@*********nzige
Ein Großteil der Rechte steht dir auch ohne Ehe zu. Der europäische Gerichtshof für Menschenrechte und das Bundesverfassungsgericht haben vieles aufgeweicht und verändert.
Vor einiger Zeit gab es eine Entscheidung, die besonders deutlich macht, dass veränderte Lebensrealitäten berücksichtigt werden. Im verhandelten Fall ging es darum, dass eine Frau eine Affäre hatte und von ihrem Liebhaber schwanger wurde. Das Ende vom Lied war, dass sie bei ihrem Mann blieb, dieser das Kind akzeptiert (In der Ehe geboren ist es rechtlich seins) und der biologische Vater keinerlei Möglichkeit hatte sein Kind zu sehen. Nun hat der Europäische Gerichtshof entschieden, dass der ehemalige Liebhaber und biologische Vater des Kindes ein Anrecht auf sein Besuchsrecht hat. Diese Entscheidung war auch Sinne des Kindes, da es ein Anrecht auf seinen echten biologischen Vater hat. Das Gericht verdeutlichte damit weiter den Tenor früherer Entscheidungen, die schon den biologischen Verwandtschaftsgrad als ausreichend ansieht, damit den betreffenden die vollen Rechte zugestanden werden müssen.
Heute muss niemand mehr aus derartigen Gründen heiraten.
Zur Ehe allgemein:
Ich verstehe die Kritik nicht. Wer heiraten möchte, soll heiraten. Wers nicht möchte solls lassen. Es ist ein schönes Ritual, dass auch das Bedürfnis vieler Menschen nach Beständigkeit und Geborgenheit befriedigt. Die hohe Scheidungsrate ist kein Argument für die Abschaffung dieser Institution. Sie ist nur Beleg dafür, dass manchmal Paare zueinander finden, die dann irgendwann erkennen, dass es doch nicht für die "Ewigkeit" reicht. Manche hoffnungsvolle Verbindung scheitert auch einfach an einem außergewöhnlich harten Schicksalsschlag. All das bietet aber noch kein einziges sinnvolles Argument gegen die Ehe. Es spricht doch nichts dagegen es zu versuchen. es fordert doch auch keiner Führerscheine auf 2 Jahre zu begrenzen oder gar ganz abzuschaffen, weil viele Menschen Unfälle bauen.
Zusammenfassend kann man vielleicht feststellen, dass allen Unkenrufen und alle Hinweisen auf moderne liberale Lebensweisen zum trotz, der Wunsch nach der Ehe ungebrochen ist. Es gibt halt immer noch eine Mehrheit in der Bevölkerung, die sich Beständigkeit und dauerhafte Bindungen wünschen. Diesen Wunsch wollen immer noch viele Menschen durch diese schöne Tradition feiern und bekräftigen.
Wer heiraten will kanns tun. Wer nicht muss es nicht tun. Mehr Freiheit geht nicht. Wo ist das Problem?