Polygamie und christlicher Glaube

@***ha:

Also wenn die Mehrheit im JC-Polyamorie-Forum der Meinung wäre, dass man Privates vom Politischen oder Philosophie von Religion trennen könnte, wäre ich hier raus. Ich bin aber guter Dinge das dem nicht so ist

Ansonsten lohnt immer mal ein Blick in die Geschichte guter Ideen: https://de.wikipedia.org/wiki/Politik_der_ersten_Person

Und darüber hinaus ist es mit dem Marxismus-Leninismus doch genau wie mit der Lehre Jesu:
Nur weil eine Clique alter bigotter Männer über längere Zeit diese Ideen an sich gerisssen hat, und daraus Dogmen gemacht hat, um damit andere beherrschen und zu unterdrücken, heißt das nicht, dass es grundlegend schlechte Ideen wären.

Der Begriff "Glaube" im Sinne von rechtem Glaube wird stets von den Kirchen vereinnahmt, gleichzeitig werden andere wegen ihres Nichtglaubens und ihres Andersglaubes (="Aberglaube") verfolgt, benachteiligt oder zumindest verächtlich gemacht. Es liegt nicht im Interesse der Funktionäre der beiden Amtskirchen oder der vielen kleineren und größeren religiösen Gruppen in Deutschland, dass sich die Mitglieder, wie einige hier, ihre Religion selber zusammenbasteln, nach Urformen von Religiösität oder gesellschaftlichen Zusammenlebens suchen. Einen christlichen Gott oder Glauben, "wie er in der Bibel steht", gibt es überhaupt nicht. Schließlich ist die klassische Gottesvorstellung im Judentum eine andere als im Christentum, trotz teilweise gleichen Schriftkanons. Nicht zu vergessen die unterschiedlichen Gottesbilder des Christentums der Anfangszeit, die nach und nach intern bekämpft wurden. Christlicher Glaube kann heutzutage alles und das Gegenteil bedeuten, und ob das mit Polyamory kompatibel sein kann (darf?), ist genauso klar zu beantworten wie früher die Frage, ob man als FKK-ler rauchen, trinken, ungesund essen darf.