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Einfluß der "EX"- Beziehung auf das "Polykül"

********er75 Mann
6.729 Beiträge
Liebe @********lily,
Aus meiner eigenen Erfahrung als geschiedener Vater weiß ich, dass in eurer aktuellen Situation und eurer Konstellation erst die Scheidung und gerichtlich/notariell geregeltes Sorge- und (vor allem) Umgangsrecht für Ruhe und Klarheit sorgen werden.
Hier ist es am Kindsvater mit Unterstützung von Jugendamt und Familiengericht für klare Regelungen zu sorgen.
Geht leider nicht anders, da die Noch-Ehefrau keinerlei Interesse an einer Änderung der Situation hat.
Ich wünsche euch viel Kraft und Glück für die Zukunft.
****mas Mann
131 Beiträge
Ich weiß nicht, ob es hier schon genannt wurde, ich hab jetzt nicht alles durchgelesen.

Es gibt einen Väter Verein für Kinder und andere Selbsthilfegruppen, die mit solchen psychisch abnormen Verhalten Erfahrung haben. 1) Eventl. aufsuchen und Erfahrung abgraben.
2) Mal klären, ob da nicht narzistisches Verhalten der Ex dahinter steckt und entsprechend auf Verhalten vorbereiten.
3) Eure Beziehung, wie auch immer, spielt nirgendwo eine Rolle, geht auch keinen was an, kein Amt, keinen RA usw.. Nirgendwo auf Spielchen oder Anspielungen der Ex einlassen.
4) Streit zwischen den Eltern führt u.U. dazu, dass irgendwann das Kind sich für ein Elternteil entscheidet, weil es keinen Bock auf Streit hat. Darauf unbedingt vorbereiten.
D
Zitat von *******ich:

Du @*******rce als Vater (?) scheints mir doch ein wehrhafterer Typ zu sein…. was sagst du denn dazu? Dass deine Partnerin ihrem anderen Partner auf diese Weise das Leben erleichtern will.

Zitat von ********lily:
Ha! Das interessiert mich auch! *lach*

Puh,.....jetzt hockt ihr mich aber zwischen noch mehr Stühle, als ich in der Situation eh schon sitze.
Aber gut, gehen wirs an :

Als Mann kann ich über das, was sich der Kindsvater von seiner Frau hat bieten lassen und bieten lässt nur den Kopf schütteln. Mich wäre die Dame schon nach einem Viertel der Zumutungen und Frechheiten los gewesen. Das habe ich ihm auch so ganz klar ins Gesicht gesagt.

Als Vater von 5 Kindern kann ich die Angst, die er - der jetzt zum ersten Mal Vater geworden ist - hat,
daß ihm sein Kind durch die Mutter noch mehr entzogen wird, wenn er versucht für "seine Rechte" einzustehen , sehr gut verstehen. Wenn ich mir anschaue, mit welchen Kalibern hier bereits jetzt geschossen wird, mag ich (und sicherlich auch er) mir gar nicht ausmalen, zu welchen Gemeinheiten sie noch fähig sein könnte, wenn er sich "aktiv gegen sie stellt". Sicher, das wäre kein "Gegen-Sie", sondern ein "Für-Ihn", "Für-Das-Kind" , "Für-Die-Vater-Sohn-Beziehung" , aber sie würde das selbstverständlich anders empfinden, sehen und entsprechend handeln.
Auch das habe ich ihm ganz klar so ins Gesicht gesagt.

Als Ehemann von mountainlily muß ich mich hier eigentlich weitestgehend mit Ratschlägen bezüglich eines "Rückzuges" von ihr aus seinem Leben bzw. einer "Rückkehr" von ihm zu Frau und Kind raushalten, denn es ist deren Beziehung. Ich kann - und das tue ich auch, keine Sorge - aufzeigen, wenn eine weitere Beziehung meiner Frau negative Einflüsse auf unsere Beziehung und unser Familienleben mit unseren Kindern hat, aber ich mische mich nicht in die Entscheidungsfindung, ob sie und er ihre Beziehung weiterführen WOLLEN oder nicht ein.

Ob ich finde, daß mountainlily ihm "sein Leben erleichtert" und ob ich dies gut heiße ?
Ja und nein. Für mich stellt sich die Sachlage so dar :
Zwei Menschen lieben einander und haben geheiratet.
Die Ehe ist für beide unbefriedigend und nicht glücklich, da jeder der beiden permanent daran scheitert, dem anderen das zu geben, was er offensichtlich benötigt, um glücklich zu sein.
Über die Jahre manifestieren sich also Frustration, Resignation und eine fatale Akzeptanz, welche bei IHM dazu geführt hat, daß er alles hinnimmt und sich diktieren läßt, und bei IHR dazu, daß sie die Kontrolle über alles hat, haben will, behalten und ausbauen möchte.
Jetzt bekommen die beiden ein Kind zusammen.
Jetzt, da sie MUTTER geworden ist läuft sie zu ganz neuer Form in Punkto "Kontrolle" auf.
Jede noch so abstruse Regel oder Vorschrift wird mit DEM KIND gerechtfertigt, jeder noch so kleine Wunsch / Versuch von IHM, sich der völligen Fremdbestimmung durch SIE zu entziehen, wird mit den Worten "denkst du auch mal an das Kind?"......"weißt du was du ihm und seiner Mutter damit antust" abgeschmettert. Der Aufbau der Vater-Sohn-Beziehung vollzieht sich nur zu den Zeiten und in den Rahmungen und mit den Inhalten, die SIE für richtig erachtet.
Das war auch schon so, bevor die TE auf der Bildfläche erschienen ist, eine Trennung der beiden noch nicht im Raum stand und und und

Ich finde das extrem relevant, vor allem wenn es um die Frage geht , ob ein Rückzug der TE es für das Kind irgendwie besser machen würde.

Irgendwann gerät selbst ER an die Grenze seiner "Hinnahme-Fähigkeit" , Streits finden täglich statt, Dinge fliegen durch die Wohnung, Türen Knallen, Eltern die sich anschreien, unglückliche Mutter, unglücklicher Vater.........nicht gerade die Art von häuslichem Umfeld, das man einem Kind wünscht, welches gerade auf dieser Welt angekommen ist.

Jetzt findet dieser Vater, der so gerne Vater sein möchte, es aber nicht so kann / darf, wie er es sich vorstéllt, in und bei und durch mountainlily einen Rückzugspunkt, wo er nicht jede Minute seines Tagesablaufes vordiktiert bekommt, einen Platz zum Auftanken und eine Möglichkeit der Auszeit von der andauernden Konfrontation, dem Krieg und den Niederlagen in seiner Ehe/seiner Familie.

Ja, das die TE ihm in diesem Punkt sein Leben erleichtert sehe ich so und finde ich gut.
Ein Vater, der komplett ausgelaugt und fertig ist, kann seinem kleinen Kind nicht so viel geben, wie es einer mit Energie und Hoffnung kann.

Die Kindsmutter sieht diese Veränderung an / in ihrem Mann und empfindet sie NICHT als positiv, nicht als Chance für das Kind oder ihre Ehe, sondern als Angriff auf sie in ihrem Hohheitsgebiet.
Klar, muß tierisch frustrierend sein, wenn du jahrelang in einer unglücklichen Ehe lebst, und dann kommt da eine daher, und schafft es, deinen Mann glücklich zu machen, was dir nie gelungen ist.
Auch wenn sie sich nur sehr selten und wenig sehen / treffen, vermag "diese Andere" es, ihren Mann zu dem Mann zu machen, den SIE eigentlich all die Jahre gerne gehabt hätte. Damn !

Das kann nicht ohne Antwort bleiben, da muß gnadenlos "zurückgeschossen " werden.
Also schnappt sie sich das Kind, zieht aus und versucht ab diesem Zeitpunkt alles, um ihrem Mann das Vater-Sein zu erschweren, nutzt jede Gelegenheit, ihm ein schlechtes Gewissen einzureden und Vorwürfe zu machen. Üble Nachrede hier, ein paar gestreute Halbwahrheiten da, und andauernd der Kernvorwurf, der ihn am Härtesten von allem trifft :

Du bist ein Scheiß-Vater, und zwar jedes Mal, wenn du etwas machst, daß dir gut gut !
Jeden Moment der Erholung oder des kurzen Glückes muß unser Kind bezahlen, weil DU der Mutter DAS antust.

Ja.......an genau diesem Punkt hat er "zu wenig Arsch in der Hose", und ja...an genau diesem Punkt sehe ich die "Erleichterung", die ihm durch mountainlily zu Teil wird mit gemischten Gefühlen.
Es ähnelt ein wenig der Fragestellung, ob man einem drogenabhängigen Kind mehr hilft, wenn man es jedes Mal wieder nach einem Rückfall bei sich aufnimmt, es pflegt und wieder aufpeppelt, damit es wieder hinaus kann....um sich den nächsten Schuß zu besorgen, oder ob man ihm irgendwann die Tür nicht mehr öfnnet, und ihm sagt : DU musst etwas tun ! DU musst dich sebst in den Arsch treten !

Hier lande ich wieder bei meiner Aussage vom Anfang :
Es ist die Beziehung meiner Frau zu / mit ihm, und da werde ich mich nicht in der Form einmischen, in dem ich sage "tut dies so" oder "lasst gefälligst das".

Er und ich kennen uns auch schon einige Jahre, wir sind uns in vielen Punkten sehr ähnlich, weshalb ich seine Ängste und Schwächen sehr gut verstehen kann.
ICH wäre viel früher und deutlicher "DAGEGEN" gegangen, aber ich urteile nicht über ihn.

An der Stelle meiner Frau, wäre ich nicht so "geduldig", "rücksichtsvoll" und nachsichtig, was sein "Nicht-Agieren" , "Nicht-Entscheiden" und den fehlenden "Biss" betrifft, aber........sie liebt nun mal. *liebhab*

Zitat von ********er75:

Aus meiner eigenen Erfahrung als geschiedener Vater weiß ich, dass in eurer aktuellen Situation und eurer Konstellation erst die Scheidung und gerichtlich/notariell geregeltes Sorge- und (vor allem) Umgangsrecht für Ruhe und Klarheit sorgen werden.

Dieser Meinung bin ich leider auch.

Zitat von *******erli:
Aktuell geht's dem Kind von allen am Besten.

Glaubst Du das allen Ernstes ?

Ich möchte nur so viel dazu sagen .....
Ich habe alle gehasst, denn ihre Streitigkeiten, Angriffe und Aktionen untereinander und miteinander sind mir bis zum heutigen Tage in sehr unangenehmer Erinnerung.
Von dem Gerede der Dorfgemeinschaft erst gar nicht zu reden.

Keiner für sich war ein schlechter Mensch, aber keiner von Ihnen war fehlerlos.
Gelebt habe ich in beiden Versionen.

Alle wollten nur das Beste.
Aber ein Kind liebt beide Elternteile und hat wenig bis kein Verständnis für die komplizierten Gefühle der Liebe erwachsener Menschen.

Du hast deine Erfahrungen gemacht und daraus für dich Schlüsse gezogen.
Völlig in Ordnung. Wir haben andere Erfahrungen im Bekanntenkreis und bei Freunden gemacht, und ziehen unsere daraus. Selbstverständlich "versteht" ein 2jähriges Kind nicht die Irrungen und Wirrungen der Gefühlswelt von uns Erwachsenen. Es liebt Papa und es liebt Mama , ganz unabhängig davon, wie gut oder schlecht es zwischen den beiden steht.
Zitat von *******erli:

Nur war das Kind nicht mein Thema.

Aber mein Thema, da es das wichtigste Thema ist in dieser Gemengelage und über dessen Zukunft bestimmt.

Dem zweiten Teil des Satzes stimme ich zu.
Und genau aus diesem Grund stimme ich auch der Aussage von mountainlily zu, daß es dem Kind jetzt von allen Beteiligten am Besten geht.
Was hatte es ? Unglücklicher Papa+unglückliche Mama+Streit, Geschrei,Tränen.
Was hat es jetzt ? Unglückliche Mama, die nach einem neuen Lebenspartner sucht und datet + unglücklicher Papa, der jemand gefunden hat, der ihm Kraft gibt.
Viel wichtiger finde ich aber, die Möglichkeiten, die sich in der Zukunft dem Kind bieten, wenn beide Eltern ein für sich glückliches Leben finden können, darüber vielleicht auch besser das Verhältnis zueinander klären können, und jeder für sich Kraft und Energie hat, für das Kind da zu sein.
Diese Chance hätte das Kind nicht, wenn die getrennten Ehepartner wieder zusammenziehen würden.
Dann wären wir wieder bei Unglücklicher Papa+unglückliche Mama+Streit, Geschrei,Tränen.

Das Thema des Threads war und ist der Umgang einer erwachsenen Frau mit einer solchen Situation, was natürlich , selbstverständlich auch das Kind (bzw. alle Kinder !!!!) beinhaltet, aber eben auch den Umgang mit der Art und Weise, wie sich der Kindsvater gegenüber der TE verhält, wie ich als Ehemann meiner Frau da helfen / nicht helfen kann und und und


Denn letztendlich ist es so, wie Ahja_Baerli gescsshrsiesbesn hast :

Die Eltern bestimmen über die Zukunft des Kindes, und nicht die TE oder ich oder sonstwer.
Was meine Frau oder ich oder sonstwer gerne hätten oder uns für uns wünschen würden, weil es das Leben in unserem Poly-Konstrukt vielleicht erleichtern würde, spielt hierbei keine Rolle.
Deren Kind, deren Entscheidung, deren Erziehung, deren Verantwortung.

Meine Frau und ich haben beide auch aufgrund unserer Berufe schon häufiger mit all den Institutionen und Vereinen zu tun gehabt (Jugendamt, Familienhilfe, Pro Famila etc.) , und in so gut wie allen Fällen, lief die Entscheidung / Entwicklung / Erfahrung darauf hinaus, daß die Trennung der Eltern für das Kind besser war, als ein weiteres Existieren in einer von Enttäuschung, Aggressionen und Frust geprägten "Familie".
****ga Frau
1.031 Beiträge
Zitat von *******rce:
D
Zitat von *******ich:

Du @*******rce als Vater (?) scheints mir doch ein wehrhafterer Typ zu sein…. was sagst du denn dazu? Dass deine Partnerin ihrem anderen Partner auf diese Weise das Leben erleichtern will.

Zitat von ********lily:
Ha! Das interessiert mich auch! *lach*

Puh,.....jetzt hockt ihr mich aber zwischen noch mehr Stühle, als ich in der Situation eh schon sitze.
Aber gut, gehen wirs an :

Als Mann kann ich über das, was sich der Kindsvater von seiner Frau hat bieten lassen und bieten lässt nur den Kopf schütteln. Mich wäre die Dame schon nach einem Viertel der Zumutungen und Frechheiten los gewesen. Das habe ich ihm auch so ganz klar ins Gesicht gesagt.

Als Vater von 5 Kindern kann ich die Angst, die er - der jetzt zum ersten Mal Vater geworden ist - hat,
daß ihm sein Kind durch die Mutter noch mehr entzogen wird, wenn er versucht für "seine Rechte" einzustehen , sehr gut verstehen. Wenn ich mir anschaue, mit welchen Kalibern hier bereits jetzt geschossen wird, mag ich (und sicherlich auch er) mir gar nicht ausmalen, zu welchen Gemeinheiten sie noch fähig sein könnte, wenn er sich "aktiv gegen sie stellt". Sicher, das wäre kein "Gegen-Sie", sondern ein "Für-Ihn", "Für-Das-Kind" , "Für-Die-Vater-Sohn-Beziehung" , aber sie würde das selbstverständlich anders empfinden, sehen und entsprechend handeln.
Auch das habe ich ihm ganz klar so ins Gesicht gesagt.

Als Ehemann von mountainlily muß ich mich hier eigentlich weitestgehend mit Ratschlägen bezüglich eines "Rückzuges" von ihr aus seinem Leben bzw. einer "Rückkehr" von ihm zu Frau und Kind raushalten, denn es ist deren Beziehung. Ich kann - und das tue ich auch, keine Sorge - aufzeigen, wenn eine weitere Beziehung meiner Frau negative Einflüsse auf unsere Beziehung und unser Familienleben mit unseren Kindern hat, aber ich mische mich nicht in die Entscheidungsfindung, ob sie und er ihre Beziehung weiterführen WOLLEN oder nicht ein.

Ob ich finde, daß mountainlily ihm "sein Leben erleichtert" und ob ich dies gut heiße ?
Ja und nein. Für mich stellt sich die Sachlage so dar :
Zwei Menschen lieben einander und haben geheiratet.
Die Ehe ist für beide unbefriedigend und nicht glücklich, da jeder der beiden permanent daran scheitert, dem anderen das zu geben, was er offensichtlich benötigt, um glücklich zu sein.
Über die Jahre manifestieren sich also Frustration, Resignation und eine fatale Akzeptanz, welche bei IHM dazu geführt hat, daß er alles hinnimmt und sich diktieren läßt, und bei IHR dazu, daß sie die Kontrolle über alles hat, haben will, behalten und ausbauen möchte.
Jetzt bekommen die beiden ein Kind zusammen.
Jetzt, da sie MUTTER geworden ist läuft sie zu ganz neuer Form in Punkto "Kontrolle" auf.
Jede noch so abstruse Regel oder Vorschrift wird mit DEM KIND gerechtfertigt, jeder noch so kleine Wunsch / Versuch von IHM, sich der völligen Fremdbestimmung durch SIE zu entziehen, wird mit den Worten "denkst du auch mal an das Kind?"......"weißt du was du ihm und seiner Mutter damit antust" abgeschmettert. Der Aufbau der Vater-Sohn-Beziehung vollzieht sich nur zu den Zeiten und in den Rahmungen und mit den Inhalten, die SIE für richtig erachtet.
Das war auch schon so, bevor die TE auf der Bildfläche erschienen ist, eine Trennung der beiden noch nicht im Raum stand und und und

Ich finde das extrem relevant, vor allem wenn es um die Frage geht , ob ein Rückzug der TE es für das Kind irgendwie besser machen würde.

Irgendwann gerät selbst ER an die Grenze seiner "Hinnahme-Fähigkeit" , Streits finden täglich statt, Dinge fliegen durch die Wohnung, Türen Knallen, Eltern die sich anschreien, unglückliche Mutter, unglücklicher Vater.........nicht gerade die Art von häuslichem Umfeld, das man einem Kind wünscht, welches gerade auf dieser Welt angekommen ist.

Jetzt findet dieser Vater, der so gerne Vater sein möchte, es aber nicht so kann / darf, wie er es sich vorstéllt, in und bei und durch mountainlily einen Rückzugspunkt, wo er nicht jede Minute seines Tagesablaufes vordiktiert bekommt, einen Platz zum Auftanken und eine Möglichkeit der Auszeit von der andauernden Konfrontation, dem Krieg und den Niederlagen in seiner Ehe/seiner Familie.

Ja, das die TE ihm in diesem Punkt sein Leben erleichtert sehe ich so und finde ich gut.
Ein Vater, der komplett ausgelaugt und fertig ist, kann seinem kleinen Kind nicht so viel geben, wie es einer mit Energie und Hoffnung kann.

Die Kindsmutter sieht diese Veränderung an / in ihrem Mann und empfindet sie NICHT als positiv, nicht als Chance für das Kind oder ihre Ehe, sondern als Angriff auf sie in ihrem Hohheitsgebiet.
Klar, muß tierisch frustrierend sein, wenn du jahrelang in einer unglücklichen Ehe lebst, und dann kommt da eine daher, und schafft es, deinen Mann glücklich zu machen, was dir nie gelungen ist.
Auch wenn sie sich nur sehr selten und wenig sehen / treffen, vermag "diese Andere" es, ihren Mann zu dem Mann zu machen, den SIE eigentlich all die Jahre gerne gehabt hätte. Damn !

Das kann nicht ohne Antwort bleiben, da muß gnadenlos "zurückgeschossen " werden.
Also schnappt sie sich das Kind, zieht aus und versucht ab diesem Zeitpunkt alles, um ihrem Mann das Vater-Sein zu erschweren, nutzt jede Gelegenheit, ihm ein schlechtes Gewissen einzureden und Vorwürfe zu machen. Üble Nachrede hier, ein paar gestreute Halbwahrheiten da, und andauernd der Kernvorwurf, der ihn am Härtesten von allem trifft :

Du bist ein Scheiß-Vater, und zwar jedes Mal, wenn du etwas machst, daß dir gut gut !
Jeden Moment der Erholung oder des kurzen Glückes muß unser Kind bezahlen, weil DU der Mutter DAS antust.

Ja.......an genau diesem Punkt hat er "zu wenig Arsch in der Hose", und ja...an genau diesem Punkt sehe ich die "Erleichterung", die ihm durch mountainlily zu Teil wird mit gemischten Gefühlen.
Es ähnelt ein wenig der Fragestellung, ob man einem drogenabhängigen Kind mehr hilft, wenn man es jedes Mal wieder nach einem Rückfall bei sich aufnimmt, es pflegt und wieder aufpeppelt, damit es wieder hinaus kann....um sich den nächsten Schuß zu besorgen, oder ob man ihm irgendwann die Tür nicht mehr öfnnet, und ihm sagt : DU musst etwas tun ! DU musst dich sebst in den Arsch treten !

Hier lande ich wieder bei meiner Aussage vom Anfang :
Es ist die Beziehung meiner Frau zu / mit ihm, und da werde ich mich nicht in der Form einmischen, in dem ich sage "tut dies so" oder "lasst gefälligst das".

Er und ich kennen uns auch schon einige Jahre, wir sind uns in vielen Punkten sehr ähnlich, weshalb ich seine Ängste und Schwächen sehr gut verstehen kann.
ICH wäre viel früher und deutlicher "DAGEGEN" gegangen, aber ich urteile nicht über ihn.

An der Stelle meiner Frau, wäre ich nicht so "geduldig", "rücksichtsvoll" und nachsichtig, was sein "Nicht-Agieren" , "Nicht-Entscheiden" und den fehlenden "Biss" betrifft, aber........sie liebt nun mal. *liebhab*

Zitat von ********er75:

Aus meiner eigenen Erfahrung als geschiedener Vater weiß ich, dass in eurer aktuellen Situation und eurer Konstellation erst die Scheidung und gerichtlich/notariell geregeltes Sorge- und (vor allem) Umgangsrecht für Ruhe und Klarheit sorgen werden.

Dieser Meinung bin ich leider auch.

Zitat von *******erli:
Aktuell geht's dem Kind von allen am Besten.

Glaubst Du das allen Ernstes ?

Ich möchte nur so viel dazu sagen .....
Ich habe alle gehasst, denn ihre Streitigkeiten, Angriffe und Aktionen untereinander und miteinander sind mir bis zum heutigen Tage in sehr unangenehmer Erinnerung.
Von dem Gerede der Dorfgemeinschaft erst gar nicht zu reden.

Keiner für sich war ein schlechter Mensch, aber keiner von Ihnen war fehlerlos.
Gelebt habe ich in beiden Versionen.

Alle wollten nur das Beste.
Aber ein Kind liebt beide Elternteile und hat wenig bis kein Verständnis für die komplizierten Gefühle der Liebe erwachsener Menschen.

Du hast deine Erfahrungen gemacht und daraus für dich Schlüsse gezogen.
Völlig in Ordnung. Wir haben andere Erfahrungen im Bekanntenkreis und bei Freunden gemacht, und ziehen unsere daraus. Selbstverständlich "versteht" ein 2jähriges Kind nicht die Irrungen und Wirrungen der Gefühlswelt von uns Erwachsenen. Es liebt Papa und es liebt Mama , ganz unabhängig davon, wie gut oder schlecht es zwischen den beiden steht.
Zitat von *******erli:

Nur war das Kind nicht mein Thema.

Aber mein Thema, da es das wichtigste Thema ist in dieser Gemengelage und über dessen Zukunft bestimmt.

Dem zweiten Teil des Satzes stimme ich zu.
Und genau aus diesem Grund stimme ich auch der Aussage von mountainlily zu, daß es dem Kind jetzt von allen Beteiligten am Besten geht.
Was hatte es ? Unglücklicher Papa+unglückliche Mama+Streit, Geschrei,Tränen.
Was hat es jetzt ? Unglückliche Mama, die nach einem neuen Lebenspartner sucht und datet + unglücklicher Papa, der jemand gefunden hat, der ihm Kraft gibt.
Viel wichtiger finde ich aber, die Möglichkeiten, die sich in der Zukunft dem Kind bieten, wenn beide Eltern ein für sich glückliches Leben finden können, darüber vielleicht auch besser das Verhältnis zueinander klären können, und jeder für sich Kraft und Energie hat, für das Kind da zu sein.
Diese Chance hätte das Kind nicht, wenn die getrennten Ehepartner wieder zusammenziehen würden.
Dann wären wir wieder bei Unglücklicher Papa+unglückliche Mama+Streit, Geschrei,Tränen.

Das Thema des Threads war und ist der Umgang einer erwachsenen Frau mit einer solchen Situation, was natürlich , selbstverständlich auch das Kind (bzw. alle Kinder !!!!) beinhaltet, aber eben auch den Umgang mit der Art und Weise, wie sich der Kindsvater gegenüber der TE verhält, wie ich als Ehemann meiner Frau da helfen / nicht helfen kann und und und


Denn letztendlich ist es so, wie Ahja_Baerli gescsshrsiesbesn hast :

Die Eltern bestimmen über die Zukunft des Kindes, und nicht die TE oder ich oder sonstwer.
Was meine Frau oder ich oder sonstwer gerne hätten oder uns für uns wünschen würden, weil es das Leben in unserem Poly-Konstrukt vielleicht erleichtern würde, spielt hierbei keine Rolle.
Deren Kind, deren Entscheidung, deren Erziehung, deren Verantwortung.

Meine Frau und ich haben beide auch aufgrund unserer Berufe schon häufiger mit all den Institutionen und Vereinen zu tun gehabt (Jugendamt, Familienhilfe, Pro Famila etc.) , und in so gut wie allen Fällen, lief die Entscheidung / Entwicklung / Erfahrung darauf hinaus, daß die Trennung der Eltern für das Kind besser war, als ein weiteres Existieren in einer von Enttäuschung, Aggressionen und Frust geprägten "Familie".

Danke, dass du dich auch zu diesem Thema und eurer Situation äußerst. *blumenschenk*
Das macht es für mich in einer Art und Weise verständlicher und runder, die ich mir oft bei Themen wünsche, bei denen frau/man meist nur eine Sicht des Paares/Polyküls mitbekommt.

Deine und ihr/e Sichtweise/Handeln empfinde ich als sehr reflektiert und verantwortungsvoll... gerade auch, was den Joker "Kindeswohl" anbelangt, der ja gerne für alles mögliche andere verwendet wird.

Auch wenn ich so eine Situation wie eure noch nicht erlebt habe, so habe ich (bzw. wir als Paar mit Kindern) mehrmals sehr heftige Crashs, Streit, Verleumdungen, Bloßstellungen, Rufmord u.ä. von eifersüchtigen Partnerinnen meiner männlichen Freunde abbekommen, denen nicht beizukommen war.
Mein Weg war irgendwann, als reden und klären Wollen von meiner Seite aus von dem anderen Noch-Paar oder Paar nicht angenommen wurde, vielmehr mein jeweiliger Freund sich passiv in die Situation ergab, mich zurückzuziehen.
Ich hoffte, ihm würde unsere intensive Freundschaft so viel bedeuten, dass er die Kraft bekäme, zwischen seiner Partnerin/Affäre und mir zu vermitteln, so dass es uns beiden gut ginge. Mein Zurückziehen war ein ganz bewusstes, da er nicht so verantwortungsvoll mit den Frauen umging, die ihm wichtig waren, so wie @********lily es mit euch Männern tut und ihr mit ihr.
Ihr Freund ist in meinen Augen (leider) der Dreh- und Angelpunkt des Ganzen, ohne dass er das möchte. Und viel ausrichten wird er wohl bei einer Frau, die so gestimmt ist wie seine Noch-Ehefrau, nicht können.

Es ist wirklich schön zu lesen, wie verantwortunsgvoll und annehmend ihr alle miteinander umgeht, und eben Größe zeigt, was ich wichtig finde.
*******ias Frau
4.126 Beiträge
Zitat von ********lily:
Wenn dieses- mein- Handeln und diese Unterstützung dann dazu führt, daß sich für eine Trennung entschieden wird und man den Schluß zieht, ich trage eine Mitschuld...

Oi, dann hab ich aber viele Beziehungen gecrasht.

Stimmt, darauf läuft es in letzter Konsequenz hinaus.

Ich wurde um Einmischung gebeten und in so manchem Fall, entschied ich mich die Bitte zu erfüllen.
Im Zielbereich lag von Anfang an: "Lass uns ausloten, ob du diese destruktive Abhängigkeitsbeziehung auf eine andere, auf eine gesunde Ebene bringen könntest. Und falls nicht, wie du eine Trennung im Guten hinbekommen könntest. Und falls auch das nicht möglich sein sollte: Wie du bei einer nicht-einvernehmlichen Trennung Schadensbegrenzung betreiben könntest."

Die letzte Konsequenz ist also die nicht-einvernehmliche Trennung.

Und ganz ehrlich:
Ich bin gerne Mitschuld am Erfolg, sich aus einer destruktiven Abhängigkeitsbeziehung zu befreien. *smile*

Wobei ich im Falle von Beziehungen ja grundsätzlich lieber von Verantwortung spreche.

Und als so eine Furie Marke La Prinzipessa mal mit dem Finger auf mich zeigte und brüllte:
"DIE da ist Schuld, dass meine Beziehung in die Brüche gegangen ist! *motz*"
Stand ich auf und antwortete...
zum unfreiwilligen Publikum gesprochen: "Ja genau, für diesen Erfolg bin ich mitverantwortlich! *stolzbin*
Ich mag es nicht, wenn eine respektlose Person bis zum Erbrechen an einem meiner Freunde herum manipuliert und ein übles Abhängigkeitsverhältnis aufbaut."
zu ihr gesprochen: "Solltest du noch mal etwas in der Richtung versuchen, werde ich abermals dein Gegner sein.", und alle Blicke richteten sich auf sie.

Da war sie sprachlos und machte auf dem Absatz kehrt.
Keine Ahnung, was sie sich von dieser Aktion erhofft hatte.
Aber das war es wohl nicht.

@********lily Finde dein Standing.
Zum Teil hast du es doch bereits in deinem Beitrag getan.
Doch im letzten Absatz dann doch nicht mehr.
****ga Frau
1.031 Beiträge
Sich aus einer Abhängigkeit zu lösen, geschieht im optimalen Fall aus der Einsicht, dass die/derjenige etwas ändern muss, anders angehen muss.
Bei jeder Diskussion und realen Umsetzung, in der es um Abhängigkeit geht, finde ich es wichtig, dass dieser in Abhängigkeit geratene Mensch Unterstützung bekommt, ja, Freundschaft, vielleicht sogar Liebe.
Aber ... Abhängigkeit fällt ja nicht vom Himmel.
Mich stört es immer ein bisschen, wenn so ganz grundsätzlich Menschen bedauert werden, die in partnerschaftliche Abhängigkeit geraten sind. Zwar sind sie zu bedauern, was die Auswirkungen des Ganzen anbelangt (und ich hoffe, ich werde jetzt nicht falsch verstanden), aber es besteht in meinen Augen in Liebesbeziehungen oft nicht diese klare Zuweisungsmöglichkeit "Täter/in versus Opfer" (bezogen auf Kontrolle/Abhängigkeit), sondern es gibt eben Menschen, die sich gerne und schnell in -anfänglich- kleine, harmlose Abhängigkeiten fallen lassen, die sich vielleicht eher wie Bequemlichkeiten anfühlen. Dann vergeht die Zeit, eines kommt zum anderen, die Abhängigkeiten nehmen zu, die Rollenverteilung ist sowieso unumstößlich geworden.

Bezogen auf die Ausgangssituation der TE sehe ich da eine Frau, die sich wie eine Furie benimmt, auch weil sie "entmachtet" wurde, als ihr Mann sich abwendete und einer anderen Frau zu.
Egal, ob er mit ihr "kämpfte" oder sich weiterhin noch stärker abwendete, sie erduldete, sein Leben lebte....ich schätze, die blind oder auch durchdacht wütende Ehefrau bekäme vermutlich erst ihre innere Ruhe wieder, wenn es einen neuen abhängigen Partner gäbe, den sie liebte.
Von daher könnte das Setzen von Grenzen eine sinnvolle Möglichkeit sein, zumindest die Auswirkungen ihres Tuns zu beschränken.
*******ious Mann
550 Beiträge
Komisch, bei diesen vielen Worten zu diesem Thema habe ich dauernd dieses Lied im Kopf:


Ich kann mich des Eindrucks nicht entziehen, dass hier auf hohem Niveau geklagt wird...
*********nchen Frau
5.059 Beiträge
Gruppen-Mod 
Zitat von *******ious:
Ich kann mich des Eindrucks nicht entziehen, dass hier auf hohem Niveau geklagt wird...

Warum?
*******ious Mann
550 Beiträge
Zitat von *********nchen:
Zitat von *******ious:
Ich kann mich des Eindrucks nicht entziehen, dass hier auf hohem Niveau geklagt wird...

Warum?
Kurz gefasst: Wenn ich schon drei liebevolle unterstützende Liebhaber habe, warum tu ich mir das an und bürde mir mit dem vierten so viel Stress auf? Man möge mich nicht falsch verstehen: die Probleme mit ex-Partner/innen von Geliebten sind universell und tragisch auch für Polys natürlich. Aber es dürfte deutlich tragischer für jene sein, wo der EINZIGE Partner diese Probleme mit in die Beziehung bringt und diese potentiell daran zerbricht und man dann ohne ganz ohne Partner ist.
*********lerin Frau
2.023 Beiträge
@*******ious
Kurz gefasst: Wenn ich schon drei liebevolle unterstützende Liebhaber habe, warum tu ich mir das an und bürde mir mit dem vierten so viel Stress auf? Man möge mich nicht falsch verstehen: die Probleme mit ex-Partner/innen von Geliebten sind universell und tragisch auch für Polys natürlich. Aber es dürfte deutlich tragischer für jene sein, wo der EINZIGE Partner diese Probleme mit in die Beziehung bringt und diese potentiell daran zerbricht und man dann ohne ganz ohne Partner ist.

Das ist eine typische monogam geprägte Denkweise.
Wenn du zwei beste Freunde hast und einem davon geht es schlecht, ist das doch nicht mehr oder weniger schlimm als wenn du nur einen besten Freund hast.
Oder wenn du drei Kinder hast und eines davon leidet, ist das dann nicht so schlimm, weil du ja noch zwei gesunde hast?
Es geht bei uns Polys tendenziell eher um Liebe und um Mitgefühl als um Ressourcen.
********lily Frau
24 Beiträge
Themenersteller 
Ähm. Als ich das letzte Mal duchgezählt habe, waren es : Ein Ehemann, und zwei zusätzliche Herzensmänner. Einem davon geht es mies, was mich und damit alle anderen beeinflusst.
Tihi.. hier gab's jetzt schon große Augen und fragende Gesichter...wer ist denn No4??? 😅
Wenn mein Herz spricht, wenn ich liebe....TU ICH MIR JEDEN STRESS AN! Ich kann überhaupt nicht anders. Wenn einer meiner Geliebten irgendwo Issues hat, hat das direkt Einfluss auf mich. Und damit auf alle alle anderen :
" Ist die Mutter des Hauses nicht glücklich, wird niemand seines Lebens froh" -
Bruce Springsteen

Und überhaupt, lieber @ Equinoxius: deine Aussage würde ich eher in das Feld der Offenen Beziehungen verorten... klar, wenn ich #2 alle 4 Wochen zum vögeln treffen würde, wäre mir das Drama vermutlich egal.
Aber ich kann meiner Liebe nicht befehlen , sich zu verziehen , weil sie die anderen Beziehungen in bestimmter Weise beeinflusst.
So funktioniert das nicht. Und mir ist klar, dass genau das sehr häufig Gegenstand von Diskussionen ist. Da ist ein Mensch, der hat Schwierigkeiten. Und darum ein ganzes Polykül gefährden? In Wallung bringen? Ist es eigentlich nicht wert....Aaaaberrr! Das Herz spricht... Und hat das letzte Wort...
********brav Frau
2.650 Beiträge
Und @********lily ist ja schließlich auch nen Mensch ...und in der heutigen Zeit , in der schnell, alles entsorgt und weggeschmissen wird, um so wertvoller , auch ein Tal zu durchwandern....

Leider wird mM nach immer zu schnell von Trennung gesprochen....durchtauschen...neuer Mensch-andere Probleme....

Dir-euch ...viel Krsft....Geduld und langen Atem...
*******ias Frau
4.126 Beiträge
@********lily Ich würde @*******ious Denke nicht unbedingt in dem Bereich "offene Beziehung" verorten.

Sagen wir es so: Als ich deine Geschichte las, fühlte ich mich an eine Freundin erinnert.
Diese hatte vor ein paar Jahren Urlaub in Griechenland gemacht.
Mitten in der Finanzkrise hatten auch einige Tierheime dicht gemacht... und ein Rudel kranker Straßenkatzen lief ihr zu. Nachdem sie alles mit den Behörden vor Ort geklärt hatte, nahm sie kurzerhand das ganze Rudel mit nach Deutschland. Sie dachte, andere Katzenliebhaber würden so ticken wie sie, ein krankes Tier aufnehmen, all die Arztrechnungen bezahlen und ihre Katze aufpeppeln.
Aber keiner dachte so wie sie.

Wenn, dann schafft man sich eine gesunde Katze an.
Wenn diese Katze eines Tages krank wird, dann stürzt man sich in Unkosten.

Aber niemand wollte ein krankes Tier in seine Familie aufnehmen.
Und im Tierheim wären nahezu alle Tiere eingeschläfert worden. So krank waren diese Katzen.
Sie hat dann alle selbst hochgepeppelt, all die teuren Arztrechnungen bezahlt. Und als die Katzen gesund waren, war es auch kein Problem mehr ein neues Heim für sie zu finden.

Aber niemand will ein krankes Tier in seine Familie aufnehmen.
Genauso denken viele Menschen bei ihrer Partnerwahl.

Vor allem, wenn die Person jede Menge ungelöster emotionaler Altlasten mit sich herum schleppt und noch gar nicht weiß, was genau er/ sie eigentlich will. Die wichtigen Entscheidungen noch ausstehen. Für sowas wären eigentlich gute platonische Freunde da. Und wenn das nicht ausreicht: Psychotherapeuten.

Aber mit all dem unverdauten Seelenschrott eine(n) neue(n) Partner:in zu konfrontieren, läuft in der Regel gar nicht oder verdammt beschissen. Wer tief verletzt wurde, schlägt schon mal wild um sich. Das trifft dann das Helferlein. Auch wenn dieses bloß der Auslöser, nicht die Ursache war. In einer Liebesbeziehung kommt das gar nicht gut.

Und sollte es ausnahmsweise doch gut laufen, ergibt das oftmals diese typischen zweieinhalb-Monats-Beziehungsversuche. Am Ende ist der einst Hilfsbedürftige gut sortiert, passt aber nicht zum Helferlein. Und darauf "nur die Zwischenbeziehung" gewesen zu sein, in der sich der Andere erholen und sammeln konnte, haben die wenigsten Menschen Bock.

Einen passenden Partner zu finden, wäre unter den Umständen ein verdammt glücklicher Zufallstreffer. Viele haben diese Erfahrung in jüngeren Jahren bereits gemacht und von vielen solcher "Zwischenbeziehungs-Erfahrungen" in ihrem sozialen Umfeld gehört. Deswegen lassen sich die wenigsten Erwachsenen mittleren Alters überhaupt noch auf solche "Problemfälle" ein. Potential hin oder her: Wer sich hängen lässt, ist raus. Dann richten fast alle den Blick auf all das unverdaute Erbrochene und verlieben sich gar nicht erst.

Du bist da eine riesen Ausnahme. Nicht die Regel.
Du hast den Blick trotzdem auf sein Potential gerichtet und dich verliebt.
Dennoch würde ich es nicht als Jammern auf hohem Niveau bezeichnen.
Du kannst nicht anders. So wie meine Katzenfreundin nicht anders konnte als diese "süßen" Katzen zu retten. *herz*
Und nun hängst du mittendrin in seinen ungelösten Verstrickungen.
*******ich Frau
417 Beiträge
Gruppen-Mod 
Was man als „typisch monogam geprägte Denkweise identifiziert“ hat, kann gleich in die Tonne ohne nen 2.ten Blick drauf zu werfen?

Ich find @*******ious hat da durchaus nen Punkt.
Wir Menschen sind halt Bindungswesen. Nicht umsonst geht auch hier der Rat um, dass man selbst auch weitere Beziehungen (zB Freunde, Familie etc) braucht, um gelassener in Liebesbeziehungen sein zu können.

Und in diesem Fall könnte der Blick darauf was man sonst noch hat, dass ganze auch gelassener machen - oder nicht?

Ich hab 4 Kinder. Wenn eins ein dickes Problem hat, dann widme ich diesem Problem tatsächlich weniger Aufmerksamkeit insgesamt - im Vergleich zu Freunden mit 1 Kind.
Nicht weil es weniger schlimm ist, sondern weil 3 andere auch noch ihre Mutter brauchen.

Ich hab selbst immer recht viel „auf der Platte“ - und genau das erfordert eine breiter gefächerte Aufmerksamkeit, damit niemand untergeht oder verbrennt etc.

Wenn mein Herz spricht, wenn ich liebe....TU ICH MIR JEDEN STRESS AN! Ich kann überhaupt nicht anders. Wenn einer meiner Geliebten irgendwo Issues hat, hat das direkt Einfluss auf mich. Und damit auf alle alle anderen :
" Ist die Mutter des Hauses nicht glücklich, wird niemand seines Lebens froh" -
Bruce Springsteen

@********lily

Kannst du nicht anders?
Oder KENNST du es nicht anders?

Ist das wirklich Unvermögen - oder ist es Gewohnheit?

Gerade das Springsteen Zitat…
zeigt doch schon die Schattenseiten sehr deutlich.

Es ist ne tolle Eigenschaft sich leidenschaftlich und „verlässlich“ zu zeigen. Jemandem zur Seite stehen, auch wenns schwierig ist.
Nur wenn man nicht aufmerksam auf die Schattenseite ist, dann schwappen Dinge ins eigene Leben. Das ist noch okay, packt man ja. Eigene Entscheidung.
Sie schwappen aber auch ins Leben unserer anderen Liebsten.

Aus dem Grund hab ich gefragt, wie @*******rce das Ganze sieht.
Er ist näher dran und hat doch eine gewisse Distanz.

Ich war meinem Mann immer dankbar, spätestens nachdem ich fertig war mit widersprechen und anfing nachzudenken, wenn er mir aufzeigte WAS ich gerade auch für meine Familie in unser Leben bringe.

Ich pack meine Kinder nicht in Watte und dennoch musste ich auch mir oft genug die Frage stellen: Was mute ich ihnen zu?
Bin ich auf diese Art die Mutter, die ich sein möchte?

Sehr unbequem, aber hilfreich um zu sehen, wann eine Gewohnheit, die ich an mir schätze, negative Auswirkungen hatte.

Es gibt keine guten Angewohnheiten. Alles kann situativ mal das Falsche sein.

Aus Liebe „muss“ man ganz sicher nicht.
Manchmal glaubt man, dass man nur so kann, einfach weil man es nicht anders von sich kennt.

Aber da gibts die Emotion, die Gefühle/Gedanken und dann noch das Verhalten.

Wenn man was ändern möchte, dann hilfts einfach das getrennter zu betrachten.
Zu differenzieren.
Unsere Emotionen motivieren uns zu Handlungen.
Aber welche Art der Handlung, können wir immer noch wählen.

Vor allem, wenn wir keinen Drang, keine akute Notwendigkeit verspüren.

Und dafür ists hilfreich dran zu denken, was man NOCH alles im Leben hat.

Du @********lily liebst ja nicht nur einen *g* Sondern 2 andere noch und deine Kinder.

So schlimm sich das eine anfühlen kann… die anderen können helfen dich zu erden. Und dann gelassener und auch mal überlegter zu handeln.
*******ious Mann
550 Beiträge
Zitat von *********lerin:

Das ist eine typische monogam geprägte Denkweise.
Wenn du zwei beste Freunde hast und einem davon geht es schlecht, ist das doch nicht mehr oder weniger schlimm als wenn du nur einen besten Freund hast.
Oder wenn du drei Kinder hast und eines davon leidet, ist das dann nicht so schlimm, weil du ja noch zwei gesunde hast?
Es geht bei uns Polys tendenziell eher um Liebe und um Mitgefühl als um Ressourcen.

Aber ein Liebhaber ist halt schon noch was anderes als ein Freund und die Kinder sowieso. Ganz offenbar lösen sexuelle Verhältnisse noch andere Dinge, wie z.B. Eifersucht, aus, vor allem intensiver. Außerdem ist ja nichts dagegen einzuwenden, wenn man sich Sorgen um den 3. und 4. Lover macht, aber es sollte tendenziell einfacher fallen sich (etwas) zurückzunehmen. Ich erlebe diesen Polyhimmel, der gerne dogmatisch spazieren geführt wird, als ziemlich anstrengend und ideologisch. Mitgefühl - ja schön, aber auch dafür sind die "Ressourcen" im Endeffekt begrenzt, das ist ein Naturgesetz. Man sucht sich aus wofür und mit wem man Mitgefühl hat. Täte man das nicht würde man auf der Stelle wahnsinnig werden.

Und "wir Polys"? Wer ist das? Ich bezeichne mich durchaus auch als "Poly" und bin mir nicht sicher, ob ich in Deine Definition von "Poly" reinpassen will und kann.

Und @********lily Ich will Dir gar nicht zu nahe treten und wenn Du das alles bewältigen kannst, dann Hut ab. Ob Du damit, in der Summe aller Beteiligten, die Liebe mehrst, kann ich zudem überhaupt nicht beurteilen. Ich staune lediglich, da es reichlich Menschen gibt, die vor Glück fast den Verstand verlieren würden, wenn sie NUR EINE/N "Herzensmann/Herzensfrau" (ich nenne das jetzt mal Sexualpartner/in) hätten... Und ich schaue zudem aus der Perspektive des ich 20 Jahre Älteren, was einen großen Unterschied macht...
*********lerin Frau
2.023 Beiträge
@*******ious

Was ich sage, ist ganz simpel: Eine Beziehung wird nicht weniger wert, nur weil ich noch eine zweite oder dritte habe. Sie hat dadurch nicht weniger Zeit, Aufmerksamkeit und Herzblut verdient. Und ich vermisse den Menschen auch nicht weniger oder gebe ihn leichter her.
Wer so denkt, der liebt nicht, sondern findet Menschen nützlich.
*******ious Mann
550 Beiträge
Zitat von *********lerin:
@*******ious

Was ich sage, ist ganz simpel: Eine Beziehung wird nicht weniger wert, nur weil ich noch eine zweite oder dritte habe. Sie hat dadurch nicht weniger Zeit, Aufmerksamkeit und Herzblut verdient. Und ich vermisse den Menschen auch nicht weniger oder gebe ihn leichter her.
Wer so denkt, der liebt nicht, sondern findet Menschen nützlich.

Sorry, aber das halte ich für Ideologie. Wie ich schon sagte, es ist ein Naturgesetz, dass man für je mehr Menschen für den Einzelnen desto weniger Zeit hat. Du kannst nicht mit zwei Menschen gleichzeit reden, nur in Sequenz. (Da ist sogar gleichzeitig vögeln noch einfacher *gg* ) Und wie das real funktioniert hat @*******ich doch ganz gut erklärt, als Mutter, Liebhaberin und Freundin.

Und wenn es bei 2-3 Liebhabern nicht deutlich wird, so hilft es zur Veranschaulichung vielleicht sich vorzustellen es wären 10 oder 20 Liebhaber. Wieviel ist der Einzelne dann wert? - Ich glaube allerdings durchaus, dass eine oder zwei weitere Beziehungen unter günstigen Umständen die Liebe sogar, mehr als die Summe der Teile, mehren KÖNNEN, wenn bestimmte Synergieeffekte zur Geltung kommen. Das ist aber weder garantiert noch statistisch besonders wahrscheinlich. Da wirken so viele Faktoren zusammen, dass bei jeder höheren Zahl die Wahrscheinlichkeit geringer wird.
****ga Frau
1.031 Beiträge
Ich denke, es kommt auf die eigene Lebensgestaltung an, wie viel Zeit für den oder die Partner*innen bleibt.
Mir z.B. haben noch niemals diese von mir so genannten Pärchen-Aktivitäten etwas gegeben, also Unternehmungen oder Treffen mit anderen (befreundeten) Paaren. Ich mag so etwas nicht, bin lieber mit einer Person an sich (und davon dann mehrere in meinem Leben) enger befreundet, verbringe Zeit zu zweit.
Wenn ich mir überlege - und ich freue mich ganz oft darüber *gg* -, was ich mir an Geburtstagseinladungen, Kuchenbacken, Salate zubereiten, Gegeneinladungen, Gartenparties usw.... "gespart" habe, also an Zeit, die mir nicht so viel bedeutet hätte, dann ist das für mich Lebenszeit, die ich für andere Menschen habe.
KiTa- und Schulveranstaltungen bieten ja schon so genug Möglichkeiten, um zu backen oder zu schnippeln, von der Familie ganz zu schweigen.
Ich habe lieber ein paar richtig intensive "Verbindungen" als das, was man so üblicherweise "gesellschatliches Leben" nennt.

Und das war nur ein Beispiel.
Wie viel Zeit muss oder möchte man mit beruflichen Dingen verbringen?
Wie viel Zeit für Sport?
Wie viel Zeit für Verwandte?
Wie viel Zeit nur für sich?

Das Gesamtkonzept ist entscheidend, finde ich.

Oder mit dem Beispiel von Kindern erklärt, das hier schon erwähnt wurde.
Manche Paare haben 1 Kind.
Vernachlässige ich meine Kinder, weil ich 3 Kinder habe, davon eines seit der Geburt beeinträchtigt?
Natürlich nein, würde ich sagen. Ich lebe mein Leben danach, nach DEN Dingen und Menschen, die mir wichtig sind.
***es Mann
12 Beiträge
Bei Konflikten die so kompliziert sind empfehle ich ganz allgemein gewaltfreie Kommunikation anzuwenden. Sprich: sprechen in Ich-Botschaften, ausreden lassen und zuhören (dann ist die Chance auch größer dass man selber mal ausreden darf)

Wenn ich die Ex-Frau wäre hätte ich vermutlich ebenfalls großen Frust und würde es nicht gerne sehen wenn die Frau die mir den Mann gestohlen Hat (für Sie ist sicher nicht ersichtlich dass es nicht so ist), nun auch noch mein Kind mit meinem Mann gemeinsam erziehen will (wieder eine mögliche Wahrnehmung ihrerseits).
Ich denke man muss verstehen dass die Frau am Ende ist. Sie hat sehr vieles von dem verlohren, was sie fest für ihre Zukunft eingeplant hat. Sie ist Verletzt. Natürlich versucht sie wieder ein bisschen Kontrolle über ihr Leben und ihre Familie zu behalten - gerade dann wenn ihr Kontrolle grundsätzlich wichtig ist. Vermutlich zählt sie da emotional zu nem gewissen Teil auch ihren Ex mit dazu.
Ich wäre in so einer Phase durchaus zu Übersprungs-, Trotz- und sonstwie gefühlsgetriebenen Handlungen fähig. Wenn dann noch die Neue meines Ex mit guten Ratschlägen kommt - die könnte was erleben. Und überhaupt, reichen der die 3 Männer die sie eh schon hat nicht? Arr

Der Ex wird in dem Post als äußerst reflektiert und vernünftig denkend, wenn auch unterdrückt dargestellt. Ich gebe zu: Das kann ich mir nur schwer vorstellen *zwinker*
Meiner Erfahrung nach sind bei so ener schmutzigen Trennung alle Beteiligten emotional aufgewühlt, verletzt und müssen sich den Umgang miteinander neu erarbeiten.
Wenn dann noch Kinder mit im Spiel sind - da ist professionelle Hilfe sicher ... hilfreich.

Aber kommt dieser Vorschlag nun von der neuen Frau, dann kann ihn die Ex nur schwer annehmen.

So wie ich das bisher erlebt habe - und das ist zum Glück ‚nur‘ als guter Freund des Mono-Paares - Mein Rat an die TE: Ball flach halten, eigenes Befinden in Ich-Botschaften packen und passend adressieren, eigene Grenzen erkennen und einhalten und aus dem Konflikt so gut wie möglich raushalten.

Dem Ex würde ich raten (wenn er denn fragen würde): Beratungsstelle suchen, und auch hier: eigenes Befinden in Ich-Botschaften packen.
Das ist auch in Kommunikation mit der Ex sicher Hilfreich, da es wenigr wahrgenommene Vorwürfe beim Hörenden erzeugt als das klassisch Du machst immer das mit mir, du bist immer so wegen dir ist dies so und so weiter.
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