Meine Version
Vielen Dank für die Zahlreiche und abwechslungsreiche Beteiligung. Ich habe die Entwicklung mit Spannung verfolgt.
Jetzt möchte ich meine Variante hier darstellen.
Vorab noch einige Worte zur Situation.
Es geht nicht darum, eine unbekannte Person für Tantra zu begeistern oder auch nur Interesse zu wecken.
Zunächst reicht mir völlig, wenn mein Gegenüber Tantra ein wenig einordnen kann. Mein Gegenüber sollte also erkennen, dass es weder um eine spezielle Servietten-Klebetechnik noch um ein weites Gebiet im Osten Russlands geht.
Nicht einmal das von manchen vermutete geheime Buch mit den zig Stellungen, die in abendlichen Treffen immer reihum durchgevögelt werden, sind eine auch nur halbwegs passende Vorstellung.
Zudem ist die Position der Person beliebig. Es könnte mein Nachbar, den ich im Kaufhaus getroffen habe, sein. Aber auch mein alter Freund Klaus oder der Direktor Europa der Firma, für die ich arbeite.
Meine Erfahrungen mit den Versuchen, Tantra jemand inhaltlich völlig fernen auch nur im Ansatz zu erklären, haben mir gezeigt, dass es einige NoGo´s bzw. Unworte gibt, die im ersten Kontakt auf keinen Fall verwendet werden sollten. Denn ich habe festgestellt, dass sofort nachdem das Wort gefallen ist, man zum Pott rauchenden verrückten erklärt wird, der sein Leben in mit Räucherkerzen zugenebelten Räumen verbringt und dort Mantren vor sich hin brummt. Sofort, nachdem man so zum Spinner deklassiert wurde, wird man nicht mehr ernst genommen. Schlimmstenfalls auch beruflich nicht mehr.
Zu den Begriffen, die ich also vermeide, zählen:
• Spirituell/Spiritualität
• Esoterik/esoterisch
• Gott/Göttlich(keit)
• Seele
• Meditation
• Energie
Viele der Begriffe sind in Zusammenhang mit Tantra eigentlich unverzichtbar - aber nicht im ersten Kontakt. Da kann ich sehr gut darauf verzichten.
Aus "Meditation" mache ich dann "Konzentrieren auf sich selbst" oder aus "Seele", die Berührt wird, wird ein "Herz", das berührt wird.
Meine nachfolgende Definition passt gut zu meiner Kurzform der tantrischen
Tantra: Elevator Pitch - was sind: DIE tantrischen Prinzipien?
Teilweise hab ich die Fomulierungen auch nur geklaut und ein wenig angepasst. Leider weiss ich nicht mehr wo - der/die Autor(in) möge die nicht Nennung entschuldigen...
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Tantra ist für mich Achtsamkeit - in allen Bereichen meines Lebens, vor allem aber im Umgang mit mir selbst und mit meinem Gegenüber.
Ein ständiges Hinfühlen, was gerade richtig und angebracht ist - jetzt, hier, ohne Blick auf gestern oder morgen
und ohne Wertung, ob mein Gegenüber jung/alt, dick/dünn, Mann/Frau ist.
Und Tantra ist ein weiter Blick auf Sexualität - nicht nur auf den Akt oder auch nur auf den Kontakt mit dem Partner,
sondern in erster Linie mit Blick auf den Umgang mit meinem Körper und mit Sinnlichkeit, in Sinne von "die Welt erfahren mit allen Sinnen meines Körpers".
Tantra ist auch Disziplin - der immer neue Versuch, tantrische Prinzipien im Alltag zu leben.
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