Ohne Tolkien keine Fantasy....

Danke für dieses interessante Thema.

Fragt man heute, quer durch alle Altersschichten, nach Autoren des Fantasygenres, kann man sicher sein, dass Tolkien unter den Top3 landet. An seine Größe kommen nur wenige heran. Vielleicht JK Rowling, deren Epos nicht den Tiefgang von Mittelerde erreicht, aber dennoch gewaltig ist. Terry Pratchett, Michael Ende, C. Funke, S. Collins - alle haben ihre eigenen Welten erschaffen. Aber Tolkien ist und bleibt - in meinen Augen - unerreicht. Vor allem wenn man bedenkt, dass er dieses Universum nur erschaffen hat, um eine Basis zu schaffen, all seine erfundenen Sprachen sinnvoll zu etablieren.

Als einer der ersten und frühesten Autoren dieses Genres dürfte er stilprägend und richtungsweisend für viele nachfolgende Autoren gewesen sein.

Tolkien ist einer der ganz Großen. Aber ob es ohne ihn keine Fantasie gegeben hätte??? Diese These halte ich für ein wenig gewagt...
Aber auf jeden Fall lieben wir das, was seine Werke in den Menschen "anrichtet"!!!

Sehr gut, es darf kontrovers diskutiert werden.
In Anbetracht der Tatsache, dass Tolkien seine Werke nach seinem Wehrdienst im 1. WK geschrieben hat, warum er einer der Ersten des Genres.
Erst viel später wurden Werke veröffentlicht.
Gab es vorher schon fantasy?

Wie denkt ihr darüber?

Fantasy ist ja irgendwie doch für den Durchschnittsbürger ein Genre, dass vom Alltäglichen abweicht. Eine Parallelwelt/ Gedankenwelt.
Und ob es vor dem 1. WK schon Schreiber und Autoren gegeben hat, die sich in diesem Sinne von der Normalliteratur abgehoben haben? Ich denke schon...
Edgar Allan Poe z.B. war ja u.a. auch für Science-Fiction berühmt, was den Fantasy-Bereich möglicherweise streift.
Aber denken wir an Sachen wie die Artus-Sage, oder die Nibelungen-Saga. Das ist im weitesten Sinne auch damals schon Fantasy gewesen und war weit weit vor JRR aktuell.
Oder noch weiter zurück. Alte Mythen und Legenden. Ob nun über nordische Götter oder Geschichten über die Antike in Griechenland mit Greifen, dem Minotauros, etc.
Das war damals durchs so etwas wie Fantasy für die Bevölkerung. Nur der Schubladenbegriff war damals natürlich noch nicht geprägt

Tolkien gab ja selber an, sich viel auf die alten Mythen und Legenden gestützt und ihnen viele Ideen entlehnt zu haben. Von daher ein klares ja, es gab definitiv vor Tolkien Fantasy, ohne Frage! Wie Lyss aber schon aus meinen Zeilen herausgelesen hat, und was ich andeuten wollte war, dass Tolkien in den 20ern/30ern sicherlich einer der großen Pioniere war, die Fantasy populär und berühmt gemacht haben. Ganz sicher hätte es auch ohne ihn Fantasyliteratur gegeben. Dennoch halte ich ihn für einen wichtigen Wegbereiter. Wenn ich im Buchregal anschaue, wieviele auf den Elben-/Ork-/Zwerge-Zug aufspringen...

Es gibt Menschen, die ihn genutzt haben, um ein neues Genre zu inszinieren, zu etablieren.

Doch allein die Bibel, eigene Träume, der Koran und alle anderen klassischen Schriften reichen aus, die Phantasie eines Menschen zu aktivieren - so sie denn wollen.

für eure rege Beteiligung.
Alles, was ich gelesen habe, entspricht der klassischen Diskussion, die zu dieser Frage immer wieder geführt wird.
Selbsterständlich, gehören Mythen und Sagen aus der Antike, die Bibel und auch andere alte Geschichten und Märchen zu dr Rubrik "Fantasy", wie man sie heute immer wieder verwendet.
Doch ich werfe eine andere Behauptung in die Runde:
Ohne Tolkien hätte es sicher nicht diese Genre "Fantasy" in Buchhandlungen und Medien gegeben?!
Mit seiner Saga hat Tolkien es in den 70er Jahren geschafft, dieses Genre publik zu machen.
Was sagt ihr dazu?
Gab es vorher schon diese Rubrik in den Bücherläden?

keine Fantasy-Genres in den Buchläden? Da bin ich raus. Ich weiß nicht, ob es tatsächlich schon vorher Fantasy als solches in den Buchläden gab. Ich vermute ja, weiß es aber nicht bestimmt. Zumindest werden sie nicht "Fantasy" geheißen haben...