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Zentrum oder Flügel: Erfüllung oder Hinnehmen?

*******Sun Mann
2.232 Beiträge
Themenersteller 
Zentrum oder Flügel: Erfüllung oder Hinnehmen?
Gleich noch eine Folge von miteinander verbundenen Fragen in die virtuelle Runde, nach meinem Thema zur "Such-Realität" von Polys (Polyamory: Polyamor - eine immerwährender Drang zur Suche?)

Warum erzählen hier (auch wiederum meiner subjektiven Wahrnehmung nach) hauptsächlich "Center" von ihren Erfahrungen, Wünschen und Sehnsüchten und nur so wenige "Wings"?

Ist Polyamory letztlich vor allem für jemand, der zwei (oder noch mehr) Beziehungen führt, erfüllender, während derjenige am Flügel, für den dies die einzige Beziehung ist, irgendwie damit zurechtkommen muss, dass er nicht "der Einzige" ist?

Wer von euch als Center ist "unabsichtlich" in diese Position gekommen, die zweite Liebe hat sich also ganz ungeplant und ohne vorherige Beschäftigung mit dem Thema oder gar Suche danach entwickelt? Und für wen von euch war es ganz klar schon vorher ein Wunsch, so zu leben?

Ebenso meine Frage an die Wings: Wie seid ihr dazu gekommen: unabsichtlich, indem ihr einen Menschen kennengelernt und diesen zu lieben begonnen habt, der eben schon einen anderen Partner hatte? Oder war es für euch klar, dass ihr so leben wollt, auch wenn ihr selbst keinen weiteren als eben diesen Partner habt oder gar haben wollt?

Und: Kommen Männer damit besser zurecht als Frauen, ein Flügel zu sein?

Bei den Wings spreche ich hier bewusst nur die an, die nicht ihrerseits selbst auch noch Center mit einer anderen Beziehung sind, sondern nur diesen einen Partner haben.
*****gra Frau
5.040 Beiträge
Beides
Ich bin, wenn ich es denn so strukturell betrachten will, als Wing bei Zweitbeziehung, intimen Freundschaften und offenen Kontakten zu finden.
Zentral bin ich von den Menschen umgeben, mit denen ich Nähe erlebe- sternförmig, sehr nah manche und andere weiter weg.
Ich bin aber in jeder Struktur immer ICH *g*
*****nic Mann
670 Beiträge
Die Unterscheidung in "Wing" und "Center" finde ich persönlich schlicht absurd.
*****gra Frau
5.040 Beiträge
Genau
*ja*
******dee Paar
97 Beiträge
... eher unabsichtlich
EP:
Warum erzählen hier (...) hauptsächlich "Center" von ihren Erfahrungen, Wünschen und Sehnsüchten und nur so wenige "Wings"?
Die Antwort erscheint uns simple (aus eigener Erfahrung): Ein/e "C" ist einfach motivierter, sich mit Gleichgesinnten auszutauschen, während ein/e "W", der/die selbst nicht "poly" empfindet, sich von den hier diskutieren Themen eher fern hält, weil sie ihm/ihr nach einiger Zeit "zum Hals heraus hängen" (drastisch ausgedrückt).

Wer von euch als Center ist "unabsichtlich" in diese Position gekommen, (...)?
Ebenso meine Frage an die Wings: Wie seid ihr dazu gekommen: unabsichtlich, (...)?
Bei mir (m) war es völlig unabsichtlich. Die Details habe ich in dem anderen Thread des TE (Polyamory: "Polyamor - eine immerwährender Drang zur Suche?") beschrieben. Somit war es auch für mich (w) unabsichtlich.

Und: Kommen Männer damit besser zurecht als Frauen, ein Flügel zu sein?
Schwer zu sagen. Wir denken eher - und das bestätigen zahlreiche Beiträge in diesem Forum - ein/e "poly" empfindende/r "W", ob Mann oder Frau, kommt im allgemeinen besser damit zurecht, als wenn er/sie "monoamor" gestrickt ist, ganz egal ob er/sie sich absichtlich oder unabsichtlich in diese Beziehungsform eingelassen hat oder sich am liebsten gar nicht darauf einlassen würde.

@*****nic
Die Unterscheidung in "Wing" und "Center" finde ich persönlich schlicht absurd.
Mag sein, aber das spielt keine Rolle. Zum Verständnis der Frage ist diese Abstraktion hilfreich.

LG
Faufaudee
********gika Frau
731 Beiträge
Ist Polyamory letztlich vor allem für jemand, der zwei (oder noch mehr) Beziehungen führt, erfüllender, während derjenige am Flügel, für den dies die einzige Beziehung ist, irgendwie damit zurechtkommen muss, dass er nicht "der Einzige" ist?

Hmm, wenn es schon unbedingt diese Aufteilung sein soll: Es zwingt den Flügel ja niemand, in dieser Position zu verharren. Er oder sie hat immer die Wahl. Entweder die Situation als solche zu akzeptieren, sich selbst diesem Konzept zu öffnen oder sich zu trennen.
Selbstverständlich ist auch immer der Unterschied zu sehen, ob die Situation von Anfang an klar war oder erst später zufällig entstanden ist (oder der Polyfühlende es sich erst dann endlich eingestehen konnte). Sollte von Anfang an die Gegebenheiten klar gewesen sein, finde ich ein späteres infrage stellen bzw. anprangern des Polylebenden Partners nicht besonders fair. Anders sieht es aus, wenn sich ein Mono nach etlichen Jahren Beziehungen auf einmal mit so etwas auseinandersetzen soll. Hierbei würde ich dann doch zu Zeit, Geduld und Gesprächen auf beiden Seiten raten. Zumindest, wenn zwischen diesen beiden ebenfalls weiterhin Liebe mit im Spiel ist.

Wer von euch als Center ist "unabsichtlich" in diese Position gekommen, die zweite Liebe hat sich also ganz ungeplant und ohne vorherige Beschäftigung mit dem Thema oder gar Suche danach entwickelt? Und für wen von euch war es ganz klar schon vorher ein Wunsch, so zu leben?

Welcher Mensch kann sich den absichtlich verlieben oder gar lieben?
Würde behaupten, dass die meisten nicht nach einer zweiten Beziehung suchen. Wobei Personen, die bereits einmal mit mehreren erfolgreich auf diese Weise gelebt haben, werden wohl nach einer Trennung tendenziell offener für eine erneute Beziehung sein. Da ist der Überraschungseffekt sicher geringer.

Und: Kommen Männer damit besser zurecht als Frauen, ein Flügel zu sein?

Ich glaube, es gibt auf beiden Seiten sowohl Klammerer als auch Freidenker.
Eifersucht ist schließlich kein Privileg eines bestimmten Geschlechtes, sondern schlichtweg Charakterabhängig.
Auf den Punkt gebracht: ich hab beides schon gesehen und erlebt.
Unterteilung wing und center
Ich finde die Unterteilung in Wing und Center nicht absurd. Das gibt es und das passiert doch auch einfach. Einer meiner Partner ist ein Flügel und leidet oft sehr darunter. Er hat diese Position nicht gesucht, es hat sich ergeben und er kommt manchmal besser, manchmal schlechter damit zurecht. Natürlich hat er die Freiheit sich selber in ein anderes Zentrum zu rücken und weitere Beziehungen zu haben, spielt auch immer wieder mit dem Gedanken, wird aber in seiner Offenheit dafür zurückgebunden durch eine starke Liebe und Bindung zu mir. Alleine die Möglichkeit zu haben, heilt nicht den Schmerz, seine Liebe im Moment nicht teilen zu können (oder wollen) und in die Rolle des Flügels "gedrängt" worden zu sein. Auch wenn es für den Moment stimmt, kann es dennoch weh tun - auch mir als "Zentrum".
*****riq Mann
205 Beiträge
Irgendwie schwierig allem einen Namen zu geben...
Ich weiß nicht so richtig. Ich finde es grundsätzlich schwierig alles zu benennen und ihm einen Namen zu geben. Nicht alles was hinkt ist ein Vergleich. Aber bei den Führungsstilen gibt es z.B. auch diverse. Und nachdem man selbige gelernt und die Unterscheidung begriffen hat wird einem klar gemacht, dass man einen einzelnen Stil nie wird fahren können und es eher eine Mischung ist.

Bei der Polyamorie sehe ich es ähnlich. Es alles in eine Form zu pressen fällt eher schwer.

Ich selbst bin eher durch "Zufall" bzw. vielmehr meine Gefühle in die Situation gekommen, um später zu erfahren, dass es dafür einen Namen gibt.
Wenn man es bezeichnen möchte, wäre ich in diesem Fall wohl eher Center bzw. zeitweise Wing. Obgleich ich auch hier der Meinung bin, dass es nur Center gibt, sobald beide gemeinsam Zeit verbringen.

Und eben hier liegt, für mich, einer der großen Vorteile dieser "Lebensart". Gemeinsam Zeit verbringen, weil man es will, nicht weil man ja "zusammen" ist.

Aber wäre zum Beispiel ein vermeintlich monoamor fühlender Mensch in einer glücklichen Beziehung, der die platonischen Gefühle zu einem Dritten als (beste) Freundschaft bezeichnet plötzlich ein polyamorer Center?
*********under Frau
4.373 Beiträge
Einer meiner Partner ist ein Flügel und leidet oft sehr darunter.

Wenn man nicht mehr zulässt sich lieben zu lassen, dann wird es für eine Seite schwer.

Aus diesem Grunde halte ich die Einteilung und Bewertung in Center und Wings in Verbindung mit Polyamorie auch für absurd.
Zwei Stunden später...
Vor zwei Stunden haben ich mir die Beiträge in diesem Thread durchgelesen und mir, meinem Naturell entsprechend, eine Meinung gebildet.

Jetzt, zwei Stunden und eine Erfahrung später, sehe ich die Dinge klarer und deshalb kann ich auch etwas dazu beitragen:

Ich bin mit meiner Frau gemeinsam in der Entscheidung gewachsen, dass wir das, was wir leben am ehesten dem nahe kommt, was Polyamorie meint. Die Verteilung der Rollen in den jeweiligen Beziehungen oder Verbindungen waren auf den ersten Blick für mich glasklar. Wir sind das, was die Vorredner z.T. als Center benannt haben und die "zusätzlichen" Partner auf der Flügelposition.

Doch bei genauerer Betrachtung stelle ich fest, dass es gar keine Mitte gibt: Füreinander sind wir vielmehr die Basis eines Puzzles, welche sicherlich einen großen Teil unserer Gefühlswelt ausmacht. Aber nicht der Mittelpunkt. Ohne uns gäbe es keine anderen und ohne die anderen gäbe es mittlerweile kein uns.

Das gleiche gilt für jede Verbindung: sie wäre nicht das, was sie ist, würden die anderen Puzzleteile fehlen.

Trotzdem ist natürlich die Gewichtung der "Hauptbeziehung" eine andere. Wie bereits erwähnt ist sie die Basis von allem.

liebende Grüße M.
Transparenz, fühlen und machen
Vielen Dank für diesen Thread.

Ich bin derzeit in dieser Beschreibung zwischen Zentrum und Flügel in zweifacher Ausführungung ein Flügel. Ich betrachte die mal, einen Flügel links und einen Flügel rechts und ich fliege damit, was ich derzeit sehr genieße.

Ich spüre, das ich in beiden Herzen einen Platz habe, in dem einen Herz einen größeren und beim anderen einen kleineren Anteil.
Eifersucht hat nichts mit meinem Gegenüber zu tun, sondern ist immer eine Angst in mir bzw. Mindergefühl mir selbst gegenüber, welches der andere durch sein Handeln zum Vorschein bringt. Immer wieder ein Geschenk, um hinzuschauen, wo ist die Verletzung in mir.

Meiner Ansicht nach, lässt sich das nur mit absoluter Transparenz allen gegenüber umsetzen.

Für mich liegt die Kunst im fühlen des Momentes mit meinem Gegenüber, ich bin dann im Jetzt und bin einfach da.
Bin ich im Jetzt achte ich die anderen Frauen und empfinde mich verbunden mit allem. In diesen Augenblicken öffne ich meine Flügel und fliege davon ins bunte Leben.

Einen strahlenden Gruss in die Runde,
*g*
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