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Beziehungen zu Nicht-Polys

******ore Frau
4.527 Beiträge
Du schriebst ja
Aber wirklich auseinandersetzen mit meinen Gefühlen und Problemen und nicht-monogamen Gefühlen, Strukturen, Denkweisen tu nur ich mich.

deshalb fragte ich nach DEINEN nicht- monogamen- Gefühlen und verstehe es jetzt so, dass Du SEINE nicht- monogamen- Gefühle meinst???

Für mich persönlich gibt es diesen inneren Kampf so nicht mehr: entweder, das Problem liegt bei mir, dann kann ich es ändern, oder es liegt beim anderen, dann kann ich entscheiden, damit zu leben, oder mich zu trennen. Den anderen ändern mach ich nicht. Und wenn meine Argumente nicht ausreichen, ihn zur Änderung zu bewegen, dann muss ich das akzeptieren.

Deine Gefühle deuten auf einen Mangel hin, den er nicht beheben kann, den kannst Du vermutlich nur in Dir selbst abstellen, schauen, wo er herkommt, nachnähren.....

Mir scheint, als ob es dabei nicht um Poly oder Mono geht, sondern um die grundsätzliche Art, menschliche Beziehung zu gestalten, sehr deutlich lese ich das auch bei axel_kiel heraus.
Aber wirklich auseinandersetzen mit meinen Gefühlen und Problemen und nicht-monogamen Gefühlen, Strukturen, Denkweisen tu nur ich mich.

deshalb fragte ich nach DEINEN nicht- monogamen- Gefühlen und verstehe es jetzt so, dass Du SEINE nicht- monogamen- Gefühle meinst???

Da hätte ich wohl hinter "meinen Gefühlen und Probleme" einen Punkt setzen müssen. Und den Rest als neuen Satz. Das trifft eher, was ich meinte. *schaem*
@ curious_seeker

Das ist ja auch ein Dogma
Nein. Das ist für mich eine notwendige Voraussetzung freien Seins.

Ein Verhalten nach dem Motto "Friss oder stirb" ist von mir eben NICHT gemeint.

Als allererstes gestehe ich jedem Menschen ( mir auch ) zu, sich zuzumuten, wie er ist. Darauf kann ich dann - wie das ganze Geflecht - nach dem Actio-Reactio-Prinzip handeln, reagieren.

Natürlich sind durch die Vernetzung und Verbindung von zwei und mehr Personen immer irgendwie alle vom Verhalten der anderen betroffen. Das ist einem Mobile vergleichbar, wo es gilt, die Balance zu finden, und zu halten.

Somit hat auch jeder einen Teil der Gesamtverantwortung für das Geflecht. Wenn ich dann als Poly eine Verbindung mit einem Mono eingehe ist es klar meine Aufgabe, den "Stoßdämpfer" in Richtung Geflecht zu spielen, wenn typisches "Monoverhalten" sich zeigt. Dies leiste ich durch Aufzeigen des Themas, Begleitung, Zuwendung, etc. - aus Liebe!! Nicht um meines Lebenskonzeptes Willen!

All' dies führt aber immer wieder zum Knackpunkt: Das Problem existiert in dem, der es HAT; und damit beeinflusst ER das Geflecht!

Es mag für manchen schwer verständlich sein; jedoch finden sich Lösungen immer nur im Problemträger selbst, nicht darin, dass das Umfeld sich anpasst. Ob die Lösung innere Veränderung, Loslassen, oder was auch immer beinhaltet bestimmt der Einzelfall.
*****al4 Mann
797 Beiträge
Nee, Themi, ich finde es nicht in Ordnung, so zu urteilen. Ihre Gefühle deuten auf einen Mangel hin? Das hört sich sehr sehr schlimm an.

Ich habe die Situation so wie AspectsOfMe sie geschildert hat bisher nicht erlebt, das ich quasi "versteckt" wurde. Aber schon (mehrmals), das ich mich in eine Frau verliebt habe, die nicht anderweitig gebunden ist. Und letztlich es sich doch so entwickelt hat, das der Wunsch nach "Mehr" da war; nach Exklusitivät und genau dem Graben an meiner Beziehung, was sie denn mehr habe und was sie mir denn geben würde, was sie nicht geben könne undundund - im Grunde genau das, was Brina beschreibt. Letztlich hat es einfach nur weh getan - und nein, ich werfe ihr da keinen Mangel vor. Es ist einfach ein völlig anderer Focus. Aber es ist für mich schon so, das sich da KKMKs erster Beitrag wie unter Drogen geschrieben anfühlt; Liebe und Beziehung sind einfach zweierlei, und so sehr Liebe auch bedingungslos sein kann: Beziehung ist immer bedingt.
Ich habe es für mich punktum ausgeschlossen, mich auf einen Menschen einzulassen, der nicht in einer Beziehung lebt oder "poly ist". Tut einerseits weh, schützt andrerseits aber auch beide Seiten vor Schmerz, Enttäuschung und Traurigkeit. Und definitiv würde ich nie und niemals mehr zulassen, das noch einmal jemand an meiner Beziehung zu sägen versucht.

Mir ist bei dem Durchlesen der Beiträge aber noch einmal etwas bewusst geworden: es wird immer wieder gestöhnt und beklagt, wie schwierig es als monoamor liebender Mensch ist, mit einem Poly zurecht zu kommen. Und irgendwie taucht die andere Seite selten oder garnicht auf: bin ich mit einem monoamoren Menschen zusammen, ist jede intime Begegnung dieses Menschen mit irgendwem anderen sofort eine Bedrohung. Ich weiss nämlich dann, das ich automatisch verglichen werde und entweder bestehe oder verliere: der Mensch kann nämlich nur einen lieben; entweder mich oder den Anderen. So gesehen ist das auch mal echt interessant anzuschauen, was da unter Verbindlichkeit und Vertrauen so verstanden und gelebt wird. Eigentlich ziemlich viel Angst, oder? Und superviel Druck.
@ Lateral4 :
Aber es ist für mich schon so, das sich da KKMKs erster Beitrag wie unter Drogen geschrieben anfühlt; Liebe und Beziehung sind einfach zweierlei, und so sehr Liebe auch bedingungslos sein kann: Beziehung ist immer bedingt.

Meine "Droge" war ein kompletter Tantragruppentag inklusive Meditation etc. *haumichwech*

Vielleicht bin ich daher sehr ins bildhafte abgedriftet am Anfang. Zu dem, was ich sagen wollte habe ich für mich noch die Kurve gekriegt *traenenlach*
******ore Frau
4.527 Beiträge
@ Lateral4
Nee, Themi, ich finde es nicht in Ordnung, so zu urteilen. Ihre Gefühle deuten auf einen Mangel hin? Das hört sich sehr sehr schlimm an.

Ich vermute mal, dass ich mit "Themi" gemeint bin *zwinker* Ich steh aber gerade auf dem Schlauch, auf welches "Urteil" von mir Du Dich beziehst........

Dieses "die eigenen Dinge konsequent bei sich lassen, die Dinge des anderen konsequent beim anderen lassen" mutet bisweilen sicher strange an, und natürlich gibt es weiterhin ein intensives sich aufeinander beziehen. Aber dieses damit in Verbindung gebrachte "Friss Vogel oder stirb ist" eher als ein "Ich Vogel fresse oder sterbe" gemeint, um aus dieser Spirale der Schuldzuweisung herauszukommen.

Ich erlebe Monos sehr häufig explizit oder unterschwellig als Bedingungensteller, erpressend und manipulierend. Das Ziel: jemanden für sich gewinnen, um einen eigenen Mangel zuzudecken.

Das funktioniert wohl mal kurzfristig, aber nicht auf Dauer.
*****e_3 Frau
2.065 Beiträge
Lateral4 schreibt:
Und irgendwie taucht die andere Seite selten oder garnicht auf: bin ich mit einem monoamoren Menschen zusammen, ist jede intime Begegnung dieses Menschen mit irgendwem anderen sofort eine Bedrohung. Ich weiss nämlich dann, das ich automatisch verglichen werde und entweder bestehe oder verliere: der Mensch kann nämlich nur einen lieben; entweder mich oder den Anderen. So gesehen ist das auch mal echt interessant anzuschauen, was da unter Verbindlichkeit und Vertrauen so verstanden und gelebt wird. Eigentlich ziemlich viel Angst, oder? Und superviel Druck.

Danke! *hi5*

Für mich ist genau DAS ein ganz wichtiger Punkt, wenn es darum geht, einen vorher mono Fühlenden (und Denkenden) in die polyamore Gefühlswelt "mitnehmen" zu wollen.
Das ist bei mir zum ersten Mal schon vor inzwischen 10 Jahren dramatisch schief gegangen und heute bin ich zu 99,9% sicher, dass es unmöglich ist.

Warum?
Weil die Gefahr besteht, dass sich der monoamor Fühlende aus Liebe verleiten lässt zu glauben, dass "Poly doch ganz toll" ist, denn auch vom Kopf her ist ja bzgl. der Polyamorie extrem vieles logisch.
Und dann?
Akzeptiert der monoamore Partner die polyamoren Verbindungen des geliebten Menschen - ist sogar davon überzeugt, dass er selbst in tief empfundener "Symbiose" genauso tickt - bis hin zum extremen Verteidigen der Polyamorie vor jedem, der mit ihm diskutiert...
Es ist glaubhaft, da der mono Fühlende es an dem Punkt selber glaubt.
Und dann?
Trifft dieser, doch eigentlich zutiefst Monoamorie Ersehnende, einen anderen gleichfühlenden Menschen und erst dann - so denn tiefe Gefühle zwischen den Beiden "ins Spiel kommen" - zeigt sich (leider) das ganze Drama des "mitnehmen Wollens in die polyamore Gefühlswelt".
Ende - "Rettungsanker Gleichgesinnte(r)" - und auf, in eine exklusive Zweierbeziehung....

Das monoamore Fühlen lässt am Ende nichtmal Verständnis für den zurückbleibenden Poly übrig, denn "der ist doch nicht alleine".
So weit gehen mEn diese gravierenden Unterschiede.
Vielleicht ist es nicht allgemeingültig, aber ... in jedem Fall ... höchstwahrscheinlich.

Jeder Mensch wertet doch das Fühlen und Handeln des Partners nach seinem eigenen (Werte-)Empfinden. Er kann ja gar nicht anders.
Wie soll ein Mensch, der selbst monoamor fühlt, denn nachvollziehen, dass wirklich tiefe Liebe zu mehr als Einem überhaupt möglich ist?
Er kann bemüht sein, es vom Kopf her nachzuvollziehen, aber... FÜHLEN... (?)

Natürlich kann man jetzt anführen, dass auch Polys irgendwann zum ersten Mal poly fühlten und wahrscheinlich anders sozialisiert wurde - also, dass es auch für sie selbst irgendwann den Punkt gab, ihr bisher Gel(i)ebtes zu hinterfragen -, ABER, ich vermute mal (sicher bin ich natürlich nicht), dass die Einflüsse von Erziehung, Kindheit... und Sozialisation bei Unterschiedliches ersehnenden Menschen auch unterschiedlich "gewichtet" sind.

Wenn also ein Mensch bereits in jungen Jahren hinterfragt, ob es nicht doch anders sein KÖNNTE als von den Eltern (oder wem auch immer) vermittelt und die gesellschaftlichen Normen generell kritisch betrachtet, so war da ggf. schon immer ein anderes Fühlen - andere Sehnsüchte - , als bei dem Menschen, der sich mono immer wohl fühlte, bis er auf einen Poly trifft...

Ich sehe es sogar in meinem ehemals polyamor lebenden Umfeld. Es gibt nämlich niemanden unter diesen Männern, der heute noch polyamor lebt.
"Egal", wie sie selbst auch fühlen, sie haben sich inzwischen auf die exklusive Zweierbeziehung eingelassen - und es zuvor IMMER als "NoGo" - "absolut ausgeschlossen" bezeichnet (so, wie ich selbst).

MEIN Fazit *zwinker* :
Sobald der Mensch, in den sich "der Poly" verliebt, monoamor fühlend ist, gibt dieser monoamor fühlende Mensch die Bedingungen für die Beziehung an.
In unserer Gesellschaft leben - in Relation zum Ganzen gesehen - erziehungsbedingt nur wenige bekennende Polys.
Wer - da ist die 0,1% "Dunkelziffer *zwinker* bzgl. "ich bin mir zu 99.9% sicher" - an wen "gerät", der bisher nur nicht den Mut zum Hinterfragen der gesellschaftlichen Norm fand, hat Glück.
Wahrscheinlichkeit: Sehr gering.
Für alle anderen heißt es wohl:
Exklusivität akzeptieren, oder... monoamore Partner für eine Beziehung ausschließen.
Nur... wer ist schon ein derart krasser Kopfmensch? *herz2*
*********nchen Frau
5.059 Beiträge
Gruppen-Mod 
Naja, in wen ich mich verliebe, kann ich vielleicht nur bedingt steuern.
Ob ich welche Art von Beziehung eingehe, ist durchaus ein Schritt, den ich bewusst mache oder unterlasse.

Ich werde meinen, tendenziell eher mono denkenden Mann, immer lieben. Immer.
Ich würde, soweit ich das jetzt beurteilen kann, nie wieder in monogame Strukturen zurückkehren wollen. Auch nicht für diese Liebe.

Den "Mono-Stress" hat in unserer Beziehung aber eigentlich eher er...
Weil seine Freundinnen immer eher monogam fühlen.
Und bisher lief es immer darauf hinaus, dass sie entweder gegangen sind, weil sie "zu viel" für ihn gefühlt haben und dann doch lieber einen monogamen Partner hätten, für den sie dann aber nicht frei sind, weil es ja meinen Mann gibt.

Kompliziert irgendwie...
Und so schade...
********icht Mann
741 Beiträge
Mit solchen Problemen hab ich als Solo-Poly auch viel zu kämpfen... und auch ich hab da keine Patentlösung - wenn man es genau nimmt, gar keine...

Ich mag damit grad total egoistisch rüberkommen, aber ich hab vor ner Weile beschlossen, dass wer mich nicht so nimmt, wie ich bin, mich anders auch nicht verdient hat. Ja, das bedeutet halt, dass ich für die meisten Frauen off limits bin, sofern sie nicht selber nur nen schnellen Fick suchen, aber ich bleib im Zweifel lieber für mich als in einer Mono-Beziehung, in der ich nicht glücklich bin.
Liebe Soukie_3,

mMn ist die Abkehr vieler Menschen unseres Alters von der Polyamorie der Angst geschuldet, im Alter allein zu sein. Das hat weniger etwas mit dem Ausleben der Bedürfnisse denn der Sicherheit zu tun. Solange es da keine entsprechenden Lebensgemeinschaften gibt, wird sich an diesem Trend wohl auch nichts ändern. Diese Diskussion hatten wir in anderen Threads ja bereits. Den Bereich Mono vs Poly sehe ich da weniger im Fokus. Wir Polys kommen schließlich alle aus der monogeprägten Welt - egal, wann dieser für mich sicher immer latent vorhandene Impuls sich seinen Weg ins Bewusstsein bahnte.
Genau so könnte man sagen, es ist der Tatsache des verteufelns der Monogamie oder der Polys geschuldet, die ein „ich vögel mich durch die Welt“ Bild vermitteln
*****e_3 Frau
2.065 Beiträge
Sehe ich auch so, Zaubersonne.
Gerade dieses Unverbindliche spiegelt nämlich nicht das, was ICH unter poly verstehe. Wenn ein monoamorer Mensch sich mit dem Thema beschäftigen möchte, und hier die z.T. (nicht von allen!) geschilderte Unverbindlichkeit liest ... so sieht er doch sämtliche seiner Vorurteile bestätigt.

ICH meine aber was anderes und gestehe trotzdem natürlich jedem zu, es wieder anders zu sehen,
ABER ... letztendlich gibt es eine Definition und ich finde DIE gar nicht so schlecht. *zwinker*
Mich beschleicht immer wieder der Eindruck, dass hier so mancher die Eigenverantwortung auf andere abwälzt. Anstatt sich um die eigenen Belange zu kümmern wird der Fokus auf "den anderen" gelegt, und sich über Verbindlichkeit, Unverbindlichkeit, und Wertungen wie "rumvögeln" etc. ausgelassen.

Wer sich - und andere mit - immer weiter verstrickt, kann sich nicht ent-wickeln...
*******n_M Mann
1.577 Beiträge
Irgendwie...
...lese ich hier auch viel Schwarz und Weiß.
Es gibt durchaus monogam liebende, die Sex mit anderen haben. Sex ist ein Hobby, das sportliche, anregende und sinnliche Erfahrungen bringt.
Ebenso gibt es Polyamore die Ihre sexuellen Erfüllungen nur in ihrer Partnerwelt ausleben.
Eine offene Beziehung als polyamore zu bezeichnen ist falsch, aber führt in einigen Fällen zum Ziel. Denn auch hier in den Beiträgen habe ich manchmal den Eindruck, das es mehr um den Sex als die Liebe geht.
KKMK wenn du dich verstrickt fühlst schau dich mal warum.
Ganz vielleicht ist es ja auch einfach nur möglich, das ein jeder aus seinen Erfahrungen gelernt und somit für sich herausgefunden hat, was er will oder nicht will
Ich bezweifle, dass es tatsächlich eine Folge von Erziehung oder äußerem Einfluss ist, ob sich ein Mensch irgendwann darauf besinnt, dass eine Liebe zu mehreren Menschen für ihn der richtige Weg ist. Ich glaube, dass es in jedem Menschen, der lieben kann, verankert ist mehrere Menschen lieben zu können. Ob und wann er die Kraft besitzt dieses auch zuzulassen ist sicherlich von vielen psychologischen Faktoren abhängig. Deshalb ist es aus meiner Sicht durchaus auch möglich, dass ein Mensch nicht nur von einer monoamoren Lebensweise in eine polyamore wechselt, sondern sich natürlich auch in die andere Richtung entwickeln kann. Ihm deshalb zu unterstellen nicht wirklich Poly zu sein, halte ich für falsch.
Ich glaube, dass polyamores Verhalten eigentlich in jedem Menschen vorprogrammiert ist. Deshalb halte ich einen Beziehung zwischen einem momentan polyamor lebenden Menschen zu einem momentan monoamor lebenden durchaus für möglich. Auch wenn ich natürlich einräume, dass es deutlich mehr Konfliktpotenzial gibt und damit viel mehr Kommunikationsbedarf!
Ich lebe so eine Konstellation seit weit mehr als 2 Jahren. Konflikte haben sich bislang als beherrschbar erwiesen und zwischen meiner Ehefrau und meiner Zweitliebe gibt es bisher keine Probleme. Die beiden sind freundschaftlich verbunden.
Micha
*****e_3 Frau
2.065 Beiträge
Aber, lieber Micha, wie sähe es denn für deine weitere Liebe aus, dürfte sie ganz frei wählen?
Hätte sie dich dann nicht lieber "ganz"?

Das ist für mich nämlich der springende Punkt, an welchem der monoamore Partner ggf Kompromisse macht und diese eben nur deshalb, "weil es ja nicht anders geht".
Wenn es trotzdem passt -
und das ohne Leiden - so freut's mich natürlich.
Vielleicht bin ich auch zu kritisch / skeptisch, aufgrund meiner persönlichen Vorgeschichte.

Jeder bringt ja so "seinen Koffer" mit und... ICH halte das Risiko, dass sich wer dann doch aus Leidensdruck wegentscheiden KÖNNTE (alleine, dass dieser evtl bestehen könnte, würde mir heute Sorgen machen), für wahrscheinlich.
Freue mich aber tatsächlich, wenn ich damit falsch liege.
*vielglueck*
*********rerin Frau
709 Beiträge
Ich habe im letzten Jahr die Entscheidung getroffen mich von einem Lieben zu trennen... Er (A) war monogam veranlagt, fand Poly aber durchaus spannend. Wir waren ein paar Jahre befreundet, bevor sich Liebesgefühle entwickelten.
Zu dem Zeitpunkt gab es meinen langjährigen Geliebten R und einen weiteren Lieben T, den ich zu dem Zeitpunkt erst wenige Monate kannte - mit dem meine Sicht auf Polyamorie aber deutlich an Kontur und Tiefe erhielt. Wir haben uns sehr intensiv darüber auseinandergesetzt, was für mich unglaublich wichtig war. Vorher hatte ich rudimentäre Ideen wie ich solche Beziehungen gestalten wollte und an welche Probleme ich in der Vergangenheit gestoßen war. "Schlampen mit Moral" haben T & ich nicht nur gelsen, wir haben uns sehr intensiv damit auseinandergesetzt.
Mein Freund A hat diesen Prozess verfolgt und gelinde gesagt, belächelt. Ich habe versucht ihm nahe zu bringen, warum mir das wichtig ist. Einen Tag fand er das sinnvoll, am anderen stand ich wieder vor einer Wand. Wir ließen uns erotisch aufeinenander ein, was alles noch schwieriger machte. Ich habe ihm kommuniziert, dass es mir nicht um die Sex mit vielen geht, sondern das "Beziehung führen" im Vordergrund steht. In letzter Konsequenz habe ich mich in der Situation nicht wohlgefühlt und Abstand genommen. Ich wollte meine Gefühle sortieren und nicht durch Sex "Öl" in ein Feuer gießen, dass mir nicht gut tat. Es gab ein mehrere Stunden dauerndes Gespräch in dem ich ihm deutlich machte, was für mich so wichtig ist und ihn zig Fragen stellte um abzuklären wo er steht. Meine Bedenken waren nicht sein Thema, er bedauerte nur mich nicht mehr so zu haben, wie es vorher der Fall war.
Ich beendete die Beziehung und er dann unsere Freundschaft... Das war sehr sehr bitter.

Für mich steht nicht zur Debatte in wen man sich verliebt, wohl aber wie beide damit umgehen. Wenn Bedürfnisse so sehr auseinanderliegen, wie die Sicht auf das was man von einander will, ist das schwer zu überbrücken. Ich werde mich in Zukunft nicht auf jemanden tiefer einlassen, wo die Basis für mich nicht stimmt. Eigentlich kannte ja meinen Freund A gut genug. Es war auch mein Anteil nicht zu sehen, was nicht geht. Ich wollte es, aber das hat nicht geholfen *zwinker*

Im Moment würde ich mit einem monogamen Menschen eher nicht versuchen diese tiefere Ebene nochmal so herzustellen... Ich glaube aber nicht, dass es grundsätzlich nicht funktionieren kann.
****e59 Frau
3.521 Beiträge
Wenn Bedürfnisse so sehr auseinanderliegen, wie die Sicht auf das was man von einander will, ist das schwer zu überbrücken.

... dann ist es nicht nur schwer sondern schlichtweg unmöglich...
******ore Frau
4.527 Beiträge
Und nach meiner Erfahrung ist es übrigens egal, ob der Poly poly "nur" fühlt oder "auch" poly lebt!
*******usy Mann
136 Beiträge
Ich hab mich grad erst in Joyclub und dieser Gruppe angemeldet - und mir den für mich im Moment spannendsten Thread rausgesucht.

Ich glaube, echte Polyamorie ist nur möglich, wenn man nicht eifersüchtig ist und es als richtig empfindet, dass eine Beziehung zu einem Menschen von Haus aus die Beziehung zu einem anderen Menschen nicht beeinflusst. Meine Zuneigung zu einem Menschen wird also nicht dadurch kleiner dass ich auch einen anderen mag (oder liebe). Damit wird all dieses: "Heul, ich bin nur Nummer zwei!" völlig sinnlos. Denn interessant ist das was zwischen uns ist, nicht das was zwischen ihm/ihr und jemand anderem ist.

Dass aber die allermeisten Menschen das anders sehen ist klar - ich habe erst hier im Forum gesehen, dass manche diesbezüglich so ticken wie ich - ist ein gutes Gefühl, nicht das einzige schwarze Schaf zu sein *g*

Das war ne kurze Einleitung zur Beantwortung der Frage: "Beziehung zu Nicht-Polys" Also, vorausgesetzt man versteht unter Polyamorie das was ich oben beschrieben habe, dann halte ich eine gute Beziehung zu Nicht-Polys (also Menschen, die eifersüchtig darauf bestehen, die "Einzigen" zu sein) für unmöglich. Denn da gibt es nur zwei Möglichkeiten:

a.) ich unterwerfe mich diesem Wunsch und verkneife mir meine Neugier auf andere Menschen oder
b.) ich komme auch weiterhin anderen Menschen nahe und verletze damit den "Nicht-Poly"

Tja - ich glaube, beides wird nicht auf Dauer funktionieren.

Ich denke ich schreib noch ein bisschen was im Vorstellungsthread denn manche Zusammenhänge führen hier wahrscheinlich zu weit.

Herzliche Grüße

Michael
*******n_M Mann
1.577 Beiträge
Eifersuchtsfrei?
Nöö
Warum? Jedoch habe ich gelernt damit umzugehen. Jedes Gefühl kann beherrscht werden, wenn man das möchte.
... und um es mit Worten eines Anderen zu formulieren :
Manieren machen uns zum Menschen😉

Sich nicht zu wichtig zu nehmen und glücklich zu sein. Denn kein anderer ist dafür zuständig, das ICH glücklich bin.
*******usy Mann
136 Beiträge
Womit hast Du gelernt umzugehen? Mit der eigenen Eifersucht oder mit der von jemand anderem?

Ich glaube, dass Eifersucht immer ein deutlicher Hinweis darauf ist, dass derjenige, der sie empfindet nicht wirklich Polyamor veranlagt ist. Denn wenn ich Polyamorie empfinde, dann gilt sie natürlich nicht nur für mich ... *g* sondern dann ist sie auch richtig, wenn jemand den ich liebe sie anderen gegenüber empfindet.
*******n_M Mann
1.577 Beiträge
Blödsinn
... natürlich mit meinen eigenen Gefühlen.
Und Eifersucht ist ein Gefühl von Verlustangst für mich. Und wenn ich das Gefühl habe jemanden zu verlieren den ich Liebe, dann kommt dieses Gefühl halt auf.

Ich verliebte nich auch oft genug in andere, die es nicht erwiederten. Trotzdem muss ich dann damit umgehen.
Jedes Gefühl ist in jedem gesunden Menschen vorhanden. Nur sind es diverse Faktoren, die uns damit umzugehen lernen oder sie voll auszuleben.
*****nne Frau
94 Beiträge
Puh.. genau meine Thema und ich habe dafür noch keine Lösung gefunden *snief*
Anfangs habe nur ich polyamor gefühlt. Ich habe das damals schon in meiner ersten Beziehung so empfunden, aber nie gelebt, da ich natürlich auch monogam erzogen wurde (obwohl meine Mutter zumindest serielle Monogamie gelebt hat).

Mein Partner und ich leben seit etwas über einem Jahr in einer offenen Polybeziehung. Die Öffnung unserer Beziehung ging von mir aus. Emotional war er total mono, sexuell nicht unbedingt. Im Laufe des letzten Jahres hat er dann allerdings festgestellt, dass er doch auch ggf. polyamor empfinden kann. Das hat unsere Beziehung bezüglich Eifersucht und "Besitzdenken" von seiner Seite aus schlagartig entspannter gemacht *g*

Nun habe ich mich vor ca. 2 Jahren in meinen besten Freund verliebt. Das wär ein einziges Auf und Ab zwischen Freundschaft, F+ und beziehungsähnlichen Situationen. Er war monogam und grenzte sich emotional immer wieder ab, weil er meinte sonst zu eifersüchtig zu werden. Nebenbei suchte er eine Frau für eine monogame Beziehung. Es klappte mit keiner. Wir gingen im Streit auseinander *snief* Nicht deswegen, aber ich glaube schon, dass das mit uns das eigentliche Problem war.

Dann lernte ich jemanden kennen, der eine offene Beziehung hatte. Dem Paar ging es dabei jedoch nur um Sex. Trotzdem verliebten er und ich uns ineinander, was zu Problemen in deren Beziehung führte. Letztlich trennten sich die beiden auch, zum größten Teil lag das aber nicht an mir/uns. Da ich ja auch meinen anderen Partner habe, sagte er immer er möchte auch (noch) eine Freundin, würde das mit uns (was vom Gefühl und Verhalten her eine Beziehung war, offiziell aber eine F+), aber nicht beenden wollen und keine monogame Beziehung mehr haben wollen. Mittlerweile ist er doch wieder in einer monogamen Beziehung mit einer anderen.

Momentan bin ich an so einem Punkt, an dem ich mich frage, ob das für mich alles überhaupt Sinn macht. Am Ende stehe ich wieder mit einem gebrochenen Herzen da, weil die Männer dann doch lieber eine monogame Beziehung möchten *snief*
Ja verdammt, ich war noch nie so glücklich wie im letzten Jahr. Noch nie so glücklich, weil ich meine Gefühle endlich nicht mehr unterdrücken musste. Noch nie habe ich mich so frei gefühlt. Aber ich frage mich momentan wirklich, ob es das wert ist, wenn ich am Ende eh wieder für eine monogame Beziehung sitzen gelassen werde *snief*
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