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BDSM & Polyamorie
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Fragen zu offener Beziehung vs. Polyamorie18
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Wie habt Ihr entdeckt, dass Ihr polyamor seid?

******age Mann
3.125 Beiträge
@****ie
Ja, auch von mir Danke für den tollen Beitrag.

Das ist genau der Punkt. Ich sehe das so: Ich fühle zu einer Frau eine Verbindung oder nicht. Das hat erstmal mit ihr und mir zu tun. Von daher sage ich gerne: Ich fühle monogam, verliebe mich oder eben nicht, wobei ich immer auch sage: Die Liebe ist eine Entscheidung und nichts, was mir aus dem luftleeren Raum heraus passiert.

So habe ich es in der Hand, ob ich in ein Gefühl der Liebe hineingehe. Die meisten machen dieses Gefühl kulturell bedingt bei einer zusätzlichen Begegnung zu, ich nicht. Das heißt noch lange nicht, dass ich mich direkt in eine weitere Liebe hineinstürze, es besteht allerdings die Möglichkeit, dass ich mich ein zweites Mal verliebe.
*****olf Mann
1.763 Beiträge
Zitat von *********rgara:
Danke @****ie für Deinen tollen Beitrag. Ich teile Deine Meinung.

Teilst Du mit uns auch noch , wie Du entdeckt hast, dass Du polyamor bist?

—— ——- ——

…Ja na klar.
Mein letzter Beitrag ging natürlich an dem Thema vorbei. Sorry
Das passiert , wenn man auf interessante Beiträge antwortet und es mehr wird, als ein paar Worte…



Mein Einstieg in die Polyamorie war in meiner letzten (vergangenen)
Beziehung.
Sie ist 15 Jahre jünger, als ich und wir haben uns auf einer Plattform für alternative Lebensweisen und Beziehungsweisen kennen gelernt.

Es war eine Beziehung mit etwa 250 km Entfernung. Irgendwann nachdem wir uns und unsere Bedürfnisse kennengelernt haben, gab es ein Gespräch oder Chat, in dem wir zusammen unseren Beziehungsststus definiert haben. Polyamor und oder offene Beziehung war unser Ergebnis, mit dem wir beide sehr zufrieden und erfüllt zusammen waren!
Wir waren weiterhin im Internet flirtend aktiv und auch dafür war es uns ein Anlass, darüber zu sprechen(Status im Profil angeben / gesuchter Status).

Unser beider Bedürfnisse waren weiterhin mit netten Menschen zu flirten, Spaß zu haben gemäß unseren Vorlieben und darüber zu reden, und auszutauschen. Unsere Beziehung haben wir beide als wichtig und irgendwie verbindlich angesehen und wir haben uns beide unterstützt bei dem, was sonst noch so lief mit anderen👍

Das war eine sehr schöne Zeit, die ich vermisse.
Die Gegebenheiten unserer nicht so passenden Bedürfnisse und Umstände haben sie dann nach einigen Jahren dazu veranlasst, ihre Freiheit und Unabhängigkeit und ihr weniger verbindliches Leben wieder mehr zu betonen (wir waren gerade dabei, ein Zusammenziehen zu planen und ihre Ausbildung auf den Weg zu bringen)

Da heraus ist sie „ausgebrochen“ und hat damit, auch weil ich eben ein Zusammenleben mit mit meiner Partnerin toll finde und einen Kinderwunsch hatte, mir „den Weg frei machen wollen“ für eine entsprechende Partnerschaft.
Ich hätte ihr jedenfalls ohne dass sie eine reale berufliche Perspektive hätte (und damit eine gewisse wirtschaftliche Autonomie) kein Kind machen wollen.
Außerdem hatte sie noch etwas naive und sehr sprunghafte Episoden, die ich mir für die sinnige Erziehung eines Kindes nicht so gut vorstellen konnte.

Denn das Kind war für mich (15 Jahre älter) jetzt wichtig, bei ihr stand erst noch anderes im Vordergrund, das es zu entwickeln und erarbeiten galt.

Auseinander ging es dann, als ich eine damals anscheinend gut passende monogame Beziehung eingegangen bin
( gleiches Alter wie ich, fest im Leben stehend und ebenfalls Kinderwunsch)

Jetzt habe ich noch Telefonkontakt und Chatkontakt zu meiner Ex-Freundin.

Das ich eher polyamor eingestellt
bin, habe ich erst in meiner aktuellen monogamen Beziehung vertieft festgestellt, in der ich oft sehr unglücklich bin.
Durch die Affäre mit meinem Exfreund.
Wir hatten über die Jahre nur sporadisch Kontakt und als das wieder etwas intensiver wurde und ich auch wieder den Kopf für sexuelle Dinge frei hatte, viel mir schon auf, dass mir das ein oder andere fehlte. Mein Mann war zwar relativ zugänglich für meine Vorlieben aber so richtige Gier und Leidenschaft danach war nicht zu spüren.

Ich hab mir es auch nicht leicht gemacht schließlich ist man ja verheiratet und hat gefälligst monogam zu sein. *roll*

Nach den ersten Treffen war diese altbekannte Vertrautheit wieder da und ich habe einfach nur genossen und war zufriedener in meinem Alltag. Das hat mich zum Nachdenken gebracht: Wenn es mich glücklich und zufrieden macht und dadurch auch mein Umfeld profitiert, kann es doch nichts schlechtes sein oder? *gruebel*
Wir überlegten zusammen wie man uns nun definieren könnte und was man daraus macht oder eben nicht. Gern hätten wir unseren Partnern reinen Wein eingeschenkt aber wir wussten auch, dass diese diese Nebenbeziehung nicht dulden würden.
Somit blieb es heimlich.

Nach der Trennung von meinem Mann habe ich mir geschworen nie wieder in dieser Schublade leben zu wollen. Aktuell klappt das hervorragend und ich bin sehr glücklich. *zwinker*
****on Mann
16.112 Beiträge
Ich habe es nach und nach entdeckt bei mir. Zunächst glaubte ich, Monoamorie sei alternativlos. Dass ich anders fühlte, hielt ich für einen meiner vielen Quirks, die keiner teilt. Ich liebte immer mehrere. "Du musst dich aber entscheiden", sagte mir jeder. Was ich tat. Soweit es um Beziehung ging. Beim Lieben habe ich mich entschieden, einfach zu lieben (egal wie viele), weil ich mir nicht vorstellen konnte, dass es schlecht sei.

Ich liebte auch meine Ex-Frauen weiter, egal, wer jeweils die Beziehung gelöst hatte. Vor zehn Jahren dann begann eine nicht allzulange Zeit, in der ich mehrere Beziehungen parallel, offen und transparent untereinander führte, mit untereinander befreundeten Frauen. Das Wort "Polyamorie" fehlte in meiner Halbbildung. Also wusste ich immer noch nicht, dass ich polyamor bin.

Vor dreieinhalb Jahren schließlich traf ich auf die Frau, mit der ich auch heute eine Beziehung zu mehreren führe. Sie führte mich quasi in einem Crashkurs in Polyamorie ein - es war sofort meine Welt! Zuerst waren wir aber nur zu zweit - kein Paar, sondern ein Duokül. *zwinker* Seitdem WEISS ich, dass ich polyamor fühle, denke und lebe.
******age Mann
3.125 Beiträge
@****on
Ich liebte auch meine Ex-Frauen weiter,

Ja, das ist einer der Grundpfeiler. Ich habe auch noch einen guten platonischen Kontakt zu drei meiner langjährigen Partnerinnen und einen sporadischen zu weiteren kürzeren Beziehungspartnerinnen.

Immer gleich die Tür hinter sich zuknallen, nur weil nichts mehr mit Sex ist, ist keine gute Basis.
******ane Frau
753 Beiträge
Zitat von ******age:
@****on
Ich liebte auch meine Ex-Frauen weiter,

Ja, das ist einer der Grundpfeiler. Ich habe auch noch einen guten platonischen Kontakt zu drei meiner langjährigen Partnerinnen und einen sporadischen zu weiteren kürzeren Beziehungspartnerinnen.

Immer gleich die Tür hinter sich zuknallen, nur weil nichts mehr mit Sex ist, ist keine gute Basis.

Und warum auch, wenn man den Menschen doch mal wunderbar fand und ihm so nah sein wollte *herz2*

Nur weil die Wege auseinander gehen, kann der Respekt, die Wärme, die guten Wünsche füreinander doch bestehen bleiben.

Natürlich gehören dann immer zwei dazu .. mindestens 😉
Ich wollte tatsächlich auch den Kontakt zu meinen Ex Freundinnen halten, aber es hat nicht mehr funktioniert.
Ich habe von Anfang an (mit 13 Jahren) gemerkt, dass ich anders bin. Da hatte ich meine erste Beziehung und habe mich zeitgleich noch in andere Menschen verliebt. Bis ich 20 war bin ich dann regelmäßig fremdgegangen und habe parallel Beziehung geführt. Alles heimlich. Zwischen 20 und 23 hatte ich dann eine offene Beziehung und mit 24 und der Ehe bin ich dann auf Polyamorie gestoßen. Mein Mann war monogam und hat sich dann damit auseinander gesetzt und jetzt leben wir seit 10 Jahren polyamor *g*
*******Sun Frau
100 Beiträge
Erzkatholisch aufgewachsen war ich 17, als mein erster Freund zu mir sagte, dass er sich trennen müsse - obwohl er mich liebe, einfach weil er auch noch andere Erfahrungen machen wolle.
Da fing ich das erste Mal an, darüber nachzudenken, wie Beziehungen denn überhaupt sein „müssen“.

Bis Ende 20 lebte ich in einigen mehrjährigen monogamen Beziehungen, mit gemeinsamer Wohnung jeweils, und ich und/oder mein Gegenüber verliebten sich auch in andere. Mit viel Offenheit war das gut lebbar, meine Bisexualität war nie ein Problem, und der Begriff Polyamorie mir gänzlich unbekannt: ich habe immer erklärt, dass ich den Begriff Treue anders definiere als die Norm.

Im New York der 90er Jahre begegnete mir dann eine queere Welt, von der ich wusste, dass sie meine war: frei, bunt und doch verbindlich ging ich in ihr auf.
Ende der 90er dann wurde ich Mutter und empfand die Familiensituation als wenig freiheitlich: die Partnerschaft zerbrach, trotz aller Offenheit, an meiner Beziehung zu einer Frau.
Ich war Ende 30, als ich im Internet erstmals etwas über Polyamorie las - welch eine Freude und Erleichterung zu wissen, dass ich nicht allein mein ganzes Leben schon so „unnormal“ tickte!

Die Bildung eines Poly-Stammtisches war der nächste Schritt. Ein wundervolles Dreier-Polykül ließ mich mehrere Jahre spüren, wie ich leben wollte, und auch durch die Teilnahme an den Jahrestreffen des polyamoren Netzwerks sah ich, dass mein Wunsch nach freiheitlichen und wertschätzenden Mehrfachbeziehungen gar nicht so „unnormal“ war…
**********Lucia
5 Beiträge
Hallo!

interessante Frage... Im ersten Moment würde ich antworten, was viele auf den Stammtischen sagen: Ich war es gefühlt schon immer, aber hatte lange keinen Namen dafür. Vor allem da ich ja auch in einer erzkonservativen und katholischen Ecke in Bayern aufgewachsen bin, gab es ja dafür noch nicht einmal einen Namen. Erst 2009 hab ich das erste mal von dem Begriff gehört und auf einmal hat viele Sinn ergeben. Wobei das auch noch nicht deine Frage beantwortet...

Wann wusste ich das erste mal, dass ich Polyamor bin? So klar die Frage ist, so vage ist sie auch... Ist das der Zeitpunkt, an dem ich wusste, dass ich keinen Bock auf die Beziehungsrolltreppe mit "Mein*e Partner*in, mein Haus, meine Kinder" hab, als ich von dem Konzept gehört hab oder vielleicht der Zeitpunkt an dem ich damit auch mit mir selbst geoutet war?

Bei mir kommt dazu, dass das alles auch ein bisschen verschwimmt, da ich mich auch stark im asexuellen Spektrum wiederfinde (Demi/Grey) und sich sexuelle Anziehung sowieso gefühlt nochmal ganz anders anfühlt... mit meiner Genderidentität will ich jetzt gar nicht erst anfangen... *smile*

Ich wollte mich nie für eine Person entscheiden müssen und dabei alle anderen irgendwie fallen lassen, den so hat es sich damals für mich angefühlt, wenn ich mich so in der Clique rumgeschaut hab. Ich hab da auch viele Verletzungen und Leid gesehen und wollte dabei nicht mitmachen, weil sich mir der Sinn nicht erschloss.

So richtig zur Polyamory hab ich dann erst gefunden, als ich dann nach Köln gezogen bin, dort hat sich vieles aufgeklärt und gefestigt. Ich weiß wer ich bin und was ich bin und steh auch dazu und dafür möchte ich auch allen Menschen in und um den Stammtischen und Treffen danken. *love3* Also wenn es danach geht, weiß ich es seit ca. fünf Jahren und lebe es seit etwas mehr als drei und das schöne ist, dass ich trotzdem immer noch jeden Tag aufs neue mehr über mich und andere dazulerne. Das liebe ich so sehr an der Polyamorie!
**********Lucia
5 Beiträge
Weil GingerNinja das auch angesprochen hat: Kontakt zu alten Freund*innen halten kenn ich auch so sehr und ich hab auch nie verstanden, warum Menschen nur weil es irgendwie in einer Beziehungsebene nicht (mehr) geklappt hat, keinen Kontakt mehr wollten...

Wobei ich das mittlerweile besser nachfühlen kann, zum einen kann es ja sein, dass die Gefühle ja immer noch da sind und es weh tut, den Kontakt zu halten... manchmal auch weil es passieren kann, dass man sich weh tut ohne es zu wollen und manchmal kann es auch eine ganz wundervolle Freund*innenschaft werden wenn die Beziehungsrolltreppe keine Rolltreppe mehr ist... *dance*

Für mich sind die Menschen, die mein Leben so sehr bereichert oder meine Seele berührt haben immer noch ganz tief in meinem Herzen... <3
*******erli Paar
4.372 Beiträge
So wie ich sehr früh (ca. Teenageralter) bemerkte Sadistin zu sein, wollte ich schon immer gern 2 oder 3 Menschen heiraten oder zumindest mit allen in einer festen Gemeinschaft zusammenleben.

Polyamor im eigentlichen Sinne oder wie viele es für sich definieren, bin ich nicht, da ich mich nur in monogam liebende Menschen verliebe.

Menschen, die wie ich ticken und sexuell und im Leben frei entscheiden wollen, interessieren mich auf der Gefühlsebene nicht.
Ich will mit solchen Menschen nur in eine lockere Verbindung treten und empfinde ihnen gegenüber keinerlei Verbindlichkeit.
Bevor ich einem Menschen gegenüber von Liebe spreche, muss da schon einiges geschehen.

Die rosa Brille sitzt mit zunehmenden Alter auch nicht mehr so locker, sodass man viel klarer sieht, mit wem man es zutun hat.
Aber auch in jungen Jahren war mir bewusst, ob ich mit dem Feuer spiele und eine wärmende Quelle vor mir habe.

Ja, ich weiß, das ist für viele Menschen ein Widerspruch, selber alle Freiheiten einzufordern, aber dem Partner/in kaum die Luft zum atmen zu lassen.

Doch das ist nur unangenehm für Menschen, die genauso empfinden und denken wie man selbst.
Ein Mensch, der gerne zu einem anderen Menschen gehören will im wahrsten Sinne des Wortes, der benötigt ja gar nicht diese Freiheiten, um glücklich und zufrieden zu sein.
Sondern im Prinzip das genaue Gegenteil von Freiheit.
Nicht alle Menschen wollen frei entscheiden in ihrer Partnerschaft/Beziehung.

Sollte sich das jedoch im Laufe des Lebens verändern, dann muss man auch ehrlich darüber reden und Gegenfalls Veränderungen herbeiführen, je nachdem, welche Art Freiheiten gewünscht sind.
******age Mann
3.125 Beiträge
@*******erli
Polyamor im eigentlichen Sinne oder wie viele es für sich definieren, bin ich nicht, da ich mich nur in monogam liebende Menschen verliebe.

Menschen, die wie ich ticken und sexuell und im Leben frei entscheiden wollen, interessieren mich auf der Gefühlsebene nicht.
Schöne Definition, da bin ich bei Dir. Nur setze ich immer auf Verbindung und eine gewisse Verbindlichkeit, sonst kann ich es gleich lassen. Allzu locker im Sinne von Offen ist nicht meins.

Aber auch in jungen Jahren war mir bewusst, ob ich mit dem Feuer spiele und eine wärmende Quelle vor mir habe.
Ja, sich das bewusst zu machen, ist schonmal was.

selber alle Freiheiten einzufordern, aber dem Partner/in kaum die Luft zum atmen zu lassen.
Das geht in meiner Welt in der Tat gar nicht, dennoch kann ich es teils nachvollziehen. Ich sage immer: Ich fühle monogam und kann polyamor. Nur eben nicht auf Teufel komm raus. Die Verbidung darf gerne an erster Stelle stehen. Und vernünftige Absprachen an zweiter.
****e69 Mann
969 Beiträge
Meine Entdeckung war ein Prozess. Ich steckte in einer 'Mitte des Lebens Kriese' und eine Lebens-Freundin (wir kennen uns über 35Jahre) tauchte wiedereinmal in meinem Leben auf. Wir erarbeiteten uns neu Erkenntnisse... meine ersten waren: bisher habe ich mich in all meinen Beziehungen immer verlohren... Ergo wollte ich zunächst keine 'Beziehung' (so wie meine bisherige Definition davon war) mehr leben. Da wir uns aber voneinander sehr angezogen fühlten (nicht zuletzt auch durch sehr guten Sex) erlaubten wir uns/ich mir unser 'Verhältniss' eine Freundschaft+ zu nennen das Kind brauchte für mich einen Namen und somit eine Definition). Mit der Zeit erwuchs eine wunderschöne Beziehung durch meine innere Umdiffinierung von Beziehung daraus. Wir stiegen gemeinsam ein in die Welt der Tantramassage und es entstand eine neue sehr achtsame Deffinition über körperliche Begegnungen daheraus. Wie wunderbar. Dann lernete ich eine neue Frau kennen und verliebte mich obwohl ich in einer wunderbar erfüllten 'Beziehung' lebte. Eigentlich wurde mir erst dadurch bewust, wie sehr meine bisherige Freundschaft+ zu einer Beziehung herangewachsen war. Bei der 'neuen' spielte ich von vorneherein mit offenen Karten und sie wollte (aus Liebe zu mir) versuchen sich auf den Gedanken der Polyamorie (so wie ich ihn leben wollte) einzulassen (eigentlich wollte sie monogamie von mir doch dann hätte sie mich nicht bekommen). Inzwische hatte ich mich hier im Polyforum und durch Freunde mit der Thematik befasst und und verstanden das ich so fühlte schon immer eigentlich und es erschien mir so selbstverständlich und mein Herz sprach diese Sprache, auch schon immer, und nun verstand ich es mehr, und mehr, und mehr...

*hutab*
*********ually Frau
437 Beiträge
Zitat von *********rgara:


Wie war das bei Euch? Wie habt Ihr entdeckt, dass ihr polyamor fühlt und seid?
Was habt Ihr auf dem Weg dorthin erlebt ?

Auf intellektuellem Wege, würde ich sagen. Meine große Epiphanie kam, als ich verstanden habe, dass ich demisexuell bin. Das war mein großes Wort, mein großes Label, wo plötzlich alle Puzzleteile gepasst haben.

An diese Erkenntnis schloss sich dann natürlich die Frage an, wie ich mir Beziehungen mit diesem Wissen über mich vorstelle. Und mir war sehr klar, dass ich ethisch keinen Zwang zur Exklusivität gutheiße. Ich bin in dieser Zeit eigentlich nur an polyamore Männer geraten, gar nicht mal im romatisch-sexuellen Sinne. Aber die Männer, mit denen ich mich unterhalten konnte, die mich angezogen haben, waren alle polyamor.

Als ich das Muster erkannt hatte, wurde mir auch klar, warum: Es ist die Art, wie in polyamoren Beziehungen mit Bedürfnissen umgegangen wird - sowohl die Reflexion und Kommunikation eigener Bedürfnisse als auch der Umgang mit den Bedürfnissen anderer Menschen. Ich nannte das dann immer die "Poly-Kommunikation". Seitdem ich sie kenne, weiß ich, dass ich nur Beziehungen haben will, in denen es die Poly-Kommunikation gibt. Und so bin ich zur Polyamorie gekommen.

Lange wollte ich mir dieses Label aber nicht aufdrücken. Denn ich habe noch nie zwei Menschen gleichzeitig romantisch geliebt und werde das vermutlich auch nie. Das hat einfach statistische Gründe: Als demisexueller/-romantischer Mensch empfinde ich so selten auf diese Weise für andere, dass es statistisch höchst unwahrscheinlich ist, dass das zur gleichen Zeit bei zwei Menschen passiert.

Ich hatte deshalb Angst, in der polyamoren Community abgelehnt zu werden, weil ich nicht "richtig polyamor" sei (und ich bin mir sicher, dass einige das auch über mich denken). Mit der Zeit bekam ich aber mit, dass es nicht wenig Demisexuelle gibt, die polyamor fühlen. Das ergibt durchaus Sinn. Denn alle Beziehungen, seien sie romantisch oder freundschaftlich, basieren bei demisexuellen/-romantischen Menschen auf tiefer emotionaler Verbundenheit. In einer mononormativen heterosexuellen Liebesbeziehung ist es aber ja schon undenkbar, dass ich einen männlichen platonischen Freund habe, mit dem ich emotional stark verbunden bin, vielleicht sogar körperlich über Berührung und Kuscheln (meine Language of Love).

Ich kann ohnehin kaum eine Trennlinie zwischen Freundschaft und Liebe ziehen. Freundschaft ist Liebe. Und ein Partner wäre mein bester Freund. Insofern könnte ich die Anforderungen einer monogamen Beziehung nicht mehr erfüllen und möchte auch von niemand anderem erwarten, seine Liebe, seine Bedürfnisse zu unterdrücken. Zumal ich als demisexueller Mensch bei einem allosexuellen Partner ohnehin früher oder später mit der Frage der unterschiedlichen Libido konfrontiert wäre.

Polyamorie hat sich aber immer noch nicht wie das 100% korrekte Label für mich angefühlt. Ich bin seit zehn Jahren Single und damit auch nicht unglücklich. Ich weiß, ich werde niemals mit jemandem zusammenziehen, werde nicht heiraten und keine Kinder bekommen. Dieser Fokus auf "romantische Beziehungen/mehrere Menschen gleichzeitig lieben" in den Polyamor-Diskussion hat mich nicht abgeholt. Bis ich dann die Solopolyamorie entdeckte. Das war eine ähnliche Erkenntnis wie damals die Demisexualität. Ein ENM-Konzept der Polyamorie, aber für Menschen wie mich, die ihre "primäre Beziehung" mit sich selbst führen und kein Interesse an der Beziehungsrolltreppe haben. Hurra, ich bin zu Hause!

Polyamor ist, wie ich fühle, aber es ergibt auch als einziges intellektuell wirklich Sinn für mich.
****on Mann
16.112 Beiträge
Ich kann ohnehin kaum eine Trennlinie zwischen Freundschaft und Liebe ziehen. Freundschaft ist Liebe.

Das fühle ich auch so. Ich selbst unterscheide hier nicht sehr.
********ekse Paar
128 Beiträge
Sie schreibt: mir ist es auch zwei drei mal passiert, dass ich mich in jemand andere verknallte, während ich in einer Beziehung war. Damals habe ich das dann immer als Ende der Beziehung gedeutet, weil man ja schließlich nicht zwei Menschen gleichzeitig lieben kann. Erst viele Jahre später, als mein jetziger Partner und inzwischen Mann, entdeckte, dass er polyamor ist, mir dies gestand und ich darüber nachdachte, kam die Erkenntnis. Das war jetzt vor zwei Jahren und hat unsere Beziehung intensiviert und auch auf ein neues Level gebracht. Diese Reise ist eine wunderbare ❤️
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