Lustige und peinliche Erlebnisse auf der Bühne!

Ich hab mal mit meiner Rock-/ Bluesband auf nem runden Geburtstag eines Geschäftsmannes gespielt.

Also geiler Rock in feinem Zwirn. Jetzt muss man so als Frontfrau beim Gesang ja auch optisch was daher machen, also hab ich mich mal schön ins kleine schwarze geschmissen. Dumm nur, dass man den Reißverschluss am Rücken so schlecht alleine zu bekommt. Ich hab's dann doch noch geschafft, aber anscheinend hatte sich was verschoben, da ich nämlich ne halbe Stunde vorm Gig auf einmal merke, wie es "luftig" wird am unteren Rücken...
Da war mir doch glatt der Reißverschluss aufgegangen. Alles ziehen und rütteln brachte nichts, er ging weder hoch noch runter...
Meine 8 männlichen Bandkollegen fanden es natürlich super lustig.
Ich hatte etwas Panik!

Gott sei Dank, hat mir dann ne Freundin auf dem Klo aus dem Kleid geholfen und wir haben Millimeter für Millimeter den Verschluss nach unten gezogen. Beim zumachen hat sie dann genau drauf geachtet, dass alles richtig sitzt

Es hielt für den Rest des Abends, aber ein wenig Angst war auf der Bühne dann doch dabei.

Die verrücktesten Zeiten hatte ich wohl mit unserer Session-Band, d.h. daß wir niemals geprobt, sondern einen Gig nach dem anderen improvisiert absolviert haben. Und eigentlich waren wir noch nicht mal eine Band, sondern taten uns kurz vor einem Silvesterevent aus der Not heraus in allerletzter Minute zusammen, weil die ursprüngliche Band ausfiel.
Dieses Improvisationsgebilde hat den Leuten derart gut gefallen, daß wir einige Giganfragen erhielten, die wir einfach annahmen.
Bei den Gigs in den folgenden 2 Jahren ging dann derart vieles schief, was wir aber showmäßig verpackten, daß die Leute sogar manchmal vor Lachen Tränen vergossen. Einmal bat uns ein Gast bei einem Frühschoppen, doch bitte einen Moment Pause zu machen, weil er vor Lachen schon Bauchweh hätte (während er auch dabei noch weiterlachen mußte).
Dadurch erhielten wir immer mehr Anfragen. Fazit: Die Band kann grotteschlecht sein, aber solange die Leute Ihren Spaß haben und sich amüsieren, ist das völlig unwichtig. Mit einer besseren Band vorher hatten wir jedenfalls weniger Anfragen *fg*.
Hier ein kleiner Auszug der Geschehnisse:
Bluse riß während des Auftritts seitlich komplett auf, Pedalsteeler spielte ein völlig falsches solo in völlig anderer Tonart mit voller Überzeugung, Harper (mit langen blonden Haaren) trippelte wie Otto über die Bühne weil er seine Harp im Koffer vergessen hatte und klemmte sich beim spielen das 2. Instrument (trainwhistle) zwischen die Oberschenkel (man kann sie vorstellen, wie das aussah), der gitarristin und sängern riß 5x hintereinander die D-seite (keine ahnung wie man das hinbekommt), pianospieler sprang auf seinem E-Piano herum und spielte mit den Füßen, hinter dem rücken und von oben auf dem Piano stehend, wenn uns nichts mehr einfiel wurde das Publikum zum Mitmachen mit einbezogen, wir starteten zeitgleich mit verschiedenen songs, Caposchiene sprang mehrfach vom hals, Gitarre krachte vom Ständer, bei den Washboard soli flogen fingerhüte ins Publikum .......
dazu muß man noch erwähnen, daß die männer in dieser Formation schon rein optisch und vom Typ her der Unterhaltungsknaller waren.

Vielen Dank für das Kopfkino! Der Harper!

Für das Millenium-Silvester wurden wir in Asbach, einem winzigen Ort im Odenwald, engagiert. Nicht nur das Ort, das nur Insidern bekannt war, sondern auch die Location waren sehr ungewöhnlich: Ein alter ehm. Kuhstall, der für das Event noch hergerichtet werden sollte. Na, wir waren gespannt ........
Bereits vor dem Event gingen die Pannen schon los als die Mutter des Veranstalters eine Woche vor Silvester durch das Loch im Heuboden stürzte und erst mal ins Krankenhaus mußte.
Das Event selbst war super. Wir hatten als Schutz des Equipments Strohballen um den "Bühnen"bereich plaziert, damit kein Betrunkener hineinfiel. Was soll ich sagen ? Nicht von außen fiel jemand rein, sondern unser Gitarrist, Sänger und Bandleader samt Gitarre und Sektglas um 00:30 Uhr sturzbetrunken aus der "Bühne" heraus über einen Strohballen und lag erst mal da wie ein Stinkkäfer. Gäste halfen ihm auf, wobei auch unter denen keiner mehr so recht gerade stehen konnte. gut, der Rest unserer Band war auch betrunken, aber wir spielten tapfer weiter bis 7 uhr morgens, während unser Bandleader lallend zwischen den Gästen saß und jedem von weißen Tauben erzählte und berichtete, daß er der einzige wahre Musiker im Raum sei.
Übernachtet haben wir dann (der Bandleader wurde ins Auto geschleppt) beim Harper in Gästezimmern, der in der Nähe der Location wohnte. Da unser Bandleader aber nicht mitbekommen hatte, wo wir ihn "hinverschleppt" hatten, wachte dieser nachts im dunklen Raum vollgedröhnt auf, dachte er wäre draußen, stand auf, lief 3 Schritte und pinkelte einfach auf den Teppich. Ich muß wohl nicht erwähnen, daß er danach nicht mehr in der Band war

Mehr!

Solcherlei Erlebnisse offstage hatte ich in meinen 10 Jahren Mittelalterbühne auch.

bei einem open air konzert mit meiner damaligen rhythm'n blues band (eigentlich ein mix von bluegrass bis rock im wilden mix und in eigeninterpretation) sollte eigentlich alles recht gut laufen: tolles wetter, viele gutgelaunte gäste, rundumversorgung mit getränken, superleckerem essen, gute gage und freie übernachtung der band in der pension darüber. tja ....... wir begannen mit banjos, gitarre, bass, gesang ..... und drummer. aber irgendwas stimmte nicht ...... klar, der rhythmus und die geschwindigkeit ! was, verdammt noch mal trieb der hinter seiner "schießbude" ?? wir hatten schon bluegrass drin, also sehr schnell, aber das war hochgeschwindigkeit ! und jetzt ? walzertakt ????????? in haben keinen song im walzertakt !!!!! also den irischen song halt alle im walzertakt gespielt ....... dann rock'n roll rhythmus zu 'nem traditional country ???? wir taten alle so als sei das gewollt und geplant und die leute schien es nicht zu stören. die meisten waren viel zu sehr von den beiden banjo sounds fasziniert und hielten das ganze wohl für einen besonderen stil. plötzlich ein "pssssst!!!!" vom drummer hinter mir. noch bevor ich fragen konnte, was mit ihm los sei, sah ich in zwei panisch aufgerissene augen und erhielt ungefragt gleich die antwort in seiner eigenen frage: "eyyy, was soll ich machen ?? ich habe was mit drei frauen laufen, die nichts voneinander wissen und die sind heute alle hier !!!!! und gleich ist pause !!!" jetzt wußte ich, warum er sich auf keinen takt konzentrieren konnte, er befand sich im fluchtreflex ! ich konnte ihm leider auch keinen rat geben und der banjospieler neben mir leider auch nicht. es endete so, daß unser drummer in jeder pause unauffindbar verschwand und sich am ende sofort aufs zimmer verdrückte, denn er konnte ja schnell zu einer der frauen hingehen ohne daß alles aufgeflogen wäre. die "mädels" schienen zwar etwas enttäuscht, ihn nicht zu finden, aber merkten auch nichts. nach diesem gig schwor er uns: sowas passiert nie wieder !!!

Da wollte ich doch glatt auf Danke klicken, muss aber feststellen, dass ich auf igno bin, ohne zu wissen warum...

in einem winzigen örtchen im odenwald war in einer rustikalen kneipe auch das halloweenfieber ausgebrochen und als etwas "andere" band (das zu beschreiben würde bände füllen) paßten wir da genau rein, d.h. eigentlich nur als etwas abgedrehte band, weniger in hinsicht des vorhandenen platzes innerhalb des kleinen lokals. dieses verfügte keineswegs über eine freie fläche oder gar eine bühne. also mit vereinten kräften von band, wirt und bedienung erst mal einen tisch in einer nische mit sitzbank gegenüber der theke rausgeworfen, in der dann wenigstens drummer und pedalsteeler platz fanden, sofern sie auf den vorhandenen bänken saßen. die basserin (und sängerin) und ich (banjo) spielten (und sangen) über funk und waren somit flexibler. das bedeutete: zwischen den tischen genau auf der rennstrecke der bedienung spielen, die immer wieder mit essen und getänken hin- und hereilen mußte. also mehr als mittendrin und voll dabei konnte man wirklich nicht sein, zumal auch die theke irgendwann vol besetzt war und dort feuchtfröhlich gefeiert wurde. aber wer jetzt denkt, daß es eine sog. "arschspielerei" (uninteressierte thekengäste, von denen man nur die ärsche sieht) wurde, liegt falsch ! die machten alle mit und das nicht zu knapp ! da ich ja mit dem banjo fast mitten in der meute stand, wurde ich auch schon mal hin und wieder mitten im solo von feierlustigen zum tanzen geschnappt, indem sie sich bei mir recht und links in reihe einhakten. leute, so habe ich echt noch nie einen gig durchgezogen ! fg ich mitten im solo, mittanzend zwischen einer gutgelaunten meute, die immer wieder "mehr banjo, mehr banjo !" rief und sichtlich ihren spaß hatten. es war anstrengend, aber auch viel toller als auf einer großen bühne stehen, getrennt von den leuten. ich weiß nicht mehr wirklich, was ich manchmal zusammengespielt habe, aber die haben selbst dann gequolt und applaudiert, wenn ich wegen der tanzerei pausen einlegen mußte und die restlichen drei der band die lücke füllten. ich werde dieses halloween bestimmt nie mehr vergessen ..... und der clou: zu unserer gage vom wirt steckten uns die leute auch noch direkt geld zu. mehr anerkennung kann sich ein musiker beim gig wohl kaum wünschen

Herzlichen Dank für Deine schönen Erlebnisse,
die Du mit uns hier teilst !

http://www.joyclub.de/my/3116799.nightwalker_00.html