alle Menschen sind und Ansprüche oder finanzielle Mittel oder dominante Rollen nicht vom Geschlecht abhängen, sondern von den ganz individuellen Rahmenbedingungen, die jeder Mensch hat.
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