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Zeitzeugen - Grabstätten

Friedhöfe
als Kind und Jugendlicher machten sie mir Angst.
Heute geben sie mir nicht viel.
Meine Erinnerungen habe ich anders, in Gedanken, an Orten wo wir waren.

Was ich überhaupt nicht mag, sind ungepflegte Gräber.
Wo du weißt, es sind Angehörige da und es kümmert sich niemand.
Das finde ich genauso schlimm wie überladene Gräber.
Im Leben keine Zeit gehabt die Eltern zu besuchen, aber die Gräber werden überhäuft mit Blumen und tollen Steinen.......

Traurig machen mich Gräber von Kindern, jungen Menschen.
Das tut mir weh, da kommen mir manchmal die Tränen.

Meiner Tochter sagte ich mal im Gespräch, ich wolle kein Grab haben.
Sie solle meine Asche in die Nordsee streuen oder in einen Friedwald.
Puh da hatte ich was gesagt........
Sie hat mich traurig angeschaut und meinte nur. Aber vielleicht brauchen wir dein Grab dann für uns. Das es für uns leichter wird.
Das hat mich sehr nachdenklich gestimmt.
*****har Paar
41.021 Beiträge
JOY-Team Gruppen-Mod 
Auch wenn ich schöne, alte Gräber aus ästhetischen Gesichtspunkten mag: Mir ist es sowas von egal, ob ich mal ein Grab habe oder nicht und was damit passiert ...

Wer zu Lebzeiten keine Zeit für mich hatte, muss auch nicht an meinem Grab stehen und heulen. Und all die Liebe, die oft in Gräber und in ihre Pflege gesteckt wird, hätte ich lieber noch zu Lebzeiten.

(Der Antaghar)
*********rlin Paar
7.003 Beiträge
Aber vielleicht brauchen wir dein Grab dann für uns.

Ich glaube, das ist ein sehr wichtiger Aspekt, den man bei seinen subjektiven Gedanken wie

Mir ist es sowas von egal, ob ich mal ein Grab habe oder nicht und was damit passiert ...

bedenken sollt.
Ich persönlich habe das auch ganz lange gesagt . . .
nun erlebe ich aber, was ein Grab in unserer Familie bedeutet.

Wer zu Lebzeiten keine Zeit für mich hatte, muss auch nicht an meinem Grab stehen und heulen.

Vollkommen richtig.
Und was machen die Anderen ?
Natürlich ist auch der "kleine Altar" zu Hause Erinnerungsmöglichkeit.
Bei vielen Völkern steht ja sogar die Asche der Ahnen zu Hause . . .
bei uns leider nicht erlaubt . . .


Und all die Liebe, die oft in Gräber und in ihre Pflege gesteckt wird, hätte ich lieber noch zu Lebzeiten.

Ich erinnere mich eines Gesprächs mit einem sehr alten Mann, den ich ob seiner opulenten Grabpflege ansprach.
Ein Satz war:
Es beruhigt meine Seele, den oft bin ich ihr nicht gerecht geworden . . .

Manchmal kommt die Einsicht leider spät, zu spät . . ?

LG Merlin
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Friedhosgrenze . . .
*****har Paar
41.021 Beiträge
JOY-Team Gruppen-Mod 
Klar, lieber Merlin, das waren - logischerweise - nur meine völlig subjektiven und NUR für mich geltenden Gedanken über mein späteres Grab.

Mir wäre es auch am liebsten, man würde meine Asche in den Wind streuen - und die Erinnerung an mich im Herzen behalten. Ansonsten werde ich mich ohnehin von der anderen Seite immer wieder mal melden und mich in Erinnerung bringen ...

*g*

(Der Antaghar)
*********rlin Paar
7.003 Beiträge
Ansonsten werde ich mich ohnehin von der anderen Seite immer wieder mal melden und mich in Erinnerung bringen ...

Das glaube ich gerne !
Wouw....
Lieber Merlin.....
Deine letzten Fotos und Collagen sind einfach faszinierend und wundervoll, wenn man das bei diesem Thema sagen darf.

Die natürliche Subtilität ist beeindruckend.
Echt Klasse.

LG
*******Mae Frau
789 Beiträge
Hi, ich bin letztens auf dem Dortheenstädtischen Friedhof in Berlin gewesen, wo einige große Namen liegen (Paul Dessau, Bert Brecht und Frau, Johannes Rau..)
Und ich hab mich nicht getraut, das Handy aus der Tasche zu nehmen, um eine von den tollen Grabengeln zu fotografieren. Ich kam mir wie eine Einbrecherin vor...


Was mir auffiel, waren die Einschusslöcher an einigen alten Grabsteinen und Mausoleen. Da wurde offenbar sogar auf den Friedhöfen heftig gekämpft.


B.
Diese Bilder habe ich während meines vorletzten Urlaubs in New Orleans gemacht. Was mir da vor allem aufgefallen ist war die merkwürdige Stimmung. Einerseits sind diese Friedhöfe ja wegen ihrer Einzigartigkeit eine Touristenattraktion und es werden ganze Busse "angekarrt" aber andererseits herrschte doch eine stille, würdevolle Atmosphäre, die den meisten Friedhöfen eigen ist. Auch ich war zwischen Ehrfurcht und - ja, was? nennen wir es mal wissenschaftliches Interesse - hin- und hergerissen.
*********rlin Paar
7.003 Beiträge
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*****har Paar
41.021 Beiträge
JOY-Team Gruppen-Mod 
Eine beeindruckende Grabstätte, sehr eindrücklich und stimmungsvoll fotografiert!

(Der Antaghar)
****Ra Paar
4.662 Beiträge
..stimmt wieder schöne Aufnahmen..

auch wir haben im Urlaub wieder Aufnahmen gemacht...schaut mal...
Lichtspiel auf dem Flügel
****Ra Paar
4.662 Beiträge
auch auf der Mainau gab es einen schönen Engel*schwärm*...
*****har Paar
41.021 Beiträge
JOY-Team Gruppen-Mod 
*top*

(Der Antaghar)
**********undee Frau
2.727 Beiträge
So schön die Eindrücke auch sind ... mir widerstrebt es auf Friedhöfen zu fotografieren. Aus Pietätsgründen ... sicher ist es ein Ort der inneren Einkehr und des Nachdenkens ... doch mir sagt eine innere Stimme das dort doch die Kameras bitte verschlossen bleiben sollten ...
*********rlin Paar
7.003 Beiträge
@Heavens_Gate
Diese Empfindungen hatte ich früher auch einmal.

Ich fotografiere niemals dort , wo ich einen Menschen an einem Grab verweilen oder arbeiten sehe.

Ich habe etliche Gespräche mit Menschen auf den Friedhöfen geführt, einschließlich Friedhofsverwaltern.

9 von 10 haben mich dazu motiviert es (weiterhin) zu tun,
wobei der Respekt den Menschen und dem Ort gegenüber gewahrt bleibt.

Es ist halt nicht nur eine Sache, was man tut, sondern auch wie.

LG Merlin
Andere Zeiten - andere Bestattungssitten
Im Jahre 1979 nahmen wir für unser Landesmuseum an einer prähistorischen Grabung teil, wo wir im Eingángsbereich einer Schule auf einem 10 x 4 m Schnitt in einer Tiefe von zirka 2,3 m auf 56 Urnenfeldergräber gestoßen waren.

Damals, so 900 - 1200 v.Chr. gab man dem Verstorbenen Einzugschalen als Essensgefäße und diverse Ton-, Schmuck- und Wertgegenstände als Grabbeigaben bei de Brandbestattungen ins Jenseits mit.

Beeindruckend war eines unserer "Steinkistengräber" - die sowieso zu den Raritäten dieser Epoche gehören - da die größenmäßig entsprechend bearbeiteten Steinplatten ein Italien-Import waren, was auf einen besonders ehrenwerten und geschätzten Verstorbenen schließen ließ.
Prähistorisches Steinkistengrab der Urnenfelderkultur, ca 900-1200 v. Chr.

Grabung Hauptschule Wildon bei Graz, 1979
Profilbild
****ia Frau
22.263 Beiträge
Der jüdische Friedhof unserer Stadt.

Seit dem Holocaust wurde dort niemand mehr beerdigt.
Meinen Kindern fiel das auf. Gelegenheit für eine kleine Geschichtsstunde. Sie waren danach recht nachdenklich...
Im jüdischen Ritus gibt es zwar gelegentlich auch Kerzen aber wesentlich ist, dass du dem Versorbenen einen Stein mitgebracht und auf seinem Grab hinterlegt hast.

Dieser Stein erinnert einesteils daran, dass einst nur ein Stein als Erinnerung an die durch die Wüste geflohenen und dort verstorbenen Israeliten geblieben ist, andererseits soll aber dem Toten mit diesem Stein aufgezeigt werden, dass an seinem Lebenswerk weitergebaut wird.
Blumen sind ein Freundschaftszeichen der Lebenden, Steine der Toten.
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