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BDSM & Polyamorie
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Wie tolerant ist die Gruppe gegenüber monogam Empfindenden??

Um noch mal auf das rein sexuelle eingehen zu wollen.

Wir haben hier aufnahmekreterien.
Wer in die Gruppe möchte, wird sofort auch lesen, das wer mur nach sexueller vielfalt sucht, sich in einer der andern gruppen bewerben möge, Da es eben hier um Mehrfachliebe und den austausch darüber geht.

Nur noch mal so als einwurf für folgendes zitat
Reine sexuelle anderweitige Entfaltung mit anderen Partnern ist für mich eben nicht Polyamor, weil es kaum etwas mit AMOR zu tun hat, aber hier wird das ebenfalls als Poly gewertet, nun zumindest teilweise

Es wurde soeben ein Tread eröffnet

Und nun MonaLisa.

Da geht es auch um Polyamore Lebnesweise in dem so wie es mir scheint je ein Partner Monoamorfühlend ist.

Nur mal eben so am Rande
*****al4 Mann
797 Beiträge
Boh
Ich frage mich gerade, ob ich hier überhaupt im richtigen Forum bin.

Mit welcher Intoleranz hier argumentiert wird, mit welcher Dogmatik entschieden wird, ob jemand polyamor lebt oder nicht - wow.

Sry Leute, das geht für mich nicht. Threadübergreifend gesagt: wenn die Zweisamkeit aussagt, das man liebt, und wenn die mehrfache Zweisamkeit aussagt, das man mehrfach liebt, also polyamor ist - wow.

Und dann muss man als Polyamorer wirklich etwas Besseres sein; man liebt ja mehr.

Und "sexuelle Vielfalt" ist dann automatisch unliebend; solcherlei Menschen genügen auch nicht den Aufnahmekriterien. Und wer "anarche Liebesformen" ausprobiert, schon lange nicht und sollte aus diesem Forum gehen.

Super.
*********under Frau
4.373 Beiträge
@Lateral4
Hier werden Einzelmeinungen geschrieben die genauso wenig eine Verallgemeinerung zu lassen wie Deine Interpretation das es hier intolerant sei auf Grund dieser Einzelaussagen.
*****e_3 Frau
2.065 Beiträge
Themenersteller 
Angst?
Irgendwo wurde hier gefragt, wovor mein Freund denn "Angst hätte".

Die Frage hat mich überrascht und lässt mich darüber nachdenken, wo ich mich (mal wieder - darin bin ich offensichtlich ab und zu "gut" *snief* ) verwirrend ausgedrückt, oder, wo ich seltsam formuliert habe...

Ganz sicher gibt es - denke ich - keinen Anlass zu "Angst".
Er weiß über mein bisheriges Leben und über mein Fühlen bescheid - und umgekehrt, soweit man das so sagen kann. Das gegenseitige Mitteilungsbedürfnis ist groß und das Interesse am anderen zeigt sich in langen, intensiven Gesprächen.

Es gibt so Vieles, was mir/uns in unserer Beziehung extrem gut tut und ich bin (untertrieben) sehr, sehr zuversichtlich. Dazu finde ich es wirklich schön, dass er sich mit dem Thema beschäftigt und das deshalb, weil er "es" als "einen Teil meines Seins" erkennt und von daher mehr darüber wissen möchte.
Genauso akzeptiere ich sein Fühlen und Wollen.
Für mich ist vollig klar (logisch), dass ich nichts tun möchte, was ihn verletzt und ich finde es ganz klasse, dass ich zunehmend mehr über mein Empfinden - ganz offen und ehrlich - reden kann, OHNE dass er Angst und Sorgen hat, weil uns inzwischen ein großes Vertrauen verbindet.

Den Thread habe ich wirklich NICHT eröffnet, weil er Ängste hätte, oder sowas. Der Grund war lediglich das Hinterfragen der Toleranz, denn ich selbst habe einen Magel an Toleranz hier auch nur in einzelnen Beiträgen gelesen. ICH bin aber auch schon lange hier in dieser Gruppe und das eben deshalb, weil ich mich - aufgrund des polyamoren Empfindens - hier "dazugehörig" fühle.
*****e_3 Frau
2.065 Beiträge
Themenersteller 
@ MaleStyle
Mir war fast klar, dass ich eine ablehnende Antwort von Soukie_3 erhalten würde, andernfalls hätte sie die Diskussion ja gar nicht eröffnet weil sie über dem ganzen steht.


Was meinst du damit?

Dass ich Aussagen, wie

Da ich so aufgewachsen bin und mein Vater mit zwei Frauen in einer Wohnung lebte, erlaube ich mir zu sagen, ich weiss, wovon ich schreibe.

etc.

nicht als Grund akzeptiere, sich hier als "Wissender" zu empfinden?
Jeder macht doch seine Erfahrungen in seinem persönlichen Leben, wodurch er vermutet, oder einen - seinen - Eindruck hat... - aber "Wissen" und das ggf. allgemeingültig?
********e_zh Mann
60 Beiträge
@ Alle
Also, ich gehe davon aus, dass u.a. auch ich angesprochen bin.

Mein Vater, der leider nicht mehr lebt, war Sexual Therapeut und er hatte jeden Tag mit den unterschiedlichsten Formen der Liebe und Sex zu tun. Er sagte immer: «Wenn wir wirklich immer so tolerant wären wie wir es gerne sein möchten, dann würde es mich gar nicht brauchen». Dabei empfand ich ihn selber gar nicht als besonders tolerant. Eine Frau, also seine Ehefrau war die Frau die einfach alles zuliess und mit welcher er später kaum noch Sex hatte. Es war die Frau für sein geistiges, mit der anderen Frau teilte er das Ehebett. Beide Frauen kamen sehr gut zurecht miteinander, aber er war ganz klar der Patron. Natürlich sah ich auch sehr viele andere Paare und die Polyamorie spielte in seiner täglichen Arbeit eine sehr grosse Rolle, eigentlich die Hauptrolle weil er sich darauf spezialisiert hatte. Sein Augenmerk war dabei immer sehr stark auf die Urtriebe geprägt, manchmal dachte ich, dass er diese Urtriebe den Menschen aufzwingen will weil es das einzig „natürliche“ für ihn war. Er sagte Beispielsweise: «Der Trieb sagt uns, im versteckten zu essen damit es uns niemand wegnimmt aber auf dem Dorfplatz Liebe zu machen». Mag sein, dass dies bei einigen Urwaldvölkern so noch stimmt und auch wirklich einmal so war, ob es für uns alle allerdings das Richtige ist?

Im Prinzip ist es doch wirklich klar was Polyamorie ist. Es ist LIEBE und zwar Liebe zu mehr als nur einem Menschen, für mich geht das sogar noch weiter, denn Liebe kann man auch für anderes als nur für Menschen empfinden. Sex ist nicht zwingend ein Ausdruck von Liebe und trotzdem dreht es sich meist genau darum. Ich persönlich bin vermutlich zu egoistisch, als dass ich es uneingeschränkt ertragen würde, wenn meine Partnerin echte Liebe zu mehreren anderen Partnern haben würde. Ich wünschte, ich wäre souverän genug, meiner Partnerin mit Liebe zugestehen zu können, dass sie mit anderen Männern all das teilt, was sie auch mit mir teilt und wie bereits erwähnt geht es nicht um Sex. Ich hatte zu einigen Männern mit welcher meine damalige Freundin sexuelle Kontakte pflegte ein gutes und kollegiales Verhältnis, ein weitaus besseres als meine damalige Freundin weil sie von diesen Männern ja nur das eine und nichts anderes wollte. Klar mussten ihr diese Männer gefallen und sympathisch sollten sie auch sein, aber darüber hinaus ging es nie, natürlich auch deshalb, weil sie wusste, dass es kaum ein Mann geben würde, der ihr diese sexuellen Freiheiten zugestehen würde. Wir führten also eher eine offene als eine Polyamore Beziehung.

Ich weiss wirklich nicht mehr wie viele offene Beziehungen und Beziehungsformen ich im Umfeld meines Vaters gesehen habe. Oberflächlich betrachtet waren viele von diesen Partnerschaften ausgesprochen gut und mit vielen dieser Paare war er befreundet, wir unternahmen alle immer sehr viel zusammen und über die Jahre war das wirklich sehr viel was ich sah und erlebte. Aber keine dieser Beziehungen war dermassen frei (zumindest nicht über eine längere Zeit) von Eifersucht, dass alle Partner sich gegenseitig uneingeschränkt zugelassen hätten, irgendwo gab es immer Spannungspunkte, besonders dort wo es mehr als nur eine Dreiecksbeziehung war. Wie gesagt, andernfalls hätte mein Vater ja auch keine Arbeit gehabt. Die Beziehungsform meines Vaters funktionierte nur deshalb, weil sich die Frauen ihm untergeordnet hatten, zumindest schien dies von aussen betrachtet so. Tatsächlich sahen die Frauen das natürlich ganz anders und haben sich oft gegenseitig verbündet um zumindest scheinbar die Führung zu übernehmen ohne das er es gleich gemerkt hätte. Es war ein Spiel und alle haben die Spielregeln befolgt oder Änderungen zugelassen damit es eben auf die Dauer funktionierte.

Es gibt wirklich nur etwas was funktioniert und das ist nicht nur hier, sondern im generellen Leben so: Es ist Toleranz.

Wenn sich zwei Paare wie im Filmbeitrag so gut untereinander verstehen, dann ist das doch wunderbar und sollte ihnen von allen Menschen gegönnt werden. Wenn es nur jemand in der Partnerschaft ist, welche/r sich eine Polyamore Beziehung vorstellen kann, dann fehlt genau diese Toleranz und zwar zu beiden Teilen gleichermassen. Die Frage besteht als darin, wie viel Toleranz wir uns gegenseitig wirklich zugestehen können und nicht darin wie viel Toleranz wir zugestehen wollen, denn es hat viel mehr mit können als mit wollen zu tun. Dazu braucht es schon sehr viel Gelassenheit, Selbstliebe, ein gutes Umfeld, ein gesichertes Leben welches wenig von Fremdeinflüssen geprägt wird (ein ganz ganz wichtiger Punkt). Als ich mich entschloss die Schweiz für eine Weile zu verlassen habe ich erst realisiert wie gebunden und unfrei wir eigentlich sind, da spielt sich etwas ganz starkes in unserem Unterbewusstsein ab welches wir erst realisieren wenn wir uns ohne Scheu und Ausreden damit konfrontieren.

Diese Gebundenheit überträgt sich automatisch auf unser tägliches Handeln und Empfinden und somit auch unbewusst darauf ob wir wirklich die Fähigkeit besitzen souverän (nicht einfach nur akzeptierend) in einer Polyamoren Beziehung zu leben.

Ohne diese materielle und existentielle Freiheit wird es ganz schwierig die nötige geistige Freiheit zu erringen und da schliesse ich mich keineswegs aus.

LG

Tom
******ore Frau
4.527 Beiträge
@ soukie
ich habe nicht gefragt, was Deinem Freund Angst ( Du hast es als Angst in der Beziehung aufgefasst) macht, sondern, was ihn erschreckt! Und damit meinte ich die Beiträge im Forum, die er als intolerant empfand.

an alle: ich freue mich, weil ich aufgrund meines Beitrages mit mehr Gegenwind, als Zustimmung gerechnet habe und entspanne mich gerade....

Ich bin übrigens der Meinung, dass viele Missverständnisse ( hier im Thread, in den Beziehungen) schlicht auf Kommunikationsfehlern beruhen. Wenn wir uns frei und offen ausdrücken, von uns, und nicht über den anderen sprechen, nicht bewerten, nicht interpretieren, dann würde sich einiges (auf-) lösen lassen, da bin ich sicher.

Wir bringen eben immer unsere Lebenserfahrungen mit in Beziehung und die sind für den anderen nicht ( manchmal nicht mal für uns selbst!) sichtbar und fühlbar.

Da bekommt so mancher Mono Angst, weil er eben bisher oft die Erfahrung gemacht hat, dass er verlassen wird, zu kurz kommt, ausgeschlossen wurde, Vertrauen verloren hat. Auf den Versuch, ohne all das zu leben und dem Partner vertrauensvoll die andere Liebe zu gönnen, lässt er sich- fast verständlicherweise - gar nicht ein.

Da bekommt so mancher Poly Angst, weil er bisher die Erfahrung gemacht hat, Schuld auf sich zu laden, wenn er eine Außenbeziehung eingeht, an ihm geklammert wird, er in seiner Freiheit beschnitten wird und flieht aus der Monobeziehung und lässt sich auch nicht ein....

Es braucht soooo viel Geduld, Verständnis und Liebe.........

Beziehung zu beenden ist immer die schlechteste Lösung, weil dann das Problem meistens unaufgelöst in die nächste Runde geht

Dani
****_sl Frau
2.510 Beiträge
Ich ging bisher davon aus, das diese Gruppe an sich schon offen ist für Partner von polyamour lebenden/empfindenden Menschen. Bzw. auch nur Interessierte.

Mir wäre gar nicht eingefallen, das dies nicht der Fall sein könnte.
*****e_3 Frau
2.065 Beiträge
Themenersteller 
themisabeth:
ich habe nicht gefragt, was Deinem Freund Angst ( Du hast es als Angst in der Beziehung aufgefasst) macht, sondern, was ihn erschreckt! Und damit meinte ich die Beiträge im Forum, die er als intolerant empfand.

Jetzt müsste ich FÜR IHN antworten, was ich weder kann, noch was mir zusteht. Ich wollte hier im Thread - wie bereits mehrfach erwähnt - NICHT "für ihn" schreiben, sondern MEINE Frage in die Runde werfen, nachdem ich von ihm - nach kurzem Lesen in der Gruppe - die Rückmeldung bekam, dass er eher keine Offenheit gegenüber Andersdenkenden und -empfindenden beim ersten Lesen zu erkennen glaubte. Das wunderte MICH, da ich bisher genauso dachte, wie

Pixy es geschrieben hat:
Ich ging bisher davon aus, das diese Gruppe an sich schon offen ist für Partner von polyamour lebenden/empfindenden Menschen. Bzw. auch nur Interessierte.

Mir wäre gar nicht eingefallen, das dies nicht der Fall sein könnte.



Daher war es MIR ein Bedürfnis, hier den Thread mit dieser Frage zu eröffnen. ICH habe ja auch viel in dieser Gruppe geschrieben, empfand interessanten Austausch und störte mich personlich auch wenig, wenn denn mal (was ich nur selten empfand) "härter" diskutiert wurde.

ABER, ICH bin ja auch in dieser Gruppe, weil ich mich hier in den letzten Jahren oft verstanden fühlte und weil ich tatsächlich das ein- oder andere Mal Hilfreiches zu lesen bekam und bekomme, besonders im Austausch per CM mit inzwischen liebgewonnenen Mitgliedern. Ich empfand es zeitweise, wie eine Art "Begleitung", verließ einige weitere "Poly-Gruppen", in denen ich im Netzt (auch) schrieb, aber diese hier nicht, eben WEIL ich sie schätzte und heute noch schätze.

Ich hoffte, dass dieser Thread auch Leute anspricht - und ggf. zum Schreiben animiert - die hier länger Mitglied sind UND die es evtl. ähnlich empfinden, was die Toleranz gegenüber monoamor Fühlenden betrifft.
Er war von mir angedacht, als ein Versuch, die Diskussion vielleicht zu erweitern, zu reflektieren und zu gucken, ob man auch mal - durch weitere Sichtweisen aus unterschiedlichen Richtungen - an anderen Blickwinkeln teilhaben kann.
War nur mal "so 'ne spontane Idee". *zwinker*

Ich bin übrigens begeistert von der regen Beteiligung hier. Vielen Dank, mal zwischendurch!

themisabeth schreibt
Ich bin übrigens der Meinung, dass viele Missverständnisse ( hier im Thread, in den Beziehungen) schlicht auf Kommunikationsfehlern beruhen. Wenn wir uns frei und offen ausdrücken, von uns, und nicht über den anderen sprechen, nicht bewerten, nicht interpretieren, dann würde sich einiges (auf-) lösen lassen, da bin ich sicher.

Wir bringen eben immer unsere Lebenserfahrungen mit in Beziehung und die sind für den anderen nicht ( manchmal nicht mal für uns selbst!) sichtbar und fühlbar.

WIE WAHR!
Gerade ich muss zugeben, dass ich selbst immer wieder in diese "Interpretations-Falle" tappe *snief* *oh*
Ich hoffe, die Erkenntnis ist ein erster Schritt, daran arbeiten zu können. *gruebel* *nachdenk*
Mir gefällt allein die Überschrift dieses threads nicht. Hier wird nach Toleranz gefragt. Vielleicht sollte mal kurz geklärt werden, was dieses Wort überhaupt bedeutet. Schließlich stammt es von 'tolerare' = erdulden, ertragen ab.
Will der Partner der TE wirklich erduldet und ertragen werden?
Für MICH ist Toleranz nicht erstrebenswert, weil der Toleranz immer eine Bewertung vorausgeht. Ich finde ( wie bereits in einem Beitrag geschrieben) Akzeptanz, vor allem wertungsfreie Akzeptanz erstrebenswert. In ganz vielen Beiträgen dieser Gruppe finde ich genau das. Selbstverständlich schreibt jeder aus seiner Sicht, schließlich hat jeder seine persönlichen Erfahrungen einzubringen. Und diese persönlichen Erfahrungen machen die Foren für mich so wertvoll.

@ childman:
Ich für mich kann deine Einschätzung nicht bestätigen. Ich bin im Januar 2013 aus der Kalten mit Polyamorie konfrontiert worden. Ich bin der Gruppe beigetreten um dazu zu lernen. Ich habe auf Fragen, Probleme sehr hilfreiche Antworten bekommen und war und bin dafür dankbar.
Natürlich gab und gibt es Beiträge, die entweder so theoretisieren, dass sie für mich nicht mehr lebenspraktisch sind oder auch arrogante Beiträge. Das ist aus meiner Sicht aber nicht die Mehrheit.

Und im übrigen habe ich in dieser Gruppe einen ganz lieben Freund kennengelernt. Allein DAS lohnte schon den Beitritt!
********e_zh Mann
60 Beiträge
Anders als von leser/n/innen miss oder verstanden worden sei
Wir sagen auch Chrüsimüsi dazu.

Zu dem Einwand wegen der Missverständnisse möchte ich auch noch kurz etwas sagen.

Alles was wir lesen erzeugt in uns eine bildliche Darstellung dessen, wie wir es zu verstehen glauben. Nun stelle man sich den Bestseller: Die Säulen der Erde vor. Ich bin sicher, dass jede Leserin und jeder Leser eine andere bildliche Vorstellung der Kirchen, Menschen und Umgebungen hatte.

Eine ganze Industrie lebt von diesem angesprochenen „Missverständnis“ und damit hast Du mit dem Pfeil in das schwarze getroffen. Hätte ich noch Haare, würde ich sie mir vermutlich raufen weil ich mich so oft falsch verstanden fühle. Wie oft mache ich lediglich „Kommunikationskultur“ um eine Diskussion lebendig zu gestallten, dabei ist man nicht immer zimperlich mit den Worten. Treffen mich die Menschen dann irgendwann, sind sie immer überrascht, weil ich doch viel „netter“ bin als sie erwartet hatten. Kommt natürlich noch hinzu, dass wir Schweizer vieles anders schreiben oder umschreiben als Deutsche. Als ich kürzlich in Leipzig war, verhielt sich mein gegenüber plötzlich eigenartig und ich wusste nicht weshalb. Als er es mir sagte musste ich lachen weil es dermassen harmlos war… dachte ich. Für uns Schweizer ja, aber nicht für Deutsche und umgekehrt gilt natürlich das Gleiche. Oft sind es kleine Feinheiten welche ein Wirkung erzielen die wir nicht erwarten würden weil wir es doch ganz anders gefühlt haben als es verstanden wird.

Generell glaube ich, dass hier kaum jemand anderem etwas missgönnt. Menschen die Polyamor leben oder es sich zumindest vorstellen können, sind in ihrer Grundhaltung eigentlich schon sehr tolerant. Das Problem besteht viel mehr darin, was ich schon im Ersten Beitrag schrieb, in der unbewusst abwehrenden Grundhaltung welche Menschen automatisch einnehmen, wenn sie in der Minderheit sind.

Intoleranz bringt tolerante Menschen an die Grenzen des erträglichen und dann geschieht leider genau das Gegenteil dessen was man eigentlich verteidigt.

Das kann man an vielen eigentlich gut gemeinten, mittlerweile aber leider militant gewordenen Gruppierungen beobachten, natürlich weiss ich, dass da auch noch andere Kräfte mitwirken, aber am Resultat ändert es nichts. Schaut Euch beispielsweise den Werdegang des geliebten Joschkis an (Joschka Fischer) oder was für ein Kriegstreiber aus einem Friedensnobelpreisträger geworden ist, derer Beispiele gibt es unzählige.

LG

Tom
*****e_3 Frau
2.065 Beiträge
Themenersteller 
@ Sonnenfee:

Der Duden gibt dazu Verschiedenes her, je nach Bereich, indem das Wort Verwendung findet:

(bildungssprachlich) das Tolerantsein; Duldsamkeit
(Medizin) begrenzte Widerstandsfähigkeit des Organismus gegenüber [schädlichen] äußeren Einwirkungen (besonders gegenüber Giftstoffen oder Strahlen)
(besonders Technik) zulässige Differenz zwischen der angestrebten Norm und den tatsächlichen Maßen, Größen, Mengen o. Ä.

An der Schule meines Sohnes gibt es sogenannte "Toleranz-Tage", an denen - in unterschiedlichen Aktionen und Themen - Projekte gegen Ausgrenzung von Andersdenkenden, -aussehenden, ... laufen. Finde ich super.

Vielleicht wäre hier auch die Bezeichnung "Akzeptanz-Tage" dann besser?

Wie dem auch sei *zwinker* :
Ich überdenke deinen Einwand zur Begriffs-Wahl gerne und danke für die Aufklärung.
Ich denke aber, dass weitestgehend verstanden wurde, was ich mit der Wahl des Wortes ausdrücken/fragen wollte.

Nur Eines scheint hier LEIDER immer noch nicht anzukommen:
Will der Partner der TE wirklich erduldet und ertragen werden?

Es ist ein Thread, den ICH! aus den bereits mehrfach genannten Beweggründen eröffnet habe. Ich schreibe hier weder FÜR meinen Partner, noch kann ich in seinen Worten, oder sogar in seiner Denkweise tippen. Das will ich auch überhaupt nicht.
Das dürfte doch logisch sein.

Es war MEINE Frage und er hat damit "nur" insofern zu tun, dass er sie aufgeworfen hat als jemand, der eben nicht polyamor fühlt - sich das Empfinden von tiefer Liebe für mehrere Menschen nicht vorstellen kann.

Er ist - tatsächlich - ein erwachsener Mensch, der mich ganz sicher hier nicht nötig hat, um seine Gedanken zu vertreten. Das will und kann ich doch gar nicht!!!
Ich kann lediglich MEIN Denken in die Runde schmeißen und eure Meinungen/Gedanken dazu erfragen.
DAS ist alles! *ja*
*****sko Mann
197 Beiträge
Der Freund ...
... von dem die ganze Zeit die Rede ist bin ich. Guten Abend zusammen.

Zuerst einmal, ich habe weder Angst noch bin ich zu feige meine Fragen selbst zu stellen. Ich bin durchaus manns genug, mich selbst zu beteiligen. Nur so mal für das Protokoll *zwinker*

Ich hatte bis jetzt auch keine "Fragen", sondern war erst mal nach der Aufnahme hier flleißig am lesen. Dabei habe ich einiges an Emotionen bei mir/in mir beobachtet und mit soukie besprochen. Darauf hin hat SIE sich entschlossen diese Frage zu stellen, die im Titel steht, DIE SIE BESCHÄFTIGT HAT. Nochmal für das Protokoll *zwinker*

In meinem Leben ist soukie die zweite Frau an meiner Seite, die von sich sagt, sie ist Polyamor denkend und fühlend. Ich habe mich natürlich gefragt, was mich als bis dato Mono wiederholt zu einer Partnerin führt, die so empfindet. Deshalb und weil mir soukie verdammt wichtig ist, versuche ich zu lesen und zu verstehen. Ich gebe zu es fällt mir nicht leicht, zum einen, weil mir die Gefühlswelt (noch) fremd ist, zum anderen, weil ich beim lesen immer wieder auf Teststellen stoße, bei denen ich mich einiges frage.

Ich habe dann auch einige der hier von euch zitierten Threads gefunden, in denen es um Grundsatzthemen wie z.B. "Poly vs. Mono", etc. geht. Als ich mich dann dort eingelesen hatte ... teilweise übel wie mit kritischem Hinterfragen umgegangen wird ... ich betone von Einzelnen ... nicht alle hier sind so, aber so manche, die sich immer wieder finden lassen. Klar ... sowas sollte man dann souverän überlesen und gelassen reagieren, klappt aber nicht immer. Ich bin doch nicht emotionslos. Ich bin gerne bereit zu diskutieren, aktiven Gedankenaustausch zu praktizieren. Ich erwarte durchaus, dass es dabei hoch her gehen kann, das ist auch gut so.

Auch hier habe ich ein Problem mit Aussagen wie von MaleStyle :
"Du liebst Ihn? Weshalb versuchst Du UNS dann davon zu überzeugen, dass wir anders sind und er uns lediglich missversteht?"

Er hat weder die Fragestellung verstanden, noch inhaltlich berückschtigt, was soukie geschrieben hat. Das ist kein Einzelfall. Das findet sich oft in den Themen, entweder ideologische Fanatiker oder textliche Querschläger ohne Themenzusammenhang. Sorry MaleStyle , ich kenne Dich nicht und will dir persönlich nichts schlechtes. Aber die Steilvorlage, die Du hier in meine Richtung und die von soukie geliefert hast ... ist leider genau das was es schwer macht, sich offen und ehrlich und mit Respekt auszutauschen.

Ihr habt mich gefragt ... ich antworte nur ehrlich was mich aktuell bewegt.

Ich liebe soukie und ich möchte ihr den Respekt erweisen, mich mit ihrer Gefühlswelt und dem, was sie ihr Leben begleitet hat, ehrlich auseinandersetzen.
****_sl Frau
2.510 Beiträge
Ich weiß, dass wir das Gefühl haben können, in eine Art "Verteidigungs-Rolle" schlüpfen zu müssen und dass Erkenntnisse aufgrund von tiefen Emotionen eine Bereicherung sein können

Ich habe das Gefühl, das ist etwas ziemlich Starkes in dir? Kann das sein? Ich mag mich irren.

Dieses Gefühl sich erklären und rechtfertigen zu müssen.

Ich empfinde selbst einen Unterschied zwischen Ehrlichkeit vor sich und anderen und dem tiefen Wunsch durch diese Ehrlichkeit Verständnis und Harmonie zu erreichen. Letzteres ist - so gut es sicher gemeint ist - m.E. übergriffig.

Ehrlichkeit kann Stress mit allen Ausprägungen m.E. dann verhindern, wenn man eben nicht erwartet irgendetwas damit auszulösen. Sonder es für sich tut, für das Leben von mir aus noch, als Beispiel, weil Ehrlichkeit vor sich und Annehmen dessen was ist, oft Türen öffnet die man vorher gar nicht gesehen hat.

Je mehr du dich rechtfertigst, je mehr macht es den Anschein als würdest du krampfhaft versuchen auf zwei Hochzeiten zu tanzen. Du willst es allen recht machen. Jeder soll dich gerne haben.

Ich war oft schon erstaunt. Wenn ich mal weniger erklärt habe, weniger gerechtfertigt habe, und einfach gelebt habe - plötzlich haben sich Dinge entwickelt die ich mir zuvor nicht einmal vorstellen konnte.

Ich habe eine ganze Menge monogamer Freunde und Freundinnen die mir alle wichtig und lieb sind. Aber so wie sie ihre Art zu lieben nicht erklären und rechtfertigen müssen, so tue ich das auch nicht. Es ist einfach kein Thema.
Bloß mal so.
"Ich weiß erst, was ich gesagt habe, wenn ich die Antwort höre." Watzlawick

Und: Kommunikation - zumal schriftliche - ist Eines der Schwierigsten.

Entspannten Abend
*blume*
Falcon
*****e_3 Frau
2.065 Beiträge
Themenersteller 
Dass es (gerade) beim Schreiben oft zu Missverständnissen kommen kann, ist leider wahr. Besonders wo es um Emotionen geht, reichen Worte nur sehr bedingt, um zu beschreiben.
Wer will Liebe allgemeingültig definieren?
Wir schreiben somit hier über ein Gefühl, das jeder subjektiv spürt/definiert und welches sogar im Empfinden Desjenigen, der es spürt, so unterschiedlich ist, wie die Menschen, denen gegenüber es empfunden wird.

Ich vermute mal, dass ein polyamor empfindender Mensch "Liebe" etwas weiter fasst, als ein monogam Fühlender.
Könnte das sein?
Mit "weiter fasst" meine ich jetzt nicht, dass unter den Begriff "Liebe" mehr gepackt wird, sondern, dass es einen andren Blickwinkel gibt - das "emotionale Blickfeld" einen größeren Radius erfasst.
Schräger Gedanke? *crazy*

Unsere Sozialisierung ist sicher unterschiedlich, aber... wir leben alle hier in dieser Kultur, in der sich Monogamie als "das Normale" zu behaupten SCHEINT.
Obwohl sich das Hoffen auf die Errettung durch den Traumprinzen *zwinker* für viele Menschen bereits als unrealistisches Luftschloss entpuppte, wird an der Romantik in Filmen, Büchern und... auch in manchem Alltag festgehalten.
In der Verliebtheits-Phase suggerieren Hormone, dass an all dem ja auch was dran sein könnte. Die meisten jüngeren Menschen sehnen sich wohl nach "der großen Liebe"...

Oder, dachtet ihr - so ihr es denn tut - schon mit 15-20 an ein erfülltes Lieben durch polyamores Empfinden?
Ich nicht.

Bei mir war es eine Entwicklung - keine bewusste Entscheidung, sondern ein Empfinden, welches zu einer gewissen Zeit in mein Leben kam - als ich merkte, wie schwer es doch ist (wie im "romantischen" Film) sich zu entscheiden - und wie unmöglich es plötzlich erschien, dass dem Für- auch ein Gegen-einen-Menschen folgen sollte.

Ist es wirklich ein im menschlichen Sein angelegtes Verhalten/Empfinden, das Gefühl zu lieben als so einigartig zu erleben, dass es weiteren Menschen gar nicht gelten kann?
Sind wir "Opfer" der Sozialisierung in einer Gesellschaft (Familie, Bekanntenkreis, Dorf, Stadt,....) ?
Oder, sind wir "Opfer" unserer persönlichen Erfahrung, die uns im weiteren Leben schmerzlich die Erkenntnis brachte, dass "der/die Eine" und die Exklusivität von Liebe/Beziehung/Verbundenheit zu einer ggf. zu großen Abhängigkeit und zu einem Vertrauen geführt hat, welches letztendlich enttäuscht wurde?

Wenn ich lese, dass Sexualität auch in monogamen Beziehungen mit Weiteren ausgelebt wird, es dann eben "Fremdgehen/Hintergehen" ist... , so denke ich daran, dass ich tatsächlich einige Menschen kenne, die dem Partner ewige Treue schworen und dann doch eine Affäre hatten.
Die Realität und sehr Vieles, was zu beobachten ist, zeigt somit, dass die lebenslange, innige Liebe nur eine Wunschvorstellung ist und niemand wirklich "alles" für einen Menschen sein kann?

Muss eine exklusive Liebe denn "alles" sein?
Während meiner Ehe fühlte ich mich geborgen und sicher und es gab für mich - tatsächlich - viele Jahre "diesen Einen".
Meine Familie erlebte ich als "Oase" im Leben und glaubte fest an den Bestand dieser Liebe - in Treue und Achtung.
Erst, als dieses Gefühl erschüttert wurde und ich meinen "sicheren Raum" als einsturzgefährdet empfand, stellte ich die Exklusivität einer Liebesbeziehung infrage...

Würde ich nicht - ohne diese Erfahrung - auch heute noch an dem Gedanken festhalten, dass es "den Traumprinzen" gibt, selbst, wenn er nicht auf einem Schimmel dahergeritten kommt und Kompromisse nunmal Bestandteil von Verbindungen sind?
Schwer, das heute zu beurteilen, WEIL es eben ganz anders kam.

War das Sich-nicht-mehr-an-"den Einen"-binden-Wollen/Können ein Selbstschutz, oder... eine (Weiter-)Entwicklung, die - irgendwann - aus mir heraus erfolgt wäre?
Das alles ist mühselig zu überdenken und - ich denke - unmöglich zu beantworten.

Die Gedanken dienen aber dazu, zu erkennen, dass es eben NICHT "nur" den einen- , oder den anderen Weg im Leben geben muss.
Es ist nicht schwarz-weiß und genauso wenig mono-poly (vermute ich).
Für den Einen sind Sehnsüchte ganz/beständig klar - für den Anderen.... im Fluss des Lebens veränderbar.

Ich denke nicht, dass mein polyamores Fühlen eine Art der Flucht ist, aus Angst vor der Begrenzheit der Exklusivität - und deren Konsequenz (positiv, wie negativ). Schließlich machte ich ja die Erfahrung, dass in der Liebe zu mehr als einem Mann, NICHTS weniger schmerzhaft ist und ich "meine Poyamorie" in jeweils 2 (exklusiv liebend empfundenen) Beziehungen erlebte, die letztendlich genauso 2 Zweierbeziehungen waren, in denen ich - mit allem Fühlen - "nur" gleichzeitig steckte.
SO anders im Empfinden waren diese somit doch gar nicht.
Dass polyamor fühlende Menschen SO anders lieben, glaube ich gar nicht. Sie lassen "nur" gleichzeitig zu, was andere ggf. in Serie leben.

Jeder Mensch muss - sofern er das kann - danach entscheiden, womit er glaubt, glücklicher/im Einklang mit sich und der Welt, leben zu können und zu wollen.
Ein "Besser" oder "Schlechter" gibt es dabei (denke ich) genauso wenig, wie ein "Richtig" und "Falsch".

Es gibt auch kein "weiter" in Form einer Entwicklung, die man in eine konkrete Mono- oder Poly-Richtung gehen kann. Weder der eine-, noch der andereMensch ist "weiter" in einer Art Entwicklungsstadium, was ein (Be-)Urteilen unmöglich macht und alle auf eine Stufe stellt.
Nur der ist eine Stufe "weiter", der auf dem Weg zu sich selbst - auf SEINEM Weg - weiter gekommen ist.

Bei mir persönlich ist das Eingestehen von Bindungsangst, aufgrund von schmerzhafter Erfahrung, sicher ein kleines Stückchen Weg zu mir selbst.
Durch die Liebe, die ich heute zu meinem Freund empfinde und durch all das, was er mir zeigt und mich an Liebe spüren lässt, verliere ich zunehmend meine Angst.
Das bedeutet nicht, dass ich nicht weiß und fühle, dass ich nicht nur einen Menschen wirklich lieben kann, aber... ich traue mich, noch einmal eine Verbindung zuzulassen, die für mich die Exklusivität verdient hat, die in der Monogamie gemeint wird.
Dies deshalb, weil ich nicht verletzen und achten möchte, so, wie auch ich geachtet werden will und deshalb, weil ich eine Geborgenheit fühle, die ICH in polyamoren Verbindungen NIE so stark empfinden konnte.

Jeder übernimmt Verantwortung für sein eigenes Leben und auch für die Menschen, die er liebt.
Wir landen immer wieder an Kreuzungen, an denen wir uns für einen Weg entscheiden, um nicht im Stillstand zu verharren.
Das Leben ist bunt und vielfältig, wie die Menschen, ihre Erfahrungen und die daraus resultierenden Einstellungen.
Wir haben die Freiheit, uns zu entscheiden - auch, als Poly für das "Wagnis" *zwinker* einer monogamen, exklusiven Beziehung, WENN "der Richtige" kommt.... *crazy* *herz2* *liebhab*
******ore Frau
4.527 Beiträge
@ Soukie
Wir haben die Freiheit, uns zu entscheiden - auch, als Poly für das "Wagnis" *zwinker* einer monogamen, exklusiven Beziehung, WENN "der Richtige" kommt

Ich gehe mit ganz großen Teilen Deines Beitrages d áccord! Nur diese Theorie vom "Richtigen" das ist so gar nicht meine. Dann gibt es eben immer die Möglichkeit mehrerer "Richtiger"........

DAS ist für mich Poly! Ich kann mir phasenweise auch Exklusivität vorstellen, aber ich bleibe poly und sobald noch jemand in mein Leben kommt, mit dem mich ein tiefes Gefühl verbindet ( und damit meine ich NICHT Verliebtsein!!! Ich war in keinen meiner drei Liebsten je verliebt und empfinde das als großes Geschenk, weil die Beziehungen von Anfang an mit großer Klarheit und Realismus begonnen haben), dann sind es eben mehr, als einer.....

Dass polyamor fühlende Menschen SO anders lieben, glaube ich gar nicht. Sie lassen "nur" gleichzeitig zu, was andere ggf. in Serie leben.

Das finde ich auch. Und das macht die Prozesse ( jedes einzelnen und die Beziehungsprozesse) intensiver, was ich persönlich als Entwicklungsbeschleuniger sehe ( allerdings auch nur, wenn man Polyamorie eben in keinster Weise als "Fluchtmöglichkeit" versucht zu nutzen........ Also ist es für mich individuell - nicht im Vergleich! - schon ein "weiter", denn die Erfahrungen, die ich normalerweise hintereinander mache, die laufen nun gleichzeitig parallel.....

Das Liebesgefühl ist übrigens erstmal "einfach nur da", entwickelt sich aber schon in Abhängigkeit von Erwiderung, Zeit und Raum unterschiedlich. Mit dem einen verbringe ich viel Zeit und er ist offen für Beziehung, mit dem anderen habe ich eine Fernbeziehung, die gar nicht viel Zeit und Raum braucht, mit dem dritten maile ich viel und habe eine spirituelle Basis, während er - mitten im Trennungsprozess- gar keine (Paar-) Beziehung möchte.

Ich lese übrigens gerade "Die Liebe als soziales Kunstwerk" von Dolores Richter
(langjährige ZEGG- Bewohnerin), was schon auf den ersten Seiten viel Erkenntnis bringt.......

Ich selber empfinde das Wesen der Liebe zwar als intensiv, aber auch grundsätzlich als flüchtig. Nur, wenn wir die Liebe pflegen, ihr gewahr werden, ihr Raum geben, wird sie sich weiter entfalten. Das finde ich ganz spannend: nicht schauen, was werden soll, sondern schauen, was ist und dann wieder und wieder schauen......
Dadurch lernen, sie zu sehen, sie im Moment zu leben und deshalb sie in mehrere Richtungen fließen zu lassen, denn eigentlich SIND wir Liebe......... Und ich kann die unmöglich auf nur einen Menschen beschränken!
*********nchen Frau
5.059 Beiträge
Gruppen-Mod 
*****sko:
Er hat weder die Fragestellung verstanden, noch inhaltlich berückschtigt, was soukie geschrieben hat. Das ist kein Einzelfall. Das findet sich oft in den Themen, entweder ideologische Fanatiker oder textliche Querschläger ohne Themenzusammenhang.


Ich glaube, diese "Problematik" findet man in sehr vielen Gruppen wieder. In meiner BDSM-Gruppe ist das jedenfalls exakt so auch regelmäßig Thema *gg*
Und die Querschläger fallen einfach wesentlich mehr auf.
*****man Mann
270 Beiträge
@themisabeth
Zunächst mal: Danke für deine schönen Beiträge und inhaltlich ist da auch in meinen Monoaugen eine ganze Menge richtig.
Eins sehe ich jedoch immer deutlicher.
Eine Polybeziehung macht nur dann glücklich, wenn ich sie auch mit polydenkenden Menschen auslebe.
Du sprichst von deinen drei Beziehungen:
Einer lebt sowieso ziemlich weit weg und du siehst in sehr selten
Einer lebt mit dir Spiritualität und will gar keine Paar-Beziehung, die Spiritualität lebt er dann wahrscheinlich auch noch mit anderen Frauen.
Einer ist offen für Beziehung, hat aber auch eine andere Beziehung, fühlt also polyamor.

Wenn ich es richtig verstehe will keiner in dieser Viererkonstellation eine exclusive Paar-Beziehung und es wäre auch gar nicht möglich, weil die Bereitschaft, oder die räumliche Nähe oder das Vorhandensein einer weiteren Liebesbeziehung dies gar nicht zuließen.

Du warst ja mal verheiratet mit einem monoamor denkenden Mann. Du erwähnst es oft.
Wie wäre es deiner Meinung nach gegangen, in dieser Ehe polyamor zu leben.
Was hätte der Partner hinnehmen, akzeptieren, verstehen müssen.
Liegt es wirklich an der mangelnden Offenheit eines monoamor fühlenden Menschen, der sich einem Menschen so nah hingeben will, wie es möglich ist und für ihn daher gar kein Platz für die Liebe zu weiteren Menschen wäre.
Ich rede von einer intensiven Liebe mit wirklicher Nähe, Vertrauen und auch Hingabe beim Sex.
Einen Menschen auf den ich mich total verlassen kann und der mich in jeder Gefühlslage annimmt und nicht wegen "zuviel Stress" damit, lieber beim anderen Polypartner weilt.
Dies unterstelle ich dir nicht und glaube auch nicht dass du es so lebst, jedoch zweifle ich an der These, dass ich einen Entwicklungvorsprung mitnehme, nur weil ich mehrere Partner gleichzeitig habe und nicht immer einen hintereinander.
Dies "Hintereinander" bedeutet ja auch gleichzeitig die Vorraussetzung, dass die Beziehung sowieso nicht hält. Auch dies sei mal dahingestellt, wenn sie wirklich tief und innig ist. Wieso sollte ich auf eine wirkliche Vertrauensperson verzichten wollen und sie verlassen?
Die Entwicklung entsteht mit der Fähigkeit sich hinzugeben und meiner Meinung nach sollte dies erstmal mit einem Menschen klappen, bevor ich mir einen zweiten zumute.
Der Verdacht lässt mich nicht los, dass es bei so einigen doch nur um die sexuelle Abwechslung und um Bindungsangst geht.
Auch um Verlustangst nach dem Motto:
Wenn einer abspringt, hab ich ja noch den anderen oder die anderen "Liebsten"
Auch diese Aussagen sind allgemein gehalten und beziehen sich nicht auf dich persönlich und nochmal:
Deine Beiträge gefallen mir immer besser, weil sie weicher werden:-)
*****al4 Mann
797 Beiträge
[...]Liegt es wirklich an der mangelnden Offenheit eines monoamor fühlenden Menschen[...]

Ich glaube nicht, das eine solche Wertung hilft oder ernsthaft gesagt werden kann. Es gibt unzählige Gründe, warum ein Mensch monoamor fühlt, und das einfach mit mangelnder Offenheit zu begründen ist nicht nur einfach, sondern übergriffig und intolerant/unakzeptant.

[...]der sich einem Menschen so nah hingeben will, wie es möglich ist und für ihn daher gar kein Platz für die Liebe zu weiteren Menschen wäre.[...]

Viele Menschen können sich einem Menschen so nah hingeben wie es möglich ist; hier und jetzt. Sie lieben ihn gerade. Diese Hingabe schliesst für diese Menschen Liebe zu weiteren Menschen nicht aus.

[...]Ich rede von einer intensiven Liebe mit wirklicher Nähe, Vertrauen und auch Hingabe beim Sex.[...]

Ich glaube, davon reden sehr viele hier; das ist für viele keine exklusive Eigenschaft einer exklusiven Beziehung.

[...]Einen Menschen auf den ich mich total verlassen kann und der mich in jeder Gefühlslage annimmt [...]

Ähm - das hat nichts mit mono, poly oder anarch zu tun. In jeder Beziehung gibt es ein Ich und ein Du, und diese Beziehung sollte erwachsen sein und nicht eine Wiederholung oder gar Kompensation von der Eltern-Kind-Beziehung. Nicht jede Gefühlslage dem Gegenüber vor den Kopf zu knallen, sondern im Gegenteil sich auf sich selbst zu beziehen ist Grundlage in jeder Beziehung(sform). Und sich abzugrenzen vom Anderen auch; Distanz und Nähe. Und das hat nichts mit Nichtliebe zu tun, oder gar mit Abwehr und Zurückstossen. Der Partner ist nicht Mama oder Papa in dem Sinne, das er alles erträgt und alles annimmt. Der Partner ist liebendes Gegenüber und ist gefühlsmäßig immer noch da, auch wenn er sich sachlich schützt und sich mit Deinen Problemen nicht identifiziert, sondern liebevoll begleitet.[...]

[...]und nicht wegen "zuviel Stress" damit, lieber beim anderen Polypartner weilt.[...]

Wir hatten das Thema hier oft, und ja wenn Ausweichen und Beliebigkeit da ist, mag das so sein. Nur: ob ich in einer monogamen Beziehung an den Stammtisch ausweiche oder in einer "polyamoren" in eine kurzweilige Sexgeschichte, auch das macht keinen Unterschied. Hat also nichts mit poly oder mono zu tun.
*****gra Frau
5.055 Beiträge
Nun....
...
Nur: ob ich in einer monogamen Beziehung an den Stammtisch ausweiche oder in einer "polyamoren" in eine kurzweilige Sexgeschichte, auch das macht keinen Unterschied.

Wieso kommt hier in Deinem Text, @ Lateral, bei polyamor die " kurzweilige Sexgeschichte" ?...und bei momoamor der "Stammtisch" als Beispiel für das Ausweichen?
*****al4 Mann
797 Beiträge
Mir ist nix anderes eingefallen gerade; kann auch der Fernseher oder das Joggen oder das Surfen im Internet sein. Ich wollte jetzt nicht unterstellen, das es die heimliche Affäre ist.
*****gra Frau
5.055 Beiträge
aufpassen...
muss man da schon, sonst kommt poly wieder in den Pott derer, die immer nur Sex wollen.....
*********under Frau
4.373 Beiträge
Jeder fühlt und tickt wie man eben ist. Das bedarf weder einer Begründung noch Rechtfertigung
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