Crisis, Crisis....
leider muss ich coupleescort recht geben, die Crisis hat ihren Talboden noch lange nicht erreicht.
Ich stelle jedoch mit Erschrecken fest, das die Crisis auch an den Chararkterzügen und am Lebensstil vieler Spanier nicht spurlos vorbeigeht.
Immer mehr rennen mit heruntergezogenen Mundwinkeln durch die Strasse und auch das "Abends mal ein Weinchen hier und ein Weinchen dort" wird immer weniger.
Klar 6 Mio. Arbeitslose (sprich 17 %) und ständig steigende Lebenshaltungskosten gehen selbst an spanischer Gemütlichkeit nicht vorrüber.
Folgen für den Auswanderer liegen klar auf der Hand:
Preise für Arbeitsleistungen fallen ständig, das Arbeitsangebot insgesamt sinkt.
Selbst der deutsche "Specialist" hat Probleme einen Job zu einigermassen angemessenem Preis zu bekommen, Selbstständige (egal ob Spanier oder Ausländer ) sterben hier wie die Fliegen.
Das soziale Netz ist nicht mit dem Deutschen zu vergleichen
(dafür die Kosten für Sozialabgaben gottseidank auch nicht).
Sicherlich ist das Leben hier um ein Vielfaches angenehmer,
zumindest, was das Wetter betrifft.
Ich höre immer wieder: ... ach Du in Spanien--- keiner Steuern, Sonne Strand und Piña Colada.
Spätestens da explodiere ich: für den Strand hat man idR kaum Zeit,
weil man ist ja hier nicht im Urlaub ist und Steuern zahlt man hier auch.
Und noch einmal gesagt: für den Euro arbeitet man hier wesentlich haerter als in D.
Man sollte sich auch darueber im Klaren sein, das man hier kulturell und sozial einige Abstriche machen muss.
Das "mal eben in Kino, Oper oder Theater gehen" fällt weg.
Bei Kontakten zu "Ausländern (sogar deutsche)" muss man oft sehr vorsichtig sein, die rennen vor irgentwas weg oder wollen Dir was verkaufen......
Beim Einkaufen hat sich in den letzten Jahren einiges verändert,
man kann hier mittlerweile
fast alles kaufen wie in D. und selbst deutsche Bücher etc. kriegt man hier easy.
Nach ein paar Jahren hat man sich dann auch an spanische Unpünktlichkeit und Unzuverlässigkeit gewöhnt und kalkuliert das mit ein......
Der Spanier ist halt Specialist für Nix........
Er hat sich sich aber bis dato mit seiner ansteckenden Lebensfreude und dem Verdrängungsprinzip über den Tag gerettet - nun trifft ihn die harte, europäische Realität inkl. Knoellchenjäger
.
und Grill- bzw. Ballspielverbot am Strand.
Wenn man mit all dem og. leben kann, über eine finanzielle Sicherheit und ausreichene Spanischkenntnisse verfügt,
wer sich zur Regel machen kann "NIEMANDEM" zu vertrauen,
wem seine mitgebrachte Familie / Partner zunächst einmal genug ist,
der hat sich schon eine gute Basis geschaffen.
Ich erwähne nur der Korrektheit halber, das man nicht Alle bzw Alles über einen Kamm scheren kann - und das nicht hinter jedem Auswanderer ein deutsches Fernsehteam steht, das einem neben
einer kleinen Aufwandsentschaedigung auch noch die oftmals haarigen (Behoerden) - Wege erleichtert.
Wir haben im Laufe der nun immerhin 14 Jahre, mehr Deutsche
pleite wieder zurueckgehen sehen, als die, die es hier geschafft haben
und gluecklich sind.
Ich will hier keine miese Stimmung machen, aber ganz so einfach wie es oftmals im Fernsehen (auch gerade mit Kindern) dargestellt wird,
ist es nun mal nicht.
Liebe Gruesse
Alex
(Mann von spaincouple)