Zitat von *********lebee:
„Weg vom zugeschnürten engen Herz (infarkt), hin zu freier/befreiter Liebe, die fliessen darf. (Poly)Amorie.
Aber was hat dieses "hin zu freier/ befreit fließender Liebe" mit Sex zu tun?
Ich meine... du schreibst doch selbst, dass eigentlich vorher schon klar war, dass Partnschaft für euch beide nicht passe. Warum will man dann überhaupt eine Partnerschaft versuchen? Und das mehrfach (On-Off)?
Ich finde...
Ist doch scheiß egal, in welcher Beziehungsform die Liebe frei fließen kann.
Es muss noch nicht mal eine sexuelle Beziehungsform sein.
Man muss einen Menschen ja nicht vögeln, um eine enge Bindung - zum Beispiel eine enge Freundschaft - aufzubauen, in der die Liebe frei fließen kann.
Eine platonische Freundschaft ist zwar keine Polybeziehung, aber es ist eine liebevolle Verbindung.
Was bei On-Off-Beziehungen natürlich sein kann, ist, dass es auf zwischenmenschlicher Ebene einfach nicht für eine Freundschaft reicht. Dass zwei Menschen dermaßen unterschiedlich ticken, dass sie - ließe man die sexuelle Anziehungskraft (Pheromone) weg - an für sich wenig miteinander anfangen wollen würden. Zumindest nicht genug, um dauerhaft in Verbindung zu bleiben.
Wenn die Chemie (Pheromone) passt und den eigenen Körper in Wallung bringt, sucht man halt nach Gemeinsamkeiten, mit denen man sich selbst erklären kann, warum man sich in Gegenwart dieses Gegenübers so angenehm lebendig fühlt. Und wer sucht, findet halt auch ein paar Gemeinsamkeiten und liebenswerte Eigenarten.
Doch der Körper gewöhnt sich mit der Zeit an den Reiz (Pheromone) des Partners und schüttet selbst weniger Pheromone aus. Und Eigenarten die man vorher in die Kategorien "liebenswert" oder "interessant" steckte, sind nervig, verletzend und führen zum Streit.
Sieht man sich eine Weile nicht, reagieren die Körper aufeinander wieder mit voller Pheromonausschüttung. Die Dinge die zur Trennung führten, erscheinen einem dann doch halb so wild und vieles am anderen wieder "interessant" und "liebenswert".
On Off On Off On Off und so weiter
Die Frage ist halt: Warum will man den Kontakt zu einem Menschen aufrecht erhalten, welchen man im Grunde genommen nur im Rauschzustand erträglich findet?
Um sich ab und an den nächsten Kick (Pheromonschub) zu holen?
Um den nächsten Kick als Entwicklungsschub für die eigene Muster-Aufdröselung zu nutzen?
Oder um sich davon abzulenken?
Nun, das muss jeder Mensch für sich selbst beurteilen und entscheiden.
Anstöße zur eigenen Entwicklung kann man jedenfalls auch woanders finden.
(In Verbundenheit mit für mich erträglichen Menschen, kann ich viel besser wachsen als mit Menschen, die ich bloß im Pheromon-Rausch erträglich finde. Bei letztgenannten bin ich doch viel häufiger und viel intensiver mit Wiederherstellungs- und Selbstheilungsprozessen beschäftigt als mit Persönlichkeitswachstum.)
Aber die Behauptung, dass es beim Aufrechterhalten solcher On-Off-Beziehungen um die freie/ befreite Liebe, die frei fließen dürfe, ginge, die kann ich beim besten Willen nicht nachvollziehen.
Stop & Go hat meines Erachtens nix aber auch rein gar nix mit freiem Fließen zu tun.