Mehr brandheiße Inhalte
zur Gruppe
BDSM & Polyamorie
1157 Mitglieder
zum Thema
Was bedeutet Romantik für euch?99
Immer wieder fällt man über den Begriff "Romantik".
Das Thema ist für dich interessant? Jetzt JOYclub entdecken

Romantik-Killer Polyamorie?

Ich denke nicht romantisch, doch mag ich romantische Situationen *lach*.
Ich finde es ganz schön einseitig, alles zu verteufeln, was mit Monobeziehungen zu tun hat. Es zeugt, meines Erachtens entweder von Angst um den eigenen Standpunkt oder von Überheblichkeit gegenüber den anderen, monogamen, romantischen Beziehungen.
Klar - frage ich auch häufig - warum tun die sich das an? Aber schön ist es doch oft auch dann, wenn ich mir ein anderes Happyend vorstellen kann.

Ich habe viele Freunde und Bekannte, die in monogamen, offenbar glücklichen Beziehungen leben. Ich bin froh, dass die mir gegenüber genau so tolerant sind, wie ich ihnen gegenüber. Das Abgrenzen und Ausschliessen hat für meinen Geschmack etwas Sektiererisches und damit Bedenkliches.

Micha
********over Mann
731 Beiträge
Hallo Zusammen.

Das darf in keinem Falle sein dass man, wenn man polyamor ist, alle monogamen Beziehungen als "falsch" sieht!!!

Es gibt mit Sicherheit sehr viele - ich behaupte mal dass es die Mehrheit ist - die in einer monogamen Beziehung sehr glücklich sind und auch keinen anderen Partner haben möchten - gleichzeitig...

Das darf gerade von jemanden, der/die polyamor ist, nicht kommen!

"Wir" sind doch mit Sicherheit ein wenig "toleranter" oder?

Oder sehe ich das falsch?
liebe Grüße in die Runde
Ayhan
******ore Frau
4.536 Beiträge
Mooooment mal:
hier ging es nicht um Verteufelung, Intoleranz, Abgrenzung und Ausschluss!

Desinteresse ist das Stichwort!

Und da sieht man mal, was Interpretation in der Kommunikation bei ach so toleranten Menschen bewirken kann...
****on Mann
16.108 Beiträge
Zitat von *******beth:
Mooooment mal:
hier ging es nicht um Verteufelung, Intoleranz, Abgrenzung und Ausschluss!

Desinteresse ist das Stichwort!

Da stimme ich Dir zu.

Was mich angeht: Ich bin nicht sonderlich romantisch, weil ich Liebe viel umfassender und herzoffener empfinde als ich es in Liebesromanen erlebe. Liebe und Herzverbindung sind Teil meines Wesens, weshalb Romantik (diese Mann-Frau-Spielchen, die die Spannung zwischen beiden erhöhen sollen, auch für's Publikum in Romanen und Filmen) darin wenig Platz findet.

Ich behaupte nicht, dass Polyamorie vor Dramen schützt. Ganz und gar nicht, da ist viel Potential für spannende Filme drin enthalten *zwinker* . Doch gerade die Diskussionen in dieser Polyamoriegruppe zeigen, dass nicht wenige Dramen Folgen eines nicht zu einhundert Prozent abgelegten Monodenkens entstammen: Gerangel um Hierarchien im Polykül, Nichttransparenz, Nichtswissenwollen, einseitige Polyamoriebestrebungen, fehlende Verbindung zwischen Metamouren... all das sind nach meinem Empfinden Anhaftungen an Monogamie.

Nochmal: nichts gegen Monogamie! Wer sie mag, muss sich ja nicht mit Polyamorie befassen. Es gibt ja stattdessen noch Offene Beziehungen und Affären, wenn ein Partner allein nicht "reichen" sollte. Das soll jeder so machen, wie es am besten zu ihm passt.

Zu mir hat das noch nie gepasst, das haben mir zwanzig treue Ehejahre gezeigt. Burnout.

Die Romane und Filme zeigen die altbekannten Monodramen *gaehn* - sie haben mit mir nichts zu tun, ich interessiere mich mehr für echte Polydramen! *spitze*
******ore Frau
4.536 Beiträge
Und ich interessiere mich am meisten für die Überwindung der Dramen.
Kann es sein, dass die Anhaftung an Beziehungsformen (auch an Teile von ihnen) letztlich die Anhaftung an Dramen nur wiederspiegelt?
Und die Romantik ist in Wahrheit nur der Antagonist zum Drama?
Was bliebe vom Leben, hätten wir kein Drama mehr?
Ich bin generell für echte Dramen,

z.B.

http://www.filmstarts.de/kritiken/275524.html

auch wenn sie mono sind
****on Mann
16.108 Beiträge
Zitat von *******beth:
Und die Romantik ist in Wahrheit nur der Antagonist zum Drama?

Wären Romane und Filme romantisch, wenn sie keine Dramen enthielten? Wenn ein Paar sich einfach nur liebt, vom Anfang bis zum Ende der Geschichte? Oder wird es nicht erst romantisch, wenn die beiden sich verlieren, durch ein Missverständnis, durch böse Mächte, durch persönliche Fehler etc.? Und dann wieder zueinanderfinden (oder auch nicht)? Ich habe den Verdacht, dass das Drama ein wichtiger Bestandteil von Romantik ist.
Alternativen zur Romantik oder was der Mainstraim dafür hält, können hier Platz finden.

Polyamory: Romantik und Medien
******Fox Mann
2.208 Beiträge
Zitat von *******_58:
Ich finde es ganz schön einseitig, alles zu verteufeln, was mit Monobeziehungen zu tun hat.
Das würde ich auch so sehen wenn ich es erlebe. Und vielleicht steht das auch 1-2 mal in diesem Fred hier, menschlich.

Diesen Kritipunkt las ich jetzt mehrmals hier, auch in dem Beitrag nach deinem, und wundere mich, weil mir dieses Polynormative nicht auffiehl, ich es nicht in Erinnerung habe das es sich hier breit gemacht hat (oder das versuchte).


PS: ich fand es ne schöne Art wie du kritisierst, danke!
******ore Frau
4.536 Beiträge
Ich gehe im Mai mit meinem Vater (!) in eine hochgelobte Oper:
Alcina (kannte ich bisher nur als Haarpflege- Firma...)
"Mit magischen Kräften hat die mächtige Zauberin Alcina eine wüste Insel in ein Elysium verwandelt, während auf dem europäischen Festland Karl der Große damit beschäftigt ist, alle edlen Helden in den Kampf gegen die Mauren in Spanien einzubinden. Immer wieder lockt sie Ritter vom Kriegszug weg auf ihre Insel. Sie bereitet den Auserwählten Freuden der Liebe, bis sie ihrer überdrüssig ist und sie in Tiere, Pflanzen oder sogar Steine verwandelt. Etliche Helden aus Karls Heer werden schon vermisst. Der junge Oberto ist auf der Suche nach seinem Vater Astolfo immerhin schon bis zu Alcina vorgedrungen, kann ihn aber nicht finden – kein Wunder, er vegetiert inzwischen in der Inselmenagerie als Löwe vor sich hin. Aktuell hat Alcina den ruhmreichen Ruggiero als Liebhaber auserwählt. Er ist ihr gänzlich verfallen. Aber seine Verlobte, die Ritterin Bradamante, und ihr ebenfalls der Zauberei kundige Erzieher Melisso haben sich aufgemacht, den Verschollenen zu suchen. Schließlich gelangen auch sie auf Alcinas Insel. Bradamante ist als Mann verkleidet und gibt sich als „Riccardo“ aus. In dieser Kostümierunggerät sie in Liebesverwirrungen: Morgana, Alcinas Schwester, verliebt sich in den vermeintlichen „Riccardo“ und verlässt für ihn ihren bisherigen Liebhaber Oronte. Bradamante spielt bei der ungeplanten Täuschung mit, weil sie hofft, so leichter zu Ruggiero vordringen zu können. Oronte, tief gekränkt, versucht indessen die Besucher loszuwerden und intrigiert mit allen Mitteln gegen sie. Trotzdem geht Bradamantes Plan auf: Mit Hilfe von Melissos Gegenzauber erkennt Ruggiero schließlich die Wirklichkeit hinter Alcinas magischer Kulisse und befreit sich von ihrem Einfluss. Vorsichtig müssen die drei dann ihre Flucht vorbereiten, denn Alcina merkt, dass sich Ruggiero ihr entzieht. Da sie ihn wirklich liebt, schwindet mit seiner Liebe auch ihre Macht, die Geister der Unterwelt verweigern ihr die Gefolgschaft. Als Ruggiero die Insel verlässt, zerstört er Alcinas Zauberkraft. Alle ihre früheren Opfer erhalten ihre wirkliche Gestalt zurück, die Insel erweist sich als trostloser Ort, und Alcina wird zur einsamen, alten Frau, bar allen Zauberglanzes. Die Ritter ziehen wieder in den Krieg. Ein Sieg der Liebe?"

Ich werde berichten!
Zitat von *******beth:
Mooooment mal:
hier ging es nicht um Verteufelung, Intoleranz, Abgrenzung und Ausschluss!

Desinteresse ist das Stichwort!

Und da sieht man mal, was Interpretation in der Kommunikation bei ach so toleranten Menschen bewirken kann...

Dann ist das Thema falsch.

Man kann selbstverständlich fragen, wer Romantik mag, wer was darunter versteht und so weiter.

Polyamorie als Idealismus erfindet sogar eigene Begrifflichkeiten. Man ist dann nicht verliebt und hegt romantische Gefühle, sondern ist furztrocken in einer NRE. Was fast wie die Abkürzung für eine Krankheit klingt.

Romantik bedeutet für mich nicht der Hollywood Kitsch, sondern die gemeinsame Liebe emotional zu feiern.

Desinteresse an diesen Gefühlen ordne ich emotionaler Kühle zu, Autistisches Formenspektrum oder auch emotional verflacht zu sein. Auch Menschen mit schlechtem Zugang zu sich selbst, die sich selbst nur schwer ertragen und spüren können, sind mit so intensiven Gefühlen schnell überfordert. So meine Erfahrungen.

Das ist überhaupt nicht schlimm, jeder sucht sich seine Menschen eh aus, die zu ihm passen.

Manche Menschen leben lieber emotional ruhig und ohne viel Gefühl. Die haben dann Sex und machen keine Liebe, die leiden an NRE anstatt sich zu verlieben, die möchten emotional unbelästigt bleiben oder stellen einen Idealismus über die Realität.

Sie
****on Mann
16.108 Beiträge
Zitat von ****ow:
dieses Polynormative

Lach... in einer Gruppe für Polys halte ich Polynormativität für erwartbar. In einer Gruppe von Monogamiefans eher Mononormativität. Und in der Gruppe https://www.joyclub.de/groups/freie_raucher/ rechne ich nicht mit Tabakgegnern... *zwinker*
Zitat von ****on:
Zitat von *******beth:
Und die Romantik ist in Wahrheit nur der Antagonist zum Drama?

Wären Romane und Filme romantisch, wenn sie keine Dramen enthielten? Wenn ein Paar sich einfach nur liebt, vom Anfang bis zum Ende der Geschichte? Oder wird es nicht erst romantisch, wenn die beiden sich verlieren, durch ein Missverständnis, durch böse Mächte, durch persönliche Fehler etc.? Und dann wieder zueinanderfinden (oder auch nicht)? Ich habe den Verdacht, dass das Drama ein wichtiger Bestandteil von Romantik ist.

In Filmen und Büchern sind Konflikte und zu kontrastrieren wesentliches Element Spannung aufzubauen. Deshalb gibt es das. Wegen der Spannung, nicht zu wissen, wie etwas ausgeht.

In der Realität benötige ich keine Konflikte und Kontraste. Mit einem meiner Schätze einen Sonnenuntergang zu beobachten, Melone essen am Hafen und sich auf eine besondere Weise verbunden fühlen, das ist Romantik für mich.

Es ist für mich logisch, dass in der Polyamorie sowas eher unerwünscht ist. Menschen werden sehr schnell eifersüchtig, wenn sie nicht auch haben, was andere haben.

Die Vermeidung von Romantik verfolgt vielmehr den Zweck, durch sie kein Drama auszulösen. Wie bei der Mutti, die alle Kinder gleich lieb hat und niemanden bevorzugt, denn das gibt sofort Streit zwischen den Geschwistern.

Die Romantik, die automatisch Wichtigkeit und Exklusivität transportiert, gilt als Auslöser von Dramen.

So herum wird für mich ein Schuh draus.

Film und Fiktion will Spannung, Unsicherheit und am Ende die Auflösung. Das Element der Romantik ist nur ein Baustein dafür. Und auch hier wird der Antagonist eifersüchtig und neidisch auf das glückliche Paar, will das dann kaputt machen. Er erträgt das Glück des verliebten Paares nicht! Und will das durch Intrigen und Gemeinheiten zerstören. Doch die Liebe ist groß genug, diese Attacken und den Hass des Antagonisten zu überwinden und am Ende wird er zerstört.

Ich meine, hier im Forum wird so oft debattiert, ob man vor dem eigenen Partner zeigen darf, dass man den anderen auch liebt. Um eben Dramen zu vermeiden, verflacht die Gestik der Liebe in der Polyamorie. Das ganze Gerede um alle sind gleich viel wert, es darf keine Exklusivität geben ist Ausdruck von Angst.

Sie
****on Mann
16.108 Beiträge
Zitat von *********t6874:
In Filmen und Büchern sind Konflikte und zu kontrastrieren wesentliches Element Spannung aufzubauen. Deshalb gibt es das. Wegen der Spannung, nicht zu wissen, wie etwas ausgeht.

In der Realität benötige ich keine Konflikte und Kontraste.

In diesem Thread geht es nicht um die Realität, ausschließlich um das Thema: Killt Polyamorie das Interesse an der Film- und Roman-"Romantik"? Und die beruht ja auf der Erzeugung von Spannung durch Dramen.

Zitat von *********t6874:
Mit einem meiner Schätze einen Sonnenuntergang zu beobachten, Melone essen am Hafen und sich auf eine besondere Weise verbunden fühlen, das ist Romantik für mich.

Ja, das wird sicher niemand bestreiten. Wäre auch mal ein interessantes Thema.

Zitat von *********t6874:
Es ist für mich logisch, dass in der Polyamorie sowas eher unerwünscht ist. Menschen werden sehr schnell eifersüchtig, wenn sie nicht auch haben, was andere haben.

Das ist für mich widersinnig. Polys sind ja gerade diejenigen, die mit Neid und Eifersucht abgeschlossen haben, zugunsten umfassender Liebe und Mitfreuen. Ich selbst erlebe gerade intensives Mitfreuen bei meiner Partnerin und ihre große Unterstützung von emotionaler Annäherung und Entstehung eines größeren Herz- und Liebesfeldes.

In meinem Leben ist Polyamorie das größte Leuchten von Liebe in meinem Leben, Vergleichbares habe ich in meinen Nicht-Polyzeiten schlicht nicht erlebt, wenngleich auch diese nicht ohne Liebe waren.
Das ist für mich widersinnig. Polys sind ja gerade diejenigen, die mit Neid und Eifersucht abgeschlossen haben, zugunsten umfassender Liebe und Mitfreuen.

Ja, so das Ideal.

Und dann war da: die Realität.

Wahrscheinlich brauchen Polys keine Liebesdramen, weil sie selbst genug davon erleben. Dann möchte man das nicht noch im Fernsehen gucken oder in Büchern lesen. *ggg*

Outlander ist Liebesschnulze pur, Liebe überwindet sogar die Zeit. Interessant finde ich, dass Claire ihrem Jamie und Jamie seiner Claire.... ach, da ist noch Frank... im Grunde ist das bereits polyamor, was da gelebt wird. Nur die Männer begegnen sich nie. Und Jamie achtet Frank, schon dafür, dass dieser seine Tochter wie ein eigenes Kind großzieht. Frank macht das, weil er Claire liebt und er seine Eifersucht dafär überwindet.

Das ist eine tolle Serie und sie zeigt, dass Liebe nicht immer fair und gleich verteilt ist und man künstlich nichts erzwingen kann.

Nö, grundsätzlich habe ich keine Abneigung gegen romantische Filme und Geschichten. Für mich ist Polyamorie auch kein goldenes Kalb, um das ich tanze. Vielleicht kann ich es deshalb noch genießen, wenn in diesen Geschichten nur zwei Menschen eine besondere Liebe verbindet. In meiner Welt darf das sein. *zwinker*

Sie
****on Mann
16.108 Beiträge
Zitat von *********t6874:
Für mich ist Polyamorie auch kein goldenes Kalb, um das ich tanze. Vielleicht kann ich es deshalb noch genießen, wenn in diesen Geschichten nur zwei Menschen eine besondere Liebe verbindet.

Ich selbst wäre nicht in der Polyamoriegruppe, wenn ich Polyamorie zu einem "goldenes Kalb" abwerten würde und immer noch Monogedanken nachhinge. Ich bin hier, um meine Begeisterung für die Möglichkeit mit anderen Polybegeisterten zu teilen, dramenfrei wie meine Partnerin und ich herzoffen und mitfreuend zu leben.
Zitat von ****on:
Zitat von *********t6874:
Für mich ist Polyamorie auch kein goldenes Kalb, um das ich tanze. Vielleicht kann ich es deshalb noch genießen, wenn in diesen Geschichten nur zwei Menschen eine besondere Liebe verbindet.

Ich selbst wäre nicht in der Polyamoriegruppe, wenn ich Polyamorie zu einem "goldenes Kalb" abwerten würde und immer noch Monogedanken nachhinge. Ich bin hier, um meine Begeisterung für die Möglichkeit mit anderen Polybegeisterten zu teilen, dramenfrei wie meine Partnerin und ich herzoffen und mitfreuend zu leben.

Für mich ist Polyamorie eine Erweiterung der Monogamie. Kein Ersatz für Monogamie.

Wir leben das inzwischen einige Jahre so. In keinem Hollywoodschnulz steckt so viel Drama wie in dieser Zeit. Und ich mach den Scheiß weder mit, noch nähre ich ihn, ich guck zu 99 Prozent nur zu. *lol*

Diese bisherigen Erfahrungen haben mich in die Selbstfürsorge gebracht. Das ist mein persönlicher Zugewinn durch Polyamorie. Ich bin durch sie unabhängig geworden. Ich ertrage emotionalen Schmerz viel besser. Ich habe gelernt diese Art Stress zu umschiffen.

Tatsächlich ist mit Aufgabe, Eifersucht und Neid und Missgunst möglichst flach zu halten. Ich knutsche deshalb nicht mit meinem Mann vor seiner Freundin rum, um Drama zu vermeiden. Ebenso mit meinem Zweitie vor meinem Mann.

Das mit dem gönnen können ist Veranlagung, wie eine Neigung. Tatsächlich verflachen meine Gefühle mit der Zeit, je mehr Nervkram durch Konkurrenz und Gleichmacherei passiert. Liebe wird durch freundschaftliche Emotionen ersetzt. Das geht ganz von alleine.

Inzwischen bin ich durch den ganzen erlebten Polystress so weit, würde ich mich trennen, gar keine Lust mehr auf Beziehung zu haben. Freundschaften reichen mir und rumbimsen brauche ich nicht.

Polyamore Beziehungen sind weder besser noch konfliktfreier als monogame Beziehungen. Das habe ich bisher gelernt. Sie sind lediglich komplexer und dadurch konfliktreicher.

Deshalb kann ich Polyamorie nicht so feiern wie Du @****on fär mich ist sie weder besser noch schlechter als andere Beziehungsformen.

Sie
******ore Frau
4.536 Beiträge
Wär ich an Deiner Stelle, ich würde das Konzept nochmal überdenken...
Das klingt nicht sehr glücklich.

Da wird Dein hier öfter geäußerter Frust nachvollziehbarer.

Meine Frage: was motiviert Dich, das so zu leben? *gruebel*

Die Thread- Frage war ja nach Romantik und nicht nach Glück, die durch Polyamorie gekillt werden...
Zitat von *******beth:
Wär ich an Deiner Stelle, ich würde das Konzept nochmal überdenken...
Das klingt nicht sehr glücklich.

Da wird Dein hier öfter geäußerter Frust nachvollziehbarer.

Meine Frage: was motiviert Dich, das so zu leben? *gruebel*

Die Thread- Frage war ja nach Romantik und nicht nach Glück, die durch Polyamorie gekillt werden...

Na ja, es geht um Glück (=Romantik), die durch Polyamorie-Stress zeitweise gekillt wurde.

Die wenigsten Menschen in polyamoren Netzwerken sind glücklich, sondern ziemlich beschäftigt, die Dramen der geführten Beziehungen zu regulieren. Das verhindert, sich selbst wirklich zu spüren. Es passiert emotionale Verflachung durch den Dauerstress.

Ich bin da inzwischen raus. Mein Mann hat seine Freundin, das dortige Drama ist nicht meins, ich selbst habe in meiner Zweitbeziehung kein Drama. Ich bin auch nicht die, die eifersüchtig ist oder Druck macht.

Es funktioniert nur nicht wie ursprünglich geplant. Mein Mann macht seins, ich meins, wir haben unseres, alles weitgehend getrennt. Läuft. Ganz selten gibt es Treffen zu Dritt oder Viert und sehr wenige gemeinsame Bekannte.

Im Grunde sind das drei Monokisten. *lol*

Frustriert bin ich nicht (was soll das eigentlich immer von dir, sowas zu unterstellen?), sondern das ist die Realität. Es gibt auch gar nicht viele echte polyamore Netzwerke. Die meisten sich unter polyamor verortenden Leute sind Monopaare mit eben solchen weiteren Zweierkisten oder Stippvisitenbeziehungen für Sex. Da wird auch munter quer durch Deutschland gereist und mal alle paar Wochen ein Wochenende gevögelt und das Beziehung genannt. Und Polyamorie, weil man seine 4-5 Ficktankstellen pflegt. Für mich ist das polysexuell, nicht polyamor.

Ich habe da übrigens kein Problem mit, ich benenne es nur als das, was es in Wirklichkeit ist. Der Begriff Liebe suggeriert dann romantische Gefühle. Und weil man nicht beweisen kann, dass das keine Liebe ist, es nur um Sex geht, verortet sich das alles unter dem Wort Polyamorie. Liebe ist das Dogma, unantastbar, womit das alles gerechtfertigt wird. Wie bei den Katholiken.

Insofern finde ich es witzig, wenn so getan wird, als wäre Polyamorie eine ernstzunehmende Ablösung der Monogamie. ^^

Sie
******ore Frau
4.536 Beiträge
Sorry, wollte dir keinen Frust unterstellen.
Es liest sich für mich so konstant.

Glück mit Romantik gleichzusetzen ist für mich ziemlich abwegig.
Der Rest deines Beitrags betrifft mich nicht. Aber ich war vermutlich auch nicht persönlich gemeint.
****on Mann
16.108 Beiträge
Zitat von *********t6874:
Die meisten sich unter polyamor verortenden Leute sind Monopaare mit eben solchen weiteren Zweierkisten oder Stippvisitenbeziehungen für Sex. ... Für mich ist das polysexuell, nicht polyamor.

Das sehe ich dann auch so.

Zitat von *********t6874:
Die wenigsten Menschen in polyamoren Netzwerken sind glücklich, sondern ziemlich beschäftigt, die Dramen der geführten Beziehungen zu regulieren.

Mein Gedanke: Gerade weil quasi wie bei einem kath. Priester der Zölibat erweitert wird mit eigener heimlicher Familie mit Kindern (kenne solche), entsteht ein Gemenge, das sozusagen die Klarheit der unverfälschten Beziehungsweise (Zölibat ODER Familie, Monogamie ODER Polyamorie) so sehr eintrübt, dass deren jeweiligen bewährten Lösungswege nicht mehr funktionieren.

Reine Polyamorie kennt ja keine Heimlichkeiten, Rangfolgen, sondern sind untereinander stark verzahnte Teams. Es wird gemeinsam am Projekt "gemeinsame Polyfamilie" gestrickt. Auch mit klaren Auseinandersetzungen, doch weniger komplex als bei der Vermischung zweier eigentlich unverträglicher Konzepte.
@****on

Reine Polyamorie ist so selten wie ein *einhorn*

Reine weitgehende konfliktfreie Polyamorie ein Mythos.

Ich kann aber verstehen, dass der Kampf um die eigene Freiheit gegen die Gesellschaft, Nachbarn und Arbeitskollegen einen Flöhe husten hören lässt. Und Aversionen sich ganz von alleine entwickeln. Zum Beispiel wird dann Romantik zum Inbegriff der Monogamie erklärt.

Und das verstehe ich nicht.

Ich mag Exklusivität in der Liebe, meine Männer sind beide einzigartig und tatsächlich sind das zwei Lieben. Und nicht ein großes Gemenge. Und tatsächlich unterscheiden sich die Qualitäten. Differenzierung tritt bei mir an die Stelle von zwanghafter Einliebigkeit. Ich erfinde auch einfach mal neue Begriffe.

Ich schrieb bereits, dass mich der Konformitätsdruck, der in der Polyszene entsteht, echt nervt.

Da passiert dasselbe wie in der Monogamie. Etwas wird als rein und ideal postuliert. Und Menschen, die nicht aus sich heraus esoterische All-Liebe empfinden, müssen sich da irgendwie reinquetschen und entweder einen Teil von sich verleugnen oder heimlich ihres Leben.

In der Monogamie hat man aufgrund dieses Quetschens die weit verbreitete Fremdgeherei. In der Polyamorie wird trotzdem romantische Exklusivität gelebt, nur eben nicht darüber gesprochen. Damit die anderen Menschen sich gleich geliebt denken können, auch wenn das gar nicht stimmt.

Ich klinge gefrustet, glaube ich, weil ich Ismussen nichts abgewinnen kann und Strukturfehler sehr schnell wahrnehme und Unstimmigkeiten identifizieren kann. Viele Leute lügen sich Polyamorie genauso schön wie Monogamie. Das nehme ich wahr.

Natürlich wird dann alles, was nach Monogamie duftet, verachtet und abgelehnt. Romantik ganz vorne weg. Ohne zu hinterfragen, ob das wirklich eine monogame Sache ist.

Für mich wird Romantik abgelehnt, weil Beziehungen wenig exklusiv geführt werden und keine Angriffspunkte sein sollen, die Eifersucht nähren. Gucke ich mir einen Film an, in dem ein Paar eine ganz besonders tiefe innige Beziehung zueinander haben, vielleicht tut das auch weh, das zu bemerken, dass man vielleicht zig Menschen kennt, mit denen man Sex hat und kuscheln kann, aber dieses Besondere doch fehlt?

Mich ätzen höchstens Stalkerfilme an, wo ein armseliger Incel die eine tolle Frau solange stalkt, bis sie ihn, oh Wunder, auch liebt. Was daran liegt, dass ich Stalking schon erlebt habe und ich das total krank finde, was im Hirn eines solchen Menschen vorgeht.

Aber Romantik? Einen Ausdruck von Liebe uninteressant finden? Meist sind die romantischen Szenen die, wo zwei Menschen sich finden, nicht das Drama Drumherum. Begehren und jene magische Anziehungskraft, die Menschen zueinander bringt finde ich toll. Mir gehen diesbezüglich die allermeisten Menschen am Po vorbei, mit denen will ich keine Intimität. Wenn ich mal wen finde, wo das anders ist, ist das für mich etwas ganz Besonderes. Und damit meine ich nicht Verliebtheit.

Was soll daran egal sein?

Was daran böse, ablehnungswürdig? Steckt da nicht ein anderer Glaubenssatz hinter, der getriggert wird?

Sie
****on Mann
16.108 Beiträge
Zitat von *********t6874:
Ich schrieb bereits, dass mich der Konformitätsdruck, der in der Polyszene entsteht, echt nervt.

Da passiert dasselbe wie in der Monogamie. Etwas wird als rein und ideal postuliert. Und Menschen, die nicht aus sich heraus esoterische All-Liebe empfinden, müssen sich da irgendwie reinquetschen und entweder einen Teil von sich verleugnen oder heimlich ihres Leben.

Ich halte das für ein Missverständnis. Anders als bei der gesellschaftlich "verordneten" Monogamie gibt es bei der Polyamorie keinen Druck, dabei sein zu müssen. Niemand muss sich in die reine Polyamorie reinquetschen.

Stattdessen kann jeder auch Freundschaften mit Liebe, oder Freundschaften mit Sex, oder Freundschaften mit beidem leben. Ebenso Affären, oder Parallel-Lieben.

Polyamorie ist anders, und wenn sie selten wie ein Einhorn ist, dann kenne ich aber schon eine Reihe davon. Doch niemand muss mitmachen, niemand wird gedrängt, sich als "polyamor" zu bezeichnen. Die Welt ist so bunt, da ist die Fixierung auf diesen Begriff (auch wenn er cool klingt) ganz und gar unnötig.
@****on

Dann lues mal, wie häufig zb Beziehungen mit Hierarchien als falsch deklariert werden, auch Du schreibst von reiner Polyamorie und so weiter.

Klar muss da niemand mitmachen. Aber wer mitmachen möchte, muss die Dogmen anerkennen und sich der reinen Form... ist doch nix anderes als eine Sekte dann. ^^

Sie
Anmelden und mitreden
Du willst mitdiskutieren?
Werde kostenlos Mitglied, um mit anderen über heiße Themen zu diskutieren oder deine eigene Frage zu stellen.