Mehr brandheiße Inhalte
zur Gruppe
BDSM & Polyamorie
1145 Mitglieder
zum Thema
Affäre, Freundschaft plus, offene Beziehung111
Ich lese immer häufiger, das eine Affäre oder eine Freundschaft plus…
zum Thema
Nach Beziehung „Freunde“ bleiben?!263
Hey Ihr Lieben, mich interessiert die grundsätzliche Frage, was Ihr…
Das Thema ist für dich interessant? Jetzt JOYclub entdecken

Umgang mit einem eher monogam-veranlagten Partner?

********_fun Frau
287 Beiträge
Ich war oft an dem Punkt wo ich dachte: im Kopf kann ich die Argumente nachvollziehen und aber im Herzen nicht annehmen...
Wir arbeiten uns jetzt 4 Jahre aneinander ab...
Einige Dinge kann ich Dir sagen, die mir wichtig erscheinen: versuche zu trennen zwischen der Poly-Theorie und deiner Konkreten Situation mit deinem Partner...der Realität und versuche akribisch beide Ebenen in Gesprächen zu trennen...bleibe immer in Diskussionen im "Konkreten"...rede nur von deinen Gefühlen, rede nur von konkreten Situationen und wie Du sie erlebst...und unterbinde (in Diskussionen) sofort jeden versuch...das ganze mit abstrakten Idealen zu beleuchten oder rechtfertigen!

Nach meiner Erfahrung verlegen sich die Gespräche oft auf die abstrakte, theoretische Idee...und dann klar: es handelt sich scchließlich um ein Ideal (!) - erscheinen die Argumente deines Freundes plötzlich so logisch und richtig gut....
Wenn Du dennoch im Herzen nicht überzeugt bist - liegt es vielleicht daran, dass dein Freund sich aber ganr nicht dem Ideal entsprecend verhält! Und das ist der Punkt...
Er kann das vermutlich auch nicht...so wie wir alle den kein Mensch ist perfekt (das Ideal...Konzept "Polyamorie" vielleicht ist es perfekt...bloss was nütz es wenn es auf Vorraussetzungen im Menschen baut...welche die Menschen vielleicht niemals haben werden?)
Deshalb ist es aber eben auch nicht klug...wenn konkrete Probleme bestehen...mit einer Theory zu argumentieren...bleib IMMER bei dem was bei Euch wirklich ist!

Ich habe mich jahrelang am Konzept abgearbeitet...Probleme theoretisch beleuchtet....Aber Fakt ist: Polyamorie ist nicht mein Problem...
Die Unreife...die Ablehnung von Verantwortung...die irreale Hoffnung meines Freundes, dass Polyamorie bedeuten würde, dass er niemals mehr Entscheidungen treffen muss, die ihm nicht liegen...dass er machen kann was er will und ich ihm quasi vorab garantiere ihn trotzdem zu lieben... Seine Bindungsstörung und die schnellen Umschwünge von "super intim" zu "verteidige deine Freiheit- zerstöre den Feind"
alles das waren Probleme
und erst seit wir da sehr direkt und ohne die philosofischen Diskussionen an diesen Wunden Punkten streiten...bewegt sich etwas zum Positiven.
Ich kann sagen: ich habe in diesen vier Jahren mehr positive Dinge über mich gelernt und enorme Kommunikationsfähigkeiten entwicklt...ich sehe das als den Gewinn...aber es waren auch die vier anstrengendesten und depressivsten, kräfteraubendsten Jahre meines Lebens...zwischendurch stand ich mal oben an der Treppe und hab gedacht: wenn Du jetzt fallen würdest - wäre es eine Befreiung...bis mir meine Kinder wieder in den Kopf kamen.
Und es ist nicht vorbei...nicht geschafft...sondern beginnt gerade erst.
Wenn Du sagst: "ich bin nicht so an sprirituellem etc. interessiert" und: "ich will eigentlich nicht viel an meinem Charakter und "sein" ändern." ...
rate ich Dir: lass es sein!
Es scheint da auch noch viele andere Diskrepanzen zu geben...z.B. Sexfrequenz.
Ich lese so ein bisschen zwischen den Zeilen, dass er sich bislang selten auf den langen Weg zu Dir gemacht hat und dass Dir die Tatsache, dass Du diesen Weg oft machst, das Gefühl gibt: Du investierst mehr Mühe...er ist Dir wichtiger als Du ihm!
Das ist kein gutes Gefühl und hat aber z.B. gar nichts mit Polyamorie zu tun.
Oder: wenn ihr zusammen seid, habt ihr weniger Sex als Du wollen/brauchen würdest...Er hat noch mit anderen Sex....vermutlich fragst Du Dich: wenn Du mehr willst...und er gibt das was Du brauchst anderen und ist bei Dir zu "gesättigt"...warum !? Warum nicht einfach mehr mit Dir?!
Und auch das ist eine gute Frage und hat letztlich aber kaum was mit "polyamorie leben" zu tun...
Das Problem und die Fragen richten sich konkret und direkt an ihn. Frag ihn danach...sag ihm was Du brauchst - aber nur, wenn Du mit der Wahrheit leben kannst. Ggf. ist der Grund nämlich nicht "Polyamorie"...sondern: mehr will er mit Dir nicht...soviel von "diesem Sex" ist ihm genug (aus welchem Grund auch immer)

Ich habe jedenfalls bemerkt, dass ich oft lieber abdriften wollte und statt unserer Situation lieber abstrakt über Konzepte streiten...weil es leichter ist auf Polyamorie sauer zu sein und zu hoffen ihm diese Schnapssidee als Schnapsidee entlaven zu können...als zu riskieren zu erkennen: er ist so...wie ich es nicht mag!
Ihr passt einfach nicht zusammen...ist eine Erkenntnis, die nicht bedeutet, dass einer von Euch nicht gut oder nicht gut genug für den anderen ist...oder sich ändern sollte. Liebe kann ich vielleicht nicht entscheiden aber ob eine Beziehung eine gute Idee ist, lässt sich schon entscheiden.
Aber ich weiß dass dieser Rat Dir vielleicht nichts nutzt...ich habe den in vier Jahren so oft bekommen...und auch selbst gedacht...
und dann erkannt: genau da habe ich einen wunden Punkt: ich nehme Beziehungen als solches...wichtiger als mein Glück...Das hat was mit meinem Gefühl zu tun...mit dem Selbstwert...mit dem Glauben, dass ich als Frau nur etwas Wert bin, wenn es einen Mann in meinem Leben gibt...und ich hätte niemals geglaubt, dass ich tief in mir so etwas glaube (und noch viel anderen Quatsch) *zwinker*
LG
Britta
themisabeth - Naja, sicherlich ist es eine Widerspruch, aber kennst du das nicht, dass sich eine Situation in dem Moment, wo sie stattfindet: ideal ist?
Wenn ich mit ihm zu zweit bin ist es (abgesehen von der Sexsituation) grandios! Wir fühlen uns nah, können offen miteinander sprechen und uns lieb haben. Allein dieses von ihm rangezogen zu werden und die Stirn geküsst zu bekommen lässt mich himmelhoch jauchzen.

Aber diese Situation ist eben nicht immer und dann verzweifel ich wieder.
er meinte schonmal, dass er mich ggf. als festen Anker im Leben braucht, weil bei ihm vieles aus dem Ruder läuft. Das ich noch der halt zum biederen, gradlinigem Leben bin. Er schätzt meine Nähe, kann mit mir offen reden (auch ohne Drogen) er will mich als Person nicht verlieren.. umgekehrt habe ich natürlich auch meine eigennützigen Ansprüche an ihn, eben dieses Gefühl lieb gehabt zu werden, das er mir vermitteln kann... aber vielleicht hast du recht und es saugt einen letztendlich nur aus.
Das meinte ich aber vorab ggf auch mit "mich schützen" zu wollen und darum die Beziehung zu beenden.
Gefühle und Eindrücke in Worte zu fassen ist nicht immer so einfach....



strictly_fun

doch doch, ich finde Erfahrungswerte und Meinungen durchaus hilfreich und danke dir ebenfalls für deinen Beitrag!
Du hast da durchaus auch den Nagel auf den Kopf getroffen, was ich mich Frage oder nicht nachvollziehen kann. Auch mit dem absoluten Nähe Bedürfnis und Umschwung zu "ich brauche meine Freiheit" bin ich schon konfrontiert worden und stehe da durchaus immer noch etwas ratlos vor. Man fühlt sich ggf. auch einfach nur "auf Abruf stehend".

Hm.. allerdings habe ich mich in den letzten Tagen erst mit dem Polyamoren Konzept vertraut gemacht, unsere Diskussionen gingen also nie um eine utopische Vorstellung unserer Beziehungswunschform.
Wir sprechen dann eher doch nur über das was uns stört.. naja.. was mich stört.. er ist mit dem was wir haben durchaus zufrieden.
Für uns ist eigentlich nur klar, dass wir keine gemeinsame "klassische" Beziehung möchten - er möchte so etwas generell nicht und davon abgesehen stehen wir einfach tatsächlich zu weit aus einander in dem wie wir unser Leben gestalten möchten; der Alltag würde gemeinsam nicht funktionieren.
Dennoch können.. wollen wir nicht von einander ablassen... es ist eben einfach nicht einfach ^^


ralfmaria57 Den Eindruck gewinne ich auch immer mehr, es scheint da keine vernünftige Kompromissbasis zu geben.
********_fun Frau
287 Beiträge
Dabke für die Rückmeldung...und mir ist dabei etwas aufgefallen: Du sagst ganz klar, dass Du unzufrieden bist - er aber nicht wirklich
Das ist eine Schlüsselerkenntnis!
Und es bedeutet ganz klar: der Ball ist in deinem Feld und Du kannst realistischer Weise keine Erwartung haben, dass er irgendetwas tut um Dir entgegen zu kommen, denn: er ist zufrieden im Grunde seines Herzens!
Egal was er sagt, egal was ihr denkt...oder vereinbart: sein Herz braucht keine Veränderung, deshalb wird es von ihm aus auch keine geben!
Du bist unzufrieden und deshalb musst Du handeln, aktiv werden und zwar auf deiner Seite und nicht "über Bande" (also versuchen ihn zu Änderungen zu bewegen) wenn es Veränderungen geben soll.
Kein Argument, keine Tränen, keine emotionale Erpressung und kein Appell - wird Dir nützen auf lange Sicht!
Ich habe viele Dinge gemacht und probiert in meinem Leben ...ich kann viel erreichen und habe viel erreicht: das mein Partner um unserer Beziehung willen (die ihm ja schon wichtig ist) irgendwas an seinem Handeln oder Fühlen ändert...Ja, das habe ich ganz oft geschafft!! Aber so ein "Erfolg" ist niemals von Dauer...und hat bei mir auch nie zu Glück und Sicherheitsgefühlen geführt, denn: ich wusste ja immer was ihn "auf Linie hält" und was er tief in sich wirklich will und fühlt. Und wenn er einfach mich nicht so sieht, liebt und fühlt...wie ich es gerne hätte - tut es weh sich dieser "Wahrheit" zu stellen...und die Versuchung ist groß das zu verdrängen und den Partner zu einem bestimmten Verhalten zu drängen, damit die Illusion bei mir bestehen bleibt: er will mich, liebt mich wie ich es mir wünsche...braucht was ich ihm gebe
Dennoch ist es nicht "die Wahrheit" und in der tiefe meines Herzens wusste ich das...und es frass meine Glücks- und Sicherheitsgefühle eher auf..als das es sie vergrößerte.

Wie lange kann man sich einreden: er wäre perfekt, wenn...!! Ohne zu bemerken was man damit aussagt, nämlich: er IST aber so nicht und das ist die Wahrheit, die in solchen Sätzen steht.
Die Hoffnung stirbt zu lestzt und wann "zu letzt" kommt - hängt von Deiner Leidensfähigkeit/-willigkeit ab.
Ich wünsche Dir von Herzen viel Kraft für gute Entscheidungen (mehr als ich hatte)
Danke... sicherlich ist es so nochmal auf den Punkt gebracht, wie es wohl läuft!


Umgekehrt ist für mich halt nur die Frage (weshalb ich es eben hier in das Poly Forum setzte)
Ist es ihm denn egal, wie es mir in unserer "Beziehung" geht?
Wo es mir umgekehrt ja eben NICHT egal ist, wenn es ihm schlecht gehen würde und ich darum auch vermeide Forderungen zu stellen oder ihn bewusst ändern zu wollen.

Man liest hier insgesamt im Forum halt sehr oft: "dein Partner ist nicht verantwortlich, du musst machen was dir gut tut", "du musst dich selbst lieben und dir selbst genügen"... ist man im Umkehrschluss dann tatsächlich dermaßen egoistisch und setzt sich über die Gefühle des anderen hinweg?
Kann Kompromisslosigkeit denn ein Weg zueinander sein?

ggf gibt es diese Vorstellung die sich hinter meinen Fragen verbirgt ja aber garnicht in dem Poly-Konzept?
für mich als eher Aussenstehende -die hier viel mitgelesen hat - WIRKT es halt hin und wieder als ginge es nur ums "nehmen". Ist das so? Ist das Konzept des Austauschens, für einander da seins, auf den anderen mit achten, geben und nehmen hier tatsächlich eher als "verbiegen wollen des Partners"/"sich selbst nicht zu genügen" anzusehen?


in PrivatenNachrichten habe ich nun durchaus auch einen anderen Eindruck bekommen, im öffentlichen Forum ist der Aufschrei hingegen immer direkt da "du willst den anderen verändern! Pfui!"
Eigentlich eine bermerkenswerte/interessante Diskrepanz; die ich nur kurz erwähnen wollte.
*******958 Frau
9.897 Beiträge
*******uSx:
für mich als eher Aussenstehende -die hier viel mitgelesen hat - WIRKT es halt hin und wieder als ginge es nur ums "nehmen". Ist das so?
Für mich ist dies überhaupt nicht so.
Es ist genauso auch ein geben ein aufeinander einlassen, sich gegenseitig unterstützen, respektieren und wo angebracht auch fördern und bei Krankheit auch pflegen.
Dies alles aber ohne das z.b. ich eine, quasi, Gegenleistung erwarte, den ich habe mir ja den Partner ausgesucht der zu mir und meiner Art zu leben passt.
**********derHB Mann
2.632 Beiträge
*******uSx:
ist der Aufschrei hingegen immer direkt da "du willst den anderen verändern! Pfui!"

Es geht nicht um Pfui, es geht nur darum, dass du andere Menschen nicht verändert kannst. Nur sie selber können es. Du kannst nur DEINE Einstellungen und DEIN Verhalten ändern. Ich glaube, das ist damit gemeint.
********_fun Frau
287 Beiträge
Kompromisse sind schon möglich nur muss man genau schauen, worum es eigentlich geht.
Wenn zwei Menschen "entgegengesetzte" Bedürfnisse habe...macht ein Kompromiss ggf. einfach keinen Sinn.
Beispiel Sexfrequenz: angenommen einer hat nur 1 x im Jahr Lust und der andere jeden Tag...(und die Sexualität soll nicht mit anderen Menschen ausgelebt werden) Das ist die "wahre" Situation dieses Beispieles... wie soll ein Kompromiss aussehen...der dafür sorgen kann, dass beide Patner nicht glücklich aber vielleicht zufrieden leben können?
Einer möchte emotional stark mit dem Partner verschmelzen und vieles teilen, der andere Partner hat aber im gegenteil ein extreem hohes Autonomiebedürfnis...wie sieht der Kompromiss denn konkret aus...ohne das einer oder beide über lange Zeit (!) zusammen zufrieden werden?

Und genau das ist das Problem. Die hier in der Gruppe berührten Themen und Konflikte gehen oft an tiefe Bedürfnisse und profunde Glaubensätze der Menschen...das sind oft keine oberflächlichen Dinge, bei denen mal so eben einen Kompromiss macht *zwinker*
Und bewust fordern oder passiv hoffen...das spielt dabei kaum wirklich eine Rolle.
Realitäten darum geht es... und das haben viele hier in schmerzlichen Erfahrungen lernen dürfen, deshalb kommt dieser Hinweis: "Du kannst den anderen nicht ändern" so oft...Mir fehlt da nur oft der Hinweis, dass es auch verdmmt schwer ist sich selbst zu ändern. Ein "lass es sein" macht in 90 % der Fälle eigentlich mehr sinn...Aber auch bei den Polies...stirbt eben die Hoffnung zu letzt!
*******erli Paar
4.368 Beiträge
Umgang mit einem eher monogam-veranlagten Partner?

Finde ich persönlich nicht problematisch.
Solange sich beide Menschen im Klaren sind, auf was sie sich einlassen.


Ist da jeder für sein eigenes Wohl verantwortlich?

Das kommt auf die Ansichten und Meinungen der betreffenden Menschen an.

Ich persönlich bin der Meinung, dass beide Menschen durch Ihren Umgang miteinander und füreinander auch für das Wohl des anderen Menschen zum Teil verantwortlich sind.

Darf man nie darauf hoffen, dass der andere einem entgegen kommt?

Hoffen darf man vieles, aber es sollten nur die Fakten zählen ...... sonst hoffe man Jahrelang umsonst.

Wenn man weiß, dass dem Partner etwas widerstrebt oder gar verletzt, geht man darüber einfach hinweg?

Im Normalfall nicht nein.

Es gibt aber durchaus Umstände, wo man das sogar gezielt tun muss ....

Vorher vereinbarte Grenzen werden nicht beachtet.
Man wird emotional erpresst.
und viele mögliche Umstände oder Situationen mehr.

Steht dann nur im Focus was einem selbst gut tut?


Das ist auch wieder von Mensch zu Mensch und von Umstand zu Umstand verschieden zu betrachten.

Wenn man das hier so liest, denkt man ...... Sei Du bitte mal egoistisch und achte auf Dich, statt auf ihn.
anaid_1958 vielen Dank, es freut mich das auch mal zu hören. Oftmals klingen hier Worte (nicht unbedingt in diesem Thread) sehr hart. Es ist schön zu wissen, dass man dennoch aufeinander ein-/zugeht.

@**********derHB + strictly_fun
das man einen anderen Menschen nicht ändern KANN ist klar, es ging mir nun eher mehr um den EINDRUCK, welchen ich beim Lesen diverser Forumsbeiträge gewonnen hatte, dass jedwede Wunsch/Forderung/Kompromissvorschlag ein Eingriff in die Persönlichkeit des anderen darstellt und man dies tunlichst zu vermeiden hat. Diese Wünsche würden ja nur entstehen, weil man mit sich selbst nicht im reinen sei.
Das vermittelt mir aber eben auch den Eindruck, dass jeder unbedingt seinen eigenen Weg gehen soll und damit rücksichtslos über den Partner hinweggeht.


Ahja_Baerli  - weiß man denn im Vorfeld worauf man sich einlässt, wenn diese Art der „Beziehung“ neu für beide Parteien sind? Man lernt das doch dann selbst erst kennen und muss es wohl ausprobieren. Dabei stößt man doch sicherlich an Grenzen und Probleme.. da kann man doch dann nicht einfach sagen „du wusstest doch worauf du dich einlässt“ grübel
Vorher vereinbarte Grenzen.. ist das aber nicht schon ein Eingriff in die Wünsche des anderen?
Es ist also durchaus ok sich GEGENSEITIG Forderungen zu stellen (eine Grenze ist ja nichts anderes)

mehr auf mich statt auf ihn achten... joa, vielleicht. Es ist für mich aber schwer, Wünsche/Forderungen/Grenzen aufzustellen, denn damit würde ich ihn ja eben verändern. Würde fordern, dass er sich für mich ändert oder zurückhält.
Das wird hier ja sehr oft eben als no-go ausgewiesen.
****_Ju Paar
35 Beiträge
Entwicklungsprozess
Eine Beziehung, egal wie sie gestaltet ist, ist für mich ein Enzwicklungsprozess in dem die beteiligten Partner immer an sich arbeiten müssen. Wenn jeder egoistisch ran geht und bleibt, scheitert auf Dauer jede Beziehung.
Eine dauerhafte Beziehung ist nicht nur Sonnenschein. Vorraussetzung ist, dass die Beteiligten diese nicht aufgeben möchten, dann besteht zumindest Gesprächsbereitschaft. Wo die Reise dann hin geht könnte man höchstens in der Glaskugel versuchen zu sehen.

Das hat für mich nichts mit poly oder mono zu tun, das trifft für mich auch auf Freunde, Familie ect. zu.

LG Ju
Liebe TE,

puh, erstmal mein Mitgefühl für den Schmerz und die Verzweiflung die du durch machst. Ich sehe, wieviel Energie du hineinsteckst in diese Beziehung und wieviel zu an deinen Bedürfnissen zurücksteckst um das, was du als verletzend empfindest irgend auszuhalten. Ich kenne das selbst aus einer früheren Beziehung.

Meine Erfahrung teile ich dir kurz mit, damit du dir das daraus nehmen kannst, was stimmig erscheint. Ich habe festgestellt, dass in der frühren Beziehung sehr tiefe Muster am Werke waren, sehr viele ursprüngliche Bedürfnisse, Dynamiken, Schmerz und Schmerzbewältigung. Die Intensität der Beziehung speiste sich zum Teil aus diesen alten Gefühlen und es war für mich zutiefst wichtig, diese Beziehung zu erleben und auszuleben.
Jedoch habe ich und er irgendwann bemerkt, dass am Ende eine Sache wichtig ist: Bei allem Verständnis für den andren, bei allen theoretischen Überlegungen, empathischen Nachempfinden, Gedankengebäuden darüber was möglich wäre und wie man sich finden könnte...musste wir am Ende feststellen: Es geht uns beiden nicht gut in der Beziehung und punkt. So schmerzhaft es war.

Meine Erkenntnis im Leben ist: Auch wenn ich noch so viel verstehe und so viel möchte...am Ende ist auch wichtig, wie ich mich ganz profan mit jemandem fühle. Ob ich gestärkt werde oder geschwächt, mich geborgen und geliebt fühle oder nicht. Ganz unabhängig, was der andere warum wie tut.

Manchmal kämpft man und kämpft man und die Rechnung wird immer schwieriger zu lösen. Man erwartet, dass bei all der Energie die man gegeben hat, doch irgendwann die Heilbringende Lösung sich zeigen muss. Und manchmal muss man feststellen, dass es vielleicth nicht mehr sinnvoll ist zu kämpfen.

Mir fällt auf, dass es viel um ihn geht, was er tut, wie er empfindet, was er dir zeigt, was er vorschlägt, wo er dich in seinem Verhalten enttäuscht....und in all dem habe ich den Eindruck, dass DU irgendwie verloren gehst. Wenn du deine Blick von ihm abwendest und dich vollkommen dir selbst zu. Besonders auch in einer bestimmten Situation, weg vom hadern, weg vom verstehen wollen, weg vom funktionieren und aushalten wollen...und du einfach in dich hinein spürst. Den schmerz wahrnimmst, der dich zunächst zu zerreissen scheint, aber dann auch das dahinter, was DIR persönlich wichtig ist. Dein Gefühl, deine Bedürfnisse, deine Seele....dann findest du vielleicht auch eher zu einem Weg den DU gehen kannst - egal ob mit ihm oder ohne ihn.

Im Moment habe ich den Eindruck, dass du in deinem Leben seine Anwesenheit über dein seelisches Glück stellst, über dein Wohlbefinden. Und meiner Meinung nach sollte diese tiefe Annahme und Lieber unser Selbst und die Selbstfürsorge an erster Stelle stehen. Nicht oberflächlich, nicht egoistisch, aber mit Fürsorge und Liebe für uns.

Ich wünsche dir alles Gute und vor allem Aufmerksamkeit für deine eigene Seele
*****_be Mann
271 Beiträge
Mal was ganz Grundsätzliches, weil diese Art der Argumentation ja hier (und anderswo) ständig aufkommt:

Von einem "Kompromiss" spricht man, wenn zwei Leute mit dem aktuellen Zustand nicht zufrieden sind, aber verschiedene Vorstellungen davon haben, wo es hingehen soll, damit es "besser" wird. Dann einigt man sich auf einen Mittelweg, einen Kompromiss.

Wenn aber einer völlig zufrieden ist und der andere nicht und der Unzufriedene eine Änderung zur Besserung seiner Situation fordert, die offensichtlich die Zufriedenheit des anderen beeinträchtigen wird, nennt man das ein Opfer.

Die Idee, das man für den Erhalt einer Beziehung zu jemandem Geliebten manchmal Opfer bringen muss, kann man meinetwegen haben, ist diskussionswert. Aber die Behauptung, dass es bei einer solchen Forderung um "Kompromissbereitschaft" ginge ist quatsch und verbrämt die Wirklichkeit der Beziehungssituation.
auffällig
Liebe TE,

Mir fällt beim Lesen deiner Geschichte ein grobes Ungleichgewicht auf. Eben das er weniger braucht, will als du. Und dich das immer wieder in die Position der Nörglerin oder Unzufriedenen bringt. Sprich da besteht meiner Wahrnehmung nach eine Dynamik innerhalb eurer Beziehung, die dich im Nachteil stehen lässt. Es ist egal was du tust, was du erduldest oder kritisiert, selbst wenn du dich trennen möchtest, du verlierst bei jedem dieser Szenarien.

Mir ging es ähnlich. Ich war Ermöglicherin (zu meinen Lasten in vielen Bereichen), als ich das ändern wollte, damit er seinen Teil der Verantwortung für die (angeblich) gemeinsame Liebe übernehmen sollte, hatte sich das Thema erledigt. Das zeigte mir sein wahres Interesse an und worum es ihm die ganze Zeit ging. Um seine Gefühle, Befriedigung, Frieden.

Dss kann eine ganze Zeit gut gehen, aber es raubte mir meine Lebenskraft. Immer ein klein wenig. Die Loslösung erscheint zunächst unvorstellbar. Und irgendwie wusste ich die ganze Zeit, sobald ich versuchen würde, die Bedingungen zu verändern, ist es zu Ende. Die Zeit war schön, aber auf Dauer durch das Ungleichgewicht nicht tragbar für mich.

Dann beendete ich es. Nach einer Phase der Traurigkeit wurde wieder alles gut.

Es grüßt Sie von BlueVelvet
******ore Frau
4.527 Beiträge
Vielleicht muss ich eher schreiben :"wenn es mehr saugt, als es nährt (dann mach Schluss)"

Das ist ja oft das Problem: das es nie nur das eine oder andere tut und man den Moment, in dem die Wippe von "Nähren" auf "Saugen" kippt, oft verpasst. Und selbst, wenn man ihn erkennt, nicht wirklich konsequent handlungsfähig ist.....

Und Poly meint auch nicht den absoluten Egoismus. Auch da ist der Punkt aufmerksam wahrzunehmen, an dem die eigenen Bedürfnisse zugunsten des anderen verlieren. Und wir sind oft so erzogen, es jemandem recht zu machen, ihm zu gefallen, ihm entgegenzukommen (weil Mama und Papa uns dann sicher lieb haben...) da hat Dein Freund schon gelernt, sich von zu verabschieden (und es geht ihm offensichtlich ganz gut damit....)

Wir können anderen nicht mehr geben, als wir uns selbst geben! Das wird immer zu dem führen, was Du jetzt gerade lebst. Es gibt einen großen Unterschied zwischen gesundem und rücksichtslosem Egoismus! Gesunder Egoismus ist Selbstfürsorge und - wie ich finde- sehr wichtig, gerade in einer Beziehung. Rücksichtsloser Egoismus zwingt den anderen zur Aufopferung. Könnte dir jemand, der Dich erlebt, spiegeln, ob Du da in Balance bist????
Namd allerseits,


vorab möchte ich nochmals allen Danken für die vielen Denkanstöße, die da bisher schon gekommen sind, besonders auch für die konkreten Einblicke in eure eigenen Erfahrungen!

Mit manchen kann ich direkt etwas anfangen, über manche muss ich ggf. noch etwas länger grübeln und schauen ob sie für mich relevant oder umsetzbar sind.

Ich fürchte durchaus, dass was einige angesprochen haben, es ein Ungleichgewicht in meiner „Beziehung“ gibt, und ich mich vielleicht zuviel eingebracht habe und dabei vergessen habe.
Vermutlich klammere ich auch einfach zu sehr


@*******beth nein, in der Hinsicht ich bin allgemein nicht im Fluss.
Man beschreibt mich als Feldwebel, als Mutti.
Ich bin im Alltag eine Führerpersönlichkeit, die sorgvoll darauf achtet, das der Weg auf dem ich meine Truppe führe auch allen Freude bereitet oder zumindest genehm ist.

Konkret jetzt für die Affäre, verschiebe ich Prioritäten,
opfere ich Zeit, welche an anderer Stelle dringender benötigt wäre,
melde mich, wenn er es nicht tut um Absprachen zu treffen
allgemein laufe ich ihm wohl sehr stark nach.. vermutlich aus Angst heraus, wenn ich es verpasse, dass er Zeit hat, ich wieder „ersetzt“ werde.




Wie ich im Einstiegsthread schon schrieb, bin ich durchaus der Meinung, dass ich mich aus der Beziehung zurückziehen müsste.
Es fällt aber so unheimlich schwer, da ich mir ja was anderes erhoffe und er es mir eben auch nicht leichter macht, wenn er dann mit mir zusammen weint und genau das sagt, was ich dann erhoffe zu hören.

Ich hatte jetzt auch eigentlich darauf gehofft, dass er heut vorbeikommen würde, aber seit der Absage am Dienstag habe ich auch wieder nichts von ihm gehört.. und ärgere mich darüber, dass ich ihm vor einigen Stunden schrieb... (und er nicht auf die gelesene Nachricht reagiert).

Ich glaub ich brauch meinerseits eher nen Klammeraffen, damit ich mal das klammern aufgebe. schick mir mal bitte jemand einen vorbei, der mir den Kopf laust und den Pelz kratzt ^^
**********derHB Mann
2.632 Beiträge
Bitte sehr, mögen sie Dir helfen.
*******erli Paar
4.368 Beiträge
Statt Affenbilder .... hilft Dir evtl. das lesen dieses alten Buches

https://www.amazon.de/Wenn-F … s=wenn+frauen+zu+sehr+lieben
Titel : Wenn Frauen zu sehr lieben: Die heimliche Sucht, gebraucht zu werden.
von Robin Norwood

«Zu sehr lieben» bedeutet:
• sich für einen Menschen bis zur Selbstaufgabe verzehren,
• diese Besessenheit mit Liebe gleichsetzen,
• zulassen, dass sie die eigenen Gefühle
und einen Großteil des Verhaltens bestimmt,
• erkennen, dass sie sich auf die eigene körperliche
und seelische Gesundheit negativ auswirkt,
• und trotzdem nicht loslassen können.

besser zu verstehen und zu erkennen .... Du bist nicht allein und es ist für viele Frauen auch im Jahr 2016 noch sehr aktuell
Guten Morgen
Ich bin wirklich beeindruckt davon wie sehr Du Dich hier Dir selbst und uns gegenüber öfnest und ich bin sehr zuversichtlich das Du den für Dich richtgen Weg finden wirst.
Allein das darüber nachdenken und diskutieren und sich von Anderen Anstöße geben lassen kann so viel in uns auslösen. Du gehst es an, leidest nicht still vor Dich hin sondern beschäftigst Dich damit und das ist der Weg. Wie der dann weiterhin aussehen wird darfst DU entscheiden und egal wie holprig und steinig oder eben und glatt er auch wird, es ist DEIN Weg und Du kannst ihn gehen!

Momentan lese ich auch ein spannendes Thema, das ich Dir sehr ans Herz legen möchte, gerade weil Du Deine unterschiedlichen Rollen im letzten Beitrag beschrieben hast.
"Der Cinderella-Komplex" von Colette Dowling

Mach weiter so und hab Mut!

Hier noch ein Link zu einer Karte die mir sehr gefällt. Die Grafik darf ich ja bestimmt nicht einfügen

https://www.grusskartenshop. … c/0145-000.jpg?itok=oYcCaC3Y

*wink* Alles Liebe

-----
ach Weltreisender, Du bist soo süß! *kuss*
******ore Frau
4.527 Beiträge
Wie so oft geht es um Selbstvertrauen, Selbstliebe.....

Viele Menschen bauen die auf der unsichersten Säule "Wertschätzung von außen" (Soziale Rückmeldung) auf. Selbst "Sozialer Vergleich" ist abhängig von den Menschen drumherum, erst "Wahrnehmung der Eigenwirksamkeit" macht uns frei und unabhängig....

Das zu lernen ist nicht einfach, meistens können wir erst rückwirkend die eigene Entwicklung gut wahrnehmen. (es sei denn, wir haben sehr ehrliche und dabei zugewandte Spiegelmenschen im Leben). Deshalb finde ich als Pendant zum Rückblick immer den weiten Blick nach vorne sinnvoll:

Wie möchte ich leben, wenn ich alt bin? Wo sehe ich mich mit 80? Welche Menschen werden dann da sein, wie sehen meine Beziehungen aus?

Diese Visualisierung ist für mich der erste Schritt, darauf folgt die Arbeit (momentan Prozessarbeit, Traumatherapie, Gefühlsarbeit, Familienaufstellungsgruppe, Tantra).
Bücher und Bilder sind ein schöner Einstieg in die Thematik, aber dadurch ändert sich aus meiner Erfahrung nicht genug.
Von nix kommt nix, aber ich weiß, dass ich Lust auf ein erfülltes Leben habe und nur ganz allein dafür etwas tun kann/muss. Und ich kann nur jedem Mut machen, sich auf den Weg zu begeben! Es ist absolut lohnenswert, spannend und dabei heilsam und beruhigend.
*****al4 Mann
797 Beiträge
Vielleicht wechselst Du erst einmal die Ebene, auf der Du Dir die Dinge anschaust. Ich habe beim Lesen das Gefühl, das es sehr oft um Positionen, um Bewertungen und Lösungen geht. Was wäre, wenn Du einmal darunter schaust und Dir und Deinem Freund die Frage stellst, welche Bedürfnisse denn überhaupt da sind?
Mir hilft das ungemein, und ja ich bin nochmal ganz frisch motiviert von Frau Dittmar *zwinker*
Wenn Du eher das Mütterchen bist, wie Du schreibst, was ist da Deine Bedürfnisse, die dem zugrunde liegen?Und welche sind denn die Deines Partners/Geliebten? Wie lebst Du sie aus, wie verknüpfst Du sie automatisch mit irgendwelchen Handlungen oder Verhaltensregeln/-beschreibungen? Und wieso triffst Du ausgerechnet auf einen Mann, der Dich da an die Grenze bringt? Was ist denn hinter seinem Verhalten?
Ich habe selbst erfahren, das eine Kommunikation auf dieser Ebene ganz andere Lösungen in Handlung und Haltung bringen können, eben weit weg von voreingestellten. Werde ich mir meiner Bedürfnisse bewusst - und zwar zunächst überhaupt nicht bewertet - , komme ich automatisch auch an irgendwelche Schattenseiten oder Dinge aus meiner Biografie, die mich in meiner Handlungsweise irgendwohin drängen oder irgendwie aufgefangen werden wollen. Und bringt mich mein Partner mit seinem "Verhalten" an meine Grenze, kann ich mir anschauen, was denn da so aufgerüttelt wird, was da so zieht und drückt und kämpft. Und ehrlich gesagt, ich finde das total toll und klasse; da kommt ein ganz anderes Selbstempfinden bei heraus, und ganz andere Möglichkeiten, mit seiner Liebe bewusst umzugehen. Und vielleicht kommt ein ganz anderes, tragfähiges Miteinander heraus, wenn Ihr Euch gemeinsam diese Fragen stellt und nicht in Interpretationen im Nebel steht.
Ich glaube, das es dann eben auch nicht wichtig ist, wie das Kind heisst oder wie ein System oder Programm etwas vorgibt. Dann sind das vielleicht Angebote, da mal hinzuschauen, was sich andere Menschen für Lösungen ausgedacht und ausprobiert haben - eben individuell von Dir und Euch, von Eurer "inneren" Ebene aus betrachtet.
**********derHB Mann
2.632 Beiträge
Kann nicht direkt danken, also:
*guterbeitrag*
Da schon viel geschrieben wurde aber teils die Eingangsfragen doch bissl untergegangen zu scheinen,würde ich mal dazu etwas sagen.

Also was ich nun an der Stelle deines Freundes machen würde,kann ich unmöglich sagen weil ich die Situation überhaupt nicht einschätzen kann. Ich kann aber sagen das ich schon x mal in der Situation war das ich-sagen wir- als polydenkender/favorisierender mit Partnerinnen zusammengekommen bin,die das so nicht sahen.
Was habe ich getan? Nun: Im Grunde immer dasselbe weil es mir richtig erscheint. Ich habe mit der Partnerin das Gespräch gesucht und begründet wieso ich was sehe wie ich es sehe und wo die Vorteile bei diesem Modell liegen.
War bei jenen Partnerinnen das -ich nenne es immer Liebsgefühl im klassischem Sinne (also so richtig mit Sehnuscht nach ihr wenn man nicht bei ihr war)- klass. Liebesgefühl dabei,fragte ich mich immer ob ich nicht doch ihr zuliebe auf das Poly verzichten sollte. Und ich kam immer wieder zu dem Schluss das ich mich bei so einer elementaren Sache nicht einfach verleugnen kann.
Daraus wiederum folgte das ich nur versuchen kann die Partnerinnen zu überzeugen und zu sensibilisieren. ....bei gleichzeitiger Hoffnung das sie irgendwann doch genauso fühlen würde....
Das entromantisierende Ergebniss dabei ist jedoch ,das es immer über kurz oder lang gescheitert ist.

Und das wieder ist tragisch aber auch irgendwo richtig zugleich. Tragisch weil sonst weitesgehend stets alles stimmte. Richtig jedoch weil natürlich die Partnerinnen ein Recht darauf haben sich ebenfalls nicht verleugnen zu müssen. Oder anders: Man muss sich nicht selbst aufgeben für eine Liebe. Das kann in meinen Augen nicht Sinn und Zweck der Sache allgemein sein,aber noch mehr heraus nicht aus meiner Sichtweise. Denn für mich gehört die Akzeptanz eines Menschen,auch wenn er nicht so fühlen kann wie ich und damit die Wege sich trennen sollten,mit dazu. Das Opfer zu bringen für mich zu leiden würde ich nicht wollen. ...womit wir wieder bei der Tragik wären.

Insofern wäre damit auch deine Frage beantwortet inwieweit man denn einen Poly nicht verändern dürfe und nun man sich selbst dafür verändern müsste.
NIEMAND muss das!! DU KANNST....wenn du willst,wenn du möchtest,wenn dein Gefühl und damit dein Leben/Lebenssicht/Lebenseinstellung es zulässt. Und genau dasselbe gilt umgedreht auch für einen Poly meiner Meinung nach!
Davon kann sich auch kein Poly einfach freisprechen nach dem Motto das nun seine Lebenseinstellung irgendwie die Wichtigere oder Maßgeblichere wäre!!
Natürlich würde ich darauf verweisen das für mich das ziemlich elementare Grundsätze sind und das ich fürchte wenn ich das unterdrücke es sowieso zu einer Trennung käme ,das ich es ncith für richtig empfinden würde und und und.... Nur der Punkt ist: Ein monogam leben wollender Mensch kann das auch! Da spielt auch keine Rolle ob ich als Poly Eifersucht für inakzeptabel halte ,es für richtig oder falsch halte. Entscheidend ist erstmal das auch der monogam leben wollender Partner ein Individium ist(welches nunmal empfindet wie es empfindet). Und zwar eines mit denselben Rechten auf Gefühle und Entscheidungen und Prioritäten. Daher also auch lediglich: Ich kann versuchen zu überzeugen. Mit meinen Worten. Vielleicht sogar mit meiner Person.

Die Fragen also die sich immerwieder stellen und auf was das immerwieder hinausläuft ist: Was bin ich bereit für was zu tun und was nicht?
Das sit bei einigen Sachen leichter und bei anderen schwerer. Hier ist es wohl SEHR schwer einen Kompromiss zu finden.



Bitte ganz unbedarft und fragend lesen: gibt es das in der polyamourösen Vorstellung nicht? Ist da jeder für sein eigenes Wohl verantwortlich? Darf man nie darauf hoffen, dass der andere einem entgegen kommt?

Doch. Ich sehe das gerade so das man beim polyamoren Modell den Partner am weitesten entgegenkommt,weil man ihn nämlich am weitesten gehen lässt. Liebe heißt gehen lassen (können).
Das hat aber in erster Linie den Preis das es Ressourcen (nämlich miteinader verbrachte Zeit) kosten kann.
Und für eifersüchtige Menschen noch das Intimität "geteilt" werden kann. Was allerdings ein Problem der Eifersüchtigen ist. Was aber wiederum nicht bedeutet das jene Eifersüchtigen nicht ihre Gefühle mitteilen dürften. ...allerdings vermutlich immer unter dem Risiko das ein polydenkender Mensch für diese Art des Gefühls unter Umständen wenig Toleranz zeigen könnte.



Wenn man weiß, dass dem Partner etwas widerstrebt oder gar verletzt, geht man darüber einfach hinweg?

Nein!! Aber eure Konstellation ist ein spezielles Problem was gewisse Grundsätze und/oder sehr starke Gefühle anspricht die sehr gegensätzlich sind. Da einen Kompromiss zu finden.....

Steht dann nur im Focus was einem selbst gut tut?

NEIN!...siehe oben! ...wobei eben das Dilemma ist, das genau der Umstand das eben beide ihr Recht auf Gefühl und Lebensweise haben schnell darin münden kann das es keinen gemeinsamen Weg geben kann.
PS.: Interessant. Habe gerade die 3. Seite gelesen und da hat man sich doch über Umwege wieder der eigentlichen Problematik genähert. Sehr gute Posts stehen da meines Erachtens. Vor allem Shabd wieder mit sehr zielgenauen ,treffenden Worten. <-----no slime!...ich kann halt nicht danke klicken.^^
Guten morgen allerseits,

ja, hier sind wirklich schon viele Denkanstöße geliefert worden, wofür ich wirklich sehr dankbar bin.

Nur nochmal um kurz 1-2 Gedanken aufzugreifen.
Sicherlich ist nicht alles was hier steht rein darauf zu beziehen, dass es sich bei einer Person möglicherweise um einen polyamourösen Menschen handelt oder welchen Namen das Kind auch immer tragen mag *zwinker*
-Aber ich hatte gerade für seine Seite hier eben mit mehr Verständnis gerechnet und darum die Gruppe hier für meine Frage gewählt.
Hätte ich die Frage in einem Forum gestellt, wo sich mehr Leute herumtreiben, die mit dem -möglicherweise als Standard anzusehenden- monogamen Konzept vertraut fühlen, wäre das Verständnis wesentlich geringer ausgefallen dafür wie er seine Seite unsere "Beziehung" gestaltet.


Weiterhin ist im Prinzip alles was ich hier im Forum darlege durchaus mit ihm schon auf den Tisch gebracht worden. Jedoch endet so eine Unterhaltung mit dem beidseitigem "ich kann deinen Standpunkt nachvollziehen" ohne Ansatz wie damit im Alltag umzugehen und zu handeln sei.


hm gerade bei Shabds Beitrag dachte ich anfangs: wow, da ist viel Wahres dran.

Aber je mehr ich darüber nachdenke, funktioniert die Aussage ja wieder nur für jemanden, der sehr egozentrisch ist und über die Gefühle des anderen hinweg sehen kann.

ansonsten wäre es ja eher unwahrscheinlich, dass jemand glücklich damit ist, dass der andere in der Beziehung unglücklich ist.
Weiterhin opfert ja der unglückliche Part sich schon die ganze Zeit auf um dem glücklichen seine Auslebungen zu ermöglichen.
Zudem ist ja die Konsequenz des weiteren Kompromisslos-bleibens die Trennung der Partner, womit auch der bis dahin glückliche Part vermutlich nicht glücklich ist und darum doch dann doch im Vorfeld wohl einen Kompromiss eingeht.


Vielleicht geht es in Shadbs Beitrag auch nur um eine Vokabelfrage "Kompromissbereitschaft vs Opferbereitschaft". wobei ich da beides in der Bedeutung sehr nah bei einander finde.



Aus den Erfahrungen welche hier geteilt wurden ist wohl aber tatsächlich abzuleiten, dass diese Konstellation von Menschen nicht zusammenpassen.
Ist dann vermutlich eher ein Wunder (oder meinem Mini-Ego/Selbstaufgabe anzukreiden - nochmals vielen Dank an dieser Steller für die Buchtipps! ), dass es bei uns schon 2 1/2 Jahre geht.
********_fun Frau
287 Beiträge
hm gerade bei Shabds Beitrag dachte ich anfangs: wow, da ist viel Wahres dran.

Aber je mehr ich darüber nachdenke, funktioniert die Aussage ja wieder nur für jemanden, der sehr egozentrisch ist und über die Gefühle des anderen hinweg sehen kann.

und dieses
Jedoch endet so eine Unterhaltung mit dem beidseitigem "ich kann deinen Standpunkt nachvollziehen" ohne Ansatz wie damit im Alltag umzugehen und zu handeln sei.


Sagen Dir deutlich was Du ja am Schluß (schon fast klar *zwinker* ) benennst: Nicht jedes Liebesgefühl (selbst wenn es auf Gegenseitigkeit beruht) kann in eine "funktionierenden" Beziehung münden.
Für "Verliebtheit" reicht hat "Anziehung" (oder meinetwegen die Bio-Chemie) aber eine Beziehung erfordert eben: ähnliche Werte und ähnliche Zielvorstellungen!

Und es macht eben einfach keinen Sinn...eine Beziehung zu versuchen, die bei existenziellen Differenzen in diesen Bereichen aufweist -> weil es eben dazu führen würde das jeweils einer sein Glück opfert oder ggf. auch beide mehr unzufrieden als zufrieden sind.

Es ist eine in unserer Gesellschaft vielleicht romantisierte Vorstellung, dieses: "Liebe überwindet jedes Hinderniss!" - stimmt aber eben nicht!

Wärest er homosexuell...und Du hättest Dich verguckt - hättest Du nach dieser "Erkenntnis" sicher sofort die Realität akzeptiert und die Verliebtheit losgelassen!
Hätte sich herausgestellt: er quält gerne Tiere oder kleine Kinder...hättest Du sofort gesagt: so einen Menschen - nein danke!

Du lässt die Vorstellung das eine glückliche Beziehung möglich ist in Deinem Falle, einfach nicht los...weil Du glaubst: "diese polyamore Freiheit kann ihm doch nicht sooo wichtig sein! Andere (ich) bin doch auch mit "einem Partner" glücklich..."
Oder:
"wenn er nun aber keine Frauen fände, die das mitmachen würden...müsste er sich doch auch entscheiden...ist "eine"...nicht immer noch viel besser als "keine"?!
Du sagst Dir vielleicht: "er könnte wohl anders, wenn er müsste - er will bloß nicht!" (was vermutlich stimmt)
-> "Ich müsste ihn doch nur dazu bringen - "zu wollen"...und das könnte ich vielleicht schaffen, wenn ich einfach "besser...gut genug für ihn wäre"..."
Und so weiter...
vermute ich...
Wir hatten hier schon so viele Diskussionen, wo es um die Frage geht: ist die "polyamore Neigung" angeboren oder nicht... (so wie man das bei homosexuallität ja auch ewig gemacht hat...und macht)
Dahinter steht genau diese Hoffnung/Frage: Kann sich jemanden entscheiden so zu sein...denn da könnte er sich ja entscheiden anderes zu wollen (z.B.) einem Partner zu liebe...

Diese Frage ist aber letztlich nicht relevant: wenn eine Frau keine Kinder will...obwohl sie welche haben kann -> ist das trotzdem uneingeschränkt zu akzeptieren! (es ist keine weitere biologische Rechtfertigung nötig!)
Wenn ein Mensch keinen Sex will - obwohl anatomisch möglich...sind wir wohl alle klar darüber: das braucht keine Rechtfertigung!

Dein Freund: ist glücklich mit seiner Freiheit und will, dass das ein Element in seinem Leben bleibt!
Das ist ok.

Du willst etwas anderes: das ist genauso ok.

Fazit:?
Anmelden und mitreden
Du willst mitdiskutieren?
Werde kostenlos Mitglied, um mit anderen über heiße Themen zu diskutieren oder deine eigene Frage zu stellen.