Kommunikation lernen?

DANKE, Leahnah,
das Du uns einige aufgeführt hast.
Wir werden sicher, jeder nach seinem Gusto, diese auch einsetzen.

Mir fällt es sehr leicht auf Menschen zuzugehen, selbst bei völlig Fremden und ich stelle fest, daß es sehr hilfreich ist.
Besonders bei der Demenzbetreuung hilft es, weil demente Menschen im Laufe der Erkrankung die Möglichkeiten der Kommunikation verloren gehen. Da wäre es schrecklich, sollten da zwei schweigen. Selbst wenn nicht mehr mit Worten kommuniziert werden kann, so zeigen die Reaktionen doch eine Menge auf.
Hilfestellung, die sonst gar nicht vorhanden wären und es leichten machen, dem Betroffenen zu helfen und das so, wie er/sie es gerne hätten.

Doch wir können selbst und unserer Gruppe sehen, wie unterschiedlich Menschen mit ihren Möglichkeiten der Kommunikation umgehen.

Manche lesen nur schweigend mit, andere schreiben zumindest, andere treffen sich auch im Chat und tauschen sich dort aus, wobei es dort ja um einiges schneller zugeht, wie hier im Forum.

Ich sehe einfach ein Lächeln als einfachste Art und Weise mit Menschen zu kommunizieren, die Tageszeit als freundlicher Gruß und meist entwickelt sich daraus doch etwas mehr.

Ein Beispiel

Vor einigen Wochen habe ich eine Frau beobachtet, die unschlüssig einige Produkte betrachtete.
Ich habe ihr dann gesagt, wie die einzelnen Produkte sind, weil ich alle kannte und ihr auch mehrere Möglichkeiten genannt zu dem die einzelnen passen. Sie war sehr überrascht, aber auch erfreut, hat sich bedankt und wir haben uns beim Verlassen des Ladens freundlich noch einen guten Tag gewünscht.
Vor einigen Tagen hatte ich vor demselben Laden meinen Einkaufswagenchip nicht bei mir. Da sprach mich jemand an. Ich drehte mich herum, es war die Dame von oben.
Die gab mir einen Chip und sagte, den wolle sie mir schenken und dann hat sie bestätigt, was ich ihr über die Produkte gesagt hatte und das das sehr hilfreich für sie war.
Wir haben dann über einige andere Dinge gesprochen und selbst wenn wir uns jetzt auf der anderen Straßenseite sehen, grüßen wir uns erfreut uns wieder zu sehen....

Ihr seht, sicher hätte ich sie nicht ansprechen und sicher hätte sie mir nicht den Chip geschenkt, wenn unser Vorgespräch ihr unangenehm gewesen wäre.
Aber in einer Zeit, wo man sich immer mehr entfremdet, wo manche Menschen nicht mal mehr ihre Nachbarn kennen, oftmals alleine wohnen mit Familie, die weit weg wohnen, kann man aufeinander zugehen, wenn man nur die Möglichkeiten nutzt, die man hat.

WiB

@****nah

Das sehe ich auch so.
Und selbst wenn man merkt, daß jemand seine Ruhe haben will, kann man das ja dann auch berücksichtigen.

Aber ich finde es einfach traurig, das z.B. auch die Möglichkeiten der neuen Technik dafür sorgen, daß immer weniger Austausch statt findet.
Man denke z.B. an die Kürzel bei SMS, die kurze Mail, statt dem Brief etc.
Mein Schatz hat mir heute Morgen eine Geschichte erzählt.
Ein Bus voller Kinder und es herrscht Stille , weil alle entweder Stöpsel im Ohr haben oder konzentriert HANDY schreiben....

WiB

Liebe Marlis,

Du hast meiner Erfahrungen ja auch bestätigt.
Für mich ist es ein schlimmer Gedanke, daß Menschen einsam sind.
Und wenn ich mir die Frage stelle, wieso das obwohl es doch so viele Menschen gibt, stimmt es mich traurig.

Ein paar freundliche Worte machen die Welt freundlicher....

Rene

Marlis,

früher war das anders und das meine ich auch so.
Auch wenn vielleicht etwas Pflicht dabei war, so wurde ich doch von meinen Eltern dazu erzogen einige Dinge zu tun, weil sie das Klima verbessern.
Dazu gehörte es z.B.
• sein Umfeld mit der Tageszeit zu grüßen
• Hilfe anzubieten, wo Hilfe gebraucht wird
• freundlich zu seinen Mitmenschen zu sein etc.

Da fällt mir ein Beispiel ein

ich habe auf dem Weg vom Einkauf nach Hause eine Frau getroffen, mit der ich mich ab und an unterhalte (also wenn ich sie sehe).
Die hatte schwer an ihrer Tasche zu tragen und ich bot ihr meine Hilfe an.
Sie schaute mich an und lachte: Na, ihre Tasche ist doch noch schwerer wie meine eigene." Kam es von ihr und sie hatte Recht.
Ich habe ihr dann vorgeschlagen ein kleines Gespräch zu führen damit die Zeit des Schleppens sich etwas verkürzt und man nicht immer daran denkt. Hat geholfen

Rene

@*********Beads

Ich frage mich manchmal wie das Leben denn bei sehr schweigsamen Menschen aussieht und wie es sich die anderen Menschen im Umfeld damit fühlen.....

WiB

Nun am Schlimmsten sind wohl die Menschen, die davon ausgehen, daß der Partner/in schon wissen muß, wie man sich fühlt.
Aber wir sind nun mal alle keine Hellseher....


Ich werte es auch als Vertrauen, wenn jemand mich in seine Welt eintauchen läßt.
Und sich auszutauschen, damit man sich auch gegenseitig auf dem Laufenden hält sehe ich auch als sehr wichtig an.

WiB

Ich bin ja auch schon etliche Male umgezogen und es ist wirklich von Gegend zu Gegend sehr unterschiedlich.
Nun habe ich als "Kölsche" schon einen Vorteil, weil wir hier doch sehr kontaktfreudig sind.
Aber das bergische Land habe ich durchweg als sehr frauenfeindlich kennen gelernt. Trotzdem hatte ich mit den Menschen, wo es möglich war, auch schnell Kontakte.
Doch in dem Dorf, in dem ich damals wohnte, war es schon sehr hart. Seltsame Dinge galten dort als völlig normal, aber damit konnte ich wenig anfangen.
Da ich aus der Gastronomie komme ist es für mich z.B. ein Unding einen Gastraum nur zu betreten um Zigaretten zu kaufen. Also habe ich mich an die Theke gestellt und eine Runde ausgegeben.
Natürlich auch in der Hoffnung Kontakt zu bekommen zu den Menschen, die in meinem unmittelbaren Umfeld wohnten.
Das Ende vom Lied war, ich wurde dumm angeschaut, kein Wort kam und ich bin dann schnell wieder verschwunden.
Eine Frau in einer Kneipe.....da herrschen immer noch große Vorurteile.
Das war nur eines von unzähligen Beispielen, die mich dazu veranlaßt haben, die Gegend schnell wieder zu verlassen und auch die Kosten für den Umzug habe ich gerne auf mich genommen, auch wenn es mit 5 Personen nebst Tieren nicht das Einfachste war.

Manche Menschen haben ja sehr schlechte Vorstellungen vom Ausland, aber das kann ich z.B. nicht bestätigen, denn dort ist man mir, egal wo es auch war, immer recht freundlich entgegen getreten....

WiB

Mal als Zwischenmeldung auf den Originalthread, wo die Frage aufgetaucht ist, ob es ein genereller Mangel an Kommunikation gibt oder ob das verstärkt bei Singles auftritt.

Da ich davon ausgehe, das auch in unserer Gruppe Single sind, die einen Partner/in suchen, ist die Frage nicht uninteressant.
Kann man es verlernen oder verkümmert die Fähigkeit bei einer Suche nach einem Partner/in und welche Gründe könnte dies haben?
Liegt es wirklich an der Gesellschaft oder ist da doch der Einzelne gefragt, wie er/sie selbst das für sich handhabt? Kann man da überhaupt von Schuld in Bezug auf die Gesellschaft reden?

Manche Dinge wie z.B. Kontaktaufnahme werden durch die modernen Kommunikationsmittel sicher erleichtert.
Sicher auch, weil man Unsicherheiten besser händeln kann.
Aber jeder Schritt zu einem persönlichen Treffen wird sich durch die eigene Darstellung bestimmen. Oder seht Ihr das anders?
Vielleicht spielen auch die Ursachen der letzten Trennung eine Rolle, über die man sich gar nicht klar ist?
Die Angst vor Zurückweisung ist sicher auch ein Teil der Überlegungen, doch wenn man sich davon beeinflußen läßt, dann werden auch viele Chancen vertan.
Und verpaßte Chancen hängen einem erfahrungsgemäß auch länger nach.
Was also spricht dagegen, eine Kommunikation in Gang zu bringen, auch wenn der Ausgang ungewiß ist?
Muß man im Vorfeld wirklich wissen, ob das Gegenüber auch einen Bindungswunsch hat?
Wie viele Beziehung haben sich einfach aus einem netten Gespräch entwickelt, weil man sich eben nicht selbst unter Druck gesetzt hat.

Fragen über Fragen.....

WiB

@*********Beads

Mit der Herausgabe von privaten Daten und da zähle ich meine Telefon-Nr.. auch dazu, bin ich sehr zurückhaltend.
Was ich auch jedem raten würde.
Aber ein Treffen - mag ja auch auf neutralem Boden stattfinden, da wird sich die Streu schnell vom Weizen trennen.
Klar kann man damit immer noch nicht sicher sein, das die Angaben/Aussagen die gemacht wurden auch den Tatsachen entsprechen, aber davor ist man wohl nie gefeit.

Aber sich zu Hause einzuigeln und dann der Gesellschaft(oder dem Singlestatus) die Schuld zu geben, nur weil man selbst sein Leben nicht mehr in die Hand nimmt und wenigstens die Möglichkeiten ausnutzt, die einem gegeben sind, finde ich eben auch nicht richtig.

WiB