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Köln und Umland
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An diesen Tagen weinte Köln

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An diesen Tagen weinte Köln
1. 28.10.1944: Es geschieht an einem zauberhaften Herbsttag: Viele Bewohner der Schäl Sick sind bei strahlendem Sonnenschein unterwegs. Als kurz nach 15 Uhr Alarmsirenen heulen, vermuten die Menschen irrtümlich, die Innenstadt sei Ziel alliierter Bomber - doch diesmal trifft es Mülheim. In nur 44 Minuten legen britische Bomber 2239 Häuser in Schutt und Asche. 548 Menschen sterben. Der Tag geht als der "Schwarze Samstag" von Mülheim in die Stadtgeschichte ein.

2. 21.09.1956: Beim Bau der Severinsbrücke ereignet sich ein grausiges Unglück. Als der Senkkasten für das Fundament des markanten Pylons plötzlich zur Seite absackt, können einige Bauarbeiter nicht mehr rechtzeitig ausweichen. Sie werden unter dem Gebilde begraben. Fünf Arbeiter finden dabei den Tod.

3. 19.04.1967: Die Nachricht verbreitet sich wie ein Lauffeuer: Nach drei Herzinfarkten und einer Grippe-Infektion stirbt der erste Kanzler der jungen Bundesrepublik und der ehemalige Oberbürgermeister Kölns Konrad Adenauer am 19. April 1967 in seinem Wohnhaus in Rhöndorf. Nachbarn stehen fassungslos vor seinem Gartentor - eine Sonderausgabe der Bonner-Rundschau, die den Tod des beliebten Politikers verkündet, in den Händen (Foto). Seine letzten Worte - so ist es überliefert - sollen gewesen sein: "Da jitt et nix zo kriesche!" (Da gibt es nichts zu weinen) angesichts seiner in Tränen ausgebrochenen Tochter Libet.

4. 10.10.1985: Schimpansenäffchen "Petermann", eine Handaufzucht des Kölner Zoos .nd beliebtes Maskottchen, stirbt an diesem Tag durch Polizeikugeln. Die Kölsche .Seele ist zutiefst bestürzt. Eine nicht richtig verschlossene Käfigtüre löst das Drama aus: Unvermittelt greift Petermann den zufällig das Affenhaus betretenden Zoodirektor Gunther Nogge an und verletzt ihn lebensgefährlich. Erst zu Hilfe eilenden Mitarbeitern gelingt es, den Affen abzubringen. Gemeinsam mit Weibchen "Susi" wagt dieser daraufhin eine Flucht durch das Zoogelände. Doch die Polizei erschießt die beiden blutverschmierten Tiere. Fortan lebt der Affe als Legende fort: "Petermann, geh du voran" oder "Petermann lebt" werden beliebte Graffitis an Häusern in Köln.

5. 11.02.1991: Im Fernsehen werden im Februar 1991 die Nachtaufnahmen der Bomben auf Bagdad wiederholt. Angesichts der Eskalation im Zweiten Golfkrieg fasst das Festkomitee einen weitreichenden Entschluss: Der Rosenmontagszug wird abgeblasen! Der Sitzungskarneval hingegen darf hinter verschlossenen Türen seinen gewohnten Gang gehen. Fünfte Jahreszeit ohne "Zoch"? Tausende Narren sind fassungslos. Lichtblick in dieser dunklen Stunde: Spontan wird ein Ersatz-Umzug auf die Beine gestellt. Viele Jecken ziehen bei wirbelnden Schneeflocken durch die Innenstadt - mehr als Friedensdemonstration denn als unbeschwerter Straßenkarneval. Der jetzige Geisterzug ist geboren.

6. 27.01.1995: Nach Schneeschmelze und starken Regenfällen steigt der Rhein auf den höchsten Stand, den man im 20. Jahrhundert gemessen hat: 10,69 Meter. Es ist ein Freitag, als am 27. Januar 1995 die Wassermassen über die mobilen Hochwasserstände schwappen und die Altstadt überfluten. Kurz vorher hat man den Rheinufertunnel geschlossen. Hilfskräfte versorgen die eingeschlossenen Kölner. Etwa 4000 Bürger sind vom Hochwasser direkt betroffen. Als das Wasser zurückgeht, ist klar: Einige Altstadt-Lokale werden nie wieder öffnen. Existenzen wurden davongespült - Lebensträume vernichtet. Der Schaden beträgt etwa 65 Mllionen Euro.

7. 09.05.1998: Alles Zittern und Bangen sollte am Ende umsonst gewesen sein - als vorletzten Gründerverein der Bundesliga erwischte es in der Jubiläumssaison 1997/98 auch den 1. FC Köln. Nach einem Remis gegen Bayer Leverkusen ging es in die 2. Liga. Viele Fans sehen diesen ersten Abstieg als die unmittelbare Folge eines chronischen Missmanagements durch Vorstand und Gremien seit 1990, an dessen Anfang der Verkauf von Thomas Hässler und die überhastete Entlassung von Erfolgstrainer Christoph Daum 1990 stehen.

8. 20.09.1999: Es ist ein Montagmorgen um 5:30, als Willy Millowitschs Herz aufhört zu schlagen. In der Woche zuvor war er mit Kreislaufproblemen in das St. Elisabeth-Krankenhaus eingeliefert worden. Seine letzten Augenblicken verbrachte der beliebte Kölner Volksschauspieler im Kreise seiner Familie. Mit ihm verliert die Stadt ein Urgestein des rheinischen Frohsinns, das dem Kölner Karneval durch das Millowitsch-Theater und Fernsehauftritte über die Region hinaus ein Gesicht gab. Du bess ne kölsche Jung

9. 03.03.2009: Es ist kurz vor 14 Uhr, als Arbeiter bemerken, dass Wasser in die Baugrube der Nord-Süd-Bahn eindringt. Fluchtartig verlassen sie den Bereich und warnen Anwohner der Severinsstraße, Autofahrer und Mitarbeiter des nahegelegenen Archivs. Im letzten Moment verlassen Besucher den Lesesaal: Um 13:58 stürzt das Gebäude ein, kracht in die Grube. Für zwei junge Männer, die zum Unglückszeitpunkt vermutlich schliefen, kommt jede Hilfe zu spät: Sie werden erst nach Tagen tot geborgen. Die Stadt, um ihr historisches Gedächtnis gebracht, ist vor Schock wie gelähmt. Bis auf den heutigen Tag ist die Schuldfrage nicht geklärt.

10. 25.08.2012: In einem Wirtschaftsbereich am Tigergehege des Kölner Zoos kommt es zu einer tödlichen Attacke: Als eine erfahrene Tierpflegerin bei Reinigungsarbeiten offenbar vergisst, eine Sicherheitsschleuse abzuriegeln, wird sie von dem sibirischen Tiger "Altai" (Foto) angefallen und mit einem Biss ins Genick getötet. Während der Zoo evakuiert wird, umstellen bewaffnete Beamte das Gelände. Der Zoodirektor erschießt das Tier vom Dach eines nahegelegenen Gebäudes aus. Kurz darauf tritt der 51-Jährige immer noch fassungslos vor die Presse und sagt: "Das ist der schwärzeste Tag in meinem Leben."

Ich muss sagen, einige Ereignisse habe ich vergessen oder wusste garnicht, dass sie schon so lange her sind oder sie waren lange bevor ich geboren wurde.

Liebe Grüsse angie
Meine
Mutter erzählte mir vom Bombenangriff. Sie rettete sich und meine 3Geschwister in den Genoveva- Bunker.an diesm Platz steht heute neben den Hallenbad ein Hochhaus.

Lg Andre
*******agie Mann
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Köln und Bonn
wurden mehrfach von Bomben getroffen, aber Köln erwischte es am schwersten.

Meine Mutter war erst 13 Jahre alt und lebte damals in der Nähe von Limburg. Ihr Vater nahm sie mit nach Draussen und zeigte ihr den rot erleuteten Horizont und sagte ihr:

"Schau, da brennt gerade Köln nieder"

Er hörte verbotenerweise den britischen Sender.

In der Nacht vom 16. auf den 17. April 1943 traf einer der schwersten Bombenangriffe Friesdorf (Heute ein Stadtteil von Bonn). Die Klufterstrasse wurde auf mehr als dreiviertel ihrer gesamten Länge durch Luftminen total zerstört. Dabei fanden 26 Menschen den Tod. Darunter 3 komplette Familien.

Am 18. Oktober 1944 wurde die Stadt Bonn das Ziel eines Flächenbombardements durch die britische Luftwaffe. 300 Menschen sind umgekommen, etwa 1000 wurden verletzt. Von den Opferzahlen war das nicht der schlimmste Angriff, der kam dann um die Jahreswende 1944/1945.

LG, Josef
Meine
2.altrste Schwester war gerade mal Dreivierteljahr alt, als Köln Mülheim angegriffen wurde. Meine Mutter schnappte die Kinderund spurtete in den Bunker.
Nach dem Angriff existierte ihr Wohnung am Wiener Platz nicht mehr. Und das alles hatte sie einem verdammten Massenmörder gu verdanken. Die Soldaten, die Bomben abwarfen trifft nur begrenzt Schuld wenn überhaupt.
*******agie Mann
2.829 Beiträge
Dresden und die Ostsee.
Gedenken wir auch der Toten vom 13. und 14. Februar 1945. Schätzungsweise 25 000 Opfer gab es in dieser Bombennacht. Viele bis heute nicht identifizierte Flüchtlinge aus dem von Russen eingenommenen Gebieten.

Am 22. Januar 1945 wurde auch das Flüchtlingsschiff "Wilhelm Gustloff" von einem russischen U-Boot torpediert und versenkt. Dabei kamen ca 9000 Flüchtlinge in der eisigen Ostsee ums Leben. Auch sie sollen hier nicht vergessen werden!

Das Grauen, das die Nazis erst möglich gemacht haben!

Josef
Danke !!
Für eine erst im März 2013 Zugezogene sind diese
Informationen sooo wichtig! Danke!
*******agie Mann
2.829 Beiträge
Habt Ihr eigentlich gewusst,
dass auf dem heutigen Gelände des Tanzbrunnens wärend des Krieges KZ-Häftlinge und Gefangene der Gestapo interniert waren?

Nach dem Attentat auf Hitler kamen dort auch die politischen Häftlinge unter. So zB Konrad Adenauer, Otto Gerig und auch mein Großvater. Gerig und mein Großvater kamen von dort aus dann nach Buchenwald.

Josef
******354 Paar
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Themenersteller Gruppen-Mod 
Ein weiterer Kölner Künstler ist nicht mehr
Günter Gustav Wilhelm Eilemann verstarb am 5. Oktober 2015 in Köln. Er war ein deutscher Karnevals- und Stimmungssänger, Akkordeon-Spieler, Moderator und Gründer des Eilemann-Trios. Er wurde 1923 in Köln geborten.

1952 gründete Eilemann (Akkordeon) zusammen mit Karl-Heinz Nettesheim (Rhythmus-Gitarre) und Horst Muys (Kontrabass) das Eilemann-Trio. Einer der ersten Schlager in kölscher Sprache war das mit dem Texter Klaus-Peter Urban 1952 komponierte Eetz kütt et rut rut rut („Zuerst kommt Rot, Rot, Rot“), eine Parodie auf die gerade in Köln eingeführten Verkehrsampeln,[4] die im November 1952 veröffentlicht wurde. 1956 ersetzte Willy Schweden († 2002) Karl-Heinz Nettesheim an der Gitarre, 1962 wurde Horst Muys durch Charly Niedieck als Bassist ersetzt.

Das Eilemann-Trio gehörte zu den bekanntesten Musikern des Kölner Karnevals. Überregional bekannt wurden die Eilemänner durch Fernsehauftritte bei Peter Frankenfeld, Hans-Joachim Kulenkampff und Hans Rosenthal. Nach dem Unfalltod von Charly Niedieck am 1. November 1992 löste Günter Eilemann das nach ihm benannte Trio auf.


Zu den bekanntesten Liedern gehörten "Du alter Räuber (1954)", "Vater ist der Beste (1959)" und auch "Sie will ja nach Sevilla (1964)" sowie "Camelle Us Cölle (1983)". Und "Das Matterhorn (1987)" sollte man auch nicht vergessen.
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