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Schach-Anekdoten

*********hne_h Mann
217 Beiträge
Themenersteller 
Sämisch
Bei einem Turnier in der Schweiz machte Sämisch, der gerade eine Hängepartie im Kopf analysierte, einen Stadtbummel und blieb vor einem Geschäft stehen, das viel vom Schach ausgestellt hatte, unter anderem ein Taschenschachspiel, das ihm gefiel und das er gerade gut brauchen konnte. Er ging hinein – die Gedanken weit weg – und fragte nach dem Preis. Der Geschäftsinhaber war kein geringerer als der Schweizer Meister Grob, der Sämisch natürlich von vielen Turnieren her kannte und sich freute über den großen Besuch. „Für Sie, Meister, kostet es nichts.“ Darauf Sämisch, immer noch nicht aufsehend und noch gedankenverloren: „Dann geben Sie mir gleich zwei!“
*********hne_h Mann
217 Beiträge
Themenersteller 
Ein russischer Schachspieler, der geistigen Getränken sehr zugetan war, kam erst am frühen Morgen nach Hause. Die Ehefrau musterte ihn von oben bis unten und fragte wütend: „Wo bist Du so lange gewesen?“ – „Ich spielte mit einem Freund Schach.“ – „Warum riechst Du dann nach Wodka?“ Der Mann erwiderte spöttisch: „Soll ich etwa nach den Holzfiguren riechen?“
„Soll ich etwa nach den Holzfiguren riechen?“

Genial *haumichwech*
So spielte ich auch gerne Schach, bis ich den Alkohol in die Wüste geschickt habe.....
*********hne_h Mann
217 Beiträge
Themenersteller 
Sämisch
Kurz nach dem Zweiten Weltkrieg hatte der unverwüstliche Alfred Brinckmann ein Meisterturnier in Travemünde organisiert, zu dem natürlich auch Fritz Sämisch geladen war. Die Postkarte mit der Pensionsadresse hatte er irgendwo liegen lassen, als er mit dem letzten Zug in Travemünde ankam – und die Anschrift oder gar den Namen der Pension wusste er natürlich auch nicht mehr. Nur eines wusste er noch: dass im gleichen Haus auch Brinckmann schlafen sollte. Was also tat unser lieber Meister zu nachtschlafender Stunde, da es noch keinen Fremdenverkehrsverein und gewiss auch noch kein Hotel mit Nachtportier gab? Er wusste sich zu helfen. Er lief durch Travemünde, und vor jedem Haus, das als Pension zu erkennen war, schrie er aus Leibeskräften in die dunkle Nacht: „Brinckmann!!!“ Beim zwölften oder dreizehnten Versuch hatte er Erfolg – aus dem Fenster des 2. Stocks kam eine verschlafene Stimme: „Sämisch, sind Sie es?“ – Was hätte der Gute gemacht, wenn Brinkmanns Zimmer nach hinten hinaus gelegen hätte?!
*haumichwech* simple und genial
Danke für die lustige Geschichte und Frohe Ostern allen *wink*
*******dus Mann
890 Beiträge
Unverhofft kommt oft!
Im Zusammenhang mit einer Recherche bin ich gestern rein zufällig auf einer Seite des Görlitzer Schachvereins gelandet, auf welcher sich eine sehr große Auswahl von Schach-Anekdoten finden lässt. Da ich mich insoweit nicht mit fremden Federn schmücken und diese Anekdoten hier nach und nach als vermeintlich eigenes Schachwissen zum Besten geben möchte, hier der Link zu der Seite:

http://www.schachverein-goerlitz.de/Foren/Fun/anekdoten/

Zwar sind nicht wenige der dortigen Anekdoten bereits auch hier vorgebracht worden – aber vielleicht befindet sich darunter ja doch die eine oder andere, die selbst Torsten_ohne_h noch nicht bekannt ist? Es würde mich jedenfalls froh stimmen, ihm mal ein wenig von der Freude zurückgeben zu können, die er mir durch seine Beiträge in dieser Gruppe bereits bereitet hat!
*******dus Mann
890 Beiträge
"Excelsior-Problem"
Nach dem verweisenden Link in meinem vorstehenden Beitrag möchte ich hier nun aber mit der folgenden zumindest einmal auch selber eine Anekdote wiedergeben:

Eine große Leidenschaft des amerikanischen Meisterspielers Samuel Loyd (1841–1911) war das Komponieren von Problemschach-Aufgaben. Seine wohl berühmteste Schöpfung ist das sogenannte "Excelsior-Problem", welches er nach eigener Aussage bereits im Alter von 17 Jahren vor folgendem Hintergrund komponierte:

Loyd hatte einen Freund, der behauptete, er könne bei jeder Problemschach-Aufgabe von vorneherein diejenige Figur bestimmen, welche am Ende das Matt herbeiführen würde. Loyd wettete daraufhin mit diesem Freund um ein Abendessen, dass er eine Problemschach-Aufgabe komponieren könne, bei welcher es dem Freund nicht möglich sei, nur eine Figur zu bestimmen, die nicht mattsetzen könne.

Sofort bestimmte der Freund in der abgebildeten Stellung den Bauern auf dem Feld b2 als diejenige Figur, die am unwahrscheinlichsten das Matt herbeiführen würde. Weiß kann mit diesem Bauern aber nicht nur das Matt erzwingen – vielmehr handelt es sich bei ihm gerade um die Schlüsselfigur dieser Problemschach-Aufgabe, die Weiß im ersten und darüber hinaus in der Hauptvariante auch in allen weiteren Zügen bis zum Matt als einzige und somit fünfmal in Folge ziehen muss!
*********hne_h Mann
217 Beiträge
Themenersteller 
Tja, mein Lieber,
da werde ich Dich wohl doppelt enttäuschen müssen!

ad 1: Der von Dir genannte Link ist mir bereits bekannt und eine von vielen Quellen, aus der ich das hier und in meinem wöchentlichen Schach-Blog bereits veröffentlichte und vor allem das viele noch der Veröffentlichung harrende Material bezogen habe. Da ist also leider nichts Neues für mich dabei.

ad 2: Schachprobleme und -Studien gehören eigentlich nicht unter die Anekdoten, aber wegen der geschilderten Entstehungsgeschichte will ich das mal hier gelten lassen. Auch das Excelsior-Problem war bereits in meinem Schach-Blog Thema. Anstatt hier einfach und für jeden auf einen Blick lesbar die Lösung aufzuschreiben, hänge ich einfach eine eingescannte Buchseite an, in der die Lösung im Text steht. Wer also nicht gespoilert werden möchte, braucht lediglich die Anlage nicht näher zu betrachten.
*******dus Mann
890 Beiträge
@ Torsten_ohne_h
Das will ich doch auch mal schwer annehmen, dass mein Beitrag zum Excelsior-Problem hier trotz des Umstandes, dass darin eine Problemschach-Aufgabe enthalten ist, zulässig sein sollte – unterscheidet er sich insoweit doch kaum von deinem Beitrag "Matt der Dilaram" vom 05.01.17!

Da es in beiden Beiträgen nun einmal auch um konkrete Stellungen geht, dazu noch ein paar kurze Anmerkungen:

1. Das "Matt der Dilaram" wäre in nur leicht abgewandelter Form auch ohne ein Überspringen des Springers mit dem Läufer – also nach den heute gültigen Regeln – möglich, und zwar sogar einen Zug schneller: 1.Th8+!! Kxh8 2.Lg2+! Kg8 3.Ld5+ Se6 4.Lxe6+ Kf8 5.Th8#.

2. An deiner Lösung zum "Excelsior-Problem" finde ich etwas schade, dass du in Bezug auf die finale Bauernumwandlung nur die Variante 5.bxa8D# angibst, dabei jedoch die ebenso zielführende, aber – zumindest nach meinem persönlichem Empfinden – deutlich schönere Alternative bxa8L# unterschlägst! *zwinker* Auch sollte meines Erachtens unbedingt noch Erwähnung finden:

– die Verteidigungsidee 1...Tc6: Hier führt allein 2.Td5! (auf 2.Tf5?? kann Schwarz das drohende Matt mittels 2...Tf6 abwenden) zum Ziel, z. B. 2...Th6+ 3.Kxh6 Lg5+ 4.Kxh7 oder 4.Kh5 jeweils nebst 5.Td1#, nicht aber 4.Kxg5?? wegen 4...f6+ oder 4...h6+ bzw. 4.Kg7?? wegen 4...Lf6+ oder 4...Lh6 jeweils mit der Folge, dass Weiß erst mit dem sechsten Zug mattsetzen kann;

– dass 3...Lc7! wegen 4.Td5?? Lxg3! 5.Td1+ Le1 bzw. 5.Tf5?? Lf4! der einzige Läuferzug ist, der ein Matt in fünf Zügen sowohl nach 4.Td5 als auch 4.Tf5 unterbindet, da Weiß auf 3...Lf6 mit der Idee 4.Td5?? Ld4! bzw. 3...Lh4 mit der Idee 4.Td5?? Lxg3! 5.Td1+ Le1 mittels 4.Tf4 nebst 5.Tf1# und auf 3...Lg5 mit der Idee 4.Tf5?? Lf4! mittels 4.Td5 nebst 5.Td1# mattsetzen kann.
******ier Frau
36.554 Beiträge
Gruppen-Mod 
Ihr Lieben, für Schach-Aufgaben und Lösungen haben wir den Schach: Lernbereich.
Sehr gern könnt ihr dort wieder Schwung in die Bude bringen.
*danke*
*******dus Mann
890 Beiträge
Rochaderegeln
Im Finale des Kandidatenturniers 1974 gegen Anatoli Karpow fragte Viktor Kortschnoi während der 21. Partie den Schiedsrichter, ob er rochieren dürfe, wenn der Turm von einer gegnerischen Figur bedroht sei, bevor er in der unten abgebildeten Stellung die kurze Rochade zog. Er war sich in diesem Moment offenbar der Rochaderegeln nicht bewusst, wonach zwar weder das Ziel- noch das Ausgangsfeld des Königs oder das zwischen diesen beiden liegende Feld angegriffen sein darf, es jedoch unschädlich ist, wenn der Turm oder bei einer langen Rochade das neben diesem befindliche Feld b1 bzw. b8 von einer gegnerischen Figur bedroht wird.

Das Kandidatenturnier ist immerhin das Turnier, durch das für gewöhnlich der Herausforderer des Weltmeisters ermittelt wird (aufgrund seines Sieges im Turnier von 1974 wurde Anatoli Karpow später sogar direkt zum Weltmeister erklärt, weil der amtierende Weltmeister Robert James "Bobby" Fischer zur Titelverteidigung nicht antrat). Man stelle sich einmal vor, im Halbfinale einer Fußball-Weltmeisterschaft würde ein Torhüter mitten im Spiel den Schiedsrichter fragen, ob er den Ball mit der Hand aufnehmen dürfe, wenn er diesen von einem Mitspieler per Kopfball zugespielt bekäme. Allerdings bin ich in meiner Funktion als Schiedsrichter bei einem Mannschaftskampf in der höchsten Spielklasse eines Bundeslandes von einem Spieler mit den schwarzen Steinen in einer Stellung, in der das Feld f8 von einer weißen Figur bedroht war, auch schon einmal gefragt worden, ob die kurze Rochade zulässig sei.
*******dus Mann
890 Beiträge
Fernschach einmal anders ...
Der amtierende Meister der USA und spätere Weltmeister Robert James "Bobby" Fischer erhielt eine Einladung zur Teilnahme am Capablanca-Gedächtnisturnier 1965 in der kubanischen Hauptstadt Havanna. Weil ihm die USA wegen der gespannten Beziehungen zu Kuba kein Visum erteilten, nahm Fischer schließlich vom Marshall Chess Club in New York aus per Fernschreiber teil, wobei die von dort und nach dorthin telegrafisch übermittelten Züge in Havanna mit Dr. José Raúl Capablanca Jr. von niemand anderem als dem Sohn des früheren Weltmeisters, zu dessen Gedenken das Turnier ausgerichtet wurde, persönlich entgegengenommen bzw. abgesendet wurden.
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