Genau diese Absprachen in zeitlicher und räumlicher Hinsicht geben dem Partner ein großes Stück Sicherheit. Bei mir hat das prima geklappt und zu viel mehr Ruhe und entspanntem Umgang beigetragen.
Auch an den Tagen mir freier Verfügung ist normalerweise ein zeitliches Limit, was eingehalten wird, abgesprochen.
Ich kann diese Aussagen und den Umgang damit nachvollziehen, nur leben möchte ich so nicht.
Für mich fühlt es sich nach Enge und Kontrolle an. Es fühlt sich an, als wenn ich selbst, ständig meine Lebendigkeit darauf hin kontrollieren müsste was es bei einer Liebsten auslösen könnte und mich in vorauseilenden Gehorsam danach zu beschränken. Was meiner Erfahrung nach trotzdem niemals reichen wird. Ist ein Partner von Ängsten kontinuierlich im Griff, wird es niemals reichen was ich tue um Nähe entstehen lassen zu können.
Wahrscheinlich geht es im Pudelskern genau um das Thema Nähe und sie im Endeffekt nicht zulassen zu können, denn das könnte weh tun und muss vermieden werden. Wir wollen Liebe haben um Sicherheit zu fühlen. Etwas was es in unserer Kindheit hätte geben sollen. Nur jetzt sind wir erwachsen und unser Partner kann uns niemals geben was wir damals nicht bekommen haben. Die Versuche lassen ungesunde Abhängigkeiten entstehen.
Es gibt immer Abhängigkeiten sobald wir mit jemand etwas wünschen und gemeinsam gestalten wollen. Ich bin nicht gegen Abhängigkeiten und Absprachen, doch gegen ungesundes Verstricken, welches mit Angstverwaltung kontrolliert werden soll.
Auch die Territorum-Fragen sind besprochen und werden eingehalten, sodass letztendlich eine räumliche Trennung der beiden Partnerinnen gegeben ist.
Der Begriff Terri(o)torium löst in mir Bilder von Kampf, Verteidigung, feste Grenzen, Konkurrenz usw. aus.
Klar teile ich mein Zuhause auch nicht mit jemanden der mich eigentlich weg haben will und sich deshalb wahrscheinlich wenigstens unbewusst, respektlos verhält.
Nur wie und wo findet unter solchen Umständen Mitfreude und Interesse am Sein meines Partners statt?
Wie kann ein Partner, und letztendlich ich mich selbst, frei und weit fühlen, wenn alles unter Kontrolle ist. Selbst die Zeit die mir als freie Zeit zur Verfügung stehen soll???
Dahinter fühle ich Misstrauen und das möchte ich nicht zur Grundlage meiner "Liebesbeziehungen" in diesem Raum erleben, denn ich bin doch frei und willig in diesem Raum.
Ich möchte das Gegenüber und mich in diesem Raum erleben können.
Wen lerne ich kennen, wenn Angst jederzeit die Führung übernehmen kann und Angstverwaltung greifen muss, um eine Pseudosicherheit installieren zu müssen, die meistens nicht lange greift.
An wem habe ich unter solchen Umständen Interesse, an meinem Bild, das ich meine zu brauchen oder an dem Menschen an meiner Seite?
Meine Angst lässt sich so meistens nicht lange beruhigen, sie findet immer wieder einen neuen Grund Bestätigung darin zu finden mich "unsicher" zu fühlen und es wird für mich und andere immer enger.
Dann gibt es noch die Seite des Metapartners.
Ganz ehrlich, ich würde keine Liebste von jemanden werden wollen, dessen Nistpartnerin so viel Angstverwaltung und Trennung braucht und es keine Mitfreude zu teilen gibt, denn eine andere Liebste gehört mit zu einem Liebsten und zeigt mir wie sie Liebe und Freiheit in Verbindung leben. Dafür gehe ich dann gerne in Mitverantwortung, denn leider vermehrt sich Zeit im Gegensatz zur Liebe nicht.
lg