@ DiamondOfVirgo
Hi erstmal
Es ist schön das sich jemand um auffällige Kinder noch sorgt.
Ich selbst habe ADHS und war von klein auf immer in Bewegung, konnte nicht einmal eine Minute auf dem Arm bleiben, musste immer überall sein und alles gleichzeitig machen....
In der Grundschule habe ich dann 6 Tage die Woche Sport gemacht (Handball und Schwimmen).
In der Grundschule galt ich noch als gute Schülerin, die jedoch immer wieder versuchte die Autorität der Lehrer zu untergraben. Trotz der 6 - 7 Tage die Woche Sport, tauschte mit 10 Schwimmen gegen Kajak wo ich schnell in die Frauenriege kam, musste ich jeden Tag aufm Schulhof allen zeigen wer hier der Chef ist
Peinlich wenn ich dran zurück denke das ich ständig ärger bekam wegen prügeleien mit den Jungen.
Auf dem Gymnasium ging alles sofort Bergab. Neue Umgebung , neue Leute und keine festen Strukturen. Klassenbucheinträge sahen so aus: J. guckt lieber den Vögeln zu als am Unterrichtsgeschehen teilzunehmen, J. reagiert nicht wenn man sie anspricht, J. rennt durch den Klassenraum während des Unterrichts und ärgert Mitschüler, J. näht ihre Hose im Unterricht und teilt der Lehrerin :Lecken Sie mich doch am Arsch und lassen mich in Ruhe nähen .....naja und so weiter und sofort...Tatsache ist, dadurch das ich mich nicht unter Kontrolle hatte, war ich immer die blöde die nichts versteht und der Problemfall der Klasse....Anpassen ?Nein Danke..Immer das machen was grad im Hier und Jetzt gut erscheint...Weiterdenken? Konsequenzen? nöööö.....Das Ende der Geschichte ich wechselte zweimal die Gymnasien (Jetzt bin ich auf der Gesamt), hab früh angefangen zu trinken rauchen etc und mich mit älteren falschen Freunden herumgetrieben... Einsicht oder Regeln einhalten hielt ich auch nicht für nötig und und und ...Mit 17 dann bin ich Ausgezogen(worden)....
Natürlich wurde nichts einfacher, da Abi machen und alleine wohnen (ohne Geld vom Amt oder Mutter) kaum zu schaffen ist. Jeder hilet mich für Impulsiv , taktlos , tollpatschig,Dumm, Faul und arrogant....Freundschaften oder generell Cliquen konnte ich nicht lange halten. Eine Person ja aber mehr nicht wirklich.....
Mit Anfang 20 bin ich darauf gestossen was ADHS ist und bemerkte in Berichten von Betroffenen :Hey das bin ja Ich^^ ...Nach EEG,EKG, MRT und einer Test psychologischen Unterrsuchen wurde mein Verdacht begründet. Durch mein Jahrelanges Versagen sind als Komorbidefolgeerkrankungen( durch nicht behandeln und therapieren des ADHS) schwere Depressionen, emotional Instabile Persöhnlichkeitsstörung -Typ- Borderline entstanden.
Ich bekam Ritalin verschrieben und dann auch kurze Zeit später Anti depressiva. Nach und nach stabilisierte sich mein Leben ... Ich schrieb in Fächern wo ich vorher fünf stand einsen und zweien( Und das in der 12) .... Ich konnte mich beherrschen und brachte Strukturen und Rituale in meinen Tagesablauf...
Zur medikamentösen Behandlung hab ich auch noch 6 wochen Tagesklink in den Ferien mitgemacht.... Was natürlich nicht viel helfen konnte weil 20 Jahre holt man nicht ebend mal so nach
Aber immerhin ich bin auf dem Weg zu lernen mich zu beherrschen und ich baue langsam selbstbewusstsein wieder auf( wollte phasenweise nicht mal mehr über den schulhof oder an Menschen vorbeigehen)...Meine Mama wurde von mir und meinem Arzt aufgeklärt und sie macht sich jetzt Vorwürfe mich so behandelt zu haben wie sie es getan hat... ADHS kinder wollen nicht besser behandelt werden oder vorzüge haben ...Aber man muss lernen, dass das Kind manchmal, dadurch das ADHS eine neuronale stoffwechselstörung ist die mit den neurotransmittern zu tun hat, nicht in der Lage ist Dinge zu erkennen Grenzen zu sehen Regeln zu beachten.
Serotonin beeinflusst die Gemütslage;
Dopamin beeinflusst die körperliche Aktivität;
Noradrenalin beeinflusst die Wahrnehmung.
Wer sich mit der Gehirnchemie und der Gabe von Ritalin beschäfigt hat weiss auch das Ritalin kein Beruigungsmittel ist sondern bei Menschen ohne ADHS eher wie speed wirkt da es amphetaminähnelich strukturen aufweist und bei ADHSlern das Nervensystem "STimuliert" das chemische Ungleichhgewicht im Nervensystem ausgleicht... Es ist unfair dem Kind und den Eltern vorzuwerfen: das Kind brauch keine Medikamente das ist erziehungssache.... Man verwehrt ja auch keinem Diabetiker sein Insulin ... Therapie und Medikamente sind sinnvoll ..Ohne Medikamente ist es bei einigen Fällen unmöglich mit dem betroffenen Kind zu arbeiten weil es dem Therapeutn auf der Nase rumtanzt...
Wer ADHS Kinder kennt und mit ihnen zu tun hat weiss das es sehr schwer ist mit ihnen zu leben...
Die Mutter (selbst in psychiatrischer Behandlung) hat sich natürlich für die einfache, meiner Meinung nach ungesündere Alternative entschieden, weil es ihrer Meinung nach mit dem Kind gar nicht mehr ginge.
Solch eine Aussage zeigt deutlich was sich Kind und Eltern zusätzlich zum schwierigen Kind von der Umwelt anhören müssen. Informiere dich liebe DiamonOfVirgo doch richtig bevor du urteilst. Risperidon wird ausserdem nicht mal eben so verschrieben weil der kleine zappelt, bevorzugt setzt man es bei Psychosen und so ein aber dann erst ab 16 Jahre.
Es wird nur bei Verhaltensstörungen bei Intelligenzminderung auch ab 5 Jahren angewendet. Meinst du wirklich ein Arzt verschreibt Neuroleptika ohne Diagnostik und Untersuchung? Glaube ein Arzt studiert nicht ohne Grund mal ebend so 6-7 Jahre und nochmal 6 Jahre Assistenzarzt etc um seine Praxis eröffnen zu können um dann wahlos Medikamente zu verschreiben. Wenn im EEG und MRT Auffälligkeiten zu beobachten sind die nunmal prägnant für diverse Krankheitsbilder sind was soll er denn noch tun? Tag und Nacht ein Kind beobachten? Sei doch lieber froh das versucht wird dem Kind früh genug zu helfen um ihn solch ein bescheidenes Leben wie ich geführt habe zu ersparen.... Es ist auch nicht gelogen das viele ADHS kinder sogar in dem Alter sagen : Ich bin anders, Ich kann nicht meh , Ich möchte sterben... Vertrau den Ärzten und setzt dich lieber dafür ein das der Kleine beide Therapieformen erhält und so seine Mutter vllt auch etwas Kraft tanken kann.....sry für den Roman ^^