Mehr brandheiße Inhalte
zur Gruppe
BDSM & Polyamorie
1146 Mitglieder
zum Thema
Sind Nähe, Wärme, Kuscheln nicht mehr Up to Date?52
Guten morgääähn Mir stellt sich seit einiger Zeit die Frage ob Nähe…
zum Thema
Mit meiner besten Freundin in der Sauna8
Marie und ich kennen uns schon seit 10 Jahren. Wir sind das, was man…
Das Thema ist für dich interessant? Jetzt JOYclub entdecken

Kuscheln ist wichtiger als Sex ?!?

*****al4 Mann
797 Beiträge
Okay, dann oute ich mich mal wieder.
Ich verstehe Marbore gut, glaube ich. Ich will garkeinen Sex im Sinne von Lust, ich bin müde oder eigentlich ganz anders drauf. Und dann kommt es doch, dieses Gefühl was aufsteigt, dieses Kribbeln wenn ich ihren Körper nur streichle oder festhalte oder hinter ihr in Löffelhaltung liege und mich anschmiege. Ich finde das wunderschön, denn ich fühle: hey ist nicht einfach meine Lust, die ich jetzt bitte doch ausleben möchte; Lust war erstmal so garnicht da. Nein, die wird dann irgendwie von ihr erweckt und angestossen, und ich finde es total schön und zärtlich und Miteinander und - ja eben total innig irgendwie.
Ich finde dieses Miteinander schön und es passiert so viel von innen heraus. Aber ich kann Marbone sehr gut verstehen, wenn sie das, egal aus welchem Grund, ausgeschlossen haben möchte. Wir finden in solchen Situationen zu einem Miteinander, das ganz unterschiedlich aussehen kann; wir gehen da gegenseitig auf unsere Bedürfnisse ein, so wie Neowulf es formulierte.
Aber das von Vornherein ausgeschlossen wissen zu wollen und sich auf eine Qualität von Nähe und Zärtlichkeit, eben "nur Kuscheln" verlassen zu wollen, das kann ich schon verstehen.
*****_be Mann
271 Beiträge
Verstehen kann Mensch vieles, aber ich glaube schon, dass mensch irgendwann lernen und begreifen wird: Niemand ist moralisch für das Stillen der Bedürftigkeit einer anderen erwachsenen Person verantwortlich. Mensch kann sich frei und in Liebe dafür entscheiden, aber jedes Gefühl von Müssen ist eigentlich Produkt biographischer Verletzungen. Vor der Konfrontation mit jenen kann man sich gut mit Regeln, Vermeidung und Tabus entziehen, das kann jeder "verstehen". Aber das schiebt den Konfrontations-Prozess einfach nur auf und verlängert das Leiden.
***bd:
Verstehen kann Mensch vieles, aber ich glaube schon, dass mensch irgendwann lernen und begreifen wird: Niemand ist moralisch für das Stillen der Bedürftigkeit einer anderen erwachsenen Person verantwortlich.
Da kann ich ganz mit dir gehen, aber bis es soweit ist, dass viele dies so fühlen können, ist es anscheinend noch ein weiter Weg.
Schön wenn einem Menschen begegnen, die mit diesem Wissen und Fühlen unterwegs sind und auch dadurch die Verbindung wertschätzen und halten wollen und können.

@ lateral......ich kann dich gut nachvollziehen und schön wenn sich aus solch einer Begegnung eine stimmige sexuelle Situation ergeben kann....es ist dann was es ist.
Wenn ich als Frau, in deiner Position, dann aber den *oh2* Spruch zu hören bekomme " Das Frauen nein sagen , aber doch ja meinen", dann vergeht mir einfach vieles.

Vielleicht ist dies mehr ein Problem meiner Generation, als der der Jüngeren....ich weiß es nicht, oder es hat mit meinem Alter und dem fehlenden Trieb des Eisprungs zu tun, der aber keinen Einfluss auf die Lustfähigkeit an sich hat, oder ich brauche keinen Partner mehr um Eltern werden zu können. Ich weiß es nicht und mache mir auch immer weniger Gedanken darüber, ich überlasse mich einfach immer mehr meinem Gefühl und steh für mich ein. Es fühlt sich dann gut an oder nicht und das nicht gute muss ich ja nicht wiederholen.
Ich vermute auch bei diesem Thema *Kuscheln versus Sex" könnte Verlustangst im Hintergrund wirken und vieles andere sind dann nur Stellvertreter.

lg
Animee

Ich geh jetzt mal fühlen, genug gedacht *zwinker*
****ore Frau
242 Beiträge
und die finde ich in Partnerschaft mit Männer oft schwer zu bekommen.

Hahaha!!! ich komme zurück in der Forum weil diese Satz in meine eigene Köpf mich selbst gestört hat und finde eine menge Kommentare *zwinker*

Ich lese euch und antwortet dann *g*
*****al4 Mann
797 Beiträge
??? Wo habe ich geschrieben, das Frau ja meint, wenn sie nein sagt? Hallo?
Ich schrieb, das das, was sich aus dieser Situation ergibt, etwas Gemeinsames ist - ob nun "Sex" oder Kuscheln oder miteinander eingekuschelt einschlafen. Und Gemeinsames entsteht dadurch, das zwei etwas eingeben und nicht nur einer und der/die andere nichts. Und zwei aufeinander eingehen, und zwar auf Ebene der Bedürfnisse und nicht der Ebene von Macht und Stärke und Genderverständnis.

@***bd: ganz toll, so hochtrabende Definitionen und Allgemeinwahrheiten, an denen man sich bitte orientieren und halten soll, und dann, und wirklich erst dann wird alles gut. Ich kann es echt nicht mehr hören, wirklich nicht.
Man kann aufeinander eingehen, und zwar nicht auf Ebene von Identifikationen und Definitionen, sondern auf der Ebene von Bedürfnissen. Und die können und dürfen, völlig unabhängig von irgendwelchen arroganten und unachtsamen Wertungen, einfach da sein. Und wenn dieses Bedürfnis zum Beispiel ist, nur kuscheln und keine sexuelle und lustvolle Energie spüren zu wollen, weil man einfach nicht darauf reagieren will, ja noch nicht einmal diese überhaupt spüren möchte, sondern "einfach nur" kuscheln möchte, dann darf das sein. Und dann ist das schön, wenn das Gegenüber auf dieses Bedürfnis eingeht.
Moralisch verantwortlich - oh Mann. Wie kommt man in einem Miteinander, in einer Begegnung überhaupt auf diese Frage? Da ist ein Mensch, auf den ich mich einlasse, und wenn ich mich einlasse, dann lasse ich auch los - und zwar in allererster Linie meine Vorstellungen. Ich fühle hin und bin gern da, und frage mich überhaupt nicht, ob das jetzt moralisch verantwortlich ist, wenn dieser Mensch ein Bedürfnis jedweder Art hat.
Bitte, wer wirft den ersten Stein, wenn es darum geht, wer bitte völlig perfekt und mit sich und der Welt im Reinen ist und definitiv und ganz klar all seine biografischen Verletzungen überwunden hat? Und natürlich diese biografischen Verletzungen ganz für sich, ganz allein und eigenverantwortlich gelöst hat? Und natürlich nie und niemals irgendwelche Menschen und Begegnungen gebraucht hat, um vielleicht an diese und jene Schattenseite zu kommen? Und der niemals auch deswegen jemandem wehgetan hat? Und natürlich auch nie Bedürfnisse geäußert hat, die vielleicht erahnen lassen, das da was nicht im Reinen ist? Und man Hilfe und Unterstützung und Miteinander braucht?
Ach nee, tschuldigung. Etwas zu brauchen ist ja völlig daneben, ich vergaß. Dafür ist man ja selbst verantwortlich. Ab in die Ecke, Gesicht zur Wand...
*****_be Mann
271 Beiträge
Lieber Lateral,

zunächst lass mich mein ehrlich und von Herzen gemeintes Mitgefühl für die von Dir gemachten unguten Erfahrungen ausdrücken, die Dein Posting offenbart ("ich kann es echt nicht mehr hören").

Dann lass mich grundsätzlich feststellen, dass aus meiner Perspektive alles schon gut ist ("und dann, und wirklich erst dann wird alles gut"). Und das meine ich so, wie ich es schreibe und aus vollem Herzen.
Wenn Dir in der Vergangenheit jemand erzählt hat, irgendein Weg würde dahin führen, "dass dann alles gut ist", dann hat jemand versucht Dich mit einem Heilsversprechen zu manipulieren, vielleicht jemand anders, vielleicht Du selbst.

Ansonsten glaube ich, dass wir ziemlich einer Meinung sind und wundere mich darum gerade etwas.

Der Knackpunkt ist doch wohl das:
"Und dann ist das schön, wenn das Gegenüber auf dieses Bedürfnis eingeht."
100%ige Zustimmung, und genau das habe ich geschrieben.
Es ist schön, wenn es aus Liebe und Freiheit geschieht. Es ist nicht schön, wenn man sich dazu moralisch gezwungen fühlt. Und da sind wir offenbar auch einer Meinung:
"Moralisch verantwortlich - oh Mann. Wie kommt man in einem Miteinander, in einer Begegnung überhaupt auf diese Frage?"
Ich hätte da ein paar Antwortmöglichkeiten, wieso sich bei Menschen so etwas entwickelt, aber das würde sicher zu weit führen. Ich vermute dennoch, unabhängig davon ob es bei Dir selbst so ist, dass Du durchaus Menschen kennst, die es eben aus einer solchen Motivlage heraus tun und nicht aus Liebe und freiem Entschluss.
Wenn Du für Dich in Anspruch nimmst:
"Ich fühle hin und bin gern da, und frage mich überhaupt nicht, ob das jetzt moralisch verantwortlich ist, wenn dieser Mensch ein Bedürfnis jedweder Art hat."
Dann ist das doch super! Aber bei vielen Menschen ist es eben nicht so und die hadern sehr mit dem Gefühl, dass Sie sich gezwungen fühlen immer auf andere Bedürfnisse einzugehen und die eigenen zu vernachlässigen, oder umgekehrt (was genau so schlimm sein kann). Und diese Menschen verdienen auch Mitgefühl und Verständnis, denke ich.

Dann schriebst Du:
"Bitte, wer wirft den ersten Stein, wenn es darum geht, wer bitte völlig perfekt und mit sich und der Welt im Reinen ist und definitiv und ganz klar all seine biografischen Verletzungen überwunden hat? Und natürlich diese biografischen Verletzungen ganz für sich, ganz allein und eigenverantwortlich gelöst hat? Und natürlich nie und niemals irgendwelche Menschen und Begegnungen gebraucht hat, um vielleicht an diese und jene Schattenseite zu kommen? Und der niemals auch deswegen jemandem wehgetan hat?"
Ich glaube, dass das niemand für sich in Anspruch nehmen sollte oder kann.

"Und natürlich auch nie Bedürfnisse geäußert hat, die vielleicht erahnen lassen, das da was nicht im Reinen ist? Und man Hilfe und Unterstützung und Miteinander braucht?"
Hä? Wieso machst Du aus dem Argument, dass niemand dafür "zuständig ist Deine Bedürfnisse zu stillen", das Argument, dass man "seine Bedürfnisse nicht mehr äußern soll" ???
Das sind zwei völlig verschiedene Fragen. Im Gegenteil, oft werden Bedürfnisse ja aus Scham nicht geäußert, oder weil man weiß, dass es den anderen in seiner "moralischen Pflicht der Befürniserfüllung triggern würde".
Also sind wir auch hier komplett einer Meinung!

Und zu dieser Polemik:
"Ach nee, tschuldigung. Etwas zu brauchen ist ja völlig daneben, ich vergaß. Dafür ist man ja selbst verantwortlich. Ab in die Ecke, Gesicht zur Wand..."
Offensichtlich meinst Du mein Argument zu paraphrasieren. Aber wie geschrieben damit offenbarst Du nur das polare Denken, gegen das es eigentlich genau gerichtet war.
NIEMAND ist dafür verantwortlich das er/sie Bedürfnisse hat. Also muss sich niemand für irgendetwas schämen, schuldig fühlen, hinter den Berg halten etc. pp.

Genauso ist aber auch NIEMAND dafür verantwortlich, sie zu stillen, auf sie einzugehen, sie zu antizipieren etc, pp. (darum gings nur)

Bedürfnisse (z. B. nach dem Gestreicheltwerden) sind einfach da und das gilt es in Liebe anzuerkennen.

Und, da sind wir komplett einer Meinung, es ist SCHÖN wenn man frei und in Liebe auf sie eingeht.

Ich hoffe, dass Du meinen Punkt jetzt verstanden hast (ob Du ihn nun inhaltlich teilst oder nicht) und vor allem die liebevolle Intention dahinter.

LG,
Shabd
Puh. Ich liebe euch alle, echt. Aber manchmal sind wir Polys so anstrengend. Alles und jedes wird unter die Lupe genommen, untersucht, analysiert und bewertet.

Sorry, OT. Schiebt's dem Bier in die Schuhe, das ich intus habe...

PS: Kuschelsex. Das isses.
*******erli Paar
4.368 Beiträge
Hier bin ich neu, und spüre, dass ich mit der doch sehr auf Sex ausgerichteten Energie überfordert bin.


Das geht wohl einigen Männern so, dass sexuell fordernde Frauen als anstrengend bis überfordernd empfunden werden.

Küscheln ohne Sex ist mir sehr wichtig....und ich brauche die absolute Garantie das danach kein Sex kommt... und die finde ich in Partnerschaft mit Männer oft schwer zu bekommen.


Ist das bei Partnerschaften mit Frauen anders ?
Da würde ich als Frau ziemlich abtörnend finden, wenn bei intensivem kuscheln ein .... nein danke *nono* kein Sex .... angesagt wäre.

Ich verstehe unter diesem Aspekt, dass Mensch zu Kuscheltreffen geht, in denen der Sex von vornherein ausgeschlossen ist und man sich dem Kuscheln einfach hingeben kann.


Hm *nachdenk* ich empfinde das eher als Folter, statt Hingabe.
Mit Kleidung kuscheln und dann per­ma­nent kontrollieren und überwachen zu müssen, mit wem, mit was und wo kuschel ich, bloß niemanden intim berühren (empfindet ja auch jeder anders, wo das ist ) und nicht geil werden.

Kurzum ..... Loslassen unmöglich, Kontrolle ist angesagt.
jedem das seine *wink*und das bedeutet ja nicht unbedingt, dass es zu anderen Gelegenheiten keinen Sex geben wird *lach*.

Animee
*******erli Paar
4.368 Beiträge
das bedeutet ja nicht unbedingt, dass es zu anderen Gelegenheiten keinen Sex geben wird *lach*.

Ich fühl mich gerade, wie ein Kerl

*crazy* später *hae*

Ich will jetzt und nicht später *lach*
********2010 Frau
860 Beiträge
*gg* das kenne ich auch irgendwoher.

Ansonsten schliesse ich mich
****ee:
jedem das seine *wink*und das bedeutet ja nicht unbedingt, dass es zu anderen Gelegenheiten keinen Sex geben wird *lach*.
an
Ist Trinken wichtiger als Essen .... genauso seltsame Frage.
********olic Frau
65 Beiträge
im polyamoren Sinne
betrachte ich das als eine unterschiedliche Gewichtung. In allen intimen Beziehungen ist beides vorhanden, aber mit dem einen Partner kuschelt man eher und dann kommt der Sex und in der anderen Beziehung hat man erst Sex und kuschelt danach!
Ich gehe jetzt von Tendenzen aus und nicht davon, dass das immer nach dem gleichen Schema abläuft.
In einer Alltagsbeziehung beispielsweise hat man viel mehr Möglichkeiten sich zwischendurch ein Küsschen zugeben, sich zu berühren, sich zu necken usw. als wenn man sich einmal pro Woche mit dem Zweitpartner trifft. Die Intimität empfinde ich als eine andere, was ich aber auf keinen Fall als negativ bezeichnen würde.
In einer Alltagsbeziehung beispielsweise hat man viel mehr Möglichkeiten sich zwischendurch ein Küsschen zugeben, sich zu berühren, sich zu necken usw. als wenn man sich einmal pro Woche mit dem Zweitpartner trifft.

Genau dies wäre für mich nicht mittelfristig denkbar und nicht befriedigend - eine Zweitbeziehung, die nebenher läuft.
Gemeinsamer Alltag muss mit allen beiden Beziehungen unter einem Dach möglich sein. Dies vorausgeschickt, besser nachgereicht, versteht mich der ein oder andere nun besser.

Sternenwind (Er)
Hitzig, hitzig...
Wow, eurer Hin und Her hat mich durchaus erheitert, aber auch zu sehr angesprochen, um nicht mitzumischen... *g*

Verzeiht, wenn es mir an Struktur fehlt, die Themen sind emotional sehr belastend.

Grundsätzlich finde ich den Ansatz "Warum ein Ranking?" sehr gut, würde aber die Frage lieber durch Begriffsdefinitionen ersetzen. Also, was ist Sexualität?, was ist Kuscheln?, was ist wertschätzendes Verhalten? Ich glaube, dass Menschen im Gepräch miteinander darüber die Frage des Stellenwertes schon geklärt haben. Wenns gut läuft...

Für mich persönlich sind Kuscheln und Sex zwei grundverschiedene Dinge. Ich brauche viel Zuneigung, liebe Worte und Streicheleinheiten von mir nahen Menschen, weil ich im Alltag meist den coolen Macker gebe und dabei auch einfach sehr viel Energie verschleudere. Daher sind körperliche Nähe, Reflektionsgespräche und gegenseitiges Halt-geben Teil meines Alltags. Das kann auch, wenn die Situation passt, mit Penetration und/oder Körperflüssigkeiten passieren, muss aber nicht.
Dagegen Sex, auf den ich Lust habe, ist meist gewaltsam und heftig. Ich komme aus einer queerfeministischen Ecke; das ist für mich immer wichtig mitzudenken, wenn das Thema BDSM ins Spiel kommt. Aber auch bei Sex ist Circlusion oder Austausch von Körpersaft eher nachrangig, es geht mehr um die Gedanken und Gefühle. Und um den sportlichen Aspekt. Wenn ich beim Rangeln eine realistische Chance habe, und das kommt vor, dann kann auch ein einstündiger Kampf meine Laune für die Woche retten. *zwinker*

Soviel also zu Kuscheln oder Sex. Was mich bedrückt hat, war die Debatte zum Thema "Bedürfnisse äußern" und Erwartungshaltung und co. Ich schreibe vor dem Hintergrund, dass ich einen weiblichen Körper habe, also Frau erzogen wurde und als selbstbewusst-vorlaut gelte. Ich hatte schon Sex mit Menschen, mit denen ich von mir aus keinen Sex wollte. Aber ich dachte, der Mensch braucht es. "Schau doch, wie sehr er sich an mich drückt! Er sucht Nähe, und nur ich kann die ihm grade geben. Vielleicht hilft ihm ein Gespräch? Nein, letztes mal wurde die Stimmung dann so komisch. Naja, ist ja schon süß. Was solls..." Solche Gedanke sind scheiße, aber ich hatte sie oft und erwische mich noch immer bei Denkmustern dieser Art. Bedürfnisse anderer über die eigenen Stellen, weil es meine Aufgabe ist, dass Menschen (Männer?) befriedet sind. Fuck off, weibliche Sozialisation!
Auf der anderen Seite hatte ich genau diesen Gedankengang auch schon, wenn sich eine Person nachts an mich gekuschelt hat. "Ich HASSE nachts kuscheln. Ich will Freiraum, fass mich nicht an!" hätte ich gerne gesagt. Aber die Person brauchte mich. Also war ich da. Mag sein, dass ich da an mir arbeiten muss und das ist auch schön ung gut, aber ich bin nicht alleine mit diesem Gefühl. Ich habe schon mit genug Frauen* gesprochen, die auch aus Fürsorge, Schuldgefühl, Harmonieabhängigkeit oder (einer komischen Interpretation von) Liebe Körperlichkeit und Nähe zugelassen haben, obwohl sie nicht wollten. Und die, genau wie ich, diese Situationen für sich und andere schönreden oder verschweigen. Wie sich das in ehrliche und offene Begegnungen schleicht? Keine Ahnung, Gesellschaft oder so... Jedenfalls ist mir wichtig loszuwerden: Je mehr ich etwas will, desto genauer sollte ich auf die Bedürfnisse meiner Mitmenschen achten. Und wenn ich Frage, ob das Gegenüber Lust auf *Hier-bitte-gemeinsame-Aktivität-einfügen" hat, dann kann die Antwort nein sein. Und dieses Nein ist einer der größten Vertrauensbeweise, die Mensch bringen kann. Zurückweisen tut weh, deshalb verstehe ich mittlerweile ein Zögern schon als nein, einfach weil es sich saver anfühlt.

Zudem möchte ich anfügen, dass ich es für ausgemachten Blödsinn halte, dass in jeder intimen Beziehung Kuscheln und Sex vorhanden sind. Ich lebe in einer Beziehung ohne Sex und mit ganz viel Gespräch, mit diesem Menschen will ich Kinder erziehen, irgendwann. Es geht doch um den Menschen, den wir lieben, nicht um seine Sexualität. Nur weil mir Körperlichkeit wichtig ist, kann ich trotzdem andere, nicht körperlichen Beziehungen führen, auch zu asexuellen Menschen. Sonst könnte ich ja auch nur mit BDSMler*innen zusammen sein, weil Kuschelsex mich in eine gemütliche, entspannte Stimmung versetzt, die mehr an Kaminfeuer als an Orgsmus erinnnert.

Sodann, ich schließe mit bestem Dank an die fragende Person, dies zu lesen hat mich sehr bereichert!
*******erli Paar
4.368 Beiträge
Eine Frage

Und wenn ich Frage, ob das Gegenüber Lust auf *Hier-bitte-gemeinsame-Aktivität-einfügen" hat, dann kann die Antwort nein sein. Und dieses Nein ist einer der größten Vertrauensbeweise, die Mensch bringen kann.


und eine klare Antwort: Nein
Wieso die klare Antwort .... Nein, ein Beweis für Vertrauen sein soll *nixweiss* entzieht sich meiner Kenntnis und meinem Ver­ständ­nis.
Je weniger Vertrauen man zu einem Menschen hat, desto eher wird er / sie doch ein Nein zuhören bekommen, wenn es um Intimität geht.

wenn ich dann jedoch lese

Ich habe schon mit genug Frauen* gesprochen, die auch aus Fürsorge, Schuldgefühl, Harmonieabhängigkeit oder (einer komischen Interpretation von) Liebe Körperlichkeit und Nähe zugelassen haben, obwohl sie nicht wollten. Und die, genau wie ich, diese Situationen für sich und andere schönreden oder verschweigen. Wie sich das in ehrliche und offene Begegnungen schleicht? Keine Ahnung, Gesellschaft oder so...


dann frage ich mich als Frau schon *nachdenk* was nutzt eine Frage, die evtl. (je nach Typ Frau ) anscheinend nicht klar beantwortet werden kann oder nicht eindeutig beantwortet wird, aus Grund X ?

Wer seine eigenen Wünsche und Bedürfnisse
nicht wahr nimmt
nicht ernst nimmt
entgegen den eigenen Wünschen und Bedürfnissen handelt
nicht durchsetzen will
nicht durchsetzen kann

wie soll dann

Jedenfalls ist mir wichtig loszuwerden: Je mehr ich etwas will, desto genauer sollte ich auf die Bedürfnisse meiner Mitmenschen achten.


ein außenstehender Mensch, die Wünsche und Bedürfnisse seiner/ ihrer Partnerin erkennen und beachten, wenn Sie das nicht einmal selber kann oder beachtet ?
Ich denke nicht, dass es einfach ist, miteinander einen schönen und saven Umgang zu finden. Ich denke vielmehr, dass die meisten von uns, die glauben ihn gefunden zu haben, den Selbstbetrug und emotionalen Druck in partnerschaftlichen Beziehungen vergessen mitzudenken.

Ich verstehe schon, wie du zu dem Schluss kommst, dass
Je weniger Vertrauen man zu einem Menschen hat, desto eher wird er / sie doch ein Nein zuhören bekommen, wenn es um Intimität geht.

Aber es geht mir nicht um das ob, sondern um das was. Und ich denke, dass es ein großer Vertrauensbeweis ist, seinem Partner zu sagen, dass man selbst nicht auf z.B. passiven Oralsex steht. Bei einem ONS ist das schon schwieriger und (leider meist) einfacher, einfach nichts zu sagen. Das Nein als Vertrauensbeweis in Sätzen wie "Du, das gefällt mir nicht, versuch doch mal so..." kommt ja dadurch zustande, dass man Kritik übt an einem Menschen, den man nicht verletzen/zurückweisen möchte. Es doch auszusprechen steht (in meinem wirren Kopf) für eine sehr gefestigte Bindung und viel Zuversicht.

Ich stimme dir vollkommen zu, es ist fast ein Ding der Unmöglichkeit, save zu agieren, wenn das Gegenüber nicht zu den eigenen Bedürfnissen steht oder sie nichtmal kennt. Aber es gibt unsagbar viele von diesen Menschen! Wenn ich nur an die vielen Menschen denke, die mit 40-50 Jahren nochmal sexuell neu anfangen, weil sie einen Fetisch entdecken/anfangen auszuleben. Diese Menschen hatten vorher auch schon Sex, haben aber nie daran gedacht, zu machen, was ihnen Freude bereitet.

Es ist die Art des Fragens, die ganz entscheident ist. Wenn z.B. ein Mensch mit einem steifen Penis vor mir steht, den ich sehr liebe und lange nicht gesehen habe, von dem ich weiß, dass er nur mit mir Sex hat, ist der Druck für mich sehr hoch. Weil immerhin, ich weiß ja auch, wie wichtig Sex für den Menschen ist und dass ihm Sex das Gefühl gibt, angenommen zu sein. Jetzt weiß ich aber, dass diese Person bei mir übernachten wird. Und Masturbation ist keine Option, weil das ist ja was anderes. Und wenn ich jetzt sage, dass ich keine Lust auf Sex habe, wird das kein Problem sein, aber sich wie eins anfühlen. Aus diesem Gefühl heraus hatte ich (nicht in einer solchen Situation, aber in vergleichbaren) schon öfter Sex. Und guess what, es war auch voll ok-war ja aus Liebe. Aber eben nicht das, was ich von mir aus wollte. Deshalb sorge ich immer dafür, dass ich vor Treffen, die sexuell sein könnten, mich selbst befriedigt habe und ganz entspannt den Dingen ihren Lauf lassen kann. *zwinker*

Das ist auch einer der Gründe, weshalb ich Poly (Beziehungsanarchie ist auch soooo spannend) so schätze. In meiner Beziehungswelt kann ich mich mit meinen Menschen und ihren Partner*innen über Bedürfnisse austauschen. Es fühlt sich gut an, von einem Menschen besucht zu werden, der von einem sehr heißen Treffen kommt und sich jetzt um mich kümmern kann, weil es mir nicht gut geht. Nicht, dass das heiße Date Vorraussetzung für liebevollen Umgang ist, aber befriedigte Menschen sind doch meist auch befriedete Menschen. *g*
*******erli Paar
4.368 Beiträge
Danke für den Versuch einer Erklärung, doch ich kann trotzdem nicht verstehen, wie man Ja sagen kann oder es einfach zulassen kann, um Mensch X

nicht zu entäuschen
nicht abzuweisen
nicht zu kränken
kein mieses Gefühl oder
eine unangenehm empfundene Situation enstehen zu lassen

Kurzum alles Gründe, die meinen eigenen sexuellen Wünschen und Bedürfnissen entgegen stehen.

Wenn ich nur an die vielen Menschen denke, die mit 40-50 Jahren nochmal sexuell neu anfangen, weil sie einen Fetisch entdecken/anfangen auszuleben. Diese Menschen hatten vorher auch schon Sex, haben aber nie daran gedacht, zu machen, was ihnen Freude bereitet.


Auch ein Thema, was ich persönlich extrem furchtbar finde, da sie sich nicht nur jahrelang Selbst belogen und ihre sexuellen Bedürfnisse, Neigungen oder sogar ihre sexuelle Identität verleugnet haben, sondern auch ihren Partner oder ihre Partnerin im unklaren gelassen haben über viele Jahre des Lebens.

Nicht nur der- oder diejenige ist 50 Jahre und älter geworden, sondern auch der Partner/in und das oftmals in dem Glauben, das alles in bester Ordnung sei.

Doch das Gefühl .....
hier stimmt was nicht
ich fühle mich unbefriedigt
ich fühl mich fehl am Platz
und viele negative Empfindungen mehr, wurden kaum bis gar nicht Thematisiert.

Niemand kann nachholen, was man in jungen Jahren versäumt hat.

Denn mit dem Wissen X, hätte Mann oder Frau auch einen anderen Weg eingeschlagen, als mit Mensch X gemeinsam alt zu werden und die Kinder groß zu ziehen.
Danke für deine Offenheit und deinen Input FightYourGender und ich freue mich für dich, dass du anscheinend in deinem Alltag Begleitung hast, mit denen du reden und sein kannst.

@**ja Baerli
Natürlich hast du recht mit deinen Aussagen und ich kann verstehen, dass du es nicht nachvollziehen kannst, wir wissen ja ein wenig voneinander. Aber es bedeutet nicht, dass das was gut wäre auch in der Breite der Gesellschaft so ist. Auch in polyamoren Zusammenhängen habe ich genug Frauen erlebt, die, aus welchen Ängsten auch immer und der Prägung, Dinge tun, und sie sich gut reden oder noch nicht mal wahrnehmen, die nichts mit Selbstbestimmung und ihren Bedürfnissen zu tun haben, außer den Bedürfnissen ihrer Angst und der Funktion, um das Gefühl zu haben, irgendeine "Sicherheit" zu gewinnen.
Dass dies nicht gut ist um in wirklicher Verbindung zu sein, sich kennen zu lernen und was zu verändern, ist klar, aber es ist. FightYourGender schreibt von ihren Schwierigkeiten mit denen sie konfrontiert ist und ich finde es nicht besonders empathisch ihr zu schreiben was besser wäre und was dir befremdlich vorkommt, besonders weil durch manche deiner Worte "Schuld und Urteil" vermittelt wird, finde ich.
Mit den Schwierigkeiten setzt sie sich auseinander und versucht einen stimmigen Weg für sich zu finden und andere soweit es geht mit einzubeziehen, es ist ein Weg und man lernt. Ich gehe diesen Weg ebenso und ich sage dir, ich stehe für mich ein, schaue und fühle sehr genau, gehe über keine meiner Grenzen in sexuellen Situationen, aber einfach ist es nicht und ich muss mit den Konsequenzen leben, nicht als einfach funktionierend wahrgenommen zu werden. Inzwischen lebe ich gut damit und das macht mich zufrieden.
Und ja es wäre schön gewesen wenn ich dies früher gekonnt hätte, habe ich aber nicht, weil ich nicht wusste, es nutzt auch niemanden sich im nachhinein dafür mit Schuldgefühlen zu belasten, weil man sieht was daraus auf andere "negativ" gewirkt hat. Falls es diesem nicht gefallen hat, hätte dieser jederzeit die Möglichkeit gehabt es zu ändern, dies lag und liegt in der Verantwortung eines jeden und derjenige wird seine "guten" Gründe gehabt eventuell zu bleiben. Ich empfinde, dass du eine eine Schuld und Verantwortung zuweist mit diesem Satz,
Denn mit dem Wissen X, hätte Mann oder Frau auch einen anderen Weg eingeschlagen, als mit Mensch X gemeinsam alt zu werden und die Kinder groß zu ziehen.
die keiner übernehmen kann, denn keiner tut dies doch mit Wissen oder sogar Böswilligkeit.
Aber vielleicht gehe ich in Resonanz und höre etwas, was du gar nicht gemeint hast *gruebel*

lg
Animee
*****_be Mann
271 Beiträge
Ich freu mich, denn die Diskussion wird zwar immer mehr Off-Topic bzgl. Kuscheln (oder vielleicht auch nicht?) aber immer spannender.. *zwinker*

ich würde meinen:

a) die Idee eher auf des Partners Bedürfnisse eingehen zu müssen und darum die eigenen zu negieren

und genauso

b) zu meinen, sich kaum um des Partners Bedürfnisse scheren zu müssen und nur die eigenen in den Vordergrund zu stellen

sind nur zwei Seiten einunddesselben Problems von Bindungskonstellation, allerdings mit je anderen Rollen.
Dieses Problem weist meines Erachtens weit über Sexualität hinaus: Nämlich die Frage, wie in zwischenmenschlichen Beziehungen aus dem Schenken und Teilen von unbedingter Liebe ein Tauschhandel von Geben und Nehmen in Bezug auf Bedürfnisbefriedigung im Kontext "ungleicher Ressourcen" werden kann. Der Kapitalismus / das Patriarchat und der "säkulare Puritanismus" der Moderne mögen zusammen das entscheidende Betriebssystem auf gesellschaftlicher Ebene bereitstellen, was solcherlei Entwicklung begünstigt. Aber es sind meines Erachtens doch oft ganz persönliche biographische Prägungen, die uns da hin gebracht haben und es uns zuweilen schwer machen, ganz individuell daraus auszusteigen und mal entschieden und in Liebe einen anderen Weg zu gehen.
********olic Frau
65 Beiträge
@FightYour Gender
Vielen Dank für deinen Hinweis zu meinem Statement.
Ich sollte meine Aussage denke ich noch etwas erläutern. Beim Thema Kuscheln/ Sexualität gehe ich von einer körperlichen Intimität aus. Das es reine emotionale Intimitäten auch gibt, schliesst das ja nicht aus! Empfande ich jetzt aber nicht als Thema.

Bitte sei so gut und hinterfrage erstmal, bevor du eine Aussage als Blödsinn hinstellst. Wir haben hier nur eine Facette beschrieben und diskutiert.
@********olic: Unabhänging vom Inhaltlichen: Danke für den Hinweis. Ich drücke mich gerne etwas dreber aus, wenn ich aufgewühlt bin. Muss daran arbeiten, nur zu pöbeln, wenn der Rahmen passt.

@***bd: Ich finde deinen letzten Beitrag sehr interessant. Allerdings bin ich unsicher, ob ich ihn gänzlich verstanden habe. Könntest du versuchen, das Geschriebene zu erläutern oder in einfacher Sprache zu wiederholen?
*******erli Paar
4.368 Beiträge
Ich weiß @ animee
das meine Meinungsäusserungen oftmals sehr urteilend und streng aufgenommen werden, doch ich meine es nie persönlich.

Des Weiteren bedeutet für mich Empathie nicht, meine Meinung zu Thema X so zu verpacken, dass sich niemand auf den Schlips getreten fühlen kann.

Das kannst Du besser animee *spitze* und ich finde das prima, doch mir liegt das nicht.


Nur weil jemand es gut gemeint hat

Ich empfinde, dass du eine eine Schuld und Verantwortung zuweist mit diesem Satz,
Denn mit dem Wissen X, hätte Mann oder Frau auch einen anderen Weg eingeschlagen, als mit Mensch X gemeinsam alt zu werden und die Kinder groß zu ziehen.
die keiner übernehmen kann, denn keiner tut dies doch mit Wissen oder sogar Böswilligkeit.


ist das Endergebnis trotzdem dasselbe.

Anders wäre es, der- oder diejenige hat all die Jahre vorher nicht mal den Hauch einer Ahnung gehabt, dass die gelebte Sexualität oder die sexuelle Identität nicht stimmig ist.

Doch das habe ich noch nie von Menschen so erzählt bekommen, alle wussten oder ahnten seit vielen Jahren, dass sie so nicht glücklich sind.

Wo wir schon beim Thema Einfühlungsvermögen sind

Eine Frau ..... möge sich bitte einmal vorstellen

Auch in polyamoren Zusammenhängen habe ich genug Frauen erlebt, die, aus welchen Ängsten auch immer und der Prägung, Dinge tun, und sie sich gut reden oder noch nicht mal wahrnehmen, die nichts mit Selbstbestimmung und ihren Bedürfnissen zu tun haben, außer den Bedürfnissen ihrer Angst und der Funktion, um das Gefühl zu haben, irgendeine "Sicherheit" zu gewinnen.


sie sei der Part in der Beziehung, der sich auf Aussage oder Reaktion X verlassen müsste, wie würde Sie sich fühlen wenn Sie im nachhinein erfährt das vieles nicht stimmig war ?

Nicht nur Frauen möchten ehrlich sexuell begehrt werden, sondern auch Männer.
Ein ehrliches und offenes Nein ist allemal besser, als ein gut gemeintes Ja.

Wenn Frauenverbände und der Frauennotruf ein modernes Sexualstrafrecht einfordern in dem

Nein heißt Nein

verankert werden soll.

Dann ist es auch sehr wichtig als Frau .... Nein zu erkennen und Nein zu sagen, wenn man etwas nicht will.

Die Meinung dass Frauen, nicht das sagen, was sie wirklich meinen und denken ...... existiert leider schon ewig.

Wie soll dann ein " Nein " im Gesetz funktionieren, wenn da was wahres dran ist ?

Müssten dann nicht auch die Frauenverbände und Co, um das Problem der Frauen wissen, wie können sie dann fordern, was sehr schwierig zu fühlen und zu sagen erscheint ?

Solche Übergriffe geschehen ja nun leider auch oftmals unter Bekannten, in Beziehungen oder Partnerschaften.
******tar Frau
4.628 Beiträge
Sowohl als auch, ich liebe es zu berühren und berührt zu werden. Stundenlang. Massieren, sich Zeit nehmen, erkunden, Altbekanntes anwenden, Neues entdecken und immer weiter steigern. Dann lässt sich die Lust auch nicht ignorieren. Ähm, wenn ich so darüber nachdenke, Sex ist nicht wichtiger als Kuscheln, aber gehört ab einem gewissen Zeitrahmen dann eben auch dazu. Irgendwie... ja, *ja* *liebguck*
Warum nicht zwei schöne Sachen vereinen, statt sie differenziert zu betrachten??! *g*
*******erli:
doch ich kann trotzdem nicht verstehen, wie man Ja sagen kann oder es einfach zulassen kann, um Mensch X

nicht zu entäuschen
nicht abzuweisen
nicht zu kränken
kein mieses Gefühl oder
eine unangenehm empfundene Situation enstehen zu lassen

Eigentlich hast Du das Warum verstanden. Es ist für Dich aber eine Handlungsweise, die Du für Dich ausschließt.

*******erli:
Ein ehrliches und offenes Nein ist allemal besser, als ein gut gemeintes Ja.

Naja. Das hängt von der Reaktion des Gegenübers ab. Es ist wohl oftmals auch eine Abwägung. Vielleicht auch Selbstschutz. Ob es für einen selbst schädlich ist, das eigene Bedürfnis für den anderen hinten anzustellen ist Abwägungssache.

*******erli:
Müssten dann nicht auch die Frauenverbände und Co, um das Problem der Frauen wissen, wie können sie dann fordern, was sehr schwierig zu fühlen und zu sagen erscheint ?

Fordern können sie es. Es gibt ja nun auch genug Fälle, in denen ein Nein übergangen wurde. Aber sicherlich müsste man die Frauen darin bestärken, Nein sagen zu dürfen.

Es hängt auch viel von der Sozialisierung und vom Selbstvertrauen ab. Wenn man schon als Kind lernt, dass Widerworte oder wenn man nicht brav tut, was der andere will, bestraft werden (z.B. durch Liebesentzug), dann kann das so ein Verhalten zur Folge haben. Oder auch wenn man gelernt hat, dass ein Nein nicht gehört wird.

Die Enttäuschung des anderen muss man auch aushalten können. Das muss man lernen und manche tun das erst im Laufe ihres Erwachsenenlebens. Das ist nicht so einfach.

Ich kenne das jedenfalls auch alles. Für eine offene und wahrhaftige Beziehung ist das allerdings nicht der richtige Weg.

Das ist aber ziemlich OT.

Die Threadfrage stellt sich für mich nicht. Beides ist sehr wichtig, aber das kann variieren. Ich möchte erst richtig kuscheln, wenn ich mich einem Menschen emotional sehr nah fühle. Und das dauert... Dennoch kann Sex zärtlich sein, selbst wenn man nicht ausgiebig kuschelt. Das ist für mich kein Widerspruch. Für viele ist das unverständlich. Ich musste lernen, dass andere Menschen durchaus sehr schnell sehr kuschelig sind (sein können) - ohne dass sie viel Intimität dabei empfinden.

Ich bin mir sicher, dass viele Menschen im Joy nicht nur lupenreinen Sex ohne Kuscheln suchen.
Anmelden und mitreden
Du willst mitdiskutieren?
Werde kostenlos Mitglied, um mit anderen über heiße Themen zu diskutieren oder deine eigene Frage zu stellen.