Zitat von **********er_85:
„Für diese Frage habe ich in dem Bereich noch zu wenig Erfahrung.
"Sichern" klingt für mich aber unpassend. Um etwas zu sichern, muss man es einsperren (Safe), es widerspricht also dem Ziel frei zu lieben.
Ansonsten ist es für mich auch ein wichtiger Schritt in Beziehung keine Bedürftigkeit aufkommen zu lassen - also kein "geben" zu brauchen, da es i.d.R. auf Dauer zu Forderungen, Enttäuschungen und Schuldvorwürfen führt, die letztlich allein dadurch entstanden sind, dass man Wunschvorstellungen projeziert hat, anstatt sein Gegenüber anzunehmen wie er ist (gerade wenn er nicht geben kann/möchte).
Was das Beispiel betrifft - so kann ich es mir aber sehr gut vorstellen. Der Wunsch Zeit mit anderen Menschen zu haben ist ein fester Teil jedes Menschen und solange keine Abhängigkeit aufkommt spricht auch nichts dagegen diese gemeinsame Zeit genießen zu wollen. Im Rahmen eines gewachsenen Polygeflechts könnte dies (allerdings von mit noch nicht empirisch überprüft) dann tatsächlich ein fluides Miteinander ergeben, in welchem man mal mehr Zeit mit dem einem /mal mit dem anderen verbringt / verbringen möchte. Die Rahmenbedingung dabei wäre dann letztlich das liebevolle Miteinader, welches ja auch die Rücksicht aufeinander einschließt und so verhindern sollte, dass jemand zu kurz kommt.
Dabei ist zu beachten, dass diese Schilderungen sich auf einen Idealzustand beziehen. In der Praxis sind schrittweise Annäherungen, regelmäßige Überprüfung und eventuelle Anpassung aktueller Rahmenbedingungen vermutlich häufiger, als dass dieses Ideal voll gelebt werden kann - zumindest entspricht es meiner bisherigen Erfahrung.
„Sichern“ war mit Sicherheit;) von mir unbewusst gewählt, weil ich oft auf dem schmalen Grat zwischen Selbstschutz und Spannungsfelder aushalten wandele. Und mir dann schon auch versuche „etwas“ zu sichern im Sinne von hohe Wahrscheinlichkeit dass es so kommt wie es mir gut tut (super deutsch, aber verständlich?!).
Also ich brauche in Beziehungen egal welcher Art schon auch, dass der andere „gibt“, das wiederum ergibt sich aber aus dem Menschen heraus und ich verlange es nicht, aber auf Dauer täte mir jemand, der mir nichts gibt, nicht gut und ich würde für mich sorgen und mich eventuell distanzieren.
Ich versuche mein Gegenüber immer so anzunehmen wie es ist und muss dabei genau so gucken ob das für mich gut ist.
Idealzustand, ja. Hab ich auch im Kopf und dann im Alltag doch zumeist das (nicht minder wertvolle) intensive Auseinanderklamüsern von „was passt für dich-uns-mich-und wie gehen wir es an“...