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Kirche und Sex: "Polygamie ist manchmal sinnnvoll"

studie
******Bln Mann
2.686 Beiträge
Themenersteller 
Kirche und Sex: "Polygamie ist manchmal sinnnvoll"
Ein interessanter Artikel einer sehr aufgeklärten Nonne und Theologin:
http://www.spiegel.de/kultur … he-sexualmoral-a-977057.html
Find's ja ein bisschen ironisch, wie sie erst den stoischen Ansatz kritisiert und dann bei Polygamie es plötzlich genau darum geht, ob etwas "sinnvoll" ist. *zwinker*

Aber danke für den Artikel, war interessant zu lesen!
*********nchen Frau
5.059 Beiträge
Gruppen-Mod 
Ja, das dachte ich auch.

Ich mag aber "Familie ist, was funktioniert."
Das versöhnt mich.

Außerdem mag ich aus Prinzip alles, was den alten Männern die Empörung unter die Kutte treibt *gg*
*******ili Frau
67 Beiträge
Interesanter.....
....als den eigentlichen Artikel fand' ich ja noch die Kommentare hintendran... bei "Selbstbewusste Frauen teilen ihre Männer nicht mit anderen." musste ich schon laut auflachen.....*smile*
Zum ersten..... "ihre Männer???" Also nicht "ihren Mann"?? Ah ok, das Motto "was dem einen recht ist, ist dem anderen billig" gilt hier also nicht, eher wird also "wenn 2 das Gleiche tun ist es noch lange nicht das Selbe" angewendet und gleich mit zweierlei Maßstab gemessen....
Zum 2ten seh ich diese Aussage an sich ja völlig anders (lass' mich auch gerne korrigieren. ....) wenn ich eine selbstbewusste Frau bin, impliziert das für mich, dass ich auch keine Verlustängste habe..... ergo habe ich doch auch kein Problem damit, "meinen Mann zu teilen" bzw auch selbst Andere zu lieben. Denn ich weiß ja, egal was ist und wen mein Liebster noch liebt, MICH liebt er trotzdem weiterhin und wird mich nicht verlassen.

My 2 cent.....
verdammter Sex und Polygamie
ich habe die Aussagen im Interview etwas anders verstanden.
Zum Thema Polygamie sagt Frau Farley, daß sie Polygamie manchmal sinnvoll findet.
Als Beispiel führt sie an, daß es in der Welt Frauen gibt, die auf diese Weise finanziell, also wirtschaftlich geschützt werden müßten. Ich vermute, sie denkt da an den Islam, wo der Mann sich einfach eine andere Frau nehmen kann, wenn die alte z.B. keine Kinder bekommen kann. Er darf die bisherige Frau dann z.B. einfach ohne weitere Versorgung wegschicken.
Deshalb verstehe ich das Anliegen von Frau Farley eher so, daß wir aufgerufen sind, uns selbst zu überlegen, in welchen Fällen wir solche Arrangements sinnvoll finden.
Mir selbst fallen da Beispiele ein, wo ein Mann, der früh zum Diabetiker wurde und deshalb wegen der Krankheitsfolgen keine Erektion mehr bekommen konnte, seine gesunde Frau darin unterstützte, ihre Bedürfnisse anderweitig auszuleben.
****nLo Mann
3.558 Beiträge
Re: Kirche und Sex: "Polygamie ist manchmal sinnnvoll"
Keine Ahnung, weshalb der Artikel hier zitiert bzw. aufgeführt wird: Etwas Progressives kann ich darin nicht erkennen.

Es gibt seit geraumer Zeit "Reformbewegungen" innerhalb der Kirche und Teilkirchen.
Was aber eher an der "Normativität des Faktischen", also Anpassung an gesellschftlich veränderte Realitäten, liegt um nicht noch weiter Mitglieder und Kirchensteuern zu verlieren.
Ein wahrer "Glaube", fast schon "eiferisch", wie es Bibel, Evangelium, etc. ja ursprünglich, wenn auch in dem Maße heute nicht mehr, sind, kann ich da selten erkennen.

Sie äußert sich bspw. nicht eindeutig zur Frage der "Sexualität ohne Fortpflanzung". Im Gegenteil geht sie weiter unten von einer "Frucht" einer "Beziehung" aus.
Daher lese ich das nicht als konsequente Infragestellung.

Dass die "Moral" vormals eben aus einer Abwendung von weltlichem hin zu und aus etwas "göttlichem"geboren werden sollte, verkennt und ignoriert sie, da sie von einer "mangelnden moralischen Instanz" der Kirche bei den Menschen spricht (kein Zitat).
Begibt sich die Kirche auf das Niveau der Moralsetzung durch die Mehrheitsmeinung und "herrschende Meinung" - nichts anderes tun "moderne Gesellschaften" zuende gedacht, schafft sie sich mit ab.
Sie wird dann unnötig - denn verkünden können das die atomisierten Individuen in Verbindung mit sozialen Netzwerken, etc. besser.
Und ob sich Menschen dann noch in Kirchen treffen, um den bekannten Weisheiten eines Pastors zu lauschen?
Der nichts anderes als Bekanntes verkündet?

Kulminiert:
Wir müssen den Biologen und Psychologen zuhören und sehen, wie ihre Erkenntnisse mit katholischer Tradition zusammengehen
Konsquent zuende gedacht, halte ich das, irgendwann, für den Tod der Kirche.
Eine den Namen verdienende, die es vielleicht schon heute nicht mehr gibt.

Was wir nicht tun sollten, ist auf eine Stimme von oben zu warten, die sagt: Lasset euch nicht scheiden! Seid nicht schwul!
Doch, genau das.
Denn DAS wäre eine Art "Moral", die nicht auf aktueller Zeitgeistlichkeit fusst.
Ob das dann am Ende mit dem täglichen Empfinden der Menschen zusammen geht - einerlei.

Scheint aber ohnehin nur noch um Kompatibilität der Bibel und Kirche mit "heute" sowie Maximierung von Mitgliederzahlen und -einnahmen zu gehen.
Das hat aber mit "Religion" eigentlich nichts mehr zu tun.
Denn diese muss, auch konsequent zuende gedacht, exisitieren und wirken, egal, wie viele Menschen gerade in einer Organisationsstruktur teil haben.
Sofern sie eine "höhere", "bessere Wahrheit" für sich reklamieren kann.

Ob Religionen das überhaupt können, ist wohl die Frage.
Falls nicht, waren sie ohnehin schon immer, im Widerstreit mit Säkularismus und "Realität", tot.

Sex soll einvernehmlich sein und auf Gegenseitigkeit beruhen.
Beim ersten Zustimmung.
Beim Zweiten: Falsch.
Gegenthese: Sie will den Biologen und Psychologen zuhören.
Das meint stärkere Hinwendung des Menschen zu körperlichen Grundlagen.
Und diese sind viel stärker hormonell, genetisch, etc. bedingt, als unbedingt psychisch.

Also These: Sex ist selten "gegenseitig".
Das ist er am Ende radikal nur in: Tja, in Enthaltsamkeit.

Die Partner müssen sich auf Augenhöhe begegnen und dürfen sich nicht verletzen
Oben will sie sich stärker auf die Realität beziehen, dorthin, wo die Menschen sind.
Tut sie das auch hier, heisst das: Nach heutigem Stand kann, wenn auch nur ein Mensch verletzt wird, nur Enthaltsamkeit das Mittel der Wahl sein.
Sie kommt also, weiterdenkend, zu ebenso konservativen Ansichten, wie die "Altväter".
Nur geht sie diesen Schritt nicht mehr weiter.

Scheint im Übrigen oft geschehen: Gedanklich werden Schritte nicht mehr weitergegangen - dann kann man "Kompatibilität" einfacher herstellen.
So bspw. auch bei Abtreibung.

Aus jeder Beziehung kann eine Frucht, kann ein Gewinn erwachsen, der kein leibliches Kind der Partner sein muss.
Wie wird "Gewinn" dann definiert?
Oder wieder stehen bleiben?

Polygamie ist manchmal sinnvoll. Um Frauen zu schützen, die alleine nicht für ihren Lebensunterhalt aufkommen können zum Beispiel.
und
Familie ist, was funktioniert.
Diese Sätze konfligieren für mich in seltsamer Weise.
Übrigens kommt bei ihr schon auffallend die Zahl "zwei" vor - auch bei homosexuellem Paar bspw.
Und das obige Beispiel dürfte wohl mehr an Afrika und die hohe Zahl dortiger Gläubige, als an unsere Gesellschaft gerichtet sein, in der mehr und mehr Frauen, und Mütter, stolz oder gezwungen Arbeiten gehen und sich selbst versorgen können.

Weil man in einer zweiten sexuellen Verbindung unrein wird. Wiederverheiratete befinden sich im Status der Todsünde.
Nee.
Einfach falsch.
"Ehe" hat nichts mit "Sexualität" zu tun.
Diesen Konnex stellt sie auch nicht infrage.

SPIEGEL ONLINE: Wie denken Sie denn über den Zölibat?

Farley: Oh, der muss weg. Sonst haben wir bald nicht mehr genug Priester.
Wieder keine eigene Überzeugung.
Mit solchen Dinge schafft sich eine Moralinstanz ab.
Und die Kirche hat sonst nichts Anderes.
Sonst wird sie "das Fernsehen der Religion".
Heisst: Früher versammelten sich Menschen abends ums Fernsehen, Tagesschau, etc. wie um das alte "Lagerfeuer".
Gibt es heute, dank Internet, etc., so auch kaum noch.

Nur die Gebetshäuser zu öffnen wird nicht reichen.

Kurzum: Kein besonders progressives Statement und Artikel finde ich.
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