oh ja Teamwork
Ich liebe es und kenne es sehr gut.
In meiner Familie, die durchweg aus Individuen bestand, wurden die einzelnen Talente gefördert. So wurden die Talente jeweils in Anspruch genommen, wenn es darum ging, das etwas besonders gut gemacht werden sollte.
Zum Beispiel war mein Vater sehr stolz darauf aus Konservendosenhamburgern ein besonders schmackhaftes Gericht zu zaubern (wir haben ihn in dem Glauben gelassen
). Wenn es also um die Planung des Essens ging so meldete er sich bisweilen mit: "Oh ja, morgen gibt es wieder fars (Papas) Hamburger Spezial!" (einvernehmliches betretenes Gucken) aber für den nächsten Tag, stand das Menu fest.
Mein Talent war das Streichen und Tapezieren, galt es irgendwas zu repieren, war es vornehmlich meine Aufgabe. Elektronik übernahm dermeist mein Bruder, bevor der Fernsehtechniker gerufen wurde, meine Mutter war für ihre gestalterischen Fähigkeiten berühmt und wurde permanent zu Rate gezogen, auch wenn es um Outfits ging. Mein kleiner Bruder war sehr fit mit körperlichen Arbeiten usw.
Dennoch habe alle alles gemacht. Es gab also kein besonderes Talent für den Abwasch, Essen kochen, Wäsche waschen. Dennoch gab es Unterschiede im Fleiss. So gab es zwar eine Aufgabenverteilung aber dennoch war es für den einzelnen ok, es zu übernehmen, wenn es ihn denn störte.
So lebte ich auch in meiner Beziehung. Schmutzige Fenster hat er einfach nicht gesehen und wenn er sie denn putzte, waren sie nachher undurchsichtiger als vorher. Lag also ein Besuch an, so habe ich mir den Lappen und einen Eimer geschnappt und sie eben selbst gereinigt - dabei bricht man sich keinen Zacken aus der Krone und man korrigiert auch nicht seinen Partner für schlechte Arbeit
Aber eines mag ich dabei ganz und gar nicht. Der Spruch:"Mach Du mal, Du kannst das besser!"
Man sollte immer bemüht sein, seine Aufgaben selber zu bewältigen, egal mit welchem Ergebnis, dann wirkt die Hilfe des Partners oder des Familienanghörigen wirklich wie eine Hilfe und nicht wie ein zwangsverteilte Aufgabe. Dann hilft man gerne.