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Behindert.. wie gehe ich mit der Behinderung um?

Behindert.. wie gehe ich mit der Behinderung um?
HUhu...


Wie gehe ich mit der Behinderung um, offen oder versuche ich es zu verbergen.

Wenn man mir meine Behinderung nicht ansieht, kann ich ohne ohne berühungsängste mit dritte Person drüber reden oder versuche ich es zu vermeiden?

Wenn ich ganz offen eine Behinderung habe bitte ich auch offen um Hilfe?

Ich finde es immer wieder spannent, mich mit Mitbehinderten auszutauschen auch wenn die Behinderung eine andere ist.

LG

INes
naja, sieht man mir an, das ich depressionen habe oder menschen"scheu" bin? *haumichwech*

die reaktion der leute ist immer lustig.
auch hier im joy schmunzel
sonnchen hat depris? geht ja gar nicht. das widerspricht sich schon mit dem nick << sarkasmus mode on ^^
(wobei ich anmerken muss, das ich nicht den ganzen tag in einer ecke sitze und trübsal blas. es sind halt immer nur phasen. seit einigen wochen gehts mir wunderbar *zwinker* )

ich hab noch nie einen menschen um hilfe gebeten.
wie hätte derjenige mir auch helfen können?
ich weiss, das ich keine menschenaufläufe mag.
da ich aber nicht von den leuten verlangen kann, zu gehen, muss ich eben solche plätze meiden.
aber es wird. ich kann mittlerweile durch fussgängerzonen laufen, ohne einen herzstillstand zu bekommen.
gefährlich ist nur der samstag, wenn alles einkaufen geht *huch*
hups.. ganz vergessen:
eröffne doch mal einen thread mit dem thema:

wie reagieren andere auf eure behinderung <<

das könnte auch interessant werden *zwinker*
Meine Sehbehinderung habe ich von Kindheits an.

Ich gehe damit sehr selbstbewußt um. Ich erzähle jeden, der es wissen muß was mit mir dann los ist. Es ist erstunlich wie tolerant die Menschen werden, manchmal zu tolerant.

ich werde hier auch oft gefragt, wie ich den hier schreiben würde oder gar lese, nun antwortre ich immer, ich bin ja nicht blind.

eine zeitlang hatte ich ein Gucki, eine neutrale Person die mir das vorlas und schrieb.


Auch habe ich eine Zeitlang blind geschrieben und das lesen nur auf das minimum reduziert. Jetzt jedoch habe ich ein speziellen Kontrastprogramm
auf meinem PC was das lesen und schreiben erheblcih erleichtert.

Nun schreibe ich nicht mehr ganz so wild und durcheinander.

Auch habe ich es in meinem Profil geschrieben, dadurch wissen viele einfach bescheid.

ich habe aber auch schon deftige Bemerkngen bekommen, so hat man mir schon geschrieben das behinderte hier nichts zu suchen hätten und ein Flirt sagte mir, nachdem er mein nProfil las: ich bin zu gut für eine Blinde Frau.

Das tat weh, sehr weh, denn wir haben genauso ein daseinbrechtigung wie alle normalen hier.

Aber im großen und ganzen habe ich nur vorteile wenn ich so offen umgehe, aber wenn ich mein Zeichen mit den 3 schwarzen Punkte ummache und in die Stadt gehe werde ich ganz anderst beobachtet und behandelt, fast wie ein rohes Ei.
Da muss man zwischen zwei Ebenen unterscheiden:

Die körperliche Ebene:
Tagesformabhängig, gute Tage und schlechte Tage, wobei sich durchaus an den Symptomen an schlechten Tage was zu machen ist mit Medikamenten/Behandlungen.

Die seelische Ebene:
Deutlich schwieriger. Dies hängt auch einfach damit zusammen, dass ich die ersten beiden Lebensjahre mehr im Krankenhaus als in meiner Familie verbracht habe und deshalb sich kein Urvertrauen ausbilden konnte.
Und deshalb brauche ich doch deutlich länger, bis ich eine Bindung zu anderen Menschen aufgebaut habe, was wirklich lästig ist. Andererseits kenne ich es nicht anders.

Es ist wie es ist, sagt die Liebe.
meine seelische behinderung ist für mich eine behinderung die ich NICHT kontrollieren kann und die mir immer wieder große probleme bereitet.

aber auch hier gehe ich offen damit um. es ist vorteilhaft personen mit einzubeziehen die mich kennen.

1. merken sie sofort wenn was nicht stimmt

2. wenn ich austicke möchte ich das diejenigen wissen warum ich austicke

3. er ist ungalublich wie viele psychische probleme haben.

wie offener man mit was umgeht umso mehr verständnis hat man.

ich stoße wenig auf unverständnis wenn ich so offen damit umgehe, denn ich kann nichts dafür und ausgesucht habe ich es mir nunmal auch nicht.

ausserdem erleichtert es einen auch weil man dann sich nicht verstellen muß.

aber ich habe hier ein weile gebraucht bis ich mit mir im reine war.
ich mag mich hier auch nochmal einreihen...
meine soziale phobie hab ich jahrelang verschwiegen-
auch vor meiner family.
ich hatte angst, das die mich alle für komplett verrückt halten würden, wenn ich gesagt hätte:

manchmal hab ich angst, raus zu gehen.
ich kann nicht bus fahren
ich hab angst vor kinos...
vor supermärkten...

etc etc
ich hab halt gedacht: erzähl mal einem normalen menschen, das du nicht bus fahren kannst, weil du angst davor hast... o0
das glaubt mir doch kein mensch <<

mein mann war der erste, dem ich davon erzählt habe und er hat ganz toll und super verständnisvoll reagiert.
die zweite person, die es erfahren hat, war meine freundin.
sie war total schockiert, weil sie mich immer überall mit hingeschleppt hat:

kinos..
rummelplätze.. halt überall dorthin, wo viele menschen waren.
ihr tat das im nachhinein unglaublich leid, aber woher hätte sie das auch wissen können?
ich bin jedes mal fast gestorben, wenn wir unterwegs waren, hab aber immer in den sauren apfel gebissen.
bloss nix anmerken lassen. augen zu und durch <<
wie blöd.. kopfschüttel

ich hab mit der zeit gelernt, offen damit umzugehen.
das umfeld reagiert verständnisvoller, als ich anfangs geglaubt hab.
viele fragen interessiert nach (soziale phobie? was ist das? wie äusserst sich das? etc) und das find ich gut *g*
vorallem muss ich jetzt keine angst mehr haben zu sagen:

sorry leute, aber geht heut mal allein zum kegeln..
mir is heut ned danach <<
die leute wissen bescheid und gut is.
ich erinnere mich noch daran, wie mein mann und ich einmal nach karlsruhe fahren wollten.
unsere freunde wollten mit der bummelbahn fahren, weil die parkplätze in der innenstadt rar sind.
mein mann sagte dann (am telefon...): nee, ihr wisst doch.
sonni kann kein zug fahren <<
und unsere freunde haben sofort gesagt:
hey.. kein ding. fahren wir halt mit auto <<

fand ich klasse *hand*
grüß euch....
also mittlerweile verstecke ich meine behinderung nicht mehr. zumal man sie bei mir auch nicht offensichtlich erkennen kann...und menschen eher nur mutmassen können was mit mir los ist!
manchmal ist es aus diesem grund zu missverständnissen gekommen.
ich habe ms.... und deshalb eine reihe nicht sichtbarer schäden. die sich z.b durch eine unsichere gangart oder probleme beim sprechen bemerkbar machen.
wer das nicht weiss könnte denken ich bin betrunken....deshalb gehe ich damit offen um.

lg sunny
sunny 81
hallöchen, noch ne sunny, ist ja lustig......

lg L. *wink*
Hallo sunny81,

Willkommen *blume*

Wobei jetzt wird es ja durchaus kompliziert. *sonne* chen, *sonne*81 *sonne*one.
Dunkel wird es so auf jeden Fall nicht mehr!
****42 Mann
4.605 Beiträge
Ich bin sehr beeindruckt ...
wenn ich eure offenen Zeilen hier lese. Der Umgang mit einer Behinderung oder einem Handicap stellt sich für mich immer als ein langer Entwicklungsprozess dar. Am Anfang will man sein wie alle anderen und ist unglücklich dabei. Man fängt an zu kompensieren, auf anderen Gebieten Stärken zu entwickeln oder ... Abstand von der Umgebung zu nehmen. Letzteres findet am Häufigsten statt. So mein Eindruck. Das Leben mit einer Behinderung braucht Selbstbewusstsein. Das ist so. Unsere Gesellschaft, die auf Erfolg (nur materiellen wohlgemerkt), Schönheit und Gesundheit orientiert ist, kann auf Grund verlorengegangener ethischer Werte mit Bedinderten nicht wirklich umgehen. Jeder Behinderte muss sich seinen Platz in der Gesellschaft hart erkämpfen. Unwissenheit, bewusstes Wegschauen, Berührungsängste und einfach Ignoranz und Bequemlichkeit machen allen gehandicapten Menschen oft das Leben schwer. In unserer "aufgeklärten" Welt, wie sie die Engstirnigen oft nennen, grasssiert Unwissenheit und auch Dummheit in einem Maße, dass es mich bisweilen schüttelt. Solange der Wertevorrat unserer Gesellschaft das Anderssein nicht einschließt, so lange müssen gehandicapte Menschen um ihre Rechte und die Akzeptanz kämpfen. Diesen Kampf parallel zur Behinderung auszufechten kostet so unendlich viel Kraft. Im Amt wird man auf eine Zahl reduziert. Da klemmt es an einer Hand voll Euro, während im Flur nebenan die Polizeieinsätze gegen Nazis mit sechsstelligen Beträgen von unseren Steuern bezahlt werden. Moral und Ethik zeigen sich immer im Umgang mit Benachteiligten. Beides ist zum Luxus geworden, den sich viele einfach nicht leisten.
Umso bemerkenswerter finde ich, wie ihr, wie wir mit unseren Handicaps umzugehen gelernt haben. Wenn wir akzeptiert haben, dann haben wir den wichtigsten Schritt getan um selbstbewusst und im Einklang mit uns zu leben. Es ist keine Schande zu sagen, ich kann nicht mit dem Zug fahren, ich habe Angst, oder in meinem Fall, ich habe ein Suchtproblem, lasst mich einfach ohne Alkohol weiterfeiern oder .... Es ist für mich auch sehr wichtig, dass man die eigenen sensiblen Punkte kennt und sich nicht selbst zu "Heldentaten" zwingt. Auch das Verlassen einer Veranstaltung oder die Bitte an Freunde oder Bekannte etwas zu unterlassen, was mir nicht gut tut, ist keine Schwäche, sondern Stärke. Jeder wird auch gemerkt haben, dass es im Freundeskreis deutlich einfacher ist, weil man dort als der gesamte Mensch akzeptiert ist und die Behinderung keine Rolle spielt und auch kein Mitleid die Sicht vernebelt. Von Unbekannten erwarte ich kaum sofortiges Verständnis. Auch das muss man lernen. Viele Krankheiten sind auf dem Papier anerkannt, aber bis in das Bewusstsein der Menschen noch nicht vorgedrungen. Zum Glück gibt es Menschen, die anders denken und eine wirklich Hilfe sind. Deren Werte und ihr Denken bedeuten alleine schon ein Anderssein, ohne Behinderung, ohne Handicap.

Wir sind nun mal anders, auch wenn es manche nicht so gerne hören. Deswegen sind wir nicht weniger Wert. Und das reden wir uns schon gar nicht selber ein.

Liebe Grüße
Hendrik

PS: Im Umgang mit Behinderten im Alltagsleben ist Deutschland ein echtes Entwicklungsland. Man schaue sich England als Vergleich an.
@blackbirds
timmt mit so viel sonne .....vor allem im herzen....kanns mit den drei strahlenden wesen nicht dunkel werden. naja fast nicht *zwinker* ...gewitter ziehn immer mal wieder vorbei, doch die sonne kämpft sich immer wieder durch.
meiner meinung nach ist sie einfach särker als alles andre *g*

lg sunny
Also, als Neuling in der Gruppe oute ich mich erstmal zu diesem Thema hier.
Ich hatte jetzt 3 Jahre lang eine Angoraphobie. Aus dem Haus gehen war unmöglich!
Ein Jahr lang wusste ich gar nicht was mit mir los war und hab echt gedacht, dass ich was am Herz, Kopf oder oder hab...
Ich wurde dann nach einem Jahr recht schnell in eine Klinik(Bad Dürrheim (kann ich nur empfehlen)) eingewiesen. Das hat mein Leben verändert! Nach 1 1/2 Jahren die ersten Verbesserungen zu beobachten war toll. Seid dem ging es nur Aufwärts!
Wenn jemand in diese Richtung Hilfe oder einen Gesprächspartner braucht stehe ich gerne zur Verfügung.
zurück zum Thema:
Ich halte eine Phobie nicht für eine Behinderung! Klar behindert sie! Aber für mich ist es mehr eine Störung! Mann kann sie beheben und damit leben. und das verdammt gut!
Ich gehe sehr offensiv mit der Sache um. Ich hab es allen erzählt und halte es für eine gute Sachen wenn das Umfeld bescheid weiss. Man brauch Hilfe! Von alleine schafft mans net und deshalb bin ich so an die Sache ran gegangen.
Also was immer kommt! Keep on moving....
Tobi
offen
wie an anderer Stelle schon beschrieben, habe ich einen essentiellen Kopftremor, mal schlimmer mal weniger schlimm (jetzt wo ich aufhörte zu rauchen ..fast weg bzw.viel besser)
Das fürte oft zu Situationen, wo die Menschn dachten, ich sei Alkoholikerin. Diesem "Vorwurf" begegnete ich sooft, dass ich anfing odden damit umzugehen.
Da ich auch noch öfter in der Öffentlichkeit stehe, zum Beispiel Eigentümerversammlungen abhalten muss,hatte es schon oft einen gewissen Komik, wenn gerade was positiv besprochen wurde, und mein"Kick" kam. Da fragt so mancher, frau D. warum sagen sie jetzt nein, wir haben doch gerade beschlossen, dass..da hatte ich einfach Erklärungsnot.
Auch Kinder fragten oft, warum sagts du immer nein.
seitdem ich dazu stehe passieren zwei Dinge:

erstens stehe ich nicht so unter stress, dass "es" kommt und ich lasse locker, was dazu führt, dass es besser ist
und zweitens gehe ich soweiso in die Offensive, indem ich den Leuten das erkläre
und drittens versuche ich Dingen, die mir extremen Stress machen aus dem Weg zu gehen

Ich habe eine Zeit in meinem Leben mit einem Rollstuhlfahrer verbracht. Diese Behinderung ist kaum zu übersehen. Verrückt war je natürlicher er selbst damit umging, desto leichter fiel es seinen Mitmenschen, mit ihm normal umzugehen. Ich habe auch eine sehr behinderte freundin, die sehr sehr offen über ihre Krankheit spricht.
Leider ist es so, dass die meisten Mitmenschen Mitleid empfinden beim "Sehen" einer Behinderung und kaum damit umgehen können oder nur sehr gehemmt.Je freier der Behinderte Mensch selbst damit umgeht, desto einfacher macht er es dem Nichtbehinderten, mit ihm umzugehen, dieser verliert einfach die Berührungsängste.
Mitleid empfinden Behinderte meist als schlimm, ich kann das aus meiner eigenen Erfahrung sagen, Rückschlüsse auf das Innenleben aufgrund dieser Behinderungen oder Vermutungen sowieso.

Seitdem ich das weiss, gehe ich offen mit meiner eigenen um als auch offen mit meinen behinderten Mitmenschen
Ich wurde dann nach einem Jahr recht schnell in eine Klinik(Bad Dürrheim (kann ich nur empfehlen)) eingewiesen. Das hat mein Leben verändert! Nach 1 1/2 Jahren die ersten Verbesserungen zu beobachten war toll. Seid dem ging es nur Aufwärts!

nun, ich schlag mich schon seit etlichen jahren damit herum, kann aber seit zwei jahren erfolge verbuchen und: das ganze ohne therapie.
ich hätte auch schon früher an mir arbeiten können, aber ich wollte mein problem einfach nicht wahrhaben und habe es so gut es ging verdrängt.
den kopf in den sand zu stecken ist immer leichter, als sich seinem problem zu stellen..
hab ich mich früher gern eingeigelt und nur sehr sehr ungern das haus verlassen, bin ich heute gerne unterwegs..
mein mann ist heute derjenige, der die augen verdreht, stöhnt und sagt: och schatz, können wir nicht wenigstens heute mal zuhause bleiben und einfach nur chillen? << *crazy*
orte, an denen sich viele menschen aufhalten, sind mir noch immer nicht ganz "geheuer" (kein mensch kann sich vorstellen, welch überwindung es mich gekostet hat, damals zur love parade gehen *schmunzel*), und ich meide noch immer bus und bahn, aber es wird. langsam, aber sicher.
immerhin kann ich heute einkaufen gehen, ohne, das ich gleich panikattacken bekomme...
letzten samstag waren wir auf dem flohmarkt-der erste in diesem jahr.
das wetter war bombig, der platz gerammelt voll.
und: es tat so gut, durch die menschenmenge zu schlendern und keine angst haben zu müssen.
hi sonnchen,
es sind diese erfolgserlebnisse die dich heilen. Man muss sich hin und wieder auch mit gewalt in eine solche situation zwängen um dann mit stolz gestellter brust und einem tollen Gefühl heraus zu kommen.
Alleine kann man sich helfen! Aber in der Klinik bekommt man ja mehr als nur eine Heilung. Ich weiss besser mit mir umzugehen und mich besser zu verstehen.
Habe bei meinen jetzigen Therapeuten ein Biofeedback gemacht! Kann ich nur empfehlen. Man bekommt wieder die Kontrolle über sein Herzrasen und so...
Also beiss dir in den Arsch und geh Bahn und Busfahren. ich würde das gerne mit dir zusammen machen... *zwinker*
Grüße
Tobi
*****_ni Frau
188 Beiträge
na ja
ich muss sagen, dass mir meine Behinderung arge Probleme bereitet und ich nicht immer offen damit umgehen kann.

Mit 6 Jahren hatte ich eine Gehirnentzündng. Zurückgeblieben ist eine sich schleichend vermehrende Taubheit.

Na ja irgendwie hat ich mich durch Schule und Studium "gemogelt", jahrelang gearbeitet und Vorlesungen gehalten und vor 5 Jahren war damit Schluss.

Problem war, dass ich nicht mehr hören konnte, wenn jemand am anderen Ende des Raumes etwas sagte.

Einerseits sage ich mir, na toll, jetzt kannst du endlich machen, wofür du nie Zeit hattest (fotografieren, malen)
andererseits hab ich arge Angst mich mit Leuten zu treffen in Räumen, wo es eh schon arg laut ist. Denn dann höre ich nichts mehr.

Und offen sagen den anderen, das ist mein Problem.
Denn mir wurde schon öfters gesagt, wie ich das denn geschafft hätte mir so viel Wissen an zu eignen, um Vorlesungen halten zu können.

Und das finde ich unverschämt, denn ich hab ja nichts am Kopf, sondern an den Ohren *gr2*

LG
Chawa
...
auf Wunsch entsperrt
Da ich ja von Geburt an sehbehindert bin, kenne ich meine Welt ja "nur" aus eben dieser, meiner Perspektive- und das ist für mich auch ganz okay so. *zwinker*

Nerviger ist- in Kurzfassung- dass man als Sebi von Normalsehenden in seinen Fähigkeiten häufig unter-, dann aber auch oft überschätzt wird...besonders, wenn man- so wie ich- keine Brille (außer fürs Lesen und für den Computer) trägt.... so tolle Richtungsanweisungen wie "da drüben" etc nützen einem da nicht iwrklich viel... *g*

In meiner Jungend hat mir das schon zu Schaffen gemacht (Da trug ich auch noch eine dicke Brille.) Mit den Jahren kam dann doch das Selbstvertrauen... und damit dann auch erste Beziehungen... *smile*

12 Jahre war ich mit meiner normalsehenden Frau zusammen, 8 Jahre verheiratet- aber letztlich ist unsere Ehe auch an meinen Schwierigkeiten bei der Arbeitssuche zerbrochen...

Jetzt arbeite als Selbstständiger in einem Bereich, der mir gefällt... mal schauen wie das so weiterläuft.

Um mein Handicap mache ich kein Geheimnis - auch nicht mehr im Joy.

Nach einigen schönen und einigen weniger schönen Erfahrungen mit normalsehenden Frauen denke ich mal, dass man sich auch hier mit Offneheit den größten Gefallen tut- und wer wegen so einem Handicap Vorbehalte hat, die kann mir sowieso gestohlen bleiben... aber vielleicht musste ich erst 40 werden, um bei dieser Erkenntnis anzukommen. *zwinker*
******_nw Frau
563 Beiträge
Interessantes Thema....
Ich tu' mich da manchmal noch schwer.

Z.B. ist es mir unangenehm, wenn mir in Gesellschaft von Leuten, die ich kaum kenne, ein Platz angeboten wird, weil ich mit meiner Krücke unterwegs bin. Bzw. es wird mir dann unangenehm, wenn ich schon dreimal "vielen Dank, sehr nett, aber ich stehe grade lieber" gesagt habe.
Und die Leute dann trotzdem aufstehen um mir ihren Platz zu überlassen.

Ich bin sicher, daß sie das nur nett meinen, aber ich fühle mich dann übermässig beachtet oder gegängelt, was mir unangenehm ist.

In Gesellschaft von Freunden ist es schön, wenn meine Einschränkungen kein grosses Thema sind. Ich freue mich aber z.B. bei einem Ausflug, wenn jemand an meiner Seite bleibt, wenn der Rest der Gruppe noch irgendwo hingehen will und ich das nicht mehr schaffe.

Ich krieg aber andererseits auch den Mund nicht richtig auf, wenn alle etwas machen wollen, was grade bei mir nicht geht. Dann werde ich still, sag' eher nix und grummel so vor mich hin.
Ziemlich bescheuert. *snief*
Dabei bin ich sicher, daß es kein großes Ding wäre, wenn ich einfach sage "Das geht grad nicht", anstatt nichts zu sagen und innerlich sauer oder enttäuscht zu sein, weil niemand auf mich geachtet hat.
Ich kann und will gar nicht erwarten, daß alle immer auf dem Schirm haben, wie es mir grade geht.

Da fehlt mir noch ein bisschen das Selbstverständnis für meine Behinderung, ich hab mich noch nicht an sie gewöhnt.
Naja, ich glaube es macht wenig Sinn seine Behinderung zu verbergen.... DENN.. hat man eine Sichtbare Behinderung, versuche ich so offen wie möglich damit umzugehen, was jetzt nich heißt, das ich von anderen erwarte mir in jeglicher Form zu helfen und gar immer, wenn sie mit mir zusammen sind mich zu beachten weil ich behindert bin.. sondern offen mit dem Thema umzugehen, zu sagen, Ja, ich habe zwar eine Behinderung, aaaber... Also, immer die positiven Dinge hervorheben. so fahre ich persönlich immer am besten.. grade hier im Joy... wo es nun um Sex geht... ich sage immer allen vorher, das ich eine Behinderung habe,.. und ich hatte schon welche die mehr wissen wollten, den erkare ich auch gern alles UND es gab Leute, denen war das egal... gut, is halt ne Behinderung, siehst n bissl anders aus... aber sonst:D würd ich mich immer wieder mit dir treffen wollen.. Ich sage auch immer dazu, wenn man sichs so garnicht vorstellen kann, ist das auch ok... nur hätte ich dann gerne eine ehrliche Antwort... die dann sagt, du sorry... geht nich. is nicht meines o..

Bei unsichtbaren Behinderungen kenne ich mich jetzt nicht aus, aber versucht man es krampfhaft zu verbergen belügt man nicht nur seine Umgebung sondern auch sich selbst. Man will nicht auffallen, so "normal" wie möglich sein. Vielleicht mag man auch gar nicht als offiziell "behindert" gelten, weil man sich schämt, den anderen keine Umstnde machen möchte, oder aus welchen Grund auch immerDas kann vielleicht eine ganze Weile gutgehen, aber wie alles im Leben kommt es irgendwann so oder so raus.. und dann steht man da.. und ist hinterher vielleicht sogar depresiver als vorher.... .

Es gibt IMMER Spacken, die dumm glotzen, irgendwelche total bescheuerten Bemerkungen von sich geben, um ijhr Ego zu steigern..., klar is das verletzend, unangenehm und man würde am liebsten im Erdboden versinken, aber man muss immer selbstbewusst und stark bleiben. *ggg*

LG Knuddelmaus
Im realen Leben habe ich keine Möglichkeit meine Behinderung zu verbergen, da selbst ein blinder diese sehen kann. Im Internet habe ich sie früher immer verheimlicht, inzwischen versuche ich offen damit umzugehen.

Mein größtes Problem ist, dass ich mich eigentlich nicht Behindert fühle und mein Körper sich anfühlt als gehöre er nicht zu mir. Somit ist es selbst nach 24 Jahren immer noch nicht einfach, sogar schwieriger geworden in den letzten Jahren.

Ich denke das erwachsen werden, ohne richtig selbstständig sein zu können, macht es nicht einfacher.
*******er07 Mann
92 Beiträge
kein Patentrezept
Ob verbergen oder verschweigen, diese Frage stellt sich m. E. nur dann, wenn im Profil genau nach einer Behinderung gefragt wird.
In diesem Fall würde ich immer wahrheitsgemäß antworten. Bei JC wird weder nach Beruf, Schulbildung, Behinderung oder Kontostand gefragt, also wird nichts verschwiegen.
Im weiteren Mailaustausch sollte man aber m. E. nicht allzu lang schweigen, allein schon um zu zeigen, dass ich ein ehrlicher Mensch bin.

Schliesslich kommt es auf den Inhalt an und nicht auf die Verpackung.
**********ams79 Paar
35 Beiträge
Verbergen oder offen...
meine Behinderung sieht man mir von aussen nicht an, einen kleinen teil kann ich offenbaren wenn ich ein oberteil mit ausschnitt trage denn dann ist die narbe noch gut ersichtlich und doch ahnt kaum jemand dass ich Herzkrank bin - dabei kann ich auch ganz offen darüber sprechen und schäme mich kein bisschen darüber - wieso auch? es ist eine Einschränkung welche von Anfang an zu mir dazu gehört, ich kenne meinen Körper und mich selbst nur so. Meinen ICD hab ich jedoch erst akzeptieren können seit ich ihn als mobilen Schutzengel ansehe der mir mein Leben retten soll im Notfall, vorher war er schlicht und einfach ein Fremdkörper!

Ich kann ohne Probleme über meine Behinderung oder auch die Behinderung unseres Sohnes erzählen, erklären, schreiben etc.

Auch der Autismus von meinem Sohn ist nicht sichtbar. Es gibt sehr unschöne und ungefragte Kommentare draußen in Bezug auf sein Verhalten doch ich erkläre dann oder verteidige ihn dann - solange er es nicht selbst kann werde ich es für ihn tun
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