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die "bösen" (?) Pharmaunternehmen...

****ra Frau
2.580 Beiträge
Themenersteller 
die "bösen" (?) Pharmaunternehmen...
in der aktuellen Zeit ist ein Intrview mit den Gründern von Biontech und Özlem Türeci sagt dabei was sehr Wichtiges:

Es ist schlichtweg nicht möglich, weder in Deutschland noch anderswo, in einem akademischen Umfeld bis zur Zulassung eines innovativen Medikamentes zu kommen. Das akademische Umfeld hat eine andere Funktion. Man investiert dort in Ideen und in die frühe Forschung, um diese Ideen auf den Weg zu bringen. Aber mit den Fördersummen und den Strukturen, die dort zur Verfügung stehen, kann man die erforderlichen klinischen Studien nicht mal ansatzweise machen. Das Einzige, was funktioniert, um tatsächlich innovative Medikamente für Krebs und andere Krankheiten zu den Patienten zu bringen, sind Geschäftsmodelle, die die notwendige Investition von Zeit, Geld und Risiko ermöglichen, also risikokapitalfinanzierte Biotechs. Und natürlich müssen solche Unternehmen ihr Geschäftsmodell so aufbauen, dass sie damit irgendwann Umsatz generieren. Das ist systemintrinsisch. Ich denke, die neue Generation von ethisch motivierten Gründern und Firmeninhabern traut sich auch, das so auszusprechen.

der ganze Artikel ist da: https://www.zeit.de/2021/38/ … e%20Empfehlung%20des%20Tages
Wenn der link nicht funktioniert, ich habe ein Abo ich kann den Artikel als .pdf speichern und verschicken
****ra Frau
2.580 Beiträge
Themenersteller 
und sie sagt weiterhin in dem Interview:
Wenn man sich für ein Ziel entscheidet, dann gehört es zum Unternehmertum dazu, dass man dieses auch kompromisslos verfolgt. Ein Ziel halbherzig zu verfolgen funktioniert nicht. Natürlich haben wir gesehen: Ja, wir verbrennen jetzt viel Geld. Und wir brauchen dafür zusätzliche Mittel. Auch dieses Risiko haben wir adressiert und die Finanzierung durch eine Kapitalerhöhung und Deals mit Partnern gesichert. Wir haben es geschafft, im Jahr 2020 rund eine Milliarde Euro einzusammeln, und damit die Covid-19-Impfstoffentwicklung finanzieren können.

*******_Fee Frau
3.195 Beiträge
In diesem Zusammenhang wird kaum jemand von „bösen“ Pharmaunternehmen sprechen!

Interessant ist der gesamte Genericamarkt und die damit arbeitenden Unternehmen, wie auch die Tochterunternehmen und die gesamten Zusammenhänge der Firmenstrukturen (und Abhängigkeiten).

Ich denke dass die gesamte Thematik viel zu komplex für „gut oder böse“ ist!
Auch ist der gesamte Markt der Pharmaindustrie (weltweit) VIEL ZU UNDURCHSICHTIG, um hier in einem solchen Forum darüber Meinung bilden zu können.
Dabei denke ich zum Beispiel an eine einfache Tatsache: ein Hormonpräparat der gleichen Firma kostet in Italien die Hälfte von dem, was es in Deutschland kostet!

Dabei spielen auch die „Verträge“ der Krankenkassen und Kliniken mit den einzelnen Pharmakonzernen eine erhebliche Rolle……. etc., etc., etc.

Letztlich ist das gesamte Thema so undurchsichtig und komplex, dass es meiner Ansicht hier und selbst politisch, nur ansatzweise aufgedröselt werden kann… einer Bewertung fern, wenn man lediglich die Fakten zusammen tragen möchte.
*******njoe Mann
610 Beiträge
Zitat von *******_Fee:
In diesem Zusammenhang wird kaum jemand von „bösen“ Pharmaunternehmen sprechen!

Gerade in diesem Zusammenhang gibt es Menschen, die glauben sie würden von "der Pharmaindustrie" vergiftet, ihr Erbgut würde umprogrammiert werden oder man würde auf Kosten ihrer Gesundheit eine nicht ordnungsgemäß zugelassene Impfung an ihnen "ausprobieren"

Andere verstehen die Argumentation, verstehen auch warum es einen Patentschutz geben sollte und verstehen das Ganze als Fortschritt.

Interessant dabei finde ich die extrem polarisierend gegenüberstehenden Positionen. In anderen Ländern vertaut man auf die beratenden medizinischen Experten. In Deutschland hat man Unwissenheit als zentrales Problem erkannt (SOSMO-Studie Erfurt). Unsicherheit sei ausserdem ein Faktor. Wer seine Meinung im Netz sucht, wird immer jemanden finden, der sie bestätigt. Einer Minderheit anzugehören, die vermeintlich wissend ist, man darf sich zu den "Erleuchteten" zählen (Soziologe, Volkswirt und Nachhaltigkeitsforscher, Prof. Ortwin Renn).

Sehr spannende Themen, wenn man tiefer einsteigt, versteht man vieles besser in der aktuellen Pandemie.

*sonne*

Herr Marzipan
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