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Woher kommt das Bedürfnis mehrere Partner zu haben?

unisono sind wir
......und deshalb ist es doch auch so schwierig zu erklären......jeder kann es nur für sich und eine Allgemeingültigkeit gibt es nicht......aber das Wissen, dass es ausser mir noch Andre betrifft macht ein wenig stärker.
Meine Sichtweise, obwohl ebenfalls sehr "jung" in Polyamory....es ist kein Mangel den ich mit einem anderen Mann kompensieren will...sicher, jeder ist anders, hat seine Ecken und Kanten und doch kommt mein Gefühl zwei Männer zu lieben alleine aus dem Gefühl einer tiefen Verbundenheit....sie sind so unterschiedlich und doch auch in mancher Hinsicht ähnlich...sie ergänzen sich nicht und das soll es auch nicht sein, denn dann würde ich meiner Beziehung zu ihnen auch nicht wirklich gerecht.Es wäre für mich wohl nur ein "abwägen"..was hat der Eine...was der Andere"....nein, ich hege einfach nur dieses tiefe Gefühl zu Beiden zu gehören....jeweils mit ihnen glücklich zu sein..wie sie sind...wie wir gemeinsam sind...und ich hege einfach weiterhin den Traum, es irgendwann ganz offen leben zu können....dass Beide es akzeptieren können, ohne die Angst, dass ihnen etwas fortgenommen wird.Aber ich weiss auch wie schwer dies ist, denn auch ich muss teilen...es geht mal besser und mal schlechter...ein ständiges an sich arbeiten geht damit einher und so manches mal könnte ich auch daran verzweifeln.....aber wer sagt dass Liebe einfach ist....weder Monogam noch polyamor!
Es ist einfach wie es ist und jeder muss für sich und seine Liebe das Beste daraus machen!
*****e79 Frau
1.910 Beiträge
es ist kein Mangel den ich mit einem anderen Mann kompensieren will...sicher, jeder ist anders, hat seine Ecken und Kanten und doch kommt mein Gefühl zwei Männer zu lieben alleine aus dem Gefühl einer tiefen Verbundenheit....sie sind so unterschiedlich und doch auch in mancher Hinsicht ähnlich...sie ergänzen sich nicht und das soll es auch nicht sein, denn dann würde ich meiner Beziehung zu ihnen auch nicht wirklich gerecht.

nickt
Finde ich sehr treffend formuliert!
Dieser Drang nach ... Mathematik und Summation wie Löcher stopfen ("Du liebst halt zwei, weil der hat das und der nicht"), ist irgendwie zwanghaft monogame Vereinfachung, aus dem Versuch heraus zu verstehen, was sich rational einfach nicht erfassen läßt, oder???
@Venice
Ja, so einfach und so schwer ist es.....aber wieso muss und soll es für alles im Leben eine Erklärung geben, manchmal sollte man einfach akzeptieren und vor allen Dingen geniessen......
Schafft man es irgendwann tatsächlich polymamor zu leben, so ist es zumindest in meiner Idealvorstellung, so birgt es etwas wunderbares...."Trennung" hat vielleicht nicht mehr den Stellenwert, den es oft in monogamen Beziehungen hat.....und das wäre möglicherweise eine Erklärung, die sogar ein "Normalo" akzeptieren und verstehen kann:-)
Zwanghaft monogame Vereinfachung?
Eine auch ziemlich einseitig gedachte Fassung eines Polys, oder?

Ich bezeichne mich nicht als zwanghaft monogam, weil Erziehung oder was auch immer mich so geprägt haben, sondern also solche gerne lebend und liebend. Das durfte ich die letzten langen Wochen und Monate deutlicher erkennen, als mir lieb war.

Trotz der vielen Informationen, die ich auf der Suche nach Erklärungen suchte und erhielt, bleibt für mich das gesamte Thema einfach nicht nachvollziehbar. Egal wie sehr ich mich bemühe, ich verstehe das nicht, kann es einfach nicht nachvollziehen.
Ich gehöre bestimmt nicht zu den monogam-fühlenden Menschen, die Scheuklappen auf den Augen haben, kann auch problemlos alle Lebens- und Liebesformen akzeptieren, die es so gibt, sobald es für die betreffenden Personen richtig ist und sich für diese gut anfühlt, aber selbst unter Berücksichtigung der rational überlegten Waagschale (ein Bildnis aus der Verhaltenspsychologie) bleibt für mich die große Frage, wo diese Waage ein Gleichgewicht findet, wenn es sich nunmal nicht für alle Beteiligten gut und richtig anfühlt.

Wenn ich auch allen Recht gebe, dass auch in langjährigen monogam-geführten Ehen nicht immer alles nur toll und schön ist, dass es schwere Zeiten gibt, und dass sowohl mein Mann als auch ich bestimmt Zeiten hatten, in denen wir nicht wirklich glücklich waren, so muss ich doch mal konkret feststellen, dass ich persönlich in den letzten 8 Monaten meines Lebens mehr Unglück und Leid in unserer Beziehung widerfinde, als in den gesamten fast 28 Jahren unseres Zusammenseins. Und da die Welt ja nicht nur aus uns besteht, muss ich auch zugeben, dass ich auch in anderen Beziehung soviel Leid gesehen habe, und ich frage mich ernsthaft, ob die Bedürfnissbefriedigung - einen zweiten Menschen zu lieben - diesen Preis immer wert ist.

Ich frage mich schon, woher kommt ein solches Bedürfniss, wenn dadurch soviel Schaden angerichtet wird?
Wenn langjährige und im Grunde doch glückliche Ehen dadurch zerstört werden?
Wenn der "auslösende" Part dann nicht mal selbst glücklicher ist, als vorher?

True_L0ve (w)
****jut Mann
338 Beiträge
@ true love . . .
dann schau doch in thread - glückliche aspekte und momente des poly-lebens - . . .

ich bin vor ein paar monaten als mono in eine polybeziehung geraten, ich wusste es vorher . . .
so das ich mir aussuchen konnte, ob ich mich treffe oder nicht mit derjenigen . . .
okay, ich wusste da immer noch nicht was poly wirklich ist, aber ich bin ja neugierig . . .

ich weiß immer noch nicht, ob ich als poly geeignet bin, was auch scheißegal ist, wichtig ist, das ich feststelle, das ich garkein problem habe mit dem bereits vorhandensein eines partner meines schatzes . . .

es fühlt sich alles toll an und fertig, wie es monos auch ist wenns es nicht mehr schön ist dann trennt man sich, wie auch bei den monos . . .

nicht mehr und nicht weniger . . .

es ist kein bedürfniss, sondern eine feststellung . . .
du merkst einfach, das du nicht nur einen menschen liebst sondern auch in der lage bist auch zwei menschen zu lieben oder du stellst fest, das du es angenehm findest, das dein partner noch jemand in eure beziehung bringt . . .
spürst, das es auch eine bereicheru ng für dich ist . . .
das ist alles . . .

ist nur ne feststellung einer erweiterung die in deinen bisherigen leben so nicht gab . . .
**********erbar Mann
122 Beiträge
@True_LOve
ich verstehe ja nur zu gut, wovon du schreibst, aber dennoch muss ich einwenden, dass du einem Ideal nachstrebst, dem Ideal, dass in einer Bziehung immer alles so bleibt, wie es am Anfang war, immer alle (beide) so glücklich bleiben, wie sie es am Anfang waren.

Aber das Leben besteht nun einmal aus Veränderung, das lässt sich nicht verhindern.

Bedürfnisse ändern sich, Gefühle ändern sich, da ist es geradezu ein Glücksfall, wenn in einer monogam angelegten Beziehung der eine Partner nicht einfach seine Liebe zum Partner verliert, sondern "nur" feststellt, dass er Gefühle AUCH für einen anderen Menschen hat.

Jetzt liegt es bei diesem Partner, ob er akzeptieren lernt, dass es neben ihm einen anderen geliebten Menschen für den Partner gibt.

Die Liebe selbst verhindert nicht, dies zu akzeptieren, im Gegenteil: wahre Liebe bedeutet die Bereitschaft zur Selbstaufgabe, ja zum Verzicht auf den Partner, damit der Partner glücklich sein kann. Um wie viel einfacher solle es eigentlich sein, wenn der Partner nicht dieses Opfer verlangt oder braucht, um glücklich zu sein, sondern wenn er deine Liebe mindestens so sehr braucht, wie die der anderen Frau.

Warum ist es nur so schwer zu verstehen, dass die Liebe zu dir nicht weniger, vielleicht sogar mehr geworden ist, obwohl du die Liebe vermeintlich mit einem anderen Menschen teilen musst?! Du merkst doch selbst, dass die Liebe nicht weniger geworden ist!

Nur wenn das nicht so ist, die alte Beziehung nur aus Gewohnheit fortbesteht, ohne Liebe für den langjährigen Partner, handelt es sich um eine hoffnungslose Situation.

Solange dein Partner dich liebt und du das spürst, ist die Beziehung nicht gescheitert, ganz gleich wie viele andere Menschen dein Partner außerdem liebt.
*****e79 Frau
1.910 Beiträge
evilh, das finde ich sehr schön formuliert:
Die Liebe selbst verhindert nicht, dies zu akzeptieren, im Gegenteil: wahre Liebe bedeutet die Bereitschaft zur Selbstaufgabe, ja zum Verzicht auf den Partner, damit der Partner glücklich sein kann. Um wie viel einfacher solle es eigentlich sein, wenn der Partner nicht dieses Opfer verlangt oder braucht, um glücklich zu sein, sondern wenn er deine Liebe mindestens so sehr braucht, wie die der anderen Frau.
... aber leider ist das ein Polygedanke und nur für einen Poly so theoretisch (sollte, würde, müßte) denkbar, da emotional nunmal neutral belegt. Sobald Gefühle dagegen sprechen, ist das mit dem reinen Denken des "sollte, würde, müßte" leider nochmal etwas Anderes. Dann klaft eine riesige Diskrepanz und durch Denken kommt man da nicht weiter, fürchte ich, damit vergrößert man den Anspruch des theoretischen Soll zum gefühlten Ist nur noch mehr. seufz

Akzeptierende Monos (selbst mit einem Partner glücklich, nicht offen für die Liebe zu anderen, aber in Frieden mit einem Partner, der mehrfach liebt) können das wohl auch theoretisch so denken, wenn AUCH nicht emotional mitgehen - aber es stört sie zumindest nicht, wenn ihr Partner das tut.
Und ich glaube, True_L0ve fragt sich, ob sie vom notgedrungen und leidenden tolerierenden Mono zu akzeptierenden Mono werden kann oder versucht das zumindest?
Aber um das zu beantworten, müßtest Du, True_L0ve, Dich erstmal davon lösen, Deinem Mann gegenüber aus Deinem Schmerz heraus Vorwürfe zu machen, daß er nun zweifach liebt und welche Konsequenzen an Leid das mit sich gebracht hat. Und Dich stattdessen fragen, warum es Dich so stört (nicht, daß es Dich nicht stören SOLLTE, vergiß theoretische Ideale, sondern es interessiert nur das "warum"). Erst wenn Du den Fokus von ihm auf Dich, Deine Gefühle und Bedürfnisse und eben ihre Gründe legen kannst, wirst Du herausfinden können, was Dich abhält, Ruhe zu empfinden - und ob sich das ändern läßt (gemeinsam). Das ist eigentlich eine ganz einfache Sache: beschäftige Dich mit Dir und kläre, ob der emotionale Block sich lösen läßt, ob das möglich ist, ob es Dir die Anstrengung wert ist. Das ist nämlich keine kleine Sache und wenn es das nicht ist, ist das auch vollkommen in Ordnung, dazu hast Du jedes Recht - so wie Dein Mann jedes Recht hat, seinen emotionalen Block gegen die Monogamie mit Dir (seine zweite Liebe) zu hegen und pflegen und bewahren. Es mag albern klingen, aber jeder von uns hat das Recht auf seine Gefühle, egal ob angenehme oder unangenehme und alles, was diese mit sich bringen. Konsequenzen gehören nunmal auch dazu.

Generell jedenfalls ist die Situation nicht leiderfüllt. Nur wie wir sie empfinden, entscheidet, was sie für uns ist. Aber wie wir etwas empfinden, das kann man verändern.
**********erbar Mann
122 Beiträge
@venice78
... aber leider ist das ein Polygedanke und nur für einen Poly so theoretisch (sollte, würde, müßte) denkbar, da emotional nunmal neutral belegt. Sobald Gefühle dagegen sprechen, ist das mit dem reinen Denken des "sollte, würde, müßte" leider nochmal etwas Anderes. Dann klaft eine riesige Diskrepanz und durch Denken kommt man da nicht weiter, fürchte ich, damit vergrößert man den Anspruch des theoretischen Soll zum gefühlten Ist nur noch mehr. *seufz*

Jein. Ich gebe dir recht, fühlen und denken gehen nicht immer konform, so dass es tatsächlich zunächst mal wenig nützt, die neue Situation logisch zu durchleuchten.
Aber ich glaube, dass Gefühle nicht selten "nachziehen" können. Eine neue Situation, alles, woran man geglaubt hat auf den Kopf gestellt. Wenn genug Liebe da ist, nicht sofort das Handtuch zu schmeißen, sondern um die Liebe zu kämpfen, bekommen die Gefühle die Chance mitzuziehen. Zuerst ist es vielleicht ein Verdrängungskampf - ich oder die andere. Wenn sich dann abzeichnet, dass sich dieser Kampf in dieser Weise nicht gewinnen lässt, aber der Verlust dennoch unerträglich erscheint, beginnt das "Umfühlen" (in Ergänzung zum Umdenken). Zu dem Zeitpunkt hat man bereits die volle Bandbreite an Optionen durchdacht und durchfühlt: sterben, um den Schmerz zu beenden, sterben, um den Partner freizugeben, sich trennen, um den Partner freizugeben. Jetzt zeichnet sich die weitere Option ab: mit dem Partner weiterhin glücklich sein, vielleicht noch glücklicher als zuvor (Anzeichen dafür, dass das möglich ist sind vorhanden), dabei aber die neue Situation als gegeben akzeptieren müssen. Und so nach und nach wird auch das Gefühl erträglich.
dafür hab ich bei mir null erklärung
ich liebe einfach und gebe derne liebe
hab soviel seit einiger zeit davon das es wohl für viele viele besindere menschen reicht
aber ich bin sehr wählerisch wen ich so nah ranlasse
aber geben...gerne
Völlig andere Gedankenswelt
Ein paar kurze Antworten nach nunmehr weiteren Tagen, einem emotional sehr anstrengendem Wochenende.

@ hausjut
dann schau doch in thread - glückliche aspekte und momente des poly-lebens - . . .
Und was soll ich da zum x-ten male lesen? Dass es Menschen gibt, die das glücklich leben können. Schön. Sehr schön, für alle, die das so empfinden können. Ich kann die nicht empfinden!

es fühlt sich alles toll an und fertig, wie es monos auch ist wenns es nicht mehr schön ist dann trennt man sich, wie auch bei den monos . . .
nicht mehr und nicht weniger . . .
Tja, leider ist das die heute übliche Ansicht. Wenn etwas nicht mehr schön ist, trenne ich mich einfach. Auch gut, wenn sich alle dabei wohl fühlen. Ich habe einmal JA gesagt in guten und schlechten Zeiten. Ich nehme ein Versprechen nicht einfach zurück, nur weil es jetzt gerade nicht so schön ist. Ich kämpfe für eine weiterbestehende Beziehung, auch mein Partner kämpft für eine weitergehende gemeinsame Zukunft mit mir, auch wenn es jetzt gerade schwer ist. Das sind schon allein die tiefen Gefühle für einander wert!


@ evilhl
Aber das Leben besteht nun einmal aus Veränderung, das lässt sich nicht verhindern.
Da hast du völlig Recht! Und du kannst mir glauben, dass ich nach fast 28 Jahren Gemeinsamkeit mit meinem Mann schon viele Veränderungen mit ihm gemeinsam erlebt habe. Aber ich war immer der Meinung, dass man die Veränderungen gemeinsam trägt! Zur Zeit trage ich aber nicht, ich ertrage!

Jetzt liegt es bei diesem Partner, ob er akzeptieren lernt, dass es neben ihm einen anderen geliebten Menschen für den Partner gibt.
Die Liebe selbst verhindert nicht, dies zu akzeptieren, im Gegenteil: wahre Liebe bedeutet die Bereitschaft zur Selbstaufgabe,
Stimmt, wenn er akzeptieren lernen kann. Aber so wie jeder Poly das Recht hat, seine Gefühle neu zu definieren, nehme ich mir das Recht heraus, für mich immer deutlicher, fast täglich deutlicher zu definieren, dass ich das auf Dauer nicht akzeptieren kann. Und doch: Auch wahre, wirkliche Liebe, die ich für meinen Mann ganz sicher empfinde, muss nicht zu meiner Selbstaufgabe führen. Was bliebe denn von mir und meiner Persönlichkeit übrig und was davon, sollte mein Mann am Ende noch lieben können?

Um wie viel einfacher solle es eigentlich sein, wenn der Partner nicht dieses Opfer verlangt oder braucht, um glücklich zu sein,
Nur mal zum Nachdenken: Und wenn er das gar nicht ist! Ich schaue schon lange da ganz genau hin und Glück sieht anders aus!

Du merkst doch selbst, dass die Liebe nicht weniger geworden ist!
Woher nimmst du die Gewissheit, dass ich das in den letzten Monaten immer so gemerkt habe? Ich kann das nämlich ganz deutlich verneinen! Nein, das war nicht kontinuierlich so für mich zu empfinden! Ich empfand die vergangene Zeit eher als Achterbahn der Gefühle mit vielen Hochs, aber auch mit vielen Tiefs. Das hat uns beide viel zu viel Kraft gekostet.

Und so nach und nach wird auch das Gefühl erträglich.
Das hat sich zwar als Versuch und Wunsch ergeben, bestätigt sich aber definitiv nicht.


@ Venice79
Sobald Gefühle dagegen sprechen, ist das mit dem reinen Denken des "sollte, würde, müßte" leider nochmal etwas Anderes. Dann klaft eine riesige Diskrepanz und durch Denken kommt man da nicht weiter,
Das kann ich genau so unterschreiben.

Und ich glaube, True_L0ve fragt sich, ob sie vom notgedrungen und leidenden tolerierenden Mono zu akzeptierenden Mono werden kann oder versucht das zumindest?
Richtig, ich versuche das jetzt. Aber ich befürchte fast, dass auch das auf Dauer nicht funktionieren kann, denn ich merke, wie ich viele Gefühle regelrecht in mir einsperren muss. Was ein Poly doppelt oder mehrfach geben kann, muss ich irgendwie unterdrücken. Da ich den gefühlten Schmerz unterdrücken muss, bleibt automatisch auch das liebevolle Gefühl auf der Strecke.

müßtest Du, True_L0ve, Dich erstmal davon lösen, Deinem Mann gegenüber aus Deinem Schmerz heraus Vorwürfe zu machen, daß er nun zweifach liebt und welche Konsequenzen an Leid das mit sich gebracht hat.
Ich mache ihm keine Vorwürfe für ein Gefühl!

Es mag albern klingen, aber jeder von uns hat das Recht auf seine Gefühle, egal ob angenehme oder unangenehme und alles, was diese mit sich bringen. Konsequenzen gehören nunmal auch dazu.
Das klingt nicht albern. Du schreibst es ganz richtig. Jeder einzelne Mensch hat das Recht auf eigene Gefühle. Ich komme zu der Überzeugung, dass wir uns bisher um die Konsequenzen nicht gekümmert haben. Das wird wohl aber in nächster Zeit die wichtigste Entscheidung werden.

Aber wie wir etwas empfinden, das kann man verändern.
Vieles kann man bestimmt verändern. Leider nicht alles. Zumindest ich kann es nicht. Ich kann da ja nur für mich sprechen.

Es grüßt euch alle
True_L0ve,
die sich in nächster Zeit weitgehenst zurück ziehen wird.
*traurig* *liebeskummer* *angsthab* *bye*
*********marrn Mann
1.397 Beiträge
Gruppen-Mod 
@******ove

Ich möchte dir trotz deines letzten pessimistischen Posting meine Hochachtung aussprechen, das du es wenigstens versucht hast. Ich sehe das auch so wie du, das sich die Wegwerfgesellschaft leider ins Private ausbreitet:

Wenn etwas nicht mehr schön ist, trenne ich mich einfach.....Ich nehme ein Versprechen nicht einfach zurück, nur weil es jetzt gerade nicht so schön ist.

Auf einen Umstand möchte ich dich jedoch aufmerksam machen, der mir bei deinem Beitrag zu kurz gekommen scheint, nämlich deine Auseinandersetzung mit seinen Empfindungen. Du schreibst, du machst ihm keinen Vorwurf für ein Gefühl, und zwar schreibst du es so, als sei der Satz nur unterbrochen, und du wirfst ihm etwas anderes vor. Ist das so?

Und dies hier:

Nur mal zum Nachdenken: Und wenn er das gar nicht ist! Ich schaue schon lange da ganz genau hin und Glück sieht anders aus!

ist das nicht folgerichtig und verständlich? Wie sollte er denn glücklich sein, wenn er sieht, das du es nicht (mehr) bist? Er könnte doch in dieser Situation nur glücklich sein, wenn du ihm völlig egal wärst! Wenn ich mir vorstelle, meine Partnerin würde sich quälen, wegen dem, was ich tue, das gibt mir bestimmt dann kein Glücksgefühl!

Ich glaube übrigens, das Wort "Selbstaufgabe" passt in diesem Fall überhaupt nicht und führt in eine völlig falsche Richtung.

Grüsse von Herzen

Kaiserschmarrn
Genau hier liegt das größte Problem
@ Kaiserschmarrn
Wie sollte er denn glücklich sein, wenn er sieht, das du es nicht (mehr) bist? Er könnte doch in dieser Situation nur glücklich sein, wenn du ihm völlig egal wärst!
Damit hast Du genau den Punkt gefunden, von dem ein Großteil meines Glückes abhängig ist. Man kann nicht glücklich sein, wenn man Schuld am Unglück des geliebten Menschen ist. Ich weiß schon, dass jetzt einige sagen werden, dass man keine Schuld an seinen Gefühlen hat, aber trotz allem fühlt es sich für mich so an. Da spielen Fakten und Ansichten keine Rolle, wenn man sich selbst Vorwürfe macht und nicht mehr raus kommt.

Vielleicht ist alles in der Zwischenzeit zu lange gelaufen, zu viel und zu stark gelitten worden, und jeder suchende Blick nach einer Lösung in einem Tunnel endet. Auch wenn ich immer wieder das absolut monogame Denken nachvollziehen konnte, die einzigartige Liebe dabei erfahren konnte, so lastet das dadurch entstandene Leid doch tonnenschwer auf meinen Schultern.

Ich konnte nur immer wieder fest stellen, dass eine Erkenntnis, die ich bereits vor Monaten erlangt habe, ihre Richtigkeit nicht verloren hat:
Wie auch immer es enden mag, es wird immer zwei Menschen weh tun. Einer davon ist ein Mensch den ich liebe ... und der andere bin ich.

Oft habe ich mir auch überlegt, ob das Wissen um Polyamorie hilfreich war! Und immer öfter komme ich zu dem gegenteiligen Schluss. Ohne dieses Wissen wäre ich nie auf die Idee gekommen, eine solche Beziehungsform aus zu probieren. Dann hätte es einfach eine Entscheidung gegeben und fertig, Ende, aus. Aber so habe ich für einen schon viel zu lang andauernden Leidensweg gesorgt. Natürlich will ich Polyamorie jetzt nicht verteufeln, denn darin liegt nicht die Schuld, dass dieser Weg nicht gehbar war. Doch damit es wirklich funktioniert, müssen immer mindestens drei Menschen in diesem Denken auch fühlen können. Wenn es auch nur einer nicht kann, dann ist es zum Scheitern verurteilt.

Ich wünsche jedem polyfühlenden alles Glück und viel Liebe, die er für seine geliebten Menschen vervielfachen kann, denn ich konnte erfahren, dass es eines der schönsten Gefühle sind, die man erleben darf!

Ganz liebe Grüße an Euch alle,
Erat0 (der männliche Teil von True_L0ve)
*********marrn Mann
1.397 Beiträge
Gruppen-Mod 
vielen Dank @Erat0
..hier gibt es immer wieder Beiträge, die mich aufwühlen und bewegen, der deiner Partnerin und deiner, das waren zwei davon.

Obwohl ich in einem Punkt Zweifel habe. Bei mir war das so, das ich versucht habe, polyamor zu leben, als ich weder den Begriff und schon gar kein Forum etc. kannte.. es wäre dir also vielleicht dennoch passiert.

LG
Kaiserschmarrn
*******lin Mann
27 Beiträge
Wachstums- und Komfortzyklus
Hallo, True_L0ve und Erat0,

auch mich hat Eure Geschichte bewegt, und ich bin dankbar für die tiefgehenden Beiträge hier.

Du merkst doch selbst, dass die Liebe nicht weniger geworden ist!
Woher nimmst du die Gewissheit, dass ich das in den letzten Monaten immer so gemerkt habe? Ich kann das nämlich ganz deutlich verneinen! Nein, das war nicht kontinuierlich so für mich zu empfinden! Ich empfand die vergangene Zeit eher als Achterbahn der Gefühle mit vielen Hochs, aber auch mit vielen Tiefs. Das hat uns beide viel zu viel Kraft gekostet.

Auch meine Partnerin und ich machen seit einigen Monaten eine kräftezehrende Zeit durch. Allerdings liegt es nicht daran, dass sie seitdem noch einen zweiten Mann liebt. Diese zweite Liebesverbindung ist im Gegenteil eine Quelle der Freude und Mitfreude.

Wir lesen seit einigen Monaten von David Schnarch "Die Psychologie der sexuellen Leidenschaft", ein Buch, das weit über Sexualität hinausgeht und in Dynamik in Partnerschaften hinein. Jetzt sind wir im vorletzten Kapitel "Die Feuerprobe" angelangt. Schnarch schreibt, dass Partnerschaften (wie Individuen) zwischen Komfortzyklen und Wachstumszyklen wechseln (sollten).

Was ich sagen will ist, dass ich den Eindruck habe: Ihr seid schon zu lange in einem Wachstumszyklus ohne Komfortzyklen zwischendurch. Und mir scheint Dein, True_L0ves, Wachstum zu stark von aussen abverlangt zu sein und zu wenig Deinem eigenen Tempo zu entsprechen.

Gleichzeitig habe ich den Eindruck, dass Ihr beide Euch tiefgehend liebt und das gerade in dieser Krise und durch Erat0s Mehrfachliebe noch tiefgehender erfahren könnt, auch wenn es sich mangels Komfortzyklus seit einiger Zeit kaum glücklich anfühlt.

Ich wünsche Euch Komfortzyklen und weitere Wachstumszyklen in einer Mischung, die Euch die nötige Kraft gibt.

Pete

P.S.: Es ist ja jetzt schon ein paar Monate her, seit Ihr zuletzt hier geschrieben habt. Wie ist es denn weitergegangen bei Euch?
*****e79 Frau
1.910 Beiträge
Schnarch schreibt, dass Partnerschaften (wie Individuen) zwischen Komfortzyklen und Wachstumszyklen wechseln (sollten).

Oh ja, das ist ein Super-Stichwort, das kann ich genau so unterschreiben! Wir haben das auch in unserer nun mehr zehnjährigen Beziehung.
Mir ist dabei nur eins aufgefallen: am Anfang, als wir rein monogam waren über viele Jahre, wenn es da Probleme gab, haben wir uns hingesetzt und sie gelöst und fertig, sowas "passiert" halt. Das hat Wachstum erfordert und beiden war das klar und kein Ding.

ABER: als wir anfingen, polyamor zu leben, habe ich plötzlich das Gefühl gehabt, daß Probleme unsere Beziehung in Frage stellen, die Wertung der Probleme war plötzlich eine andere. Ich weiß gar nicht ob es meinem Mann auch so ging, muß ich ihn mal fragen, mir ist das grade erst beim Lesen dieser Zeilen aufgefallen.
Ist jedenfalls eine absurde Sache, ich weiß nicht genau, wo das herkommt, dabei waren die "Dimensionen" der Probleme auch nicht anders. Wir lösen unsere Krisen, wenn sie auftauchen, immer noch auf die selbe Art, wie bewegen uns, lernen dazu, das normale Programm.
Also warum ist die Wahrnehmung eine andere?!?
Ich kann mir heute viel weniger vorstellen, meinen Mann zu "verlieren", als vor Jahren, wir sind jetzt, weil er schon seit Anfang Januar in L.A. ist, eine ganze Weile getrennt und er fehlt mir tierisch, ich mußte aufs Sofa umziehen, weil ich das große leere Bett einfach nicht ertrage. Trotzdem sind in Krisen Gedanken wie "wo soll das hinführen, gesetzt den Fall, das bleibt so/wird schlimmer - das kann ich nicht leben, dann müssen wir uns trennen" heute ziemlich normal, früher als monos nicht. Hat das was mit der Lebensweise zu tun oder mit dem generellen Reifen in Beziehungsdingen? Geht es Euch auch so?

Ich möchte dazu sagen, daß das nichts damit zu tun hat, daß weniger Bereitschaft da ist, sich reinzuknien in die Beziehung und zu arbeiten. Der Gedanke an sich ist eben einfach "denkbar" als realistische Möglichkeit.
Mich stört das ein bisschen, auch aus Gründen des Beziehungsideals, dem ich da wohl doch immernoch anhänge. *crazy*
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