Im letzten Sommer bin nicht ich bei Outdoor-Aktivitäten erwischt worden, sondern ich war es, der in eine Situation hinein geplatzt ist.
Meine Frau hatte an dem Tag keine Lust auf eine Joggingrunde, also zog ich alleine los. Ich erweiterte meine übliche Strecke um einen Weg, den ich sonst eher selten nahm. Der Lauf war super, bis ich um eine enge Biegung des Waldwegs kam. Dahinter stieß ich auf drei an Bäumen angelehnte Mountainbikes über denen Radlerkleidung und Helme hingen. Und ich stieß auf drei nackte junge Männer, die etwas praktizierten, was ich später bei Google unter dem Begriff Gay-Train gefunden habe.
Wie es im dörflichen Umfeld fast zu erwarten war, kannte ich sogar zwei von den Jungs. Einer wohnt im Dorf, der andere, ein Afroamerikaner kam aus dem Nachbarort. Inzwischen lebt er wieder in Amerika und besucht dort eine Universität, aber das nur am Rande.
Die drei hatten sichtlich Spaß. Einer von ihnen filmte mit dem Smartphone ein Selfie-Video von ihrer Mini-Orgie, bis sie mich bemerkten. Die Jungs erstarrten wie Rehe, die auf der dunklen Landstraße vom Scheinwerferlicht geblendet werden. Nach der Schrecksekunde übernahm die Panik. Sie lösten sich hektisch voneinander. Ich rief ihnen rasch zu, dass sie wegen mir nicht aufhören müssten, ich würde sofort wieder verschwinden.
Ich wandte mich ab und entfernte mich zügig auf dem gleichen Weg, den ich gekommen war.
Wie es mit der Party der drei jungen Männern danach weiterging, weiß ich nicht aber vermutlich hatte ich ihnen die Lust durch mein plötzliches Auftauchen gründlich ausgetrieben. Das tat mir ziemlich leid.