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Vorkommnisse & Tatbestände

*********uivre Paar
3.560 Beiträge
Themenersteller 
Vorkommnisse & Tatbestände
In Kürze:

Hohenzoller will Besitz zurück. Die Bundesregierung verhandelt.

Herreros wollen Anerkennung als Genozid. Die bundesregierung verhandelt nicht.

Tenor: Zur Zeit der Vorkommnisse habe es den Tatbestand Völkermord noch nicht gegeben - nach dieser Logik hätte der Genozid der Türkei in Armenien nie verurteilt werden dürfen, da es den Tatbestand 1915 auch noch nicht gab.

Wie seht ihr das?

Siehe auch: hohenzollern.lol
**61 Mann
1.042 Beiträge
Ohne die Artikel gelesen zu haben: Wundert's Dich?

Politik ist (und war schon immer) Willkür.

Neuerdings durch den - mit zunehmender Dummheit weniger transparenten - Umhang "Demokratie" legitimiert.
******s_X Mann
1.065 Beiträge
Was in Deutsch-Südwestafrika, dem heutigen Namibia passiert ist war Völkermord und ist auch als solches von der Bundesrepublik als Völkermord 2016 anerkannt worden.

Demzufolge hat auch der Rechtsnachfolger Bundersrepublik Deutschland mit dem Rechtsnachfolger von Deutsch-Südwestafrika gesprochen.

Der Verhandlungspartner ist zu recht Namibia und keine Interessenvertretung, deren Klage auf Reperationen von 2016 zu Recht im März 2019 von einem new Yorker Gericht abgewiesen worden ist.

Zu den Hohenzöllern: Klar wäre es einfach, die Im Einigungsvertrag festgelegten Entschädigung bei Enteignung durch die DDR/die Führung in der sowjetischen Besatzungszone, mit einem Federstrich für die Hohenzöllern ungültig zu machen.

Ich bin aber froh, das abseits allem geselschaftsspaltenden Populismus weiternhin geltendes Recht beachtet wir und man über Dinge, die fragwürdig im geltenden Recht sind geredet wird.
*******enig Mann
8.401 Beiträge
@******s_X Danke und Zustimmung! Politik wird übrigens hauptsächlich von denen als willkürlich wahrgenommen, die ihre eigene oft genug willkürliche Rechtsauffassung nicht durchsetzen können. Den Vorwurf der Willkür an die Adresse der Bundesregierung halte ich für ziemlich gewagt.
*********uivre Paar
3.560 Beiträge
Themenersteller 
Nun ja - ganz so simpel darf man es sich m.E. dann doch nicht machen.
VOR dem Herrero-Aufstand stellten die Herrero rund 40% der Gesamtbevölkerung und bildeten die weitaus größte Bevölkerungsgruppe.
Nach dem Genozid ging diese Rolle an die Ovambo über.
Die Bundesregierung verhandelt also mit weitgehend unbetroffenen Nutznießern, wenn sie sich an die offizielle Lesart hält.
Adaptiert: Brächte man die Schiiten im Iran um und verhandelte danach mit den verbliebenen Sunniten, inwieweit dafür Entschädigungen zu leisten sind ... ein Schelm, wer Arges usw.
*******tia Mann
5.067 Beiträge
Umhang "Demokratie"

Bei allem, was zur Zeit Gutes und Schlechtes abgeliefert wird:
Demokratie ist kein Umhang.
Ohne Demokratie gäbe es kein Neomagazin und kein hohenzollern.lol
*******enig Mann
8.401 Beiträge
Lieber @*********uivre , ich vermute, dass niemand in diesen Verhandlungen es sich zu einfach macht. Wenn du aber schon die verschiedenen Stämme bzw. Ethnien ins Feld führst (durchaus wissend, dass speziell in Afrika Stammesführer oftmals wesentlich größere Macht und Einfluss haben als irgendwelche Regierungsvertreter) darf ich dir vielleicht nahelegen damit anzufangen, den Namen der Herero korrekt zu schreiben. Nicht HeRRero mit Doppel-R. Die Herrenrasse waren schließlich andere. Und dass der Rassenwahn kein Privileg der pösen deutschen Nazis ist, musste ich in der Zeit lernen, als ich in Südafrika gearbeitet habe: da versuchte mir ein schwarzer Mitarbeiter allen Ernstes einzureden er wäre was besseres als sein Kollege, denn er sei ja ein Venda und sein Kollege nur Xhosa....

Das Gefühl etwas besseres zu sein als seine Mitmenschen scheint wirklich universell zu sein und die Ableitung unterschiedlicher Handhabung der Betroffenen, von Verbrechen ganz zu schweigen, ebenso. Wahrlich nichts, auf das die menschliche Rasse stolz sein müsste.
*********uivre Paar
3.560 Beiträge
Themenersteller 
Schön, dass es wenigstens in orthographischer Hinsicht einen Beitrag gab. *sarkasmus*
*****eit Paar
182 Beiträge
"Wie seht ihr das?"
Diese Frechheit der Clans !
Einen hübscher Artikel hierzu -->
******************************unst und Leben:

Auf die zentrale Forderung, wieder in Schloss Cecilienhof oder einem anderen repräsentativen Gebäude auf Staatskosten residieren zu können, gäbe es von mir einen praktikablen Gegenvorschlag. Ich plädiere dafür, im neugebauten Berliner Stadtschloss ein bis zwei Zimmer dem Clan-Chef und seiner Familie zu überlassen.

Die völkerkundliche Sammlung, die das Schloss beziehen soll, ist im Moment vor allem mit der Frage beschäftigt, ob Völkerkunde überhaupt noch zeitgemäß ist. Würde man einen deutschen Traditions-Clan dort als lebendiges Exponat ausstellen, hätte man gleich mehrere Probleme gelöst.

Artgerechtes Anschauungsobjekt

Die armen Clan-Adeligen hätten eine standesgemäße Adresse, die Besucher eine lebendige Begegnung mit den Abgründen deutscher Geschichte, und die Tradition der Völkerausstellungen, bei denen früher die Einwohner von kolonialisierten Ländern als menschliche Readymades ausgestellt wurden, hätte eine historisch spannende Wendung gefunden. Denn schließlich war der Vorfahr des jetzigen Familienoberhaupts ein überzeugter Kolonialherr, der vor Völkermord nicht zurückschreckte, um seinen Platz an der Sonne zu erobern. Wenn nun sein Nachkomme in der artgerechten Umwelt eines Schlosses als Anschauungsobjekt dient, wie so etwas enden kann, hätte er doch noch eine sinnvolle Aufgabe gefunden.

Immerhin ist durch den neu zur Schau gestellten Hochmut des ältesten deutschen Clans eines klar geworden: Clan-Kriminalität ist eine Pest, gegen die der Staat das Machtmonopol seiner Anti-Mafia-Gesetze in Stellung bringen muss. Und solange dieser schrille Fall hausgemachten Irrsinns die Gerichte beschäftigt, sollte man den Mund bei anderen kriminellen Clans nicht allzu voll nehmen. Im Gegensatz zu dieser Mutter aller kriminellen Clans sind sie kleine Fische.

Dieser Text ist zuerst bei "Cicero Online" erschienen


*******enig Mann
8.401 Beiträge
….dieser Artikel lässt mich ratlos zurück. Ich weiß beim besten Willen nicht, was ich damit anfangen soll.
*****eit Paar
182 Beiträge
Zitat von *******enig:
….dieser Artikel lässt mich ratlos zurück
Eine Hilfestellung: Die Frechheit zu glauben sich nehmen zu dürfen - erinnert an Clanverhalten...
Wenn festgestellt wird, dass es den Hohenzollern per Entschädigungsgesetz zusteht, steht es ihnen zu.

Darin sehe ich erst einmal keine Frechheit. Sondern geltendes Recht.



Andererseits frage ich mich eher: Wo kommt das alles denn her?

Von wem hat es "der hohe Adel" denn "von Gottes Willen" her genommen über die Jahrhunderte?

Doch von denen, bei denen es nun wieder angekommen ist.
Dem Volke!

Wobei... wenn wir für das, was "unsere Vorfahren" da "zusammenerwirtschaftet" haben, im Museum dann eh wieder Eintritt zahlt, (er)geht es uns auch nicht besser als den Hohenzollern.
*****eit Paar
182 Beiträge
Zitat von ******ine:
Wenn festgestellt wird, dass es den Hohenzollern ... zusteht, ...
...ist sicher richtig, nur stellt sich auch die Frage "warum sie gerade jetzt so ungeniert aus der Deckung treten". Amüsant finde ich, wie im zitierten Artikel mit Clan-Selbstverständnis verglichen wird. Und es gibt es auch eine Antwort auf das "Wo kommt das alles denn her?" Deshalb möchte ich gern den O-Text verlinken:
https://www.monopol-magazin.de/hohenzollern-clankriminalitaet?amp

...dann eh wieder Eintritt zahlt, (er)geht es uns auch nicht besser als den Hohenzollern
...das ich jetzt nicht verstanden
******s_X Mann
1.065 Beiträge
@*********uivre

Wenn also die Bundesregierung an Namibia seit 1990 über eine Milliarde Euro gezahlt hat und davon nichts oder wenig bei den Hereos angekopmmen ist sollte die Interessenvertretung wohl gegen den Namibischen Staat klagen und nicht gegen die Bundesrepublik.

Davon ab ist so ein Vorgehen wie die Klage in New York für die Hereos mehr als ungeschickt, da so etwas natürlich die laufenden Verhandlungen mit Namibia (auch wegen der eingereichten Berufung immer noch) zum Stllstand bringt.


Zum Thema Hohenzollern: Ich sehe keinen Unterschied ob es um Oma ihr Häuschen oder um ein Schloß geht, wenn beides enteignet worden ist. Der einzige Unterschied ist höchstens, ob eine Rückgabe möglich ist oder andere gewichtige Umstände zu einem mönitären Ausgleich führen.

Wen das mit dem "Erwerb" bzw Herkunft von Objekten vor hunderten Jahren stört, der soll gefällist leise in die Politik gehen und die gesetzlichen Grundlagen für solch lange zurückliegenden Vorgänge per Gesetz definieren.

@*****eit

Es ist nicht die Frechheit sich etwas zu nehmen, es ist eine berechtigte Anfrage auf Basis des Einigungsvertrages

Ganz allgemein sollte man sich tunlichst von seinen Gefühlen trennen wenn es um Rechtsangelegenheiten geht. Das gilt für Juristen und unbeleckte noch viel mehr.
*****eit Paar
182 Beiträge
@******s_X
Ob es
...eine berechtigte Anfrage...
ist, gilt es doch zunächst einmal zu klären, nicht wahr?!

...sich tunlichst von seinen Gefühlen trennen ...gilt für Juristen und unbeleckte noch viel mehr.
Der "Oma ihr Häuschen" zu entschädigen entspräche in diesem Sinne einer Reparationsforderung. Die von Dir gesprochene Milliarde ist aber im Rahmen der Entwicklungszusammenarbeit geflossen - das ist (rechtlich) was anderes. - Gehen wir konform?

Ich denke es geht um eine rechtliche als auch um eine politisch-moralische Frage. Und ich finde es etwas widerlich "die Oma" in einen Topf mit Faschismus-Förder-u.-Gewinnlern zu werfen.
******s_X Mann
1.065 Beiträge
Natürlich ist es legitim, zumindest wenn man maL seinen inneren Neidhund, vergisst und sich den Einigungsvertrag zwischen Staaten als Angleichungung des in Deutschland bereits für zivilrechtliche (also zwischen Personen) geltende Ansprüche auf Entschädigung durchliest.

Nur noch mal zum langsam Mitdenken: Die Rückgabe oder Entschädigung für Oma ihr Häuschen geschieht auf Basis des Einigungsvertrages. Die Rückgabe des von SU/DDR den Hohenzollern weggenommenen Besitzes auch.

Oh je, der nächste undefinierte Populistenbegriff "politisch-moralische" Frage. Was ist das und warum die Zusammenziehung von Bereichen die in der gelebten Ausführung so garnicht zusammenpassen. Halt eines fällt mir doch ein: 2015 als aus moralischen und christlichen Beweggründen die Grenzen für Flüchtlinge geöffnet wurden. Danach ist mir kein weiterer Fall bekannt wo eine "moralische" Intentention eingeflossen ist. Selbst 1989 war weniger moralisch als geltendem Recht (der Präambel des GG) das die Bundesrepublik nicht die Grenzen dichtgemacht hat.

Was Du wiederlich findest oder nicht, ist im Rhamen der freien Meinungsäußerung ziemlich egal. Um es in Anlehnung einer Bundestagsrede von Kubicki zu sagen. Du hast das Recht im Rahmen der Gesetze alles zu sagen, das halte ich aus. Aber es gibt kein Gesetz was andere dazu zwingt deine Meinung teilen zu müssen.

Ich habe ja lange über legt ob dieser Post aus der ganz rechten Ecke oder mehr aus dem Bereich MLPD kommt. Dank Deiner " Faschismus-Förder-u.-Gewinnlern" weiß ich es jetzt.

Daher abschließend: Eine Politische Einigung zwischen uns wird es nicht geben solange das L im Gedankenkonstrukt vorhanden ist. Mit Marx kann ich gut leben, seine Utopien entsprechen ja fast vollständig einen Christlich/Humanistischen Welt- und Geselschaftsbild was ich für erstrebenswert halte.
*********uivre Paar
3.560 Beiträge
Themenersteller 
*******enig Mann
8.401 Beiträge
Aha, damit wird die Debatte also praktisch "amtlich"? Oder hat die FAZ noch eigene Erkenntnisse hinzugefügt? Und zur Frage des Eröffnungsbeitrages: die Bundesregierung kann Verhandlungen führen mit wem auch immer sie will, aber zwingen kann man sie nicht dazu und man kann sie auch nicht zwingen mit dem einen solche Verhandlungen zu führen und mit dem anderen auch oder eben nicht.
*****eit Paar
182 Beiträge
Zitat von ******s_X:
Natürlich ist es legitim, zumindest wenn...*
wiederlich:
Du wiederholst Deinen Denkfehler:
Die Forderungen erlöschen, wenn festgestellt wird, die Enteigneten hätten "dem nationalsozialistischen System erheblichen Vorschub geleistet". Dieses wird aber gutachterlich dem Wilhelm vorgeworfen: "...durch sein in großer Stetigkeit erfolgtes Handeln... erheblich Vorschub geleistet." (Malinowski 2014).
"Oma ihr Häuschen" hat damit nix zu tun - daher lass bitte es einfach mal weg.

*widerlich:
Deine steilen Erkenntnisse in Absatz 3 bis 6
Warum so zornig? Las ich nicht "man (soll) sich tunlichst von seinen Gefühlen trennen wenn es um Rechtsangelegenheiten geht"? (Pegasos_X 18.11.)
*****eit Paar
182 Beiträge
Ich hab versucht die 4 Gutachten kurzzufassen.

Dies wird gutachterlich dem Wilhelm vorgeworfen:
"...durch sein in großer Stetigkeit erfolgtes Handeln... erheblich Vorschub geleistet." (Malinowski 2014).

Es lässt sich ... nicht bestreiten, dass Wilhelm, insbesondere in der Auflösungsphase der Weimarer Republik und in der Konsolidierungsphase des "Dritten Reiches", stetig und in erheblichem Maß zum Übergang der Macht an die NSDAP und zu deren Festigung beigetragen hat. Das geschah in vollem Bewusstsein und Einverständnis mit dem Weg in die Diktatur, verbunden mit der Hoffnung auf einen prominenten Platz in den neuen Verhältnissen.
... mit dem die (künftigen) Machthaber rechnen mussten und nachweislich auch rechneten. ... (Brandt S.59)


Die von den Zollern beauftragten Gutachten kontern:

An folgenden Kernaussagen kann kein Zweifel bestehen: Kronprinz Wilhelm hat dem NS-System keinen Vorschub geleistet. In der politisch bewegten Endphase der Weimarer Republik hat Kronprinz Wilhelm einen überaus aktiven Part bei der Verhinderung einer Kanzlerschaft Hitlers gespielt. Auch nach Januar 1933 lehnte Kronprinz Wilhelm das NS -System aktiv ab. Er stand von Anfang an den sich formierenden Widerstands-Netzwerken nahe. (Pyta 2016)

Kronprinz Wilhelm hat dem nationalsozialistischen System keinen erheblichen Vorschub geleistet. Seine Handlungen waren nicht dazu geeignet, ... war vielmehr Ergebnis der Unfähigkeit des Kronprinzen, in einem komplexen und sich schnell verändernden politischen Umfeld effektiv zu handeln. (Clark)

- - - - - - - Unterm Strich - - - - - - -
lese ich heraus: "2mal durchgefallen" gegen "dem NS-System keinen Vorschub geleistet / unschuldig wegen seiner Unfähigkeit"

@*******enig
Die Debatte dürfte spätestens durch Einschaltung des Anwalts Hennig amtlich geworden sein. Durch FAZ und SZ wird sie nicht "amtlich" sondern öffentlich - was den hohen Zollern nicht gefällt.
Warum wohl? (Dafür eine Tüte Mitleid *popcorn* )
*****eit Paar
182 Beiträge
Mich verwirren die Begriffe:
Fordern die Hohenzollern eine ENTSCHÄDIGUNG oder die RÜCKGABE (eines Teils der enteigneten Immobilien und Kunstschätze samt Wohnrecht)?

Das betreffende Gesetz von 1994 schließt wohl eine 'Entschädigung' derjenigen aus, die „dem nationalsozialistischen oder kommunistischen System erheblich Vorschub“ geleistet haben. Da 'Rückgabe' aber juristisch etwas anderes als 'Entschädigung' ist, wäre ergo der gesetzliche Ausschlusstatbestand wegen Unterstützung des Nazi-Systems durch die Hohenzollern nicht anwendbar. Und, so heißt es jetzt: Ein Wohnrecht sei wohl verzichtbar...(!)

Wurde dies bei der Formulierung des Gesetzes berücksichtigt?
Ja / nein / Absicht oder nur ein "hoppala"?
*nixweiss*
*********uivre Paar
3.560 Beiträge
Themenersteller 
Da bin ich überfragt.
Jedenfalls scheinen sich aber Historiker darüber zu freuen, dass das Ganze nicht mehr unterm Teppich ist.

https://m.spiegel.de/geschic … nz-nazis-geld-a-1298129.html
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