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Fragen/Antworten, Dadt/Iayt?

*****ane Frau
116 Beiträge
*g*

Klar ist es sinnvoll, alte Muster zu prüfen.

Den Termin-Schmerz kenne ich zum Beispiel auch. Als stellvertretende Situation für Momente, in denen mein Gegenüber in Distanz geht (Schneehose und Mütze), während ich noch in der Nähe bin (nackt. Splitterfasernackt^^).

Und dann mit mir Dinge bespricht, für die ich - der Situation geschuldet- nicht bereit bin dem Moment (die Fenster aufreißt im Winter).


Das hat nix mit alten Mustern zutun: da wird es einfach frisch! *zwinker*



Deswegen findet es wirklich und echt in solchen Gesprächsanfängen statt, dass Liebste sich selbst unterbrechen, lachen und sagen : "ach warte, du hast gerade keine Hose an, richtig?" *grins*
Und dann vertagen wir das entweder auf später- oder ich ziehe mich eben soweit an, wie es die "wie ernst ist das Thema = welche und wie viele Kleidungsstücke brauche ich"-Skala ansagt^^


Wenn ich meine alten Muster in die Gleichung aufnehmen will, könnte ich prüfen, welche Themen in mir das Gefühl auslösen, dass ich im Eiskalten stehe.

Aber da bin ich mittlerweile sehr selbstbewusst an dem Punkt, an dem ich sagen würde, dass mein Gegenüber häufiger das Fenster aufreißt, um seine/ihre [meistens eher seine] schützende Winterklamotte zu rechtfertigen;)


Und wie gesagt: auch dafür habe ich Verständnis und in den meisten Fällen ließ sich das bisher lösen.

Nur: wenn jemand auf seine plötzliche Vollmontur besteht und ich immer damit rechnen muss, im gemeinsamen (!) Zimmer von zugigem Klima überrascht zu werden, entscheide ich mich gegen Nacktheit mit diesem Menschen. Emotionale und körperliche. Wenn auch nicht immer beides in gleichem Maße- da gibt es eine Einzelfallprüfung *baeh*
@*****ane

Du triffst es auf den Punkt.
Es ist eben nicht die fehlende Bereitschaft, überhaupt mit eben diesen schmerzhaften Punkten konfrontiert zu werden, sondern die für mich fehlende Hingabe und Einzigartigkeit in diesen Moment und diese Person.
Die Distanz, die mit dieser vermeintlich einfachen Antwort geschafft wird.

Und Ihr mögt es glauben oder nicht. Genau das habe ich bereits vor zwei Tagen beim Kaffee zu Papier gebracht *g*
******ore Frau
4.536 Beiträge
Jedenfalls weiß ich jetzt, was mein Ex-Mann mit dem Satz meinte: "zieh Dich aus, wir müssen reden!"
Das wird für mich in Zukunft heißen
„Zieh den Skianzug an, wir müssen reden“
😂😂😂
*****ane Frau
116 Beiträge
*traenenlach* *traenenlach* *traenenlach*

*popcorn* *raeusper*
*****e_3 Frau
2.065 Beiträge
Das kenne ich auch - sehr gut sogar. Ich habe auch darauf Rücksicht genommen und tatsächlich zu reflektieren versucht. Das Ergebnis - zu dem ich seinerzeit kam - war überhaupt nicht schwer zu finden und natürlich hatte es mit aus Kindertagen ins Heute Mitgebrachte zu tun.
Die darauf irgendwann folgende Frage war aber, was ich mit der Erkenntnis anfange, denn natürlich kann der Partner nichts für meine Kindheit und selbstverständlich ist das EIGENTLICHE Problem (wie oft im Leben) ein ganz Anderes, ABER... 🤔 was mache ich mit all der Erkenntnis in der Emotionalität genau DIESER Situation(en)?

Ich habe versucht "bei mir zu bleiben" und nicht auf den Anderen zu übertragen, was überhaupt nicht in seiner Verantwortung lag, allerdings habe ich langfristig für mich persönlich festgestellt, dass es für mich überhaupt nicht passte, diese Emotionen - auch, wenn dieser Partner natürlich NICHT Ursache war - nicht mit ihm und somit zwischen uns auflösen zu können.
Reflektieren und Erkennen ist das Eine. Sich dann mit den daraus trotzdem entstehenden Gefühlen alleine zu fühlen, das Andere.
Eine solche Situation kann erfahrungsgemäß sehr anstrengend - und auf Dauer distanzierend sein - wenn die Partner keinen Weg im gemeinsamen Umgang mit diesem "mitgebrachten Rucksack" finden können.

Ich konnte recht schnell erkennen, wo das tatsächliche Problem lag, aber es wäre erstrebenswert gewesen, dass mein Gegenüber signalisiert hätte, auch an diesem Teil meines Ichs Interesse zu haben.
Eine Beziehung, wo man die "Altlasten" des Anderen nicht sehen und hören will, hat FÜR MICH (!) keine Zukunft.
Das signalisieren Gefühle mir sehr schnell - schneller als der Verstand den Anderen von irgendwas freizusprechen in der Lage wäre.
Ich habe die Achtung vermisst und meine Zeit dann lieber mit Menschen verbracht, in deren Gegenwart ich laut denken kann, ohne mich situationsbedingt verbiegen zu müssen. So war tatsächlich sehr schnell mein Fühlen, auf das ich sofort hätte hören sollen.
Meine (!) Erfahrung.
*********enzer Mann
270 Beiträge
Interessantes Thema
Solche Situationen kenne ich auch.
Und wenn ich mir überlege was da passiert, dann ist es immer ein Gedankenbullshit der in der Vergangenheit oder in der Zukunft liegt, was uns (mich) triggert.
Ich glaube auf solche Fragen muss nicht sofort geantwortet werden. Ich kann einfach die Antwort vertagen, um den MOMENT nicht zu zerstören. Dazu gehört aber auch die evtl. entstehende negative Energie gut erden zu können.
Später kann dann auch zurückgefragt werden, warum diese Frage den anderen bewegt, um herauszuhören mit welcher Intension die Frage gestellt wurde.
*******ben Mann
3.284 Beiträge
sich selber Fragen stellen
in solch einer Situation ist das, was mir hier in der Zwischenzeit meistens die "Abstürze" erspart.
Welcher - meist kindliche - Anteil von mir will hier gerade dem anderen die Frage stellen und aus welchem Grund?
Welcher - meist kindliche - Anteil von mir hört gerade die Antwort?

Kann hier mein erwachsener Anteil meinen kleinen Jungen an die Hand nehmen und (dann später) einen Raum für uns erschaffen, indem die kindlichen Ängste/Fragen passenden Raum (nur ich oder wenn passend mit Partner) bekommen? Oder kreiere ich mir hier wieder die kindliche bekannte Situation "mich liebt ja eh keiner!" ? (weshalb ich mich auch zumache, den anderen nicht ganz ranlasse; unter anderem eben aus Angst von Verletzungen). Gehe ich für Heilung/Erwachsen werden oder den bequemen Weg des Abstands halten?

Mir selber Raum kreieren, für diese innere Kind-Arbeit, wo ich die Anteile zu Wort kommen lasse, ihre tieferen wahrhaftigeren Bedürfnisse erfahre/erforsche. Sie annehme und schaue, was sie jetzt brauchen

In solchen Momenten, wo dies von mir aus, dem anderen, dem Zeitrahmen etc. nicht geht, die Disziplin entwickeln NICHT zu fragen. Und die Disziplin dafür dann einen passenden Rahmen zu kreieren, wo das was dahinter steckt auf den gemeinsamen Tisch kommt und wir wahrhaftig kommunizieren.

Mir dafür ein passendes Wort (einfach wie Delphin, Schmetterling etc.) kreieren, so dass der andere Bescheid weis, was gerade in mir ab geht (oder was ich beim anderen spüre) und das dies aber noch nicht reif ist auf den Tisch zu kommen. Wo es auch klar ist der andere fragt nicht nach (außer wir können den Zeitrahmen da nun erweitern und das chemisch/biologisch innerlich aufgekochte vorher wieder "abbauen").

Nur mit Menschen in "Beziehung" gehen, die dies auch wollen und entsprechende Priorität dafür haben im Alltag. Partner suchen, die auch meine kindlichen Anteile lieben und denen gerne das geben, was sie noch benötigen.
*****ane Frau
116 Beiträge
Jetzt muss ich mich doch noch einmal einklinken:

ich bin große Freundin von "Was ist mein Anteil", alten Mustern, Selbstreflexion und tralala.

Aber nach meiner Erfahrung gibt es auch Menschen, die sich (in intimen Situationen) verhalten wie die Axt im Walde.

Und ich muss auch nicht immer alles zu mir holen. Darin kann man nämlich auch manchmal ganz schön verloren gehen.

Stichworte Einfühlungsvermögen und vor allem auch Taktgefühl des Gegenübers.


Wenn mich im Alltag mein Chef anpöbelt, kann ich das ja auch einfach ganz klar doof finden, weil er sich auf eine Art verhält mir gegenüber, die ich nicht akzeptieren will und werde. Ganz unabhängig davon, ob das (auch) Erfahrungen aus Kindheit etc triggert, die mich noch mehr ins Gefühl stürzen, gerade "Ärger zu bekommen".


Das ist nicht cool- und ich entscheide ja mit, wie Menschen mit mir umgehen. Schlicht dadurch, was ich auch gestatte.


Und ich reagiere sehr empfindlich auf dieses Thema gerade, weil ich den Eindruck habe, dass das auch eine hervorragende und manchmal (unbewusst) auch sehr willkommene Bequemlichkeit beim Gegenüber auslöst.


Der es sich darin gut leicht machen kann, seine eigene innere Distanz über mich zu regulieren, wenn ich immer die Ursache für schmerzhafte Gefühle in mir und meinen unverarbeiteten Mustern suche.

Kommt vor, dass es meine Baustellen betrifft. Manchmal benimmt sich aber auch einfach jemand mies und taktlos, auch unabsichtlich/trotz vielviel Liebe zu mir. Und dann erwarte ich, dass dieser Jemand damit aufhört - oder sich zumindestens hinreichend darum bemüht.

Und dann bin ich auch gerne bereit, seine/ihre Innere-Kind-Anteile mit ihm/ihr anzuschauen, die ihn/sie gerade so in die Distanz und Abwehr bringen *baeh*
*bravo*

Diese Gedanken mache ich mir in letzter Zeit tatsächlich häufiger.
Viele hier sind Weltmeister in Selbstreflexion, innere Kind Traumata, haben haufenweise Bücher gelesen usw.

Gerade lasse ich das ganz bewusst bleiben. Weil ich nämlich den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr sehe. Ich verbessere und verschlimmbessere permanent an mir rum. Und am Ende habe ich vergessen wer ich eigentlich bin.

Und manchmal verbieten ganz vielleicht, bestimmte Situationen bestimmte Verhaltensweisen.
Da muss ich dann nicht weiter suchen, sondern einfach Konsequenzen ziehen.
Vielleicht sogar in Liebe zu mir selbst und auch zu meinem gegenüber. Um eben diese Liebe nicht zu verlieren.
Und Ja, das ist Selbstschutz. Aber wen soll ich denn schützen, wenn nicht den wichtigsten Menschen in meinem Leben. MICH selbst!
*****ane Frau
116 Beiträge
Mein Kopf ist auch vollgestopft mit all meinem Psychologinnen-Wissen plus einer Armada an den Klassikern der "Selbsthilfeliteratur". Viel davon empfinde ich als wahnsinnig hilfreich und wirksam- und es gehört sehr zu mir, mich mit mir auseinander zu setzen und mich Stück für Stück mehr freizumachen von restriktiven Mustern und Traumata.

But I still take no shit^^

Und jemand, der wirklich mich liebt, ist in beiden Fällen für mich da: wenn ich mich verstricke und verloren gehe in alten Gefühlen. Aber auch, wenn mein Bauchgefühl klar sagt: "Nenene, hier ist der andere dran, mal was anzugucken. So nich' mit mir, hier!".

Gar nicht mal so selten habe ich übrigens Recht mit diesem Bauchgefühl und es kommen ganz andere Sachen zutage- ich bin nämlich überraschenderweise nicht der einzige Mensch mit Baustellen *neck* *g*
*******ben Mann
3.284 Beiträge
Woher den plötzlich der Chef austaucht (gut, den sucht sich auch jeder selber aus, vielleicht auch um etwas "anzuschauen"?) verstehe ich nun nicht, ich dachte es ginge um bestehende Liebes-Beziehungen, nicht um "Geschäfts-Beziehungen".

Und bei Liebesbeziehungen ist für mich klar, dies kann nie eine Einbahnstraße sein - sondern immer auf Gegenseitigkeit. Potentziell derjenige, der gerade am stärksten bereit ist sich anzuschauen/zu bewegen. Oder wo es am "notwendigsten" ist, damit sich beide miteinander wohlfühlen.

Sonst klar auch Begleitung bei Klienten, die dürfen dann ihre Wertschätzung dafür in Euros mir geben.
Lebenszeit um Themen anzuschauen in Menschen zu investieren, die dies nicht wollen/wertschätzen macht für mich aber keinen Sinn. Da invesitere ich die Zeit lieber darin meine Anteile (selbst wenn dies dann nur 10% der Gesamtsituation ausmacht) zu fühlen/anzuschauen/anzunehmen.
By the Way...

Was mir sehr häufig, auch unabhängig von diesem Thread, auffällt ist, das ich zwar selbst für mein Leben, meine Verletzungen verantwortlich bin. Ich sicherlich, auch allein vor mich hin, in meinem Kämmerlein daran arbeiten kann.
Heilung aber sehr viel effektiver ist, wenn alte Geschichten neu überschrieben werden. Und das geht, in meinen Augen, nur mit einem Partner, der bereit ist, sich auf mich einzulassen und ich mich auf ihn.

Ein sehr einfaches Beispiel dazu ist die derzeitige Pflegediskussion.
Denn menschliche Nähe ist das was fehlt!
Da kann ich noch so gut waschen, hintern putzen und die Mäuler stopfen. Diesen Menschen wird es nicht gut gehen, wenn die Zeit für Menschlichkeit fehlt.
******ore Frau
4.536 Beiträge
@ NaneNane und Zaubersonne
Mhhhhhhh.... an der Stelle drehen sich nur leider die meisten Threads im Kreis:

an der Schnittstelle zwischen meinen Baustellen und denen des anderen.

Eingangsfrage war ja die eigene Baustelle. Und die Empfehlung, hinzuschauen, was bei MIR zugrunde liegt, ist ja durchaus angenommen worden.
ABER dann die Einschränkung: ich mach doch nicht die Arbeit für den anderen.

Alternative wäre ja eigentlich nur die Vermeidung, also die Distanz, Trennung, nennt es, wie ihr wollt.

Solange beide noch im Dialog sein können, ist ja noch alles schick, dann wird es immer weiter gehen.

Schwierig wird es, wenn einer zum anderen sagt: ist Deine Baustelle, habe ich nichts mit zu tun. Dann verhärtet sich das System und nichts bewegt sich mehr.

Lernen kann man trotzdem für sich, nur die Beziehung wird das nicht mehr groß tangieren, aber die nächste Beziehung wird u.U. davon profitieren: dann habe ich nämlich noch etwas besser meine Bedürfnisse kennen gelernt und gelernt, für ihre Erfüllung zu sorgen.

Ich frage mich häufig: wie kann ich IN bestehenden Beziehung diesen Verhärtungspunkt weich halten, für dauerhafte Beziehung MIT gemeinsamem Wachstum (d.h. ich erkenne mich und der andere erkennt sich und es entstehen Wege, das Schwierige miteinander zu verändern) sorgen.
Denn immer wieder Abbrüche und serielle Kurzbeziehungen- bei Polys auch gerne noch parallel überschneidend- finde ich für mein Leben durchaus anstrengend.
@*******beth

Ich stimme dir da absolut zu.
Aber ich schrieb ja bereits, das ich eigene Gedanken, die hier von anderen unabhängig genannt wurden, bereits vor zwei Tagen aufgeschrieben habe.
Und es geht aktuell nicht um eine, im eigentlichen Sinne, bestehende partnerschaftliche Beziehung.
Zwar auch um eine aktuelle Situation, aber auch um Situationen aus länger vergangenen Beziehungen.
Ich hatte also schon Zeit mir Gedanken zu machen, die diese Schlüsse zulassen.
Und nicht immer habe ich zu diesen „anderen“ eine schlechte Grundposition gehabt.
*****ane Frau
116 Beiträge
Der Trick für mich ist, den anderen in die Pflicht, aber nicht in die Verantwortung zu nehmen.

(Ich klammere explizit Erkrankungen wie Borderline-Störungen und schwerste Bindungstraumata aus. Das ist einfach schlicht eine andere Größenordnung)

Was ich damit meine: keiner muss mit mir alte Gefühle durchstehen und Baustellen aufräumen.
Aber gemessen daran, dass das nicht im Stundentakt passiert (sehr intensive Auseinandersetzungsphasen ausgenommen), erwarte ich, dass ein Mensch, der mich liebt, an meinem Wohlergehen interessiert ist.

Wenn dieser Mensch die ganze Zeit um sich kreist und nicht verstehen kann oder will, dass ich nicht ihn/sie "anklage", sondern gerade ernsthaft Hilfe brauche, alte Gefühle in mir auszuhalten, zu sortieren und währenddessen Trost und Beruhigung zu erfahren, will ich mit diesem Menschen keine Beziehung führen.

Punkt.

Ich mache die Arbeit, mein Gegenüber hält mich, mir die Hand, sein Ohr hin.


Wie bei einer Geburt: das kann mir auch keiner abnehmen. Und ich werde niemanden dafür anklagen, dass ich gerade Schmerzen und Strapazen auf mich nehmen muss.

Aber ich erwarte (übrigens mein Lieblingswort im Moment), dass sich jemand an meinen Seite setzt und für mich da ist. So wie ich für ihn/sie da bin, wenn es weh tut.

Und da akzeptiere ich kein "ist ja nicht mein Schmerz, kann ich eh nichts machen, kläre das mit dir alleine".



Klar. Manchmal muss man sich ein bisschen eingrooven, bis man die Möglichkeiten abgesteckt hat, um sich gegenseitig Trost und Beruhigung und Geborgenheit zu schenken.

Aber wenn sich dieser Prozess nicht irgendwann zu einer Balance bewegt, die beide zufrieden stellt und hält und glücklich macht- dann teile ich mit diesem Menschen keine Partnerschaft. Per Definition schon nicht.

Oh, das macht mich richtig wütend gerade. Dieses ständige kleingehaltene "bloß keine Umstände machen".

Ich will mich zumuten können. Und ich will Halt geben, wenn sich geliebte Menschen mir zumuten.

Nichts weniger.
*danke* NaneNane für deine Beschreibung.
Das trifft es für mich voll auf den Punkt.
Hej,

Das er nach deiner, wahrscheinlich geplanten Abreise, am selben Abend eine weitere Liebste trifft und wahrscheinlich auch Sex hat, lässt dich Beliebigkeit und Austauschbarkeit fühlen, lese ich.

Wann und wie lange wünscht du dir, dass er nach deiner Abreise keine Dates/Sex hat damit dieses Gefühl in dir nicht entsteht?
Wärst du gerne länger geblieben und wäre es möglich gewesen wenn er davon gewusst hätte?
Hättest du dir diese Option gewünscht und hast sie auch angesprochen?
Oder hast du erwartet, dass er dies von sich aus anbietet, nachdem du dein Abreisedatum genannt hattest, ansonsten hätte er sich, denke ich nicht fest mit der anderen verabredet, denn bei deinem Eintreffen stand es ja noch nicht fest.
Ich fahrevor dem We nach Hause, frage was er am WE macht (das stand zu Beginn der gemeinsamen Zeit nicht fest) Antwort andere Partnerin am selben Abend.
Bereits mit mehreren erlebt.
Kann es sein, dass hier unklar kommuniziert wird? Was nicht bedeutet das alles klar benannt sein muss, doch auch nicht kommuniziert wird, dass zb. du dir noch nicht sicher bist und es von deiner Seite gerne offen lassen würdest. Darauf kann er dann eingehen oder auch nicht, vielmehr sein Gefühl dazu sagen.
Wenn du dies nicht kommuniziert hast, eigentlich erwartet hast, dass er dich nach einer Verlängerung übers Wochenende fragt, er dich und deine Aussage, dass du vor dem Wochenende fährst als deine Entscheidung und ernst nimmt, dann konnte das nur schief gehen.

Wie geht es dir wenn ihr euch trefft und er direkt davor von einer anderen kommt?
Macht es einen Unterschied ob du die andere kennst und ob du sie magst oder nicht magst?
Findest du die anderen dann auch beliebig?

Konntest du damit rechnen, dass er das Wochenende mit einer anderen verbringt?
Wenn, warum fragst du ihn in solch einer Situation wenn du keine Antwort willst die dir nicht gefällt.
Wie soll er mit solch einer Situation, deiner Meinung nach umgehen, wenn ich dies lese?
Letztenendes geht es auch weniger um die Frage, sondern mehr um die Situation und ob jede Antwort, in jeder Situation wirklich sein muss.

Was würde geschehen wenn er dir nicht antwortet/schweigt?
Was wenn er dich anlügt und du es im nachhinein erfährst?
Was wenn er dich fragt ob du wirklich eine Antwort willst?
Würde sich dies besser anfühlen?

Kann er irgendwas in dieser Situation richtig machen wenn er poly oder sonstwas lebt und mehrere Geliebte hat von denen du auch weißt?
Wie würdest du in umgekehrter Situation reagieren, wenn ein Liebster dich unter gleichen Voraussetzungen fragen würde?

Ich denke, dein zitierter Satz lässt eine paradoxe Situation entstehen im Sinne von "Wasch mich, aber mach mich nicht nass" Das ist ein klassischer Doublebind.
Ich verurteile nicht, zeige nur auf was ich zu erkennen glaube in diesem geschriebenen Satz.

Weißt du von dir selbst welche Form der polyamoren Verbindung du dir wünschst/brauchst/erwartest und vermittelst es auch so?
Falls er es anders lebt und du davon weißt, es, wie du sagst immer wieder mit verschiedenen erlebst und erfährst, warum lässt du dich auf ihn/sie nach Wiederholungen von deinem Gefühl ein?
Was willst du für dich tun, wenn sie sich nicht nach deinen Vorstellungen und Werten richten wollen, sich nicht verändern und du dieses Gefühl von Beliebigkeit weiter in dir trägst?
Hast du mehrere Liebste oder Partnerschaften und wenn wie vermittelst du ihnen, deiner Meinung nach, das Gefühl nicht beliebig zu sein?
Und klappt das immer?
Und wenn nicht, wie gehst du damit um und was tust du aktiv?
Wo liegt deiner Meinung nach der Unterschied zwischen seinem gelebten und deinem, denn mit meinem Ohren höre ich einen Vorwurf und eine Abwertung, sowie ein Appell, dass der andere sich doch "richtig" verhalten soll, weil so soll es sich nicht für dich anfühlen und der andere soll dir ein Gefühl von "Wichtig" und nicht beliebig und austauschbar vermitteln.

Nimmst du dich wichtig, wenn es dir immer wieder begegnet?
Traust du dich Konsequenzen FÜR DICH und in einem guten Gefühl für dich das richtige zu tun, zu ziehen und den anderen ihren Weg gehen zu lassen, gerade weil du sie liebst und dich auch.
Ändern kannst du für dich die Situation oder das Erleben, andere können oder wollen es vielleicht nicht und das ist dann ihre Entscheidung und auch ihre Freiheit wie Recht.

Ich lese dich ja jetzt schon eine Weile und es tut mir für dich leid, dass du anscheinend wieder in einer ähnlichen Situation und dem gleichen Gefühl steckst.
Ich wünsche dir ein baldiges schöneres Erleben.


lg
Animee
*****e_3 Frau
2.065 Beiträge
Ich hatte geantwortet, dass ich "das Gefühl auch kenne", aber ich glaube, dass es da einen wesentlichen Unterschied gab. Ich war bisher 2x in der Situation, aber dabei spielte es tatsächlich nie eine Rolle, ob einer dieser Männer danach zu einer anderen Frau fuhr, oder ob er zum Sport, zur Arbeit, oder zu sonst einem Termin musste.
Das, was mich damals jeweils traurig machte, war die Unverbindlichkeit, die deshalb empfunden wurde, weil das nächste Treffen - somit "unser Gemeinsames" nicht transparent sein konnte, wegen der Umstände.

2x die gleiche Stimmung meinerseits aufgrund ähnlicher Thematik, ABER die eine Beziehung dauerte danach gut 7 Jahre und die andere endete nach 9 sehr schmerzhaften Monaten.

Warum, wo es sich anfangs schon ähnlich bzgl dieses Themas anfühlte?
Heute denke ich, dass der Unterschied in der Bereitschaft des Anderen lag, mich mit diesem Fühlen ernst zu nehmen - mich damit eben nicht alleine zu lassen.
Es waren "Kleinigkeiten", wie eine liebe SMS am Abend und der zunehmenden Gewissheit, dass uns in der ersten Verbindung etwas derart stark verband, dass ich zutiefst in dieses "Etwas" vertrauen konnte.
Ich wurde wirklich gesehen und der Mann gab mir tatsächlich Sicherheit - und damals sogar die tiefe Sicherheit, dass Polyamorie so viel mehr sein kann...

Der andere Mann sah nicht wirklich mich und hält mich offensichtlich bin heute für "sehr stark", wodurch auch immer ich das für ihn zu sein schien. Er formulierte mal, dass er mir gegenüber das Gefühl in etwa so hatte, wie ich zu dem Mann, mit dem es sich zunehmend gut anfühlte. Das war echt schräg zu hören. Ich weiß bis heute nicht, wen er damals zu lieben behauptete, denn das war nicht ich. Vielleicht - so denke ich mit einigem Abstand - genoss ich seinerzeit meine "angebliche" Unabhängigkeit so intensiv, dass er meinen Worten nicht wirklich glauben konnte, denn er war weder oberflächlich, noch hörte er nicht zu.
Es war wohl tatsächlich eine Zeit, in der ich meine neuen Freiheit derart genoss, dass eben nicht deutlich wurde, welche Sehnsucht ich "trotzdem" hatte.
Und doch war es - im Nachhinein - tatsächlich gut, wie es kam. Das zu erkennen, brauchte sehr lange.

Weitere Lieben waren wirklich nie das Problem. Es war immer das meinerseits empfundene Fehlen eines "Wir", das ich nicht lange ertragen habe. Wenn das Verbindende da ist, war mir egal, wie viele Weitere es wann auch immer gab, denn "austauschbar" war da gar nichts. Ohne genau DIESE Sicherheit geht Beziehung für mich nicht mehr - ob poly oder mono ist da völlig zweitrangig.
Eine weitere Liebe am gleichen Tag, die meine damaligen Partner liebevoll annimmt, war mir sogar lieber, wie irgendwas Negatives, was ein wunderschönes Fühlen unterbrochen hätte.

Ich lebe heute ja nicht mehr poly, aber ich erinnere mich sehr gut, dass ein früherer Partner das Problem hatte, Nähe zuzulassen, wenn ich von einer weiteren Liebe zu ihm kam. Ich freute mich auf ihn und er wollte an dem Tag erstmal keine Nähe. Ich habe das natürlich akzeptiert und war mir auch dieser Liebe sicher, aber... es war echt schade...
*********enzer Mann
270 Beiträge
Beispiel gefällig?
So eine Situation ist mir tatsächlich auch Anfang des Jahres passiert. Ein (Tanz-)Date war vereinbart und rein logistisch war es sinnvoll danach des nächtens gleich zu einem weiteren Lieblingsmenschen zu fahren, weil ein übernachten aus nachvollziehbaren Gründen nicht möglich war, alternativ lediglich eine Hotelübernachtung allein. Das kommunizierte ich direkt, weil ich nichts mehr zurückhalten will.
Bereits als ich das schrieb kam ich mir irgendwie doof vor, was ich auch kommunizierte. (Ich bin leider auch viel zu lange sozial anders, AmEfI* geprägt.)
Daraufhin kam die Absage und ich solle doch gleich das zweite Treffen ansteuern. Das erste Treffen (Tanzdate) sei so nur das Vorkonzert vor dem Hauptkonzert.
Die gesamte Situation wurde lange und ausreichend ausdiskutiert und brachte für uns beide paar neue Erfahrungen, die ich hier so zusammenfasse:
Jedes Treffen ist nur das Vorkonzert für das nächste Treffen, egal wie lange es davor stattfindet. Denn wenn ich wirklich in dem MOMENT bin, dann brauche ich gedanklich nicht beim vorherigen Treffen sein und/oder nicht beim nächsten Treffen sein, sondern nur bei dem was gerade ist.
Hört sich ja theoretisch gut an, nur mit der tatsächlichen Umsetzung bin ich selbst auch nicht der Erfahrenste, gelingt aber immer besser.

*AmEfI = Alles mit Einem für immer
(siehe Michael Mary
das Video passt auch auch gut zu dem hier diskutierten Thema, AmEfi wird gleich am Anfang diskutiert)
*****al4 Mann
797 Beiträge
Ich versuche da einen Unterschied zu machen.
Wenn ich in „alten Emotionen“ angetriggert bin, gelingt es mir immer häufiger, das mit verschiedener Art von Wahrnehmung und Aufmerksamkeit zu spüren. Dann wird mir klar, das mein Gegenüber weder für diese Emotionen verantwortlich ist noch sich so zu verhalten hat, das sie umschifft werden, dh mein Gegenüber bitte den Stress auf sich zu nehmen hat, genau hinzufühlen und treffsicher zu interpretieren, wo ich denn in welchen Emotionen landen werde, wenn es wann was sagt oder tut.
Aber ich unterscheide auch: das sind alte Emotionen und Wünsche, die ich als Kind hatte. Deswegen sind sie aber nicht perse schlecht - sie gehören nur hier einfach nicht hin, weil sie hier garnicht zu lösen sind. Aber trotzdem darf ich mich heute fühlen; als erwachsender Mensch mit einem erwachsenen Gegenüber. Und Wünsche haben, und mich so kennen lernen und mir auch gönnen und zugestehen, was ich möchte, welche Bedürfnisse ich habe. Und dazu gehört zum Beispiel, das ich einen gemeinsamen intimen Raum, in dem ich splitterfasernackt bin, auch geschützt haben möchte und mein Gegenüber die besondere Verletzbarkeit sieht, fühlt und achtet, wenn aller persönlicher Schutz abgelegt ist. Ich finde, Nane hat da ein schönes Bild gezeichnet.
Wenn alle Beschäftigung mit seinen Themen und Altlasten dazu führen soll, das ich die Aktionen und Reaktionen meines Gegenübers nur dahin zu interpretieren habe, wo ich denn jetzt angetriggert werde und ich die Verantwortung selbst habe, ist das zu wenig. Dahinter kommt für mich ganz deutlich nicht die Frage, wie ich denn zu sein oder nicht zu sein habe, sondern wie ich sein möchte und was ich mir wünsche. Und das ist meist nicht diese für mich komische Konsequenz, bitte loszulassen und einfach nur wunsch- und erwartungslos ins Nirwana zu schauen.
Und das ist meist nicht diese für mich komische Konsequenz, bitte loszulassen und einfach nur wunsch- und erwartungslos ins Nirwana zu schauen.

Da bin ich ganz bei dir. Es bedeutet aber auch sich wahrzunehmen und es mitzuteilen, und den Unterschied zwischen Wünschen und Erwartungen, eigenen Vorstellungen machen zu können, die oft mit einem Gefühl von Sicherheit zu tun haben, die ein anderer einem niemals geben kann, wenn man selbst keine Ressourcen in diese Richtung hat.
Ob sie so erfüllt werden, dass ich mich in einer Liebesverbindung fühlen kann und der andere am besten auch, dafür stehe ich nach einigen Erfahrungen mit mir selbst, selbst in der Verantwortung und kann im besten Fall gut für mich einstehen. Dann braucht es keine Kämpfe und Gefühle von Vorwürfen, es findet annehmen und sein lassen statt, was nicht unbedingt Trennung bedeutet.
Schön wenn ein anderer den Weg bis zu diesem Erkennen mit geht, erwarten kann man es nicht. Und schön wenn man jemand findet, der wertschätzt, dass es immer wieder "Rückfälle" geben kann, aber erkennt das es diese sind und dass man sich selbst darin erkennt und sich wieder mit sich verbinden kann, manchmal mit Hilfe von Hinweisen und der Gelassenheit wie Vertrauen des anderen in einen, dass dies geschieht und ohne selbst angetriggert zu reagieren, womit manches Drama verhindert werden könnte *zwinker*
Es braucht einfach mindestens zwei um einen konstruktiv gefühlten Beziehungsraum zu gestalten und Kämpfe, Vorwürfe ect. haben mit Lieben einfach wenig zu tun.

lg
Animee
****on Mann
16.108 Beiträge
*****al4:
Und das ist meist nicht diese für mich komische Konsequenz, bitte loszulassen und einfach nur wunsch- und erwartungslos ins Nirwana zu schauen.

Wunsch- und erwartungslos schaue ich als Single ins Nirwana. Kein Gegenüber vorhanden für Wünsche und Erwartungen. Sehr entspannte Sache.

Taucht nun ein Gegenüber am Horizont auf: springt die Wunsch- und Erwartungsmaschine an! Wie früher, als der Nikolaus reinkam. *wow*

Warum eigentlich? Ist halt'n Muster. Will ich nicht mehr. Warum soll ich gelassener Single-Dalai-Lama wieder zum Dramatiker werden, mit Schuld und Sühne, mit Verletzungen, Fehlverhalten, Unaufmerksamkeit, Liebesentzug, Wut, Wirbel und Wahn?

Ich stelle mir Beziehung nun so vor: immer irgendwie präsent wie das Wetter, aber ebenso unschuldig und nicht anklagbar wie das Wetter, egal wie es gerade daherkommt. Mal genießbar *liegestuhl* , mal ungemütlich *regen* .
******ore Frau
4.536 Beiträge
Na, das ist ja ein bekanntes Phänomen: diejenigen, die Single sind, glauben an die Leichtigkeit in Beziehung... Das nennt man wohl romantisch.... Voller Hoffnung für die positive Gefühlsverbindung.
Und voll Hoffnung, bei Sturm und Regen doch die passende Kleidung anzuhaben oder die Tür zuzumachen .....

IN Beziehung kommt dann aber doch regelmäßig der Beziehungsalltag, die Triggerpunkte und schlicht die Unterschiedlichkeit von Menschen, die es nicht leicht machen.
Und das schlechte Wetter erwischt einen meistens, wenn man mitten im Garten steht und die Regenjacke drinnen am Haken hängt......

Beziehungsklebstoff sind

Bewusstheit
Notwendigkeiten (Kinder, Haus, Geld), die voreilige Trennungen verhindern
Verliebtsein (Oxytocinausschüttung)
Kommunikation

Beziehungssprengstoff sind

Vermeidung
Opfer- Täter- Muster
Überforderung durch kleine Kinder, Geldnot
Heimlich gelebte Promiskuität

Gewissermaßen würde ich Polyamorie- zumindest die Form, die nach einer nicht realistischen Zahl von Mehrfachbeziehungen strebt- auch dazu zählen.....
****on Mann
16.108 Beiträge
*******beth:
Na, das ist ja ein bekanntes Phänomen: diejenigen, die Single sind, glauben an die Leichtigkeit in Beziehung...

Als jemand, der überwiegend Beziehung und Ehe gelebt hat, kann ich als genügend nicht-naiv gelten, um mir da nicht allzuviel vorzumachen. *g*

*******beth:
IN Beziehung kommt dann aber doch regelmäßig der Beziehungsalltag, die Triggerpunkte und schlicht die Unterschiedlichkeit von Menschen, die es nicht leicht machen.

Das ist natürlich wahr. Doch wenn ich mir die Erwartungs- und Wunschlosigkeit der Singlezeit gutmöglichst erhalte, ist das schonmal ein gewaltiger Dramagenerator weniger, vermute ich vorsichtig.

*******beth:
Gewissermaßen würde ich Polyamorie- zumindest die Form, die nach einer nicht realistischen Zahl von Mehrfachbeziehungen strebt- auch dazu zählen.....

Bestimmt! *ja*
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