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Eure Reise in's Poly-Paradies???

********ltuf Mann
28 Beiträge
Themenersteller 
Eure Reise in's Poly-Paradies???
Hallo zusammen 👋

Wie würdet Ihr Eure persönliche Entwicklung beschreiben, die Euch zu einem polyamoren Lebensweg geführt hat? Wie war für Euch diese Reise?

Aufregend und beschwerlich? Alleine, einsam oder mit anderen Gefährten? Wie lange war Ihr unterwegs und wie hat es sich angefühlt?

Schreibt bitte einfach, was sich gut anfühlt und respektiert die Erfahrungen anderer 🙏

Fühlt Euch frei und habt Freude 💚 Beste Grüße Ralf
Gemeinsame Wege sind wertvoller gemeinsamer Besitz 🧘‍♂️
****ost Mann
42 Beiträge
Ja, wie war die Reise (bisher)? Schön, aufregend, Augen öffnend, aber streckenweise auch schmerzhaft und schwer. Ich habe wahnsinnig schöne Momente erlebt, aber auch Momente in denen mich Angst und emotionale Schmerzen fast zerrissen hätten. Warum ich dabei geblieben bin? Weil ich nicht alleine war und wahnsinnig liebe Menschen an meiner Seite hatten, die mir geholfen haben, mich lieben und nie den Glauben an mich verloren haben. Und weil ich gesehen und gefühlt habe, wie es immer besser ging und wurde.

Und mittlerweile bin ich richtig gerne auf dieser Reise und freue mich wie es weiter geht 🙂
**********ucher Mann
5.392 Beiträge
Ich habe so etwa Mitte der zwanziger Jahre gemerkt, dass ich poly fühle, als ich neben meiner damaligen Freundin und heutigen Ehefrau auch eine gemeinsame Freundin liebte und begehrte, die das erwiderte. Es kam natürlich zur Katastrophe und zum erzwungenen Kontaktabbruch.

Ich habe damals gedacht, mit mir wäre etwas falsch, meine Gefühle unzulässig und ich hatte ein schlechtes Gewissen.

Das dauerte etwa 15 Jahre, bis ich irgendwann zufällig im SWR Nachtcafé das Wort Polyamorie hörte und zum ersten Mal bemerkte, dass es offenbar noch mehr so Verrückte wie mich gibt und dass es normal und richtig sein kann, so zu fühlen. Das war eine innere Befreiung für mich.

Ich googelte den Begriff und stieß auf die Gruppe im Joy. So bin ich hierher gekommen und habe seither einige Menschen kennenlernen dürfen, die so fühlen wie ich. Und eine Menschin erwidert meine Gefühle. Wir haben uns dafür ein kleines Inselparadies geschaffen außerhalb des offiziell für mich Erlaubten, denn ich bin immer noch verheiratet mit meiner Frau, die ich ebenso liebe und nicht verlieren möchte, die aber auf Monogamie besteht, wissend, dass ich das nicht mehr geben kann und will. Ein ewiges Dilemma.

Zwei Seelen wohnen, ach! in meiner Brust. *herz2*
*******ben Mann
3.371 Beiträge
Die begann vor 41 Jahren in meiner Jugend. Zum Glück hatte ich einen wachenen Schädel, der wußte was gut ist für mich. Teilweise deshalb am Anfang auch nur die "Beglückten" informiert, die Eltern wussten es nicht und auch nur ein Teil der engeren Freunde.
Glücklicherweise lernte ich bei meinen Reisen dann in einer Gartenkolonie einen ganzen Haufen ebenfalls Mehrfachliebender kennen und habe mich dann über verschiedenstes Engagement im Naturschutz, Permakultur, EINE-Welt dann immer mehr mich der "Innenarbeit" zugewendet. Um mehr zu verstehen wie ich wahrhaftig ticke, wie das "soziale" funktioniert, welche Ängste, Traumas, Erziehungen, Weltbilder, Großmutters Sprüche in einem wirken. Mehr und mehr gelernt, was Liebe sein könnte; wann bei mir der kleine Junge, wann der Mann am Ruder. Später gemerkt der kleine innere Junge (Mädchen) braucht dringend noch nachgenährt werden (es ist nie zu spät eine gute Kindheit zu haben) und dies dann fast ein Jahrzehnt zu meinem Schwerpunkt gemacht. Dabei germerkt wie viel von der Anziehung/Verliebheit eigentlich dieser auslöst und wie stark es eigentlich um "Mamaersatz" geht. Wie oft wenn wir von Liebe (das beste für den Anderen wollen) reden, es eigentlich um unsere Bedürfnisse (Bedürftigkeiten) geht. Gelernt hier aus den Vorwürfen rauszukommen und diese anzunehmen. Mit ihnen zu kommunizieren, arbeiten, heilen, passende Gegenüber für die Erfüllung zu finden und damit immer mehr wahrhaftig frei und friedvoller zu werden.
Mit Sexualiät weiter expermentiert und geforscht, mein Paradies und meine Berufungen gefunden und ein Leben nach meinen Bedürfnissen aufgebaut; 2x Papa geworden. Diese Reise geht wohl mein ganzen Leben lang: erfahren, erleben, wahrhaftig erforschen und schauen es in die Welt zu holen.
******ter Mann
1.379 Beiträge
Ich habe mich langsam theoretisch an das Thema herangetastet, siehe meine HP mit meinen Forenbeiträgen:
Homepage "Auszüge aus dem Forum" von Tanzkater

Seit fast zwei Jahren sammel nun auch praktische Erfahrungen. Es gab dabei für durchaus auch emotional schwierige Phasen, in denen man sich mit Neid und Verlustängsten auseinandersetzen musste, aber alles in allem führte es in diese Zeit zu persölichem Wachstum und einer schönen Beziehung in freiheitlicher Liebe.
********ltuf Mann
28 Beiträge
Themenersteller 
Meine Reise begann auf der Polyseite. In einem Garteparadieszuhause ungleicher Aussteiger-Eltern auf einer gemeinsamen Reise 🌄💚
Meine innige, lebenslange Freundschaft zu einem gleichaltrigen "Bruder" aus einer großen, bewundernswerten Poly-Kommume, familiäre Toleranzerfahrungen mit einem skurilem lesbischen Pärchen und ihren drei Kindern, Kindermeditationsseminare, viel mehr Freih/zeiten und Gäste zu Hause als 97% meiner peer group..... Die Freiheit war damals nicht nur in meiner Liebe präsent.
So wunderschön es da auch war.... Von der Monoseite der Bucht glitzerten die Leuchtreklame der Hochzeitsindustrie über die vertrauten Gewässer. Es klangen die unverständlichen Sirenenlieder von unsterblicher Romantik im Wind. So ging ich den langen Weg um die Bucht und traf nach einer ersten einsamen Strecke stets freundliche Menschen auf dem gleichen Weg. Wie bezaubert kam ich irgendwann am Ende der gegenüberliegenden Monoseite an ohne viel zurück zu Blicken und bemerkte, wie sehr ich mich in eine gedrängte, enge Unfreiheit verlaufen hatte. Obwohl ich diese Erkenntnis gemeinsam mit meiner Mitreisenden hatte, wurde ihr panisches Chaos zum Zunami, der uns alle zu Treibenden im kalten Emotionsmeer machte. Verwirrt und geschunden, einsam.
Und so begann ich zu schwimmen. Zu schwimmen Richtung Freiheit. Freiheit zu lieben so viel ich will. Dort wo ich zu Hause bin. Ganz am anderen Ende der Bucht. Der direkte Weg entlang der Grenze zum offen Meer, gebeutelt von den Wettern der offenen See. Keine Alternative!
Mein Leben fühlt sich zwar wie an wie ein Schiffbrüchiger; frierend, ausgezehrt, ohne einen Fetzen Tand am Leib.
Aber die Erde schmeckt vertraut und es liegt der Duft gesunder emotionaler Ernährung in der Luft, Freude im Herz und Lachen im Ohr.
*********Seil Mann
1.533 Beiträge
Bei mir ist das keine Reise in's Poly-Paradies, sondern eher so ein Gestolper.

Ich verknalle mich (fast) jedes Mal in meine Fesselpartnerinnen (zumindest wenn's gut und öfter läuft) und verspüre dann jedes Mal das Bedürfnis, die irgendwie dauerhaft in mein Gefühlsleben zu integrieren.
Leider ist das bisher noch nie auf dauerhafte Gegenliebe gestoßen. *nixweiss*
Im Nachhinein sehe ich eindeutige Anzeichen, dass es Veranlagung ist. Ich hab immer schon gesagt, dass weitere Partner in Ordnung wären, solange alle offen damit umgehen und alles einvernehmlich stattfindet.
Nur eben keine rein sexuellen Kontakte.

Mit 27 war ich beim Psychotherapeuten, weil ich eine schwere depressive Phase hatte. Wir haben in der Therapie erarbeitet, dass ich in zwei Männer verliebt war. Ich hab das strikt abgelehnt. Ich konnte mich so einfach nicht akzeptieren. Dafür brauchte ich einige Monate.

Irgendwann hab ich es den beiden einfach gesagt. Überraschung ... wir waren dann zwei Jahre zu dritt. Da die Beziehung aber unehrlich begonnen hat, ging es dann unschön auseinander.
Aber ich war happy, weil ich mich akzeptieren konnte. Und wenn ich wieder Dates hatte, hab ich ehrlich gesagt worauf man sich bei mir einstellen muss.

Jetzt bin ich mit meinem Mann 10 Jahre zusammen, davon 3,5 Jahre verheiratet.
Und mit meinem Freund bin ich 3 Jahre zusammen.
Die beiden sind beste Freunde seit bestimmt 8 Jahren.
Seit über einem Jahr wohnen wir zu dritt in einem Haushalt.
Wir sind alle reflektiert, kommunikativ, ehrlich und respektvoll.
Ich bin sehr glücklich, dass es so harmonisch läuft.
***ke Frau
2.021 Beiträge
Hier stellt sich mir die Frage: Was bitte ist an Poly paradiesisch?
Für mich kristallisiert sich zunehmend heraus, dass der Weg "beschwerlich" ist, ungemein viel an Zeit, an Selbst#Bewusstsein, an Ehrlichkeit, an Transparenz und verstehender Kommunikation bedarf. Und!: egal, wie weit und heftig der Zeiger gegenseitiger Sympathie+ ausschlägt, es gelingt nicht, polyamor in Beziehung zu gehen/zu sein, wenn das ureigenste Lebensmuster des Einzelnen ein anderes ist.
Ich erlebte gerade den "Super-Gau", verabschiedete mich jetzt von zwei meiner Herzmenschen, weil die Basis nicht stimmte: dem einen kam einst die Voraussetzung Beziehungsehrlichkeit abhanden und den anderen führte das "Teilen" in eine persönliche Krise. ... Das alles war ungemein erschöpfend, überforderte mich deutlich, auch in meinen Reaktionen.
Die Verbundenheit zu meinem dritten Herzmensch ist von anderer Natur: verbindlich in ihrer Unverbindlichkeit; in sich geschlossen ob ihrer Offenheit; charakterisiert durch Selbst#Verständnis und Zugewandheit auch in Phasen der Abgewandheit. Hieraus schöpfe ich meine Zuversicht, dass poly, obwohl nicht paradiesisch, mein persönliches "Himmelreich" ist.
*******ben Mann
3.371 Beiträge
Zitat von ***ke:
Was bitte ist an Poly paradiesisch?

Wenn mensch das romantische Bild: In Hängematte liegend, die gebratenen Tauben/Früchte fliegen einem von alleine in den Mund, immer tolles Wetter mit passender Wärme, ein endlos gefüllte Karaffe wahlweise mit welchem Getränk versorgt einen .... nimmt, dürfte keinerlei "menschliche Lebensweise" jeweils diesen Zustand erreichen.

Für mich wird es "paradiesich", um so wahrhaftiger ich mich finde und selbstbestimmt friedlich in Verbundenheit in den Welt bringen kann; diese innere und äußere Reise ist mein paradiesischer Weg (der kein Endziel wohl kennt). Völlig unabhängig von anderen Menschen oder welchen Kontakt ich mit denen leben kann; auch wenn ich total nachvollziehen kann, wie dich dies gerade beutelt.
****e69 Mann
1.182 Beiträge
Also als ich das erste mal von Poly hörte (hier im JC) wurde mir sehr schnell klar das ich schon immer so gefühlt habe und ich war seiner Zeit wirklich sehr, sehr glücklich, dass es dafür diese 'Schublade' gab...(es gab mir eine gewisse Sicherheit das nicht ich völlig 'auf dem Holzweg' bin) heute bin ich einen Schritt weiter und brauche nicht mehr diese Schublade... Ich glaube das Poly fühlen sowohl ein 'angebohrenes Gefühl sein kann als auch etwas lernbares... Denn: 'wahre Liebe' (oder großes Verliebt sein) ist/kann ein großer intrinsischer Motivator /sein... Ich würde mich durchaus als polyamor fühlenden Menschen bezeichnen nehme für mich jedoch die BA (Beziehungsanarchie) in Anspruch und lebe mit zwei (leider-)Fernbeziehungen, sehr harmonisch die beiden sind auch untereinander gute Freundinnen (auf den ersten Blick) und wir haben bereits einen wundervollen ersten gemeinsamen Urlaub zu dritt hinter uns... *freu* Meine eine 'Herzmenschin' *herz3* ist ebenfalls Verheiratet und ich bin mit ihrem Mann gut befreundet und ihr anderer Liebespartner ist ebenfalls ein guter Freund (und mein Lieblingsmetamour) und auch diese Freunde haben weitere Partnerinnen wir kennen uns fast alle (etwa 14+ im Polykül) und sind uns wohlgesonnen (was nicht heißt das es keine Themen zu besprechen gäbe ganz im Gegenteil). Nun das ist schon recht groß und schnell, sehr schnell so gewachsen und auch nicht von Anfang an immer leicht oder harmonisch gewesen, bei weitem nicht, doch gerade deshalb sind neue Freundschaften gewachsen, an diesen Themen konnten wir uns entwickeln... - Meine andere 'Herzmenschin' *herz3* (sie weiß [noch] garnicht ob sie wirklich Poly fühlt) habe ich dazu 'aufgemuntert' sich einen weiteren lieben Menschen in ihrem Umfeld in ihr Leben zu holen damit ihr unsere Fernbeziehung vlt. etwas leichter fallen würde... (sie am Bodensee ich bei Bremen)... Sie hat auch einen weiteren Herzmenschen dort gefunden... Nun was das mit unserer Beziehung macht? das lässt sich, auch heute, noch garnicht so sagen... vieles ist möglich, so eben auch das ihr das letztlich nicht für >unsere< Beziehung wirklich dienlich war. Sie vermisst mich weiterhin sehr wenn wir uns nicht sehen (können, weil die Abstände zu groß werden etc.) weil eben auch jeder sein eigenes Leben lebt... *ja* Doch auch dort in diesem anderen Polykül entsteht liebevolle Annäherung so wurde nicht nur sie vom Ehepaar ihres anderen Herzmenschen zum gemeinsamen Urlaub eingeladen sondern ich gleich mit. Das nenne ich gelebte Polyarmorie... Aho🙏

*hutab*
****on Mann
16.196 Beiträge
Wenn ich ganz weit in meiner Geschichte zurückgehe, dann kann ich meine Polyprägung auf die Zeit zurückführen, in der ich drei Jahre alt war. Für eine Nasenscheidewand-OP, die heute ambulant gemacht wird, musste ich in diesem Alter für drei Monate in die Poliklinik (nein, ich verkneife mir einen Scherz dazu *g* ) Münster, zur Beobachtung, mit einem offenhaltenden Gummischlauch, der zu beiden Nasenlöchern herausschaute und deren Enden mit einer Sicherheitsnadel zusammengehalten wurden.

Mir konnte niemand erklären, warum mich meine Eltern (natürlich nur vermeintlich) weggegeben hatten. Besuchen durften sie mich damals nicht, Krankenhausvorschrift um kein Heimweh auszulösen.

Als Babyboomer traf ich in dieser Zeit in der Klinik auf eine große Schar anderer Kinder im Vorschul- und Grundschulalter. Diese waren meine emotionale Rettung, nachdem ich meine Bezugspersonen für immer verloren glaubte.

Später gab es ein Happy End, Kind war wieder zuhause... aber ich fühle mich seitdem in einer Gruppe mehr in Sicherheit als bei einzelnen Personen, die mich jederzeit verlassen können. Ein Fall von "innerem Kind".

Das hat mein Liebes-Fühlen beeinflusst. Ich hatte immer mehrere Liebste im Herzen, auch wenn die monogame Welt mich in Zweierbeziehungen hineinsuggerierte. Nach Jahrzehnten einiger langer Zweierbeziehungen hatte ich beschlossen, entweder offen viele zu lieben, oder allein zu bleiben.

Meine Liebste G. zeigte mir (als ich sie vor 5 ½ Jahren leibhaftig kennenlernte), dass ich meinen Traum genau wie sie selbst unter dem Label "Polyamorie" leben kann, ohne für übergeschnappt gehalten zu werden. Seitdem tue ich das. *herz*
***ke Frau
2.021 Beiträge
Zitat von *********uelle:


Für mich wird es "paradiesich", um so wahrhaftiger ich mich finde und selbstbestimmt friedlich in Verbundenheit in den Welt bringen kann; diese innere und äußere Reise ist mein paradiesischer Weg (der kein Endziel wohl kennt). Völlig unabhängig von anderen Menschen oder welchen Kontakt ich mit denen leben kann; auch wenn ich total nachvollziehen kann, wie dich dies gerade beutelt.

@*********uelle Ein Poly-Paradies auf der Folie der völligen Unabhängigkeit von anderen Menschen ... ist m.E. kein Poly-Paradies, sondern ein ego-zentriertes. Das ist definitiv nicht wertend gemeint, doch scheint mir, dass eine selbstbezogene/-genügsame Wahrhaftigkeit poly-tischen Intentionen real nicht gerecht wird/gerecht werden kann und sich somit nicht als Poly-Paradies qualifiziert.
*******ben Mann
3.371 Beiträge
Ja das Wort "völlig" ist hier nicht das ideale.
Es gibt zumindestens für mich einen klaren Unterschied zwischen Liebe und Abhängigkeit. Als Kind bin ich abhängig (da geht es ums Überleben) von der Liebe meiner Mutter/Eltern und das genau die, diese auch mit mir ausleben. Egal wie fähig die dazu sind und mit all ihren Konsequenzen/Schattenseiten.
Als Erwachsener habe ich (hoffentlich gelernt) mir die Personen für eine Beziehung auszusuchen, mit denen ein Wachstum im Inneren und Äußeren möglich ist, wo gegenseitiges Nähren und ein erfüllen der wahrhaftigen Bedürfnisse real ins Leben geholt werden. Habe vielleicht sogar die Bedürftigkeiten aufgelöst. Muss nicht mehr EINE Person all dies für mich erfüllen.
Viele Beziehungen sind aber genau das Gegenteil, da werden die "Defizite" der Kindheit noch mal wiederholt und nicht erfüllt.
*********lebee Mann
1.511 Beiträge
Zu Zeiten . . .
@********ltuf . . . ein wunderschöner Text über Deine Polyreise . . . erinnert mich ein wenig an Die Insel der Linkshänder . . .

. . . zu Zeiten, sei es die Mondphase oder was auch immer, war ich völlig alleine und mit mir happy. Dann wieder liefen mir die Frauen zu . . . eben nicht nur eine. Sondern oft gleich mehrere.

Und irgendwann habe ich mich von meiner Monoerziehung befreit. Den Zustand mit mehreren Geliebten nach und nach offener kommuniziert . . . bis zu dem Status, dass es eine Art Gütesiegel der Beziehung ist, wenn sich bei Date-Überschneidungen die Frauen offen dafür zeigen, die andere/n kennenzulernen und gemeinsame Zeit zu verbringen.

Damit einher ging auch, dass ich immer weniger mit Kontaktabbruch zu tun hatte, sondern heute mit vielen ‚on good terms‘ bin. Auch und selbst wenn sie mit anderen Männern als Kernpartner verbunden sind. Aber allen gemein ist mehr oder weniger, dass sie sehr sehr offen leben und Lust&Liebe freien Lauf lassen, soweit es zeitlich alles im Fluss ist.

Und wo es nicht im Fluss ist . . . schauen sie - genau wie ich - zweimal hin.

@ Wie würdet Ihr Eure persönliche Entwicklung beschreiben, die Euch zu einem polyamoren Lebensweg geführt hat?
Vorgelebte Herkunft: Trophäe, haben wollen, Monoamorie, Heimlichkeiten, Betrug, zuhause unausgelebte (aushäusig befriedigte) Kinks. Entsprechend linkisch wirken heute noch die Bilder aus meiner Teeniezeit.

Ab der Tanzschule und später im Studium habe ich mir nie Gedanken darüber gemacht, wenn ich mehrere Freundinnen gleichzeitig hatte, mit denen ich unterschiedlich ‚unterwegs‘ war. Und solange keine gefragt hatte . . . ‚Don‘t ask, don‘t tell‘würde man heute sagen.

Dann hatte ich mit 25 ein ‚Erweckungserlebnis‘ mit einer grossen Distanzliebe, deren intriganter Bruder irgendwann mal meinte: ‚Weisst Du eigentlich, was die Karin unter der Woche macht, wenn ihr euch nicht seht ?‘

Ich spürte keine Eifersucht. Der Wifesharer trieb aus . . .

@ Wie war für Euch diese Reise?
Sie dauert noch an . . . im Moment fühle ich mich mit ‚liberal monogam‘ sehr in Übereinstimmung.

@ Aufregend und beschwerlich?
Ja, beides. Insbesondere zu Zeiten der grossen Kommunikationssprünge. Als ich der Überzeugung folgend, dass meine Partnerinnen in diesem intimen Bereich das Recht auf Offenheit haben, ihnen das erste Mal eröffnete, dass ich jemanden kennengelernt habe. Ich spürte meinen Herzschlag bis zum Hals . . . und mich ‚danach‘ wie befreit.

@ Alleine, einsam oder mit anderen Gefährten?
Sowohl, als auch. Aber nie einsam dabei.

@ Wie lange war Ihr unterwegs und wie hat es sich angefühlt?
Gefühlt: Mein ganzes Leben lang ? Und mehr und mehr im Sein zu sein . . . fühlt sich grossartig an.

@ Schreibt bitte einfach, was sich gut anfühlt
Die Offenheit. Dort, wo sie passt, ohne zu verletzen. Wie der nasse und der warme Mantel, in den ich mein Gegenüber hülle.
*********rlet Frau
22 Beiträge
Ein herzliches Hallo in die Runde🙋‍♀️
Erstmal bin ich echt froh, dass es diese Gruppe gibt🙏
Und vielen Dank für diese Fragestellung.

Ich stehe am Beginn meiner "Reise", und habe den ersten Herausforderungen schon ins Auge gesehen.

Jedenfalls treffe ich 2 tolle Männer , unabhängig voneinander, für die ich echte Zuneigung empfinde.
Und mit beiden verstehe ich mich auf sämtlichen Ebenen super!

Aber weder mit dem einen noch mit dem anderen ist eine feste Partnerschaft drin- aus verschiedenen Gründen.

Sie wissen beide jeweils von dem anderen, wobei ich bei beiden die "Heimliche" bin. Das heisst, es gibt bei beiden noch eine andere, die nichts von mir weiß, und auch nicht wissen soll.
Sie machen quasi das, was ich in meiner Ehe auch gemacht habe- sie lügen.
Ich bin aber dahin gekommen, dass ich nicht mehr lügen will; ich halte das für falsch. Es war ein Fehler. Und meine Ehe ist auseinandergegangen. Ich weiß es nicht, ob das nicht passiert wäre, wenn ich ehrlich gewesen wäre🤔

Aber ich komme vom Thema ab!

Nur ein bisschen was zur Vorgeschichte..

Jedenfalls habe ich jetzt einen dritten Mann kennengelernt. Ein wunderbarer Mann, zu dem ich bereits starke Gefühle aufgebaut habe.
Er hatte eine offene Ehe geführt, ist jedoch mittlerweile auch geschieden.

Ich habe ihm gleich zu Anfang erzählt, dass ich 2 Männer date..ohne ihm die Natur dieser Bekanntschaften näher zu erläutern.
Er erzählte mir auch, dass er jemanden daten würde.
Aber er müsste mal sehen ,wie sich das entwickeln würde. Das klang nicht so überzeugend.
Wir hatten dann ein paar wunderschöne, sehr intensive Tage miteinander und sind seitdem in engem Kontakt.
Da er allerdings knapp 5 Std Autofahrt entfernt wohnt, können wir uns nicht so oft sehen.
Jetzt werden wir eine ganze Woche zusammen verbringen🤩

Jetzt komme ich zum Punkt...

Als er mir so 2-3 Wochen nach unserem ersten Wochenende von seiner neuen Freundin erzählt hat, war das für mich schon sehr überraschend.
Ich hätte nicht damit gerechnet, dass er in diesem frühen Stadium schon jemand neues ins Spiel bringt.
Wir hatten noch gar nicht unsere Art der Beziehung definiert, wo wir stehen, was wir wollen, und auch noch nicht darüber gesprochen, was Polyamor für jeden von uns heisst.

Das war für mich ein harter Brocken.
Es hat etwas von diesem besonderen Gefühl, das ich für ihn entwickelt hatte, ein bisschen beschädigt.
Wir haben ja noch gar keine stabile Basis aufgebaut, und außerdem ist es für mich Neuland.
Gleichzeitig möchte ich ihm natürlich auch dasselbe zugestehen, was er mir zugesteht.
Wir haben gut geredet, und ich konnte ein großes Stück der Angst ablegen, es fühlt sich nicht mehr belastend an- meine Euphorie ist allerdings auch weg.

Das ist sehr schade, denn die erste Verliebtheitsphase ist doch das Schönste!
In diesem Fall ist es jedoch eine herausfordernde Situation.

Ich habe mich entschieden, mich auf dieses "Abenteuer" einzulassen an seiner Hand.
Ich bin mir dabei aber sehr klar darüber, was ich will.
Wir werden noch herausfinden, ob und wie wir uns einigen...

So beginnt meine Reise...

Danke fürs Lesen 🙏
Solltet ihr spontane Gedanken dazu haben, die ihr äußern möchtet, würde ich sie gerne hören.
Habt ihr vllt ähnliche Erfahrungen gemacht?
Klingt das, was ich schreibe, nach polyamor? 🤔
*********lebee Mann
1.511 Beiträge
Der Punkt is‘ . . .
Boah, super beschrieben und geschrieben, @****let

@ Als er mir so 2-3 Wochen nach unserem ersten Wochenende von seiner neuen Freundin erzählt hat, war das für mich schon sehr überraschend.

Es hat etwas beschädigt.


Mir kam beim Lesen sofort der Gedanke . . . er hat gelogen. 2-3 Wochen lang. Also ich hab‘s so verstanden, dass er mit der anderen schon zusammen war, dann Dich zusätzlich kennenlernte, ohne von der anderen zu erzählen mit Dir ins Bett ging und nach 2-3Wochen dann mit der anderen ‚rausrückte‘ . . . da lebte er im Nachgang 2-3 Wochen in der Lüge mit Dir . . . das hat beschädigt. Könnte ich mir vorstellen.

Weil Du . . . und ja . . .

@ Klingt das, was ich schreibe, nach polyamor? 🤔

. . . das klingt von Deiner Seite 100% danach . . . weil Du von vorne herein offen kommunizierst. Dass Du soundsoviele datest. Neue Partner könnten ja dann fragen, wie weit das Dating geht, aber man kann stets davon ausgehen, dass Dating gleichbedeutend mit ‚Sexhaben‘ ist. Also von daher kommunizierst Du einseitig völlig offen. Ein wichtiges Kriterium für mich für polyamor. Super.

@ meine Euphorie ist allerdings auch weg.

Das (den Kontext) habe ich nicht verstanden, was meinst Du damit ?

@ Ich bin mir dabei aber sehr klar darüber, was ich will.

Und was ist das ?

@ Wir werden noch herausfinden, ob und wie wir uns einigen...

Es is‘ eh‘ ständig und alles . . . (Neu/Wieder)Verhandlungssache. Kommunikation. Ich wünsche Dir Konsens und keinen Kompromiss (der stets faul is‘).

@ So beginnt meine Reise...

Viel Glück . . .

@ Solltet ihr spontane Gedanken dazu haben, die ihr äußern möchtet, würde ich sie gerne hören.
Das waren meine Gedanken dazu. Aber was weiss ich schon.

@ Habt ihr vllt ähnliche Erfahrungen gemacht?
Ja. Habe ich oben geschildert.

@ Klingt das, was ich schreibe, nach polyamor? 🤔
Ja, und nochmal, weil‘s so schön war: absolut.
*********rlet Frau
22 Beiträge
Lieber Blackbumblebee, herzlichen Dank für deine Gedanken soweit dazu. 🙏

Das ist sehr wertvoll für mich, zu lesen.

..gelogen...oder Tatsachen vorenthalten...ganz "sauber" ist seine Geschichte tatsächlich nicht.
Er hat mir "zeitnah" spätabends am Telefon mitgeteilt, dass es jemand neues gäbe, im gleichen Atemzug mit der Information, dass er diejenige, von der ich wusste, nicht mehr trifft...🤔
Er habe jedenfalls der neuen Bekanntschaft direkt von mir erzählt, und sie würde das akzeptieren können. Wäre das nicht so gewesen, würde sie sich unwohl damit fühlen, würde er sie nicht weiter getroffen haben.
Sie hatte also die Chance, zu entscheiden, ob sie sich trotzdem auf ihn einlässt.
Ich nicht mehr. Er hat Gefühle zu ihr aufgebaut ohne dass ich überhaupt wusste, dass es sie gibt. Und als sie dann genügend Zeit miteinander verbracht hatten, hat er mich in Kenntnis gesetzt, und das war wie "friss oder stirb".
Nochmal: Wir hatten ein intensives, magisches erstes Wochenende zusammen. Etwas ganz besonderes, wie wir beide es empfanden.
Aber wie besonders war es wirklich für ihn, wenn er direkt danach neue Bande knüpft, frage ich mich.

Ich denke, was wir versäumt haben war, uns die Zeit zu nehmen, zu erörtern, wo wir stehen, was wir für Vorstellungen haben. So grundsätzlich.
Nächstes Mal mache ich das.

Mit der Euphorie die weg ist, habe ich die Schmetterlinge gemeint... die sind jetzt leider etwas beschwert .
Ob das Vertrauen weiter wachsen kann, werde ich in den nächsten Tagen sehen.

Ich weiß, was ich grundsätzlich möchte: Ich möchte einen Hauptpartner haben, jemand zu dem ich mich zugehörig fühle, quasi eine "Home- Base". Ich will die Nr. 1 sein, was anderes geht bei mir nicht.
Und das habe ich ihm genauso gesagt.
***82 Frau
17 Beiträge
Hallo in die Runde!
Wann genau meine Reise ins Poly-Paradies angefangen hat, kann ich nicht so genau festmachen. Mit einer sehr offenen, lockeren Fernbeziehung vor etlichen Jahren, wo klar war, daß keiner von uns die Monate ohne den anderen alleine verbringt? Den Begriff poly kannte ich damals noch nicht.
Mit einer Freundschaft+ mit einem Paar, wo allerdings sie nie wirklich poly war, die Beziehung daran gescheitert ist und ich es mit ihm alleine nicht fortführen wollte?
Oder mit einer Beziehung, die zwar poly (mit metamour und allem Drum und Dran) geheißen hat, aber nur als Sprungbrett in eine Mono-Beziehung gedient hat?
Wo es hingehen wird, weiß ich noch nicht, auf jeden Fall freue ich mich hier zu sein
LG Nox
****e69 Mann
1.182 Beiträge
@****let
Was du da von dir als 'die Home- Base' beschreibst, sagt eine meiner beiden Herzmenschen auch zu mir und obwohl ich das so ursprünglich nicht wollte konnte ich mich auf eine Art einlassen weil sie mir nicht 'meine Freiheit' nimmt. Bei uns geht inzwischen scheinbar beides. Nun ich bin nun nicht ständig mit 'neuen zusammen und vorallem WENN sich was anbahnen könnte reden wir schon so gut es eben geht im Vorfeld darüber... und ebenfalls weiß ich wie wichtig es meiner Herzmenschin ist, dass sie einfach wissen will wo sie dran ist, heißt von meinen Gefühlen und Stimmungen evtl. neuen MenschInnen gegenüber, damit sie ein Gefühl dafür bekommen kann, und dann ist vieles gut möglich...

*hutab*
***ke Frau
2.021 Beiträge
@****let ... Du willst die NUMMER EINS sein! Bei wie vielen deiner ggf. bestehenden Beziehungen??? Ggf. ist eine Reflexion des eigenen (Beziehungsfähigkeits)Verständnisses in Abgleich deiner Partner*innen hilfreich.
*********rlet Frau
22 Beiträge
Zitat von ***ke:
@****let ... Du willst die NUMMER EINS sein! Bei wie vielen deiner ggf. bestehenden Beziehungen???

Eigentlich nur bei meiner "Haupt-
Beziehung".

Ggf. ist eine Reflexion des eigenen (Beziehungsfähigkeits)Verständnisses in Abgleich deiner Partner*innen hilfreich.

.....ja... darüber reflektiere ich gerade.
Das raubt mir derzeit irgendwie meinen Nachtschlaf 😕
Und ich bin dankbar, dass ich hier noch andere Gedanken dazu hören kann.
Danke auch für deinen Kommentar. 🙂
***ke Frau
2.021 Beiträge
@****let Bitte gerne! Und ich möchte dir versichern, dass der Gedanke der bewussten gemeinsamen Reflexion ernst und unbedingt positiv gemeint ist. Er könnte ggf. ein konstruktiver Ansatz sein, zwischen Wollen und Können, zwischen Wünschen und Sein zu differenzieren. Ich durchlebe derzeit diese Phase der Reflexion. Einer meiner Herzmenschen wünscht, die "Nummer eins" zu sein, hat inzwischen für sich erspüren und erleben können/müssen, dass es ihm mit dem Wissen und der Erfahrung, diese "Nummer eins" nicht und auch zukünftig nicht zu sein, emotional nicht gut geht. Die Reflexion und der Austausch helfen uns - ihm und mir - die tatsächlich ureigene Position (bzw. Haltung incl. aller Erwartungen) zu eruieren. Genau das ist in meinem Verständnis die Basis, um feststellen zu können, ob eine gemeinsame Basis existiert. ... Ich möchte mit meinem Herzmenschen diesen Erkenntnis-Weg gehen ... Wir haben uns auf den Weg gemacht, zu er#leben, was es mit uns macht, wenn gegenseitige Erwartungen nivelliert werden --> Ausgang ungewiss.
*********rlet Frau
22 Beiträge
Ja... irgendwie ist doch das ganze Leben ein Abenteuer, nicht?
Und die Zeit ist kostbar.. ❤️
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