Latex Bett pflegen

Meine Bettwäsche kommt in die Waschmaschine, ohne schleudern. Wasche sie je nach Verwendung , aber mittlerweile dauerhaft im Einsatz.

Habe seit ein paar Tagen ein (nicht-chloriertes) Spannbettlaken aus Latex. Die tägliche Pflegeroutine gestaltet sich bei mir dabei wie folgt:

• Wasser und Spüli in ein Becken geben, Laken mit dem Lappen feucht abreiben. Bei stärker verschmutzten Bereichen wie dort, wo die Schultern aufliegen (meine Haut fettet ordentlich), ggf. zwei mal drüber.
• Lappen auswaschen, gut auswringen und das Laken trocken reiben.
• Laken mit (frischem) Wasser und Silikonöl feucht abreiben.
• Lappen gut auswringen und Laken trocken reiben für den perfekten Glanz und Geschmeidigkeit.

Dauert alles zusammen knapp 10 Minuten. Selbst wenn zusätzlich Kissen und Deckenbezug dazukommen (dort müssen ja wie beim Laken nur die benutzten Bereiche gereinigt werden), wird es keine 20 Minuten dauern. Und diese Zeit sollte die Freude am Schlafen in Latex doch wert sein

Eine Grossreinigung im Waschbecken werde ich am Wochenende mal vornehmen - ich denke, das reicht einmal pro Woche.

Es lohnt sich übrigens, fürs Auftragen von Silikonöl einen separaten Lappen zu verwenden, der nur dafür gebraucht wird. Diesen kann man dann längere Zeit verwenden, wenn er immer schön zum Trocknen aufgehängt wird. Hat den Vorteil, dass weniger Öl verbraucht wird, weil der Lappen ja schon zu einem gewissen Grad gesättigt ist. Wird jedes Mal ein frischer Lappen benutzt, geht ein nicht unerheblicher Teil des Öls darin "verloren".

Kleiner Nachtrag:
Habe gestern das Laken mal im Spülbecken ausgewaschen. War mit waschen, spülen, trockentupfen und zum Trocknen aufhängen ein relativ grosser Aufwand und das Ergebnis hat mich auch nicht 100-prozentig überzeugt - durch die Grösse des Lakens (160x200) gibt es fast unvermeidlich immer irgendwelche Stellen, die übereinander liegen und vom Wasch- und Spülwasser nicht ordentlich erfasst werden. Habs jetzt nach dem Aufspannen nochmals kurz mit dem Lappen nachgereinigt - nun ist es zu meiner Zufriedenheit sauber.
Werde mir eine solche Aktion so schnell nicht mehr antun - sollte ich nach einiger Zeit auch mal die Rückseite reinigen wollen, dann werde ich das Laken einfach verkehrt herum auf die Matratze aufspannen. So kommt man mit dem Lappen bequem überall dazu, ohne dass das Material zusammenknittert.

Noch ein Nachtrag - auf die Gefahr hin, dass mich Latex-Puristen steinigen :
An den Stellen des Lakens, die regelmässig mit ordentlich Schweiss in Berührung kommen (insbesondere dort, wo die Schultern aufliegen), haben sich trotz täglicher Reinigung unschöne und raue Ablagerungen ergeben. Beim frisch gereinigten Laken sind sie deutlich sichtbar, eingeölt dann aber nicht mehr.
Aus diesem Grund habe ich heute mal probeweise einen Schuss Essig ins Waschwasser gegeben. Und was soll ich sagen: Die Ablagerungen sind bereits bei der ersten Anwendung schon deutlich zurückgegangen und die betroffenen Stellen sind spürbar glatter geworden. Werde das jetzt mal ein paar Tage lang beobachten und dann wieder berichten.

Rückmeldung nach einer Woche: Die Flecken und Ablagerungen gehen langsam, aber stetig zurück. Wird aber bei der niedrigen Dosierung des Essigs sicher noch eine, wenn nicht zwei Wochen dauern, bis sie ganz weg sind. Will da aber jetzt auch nicht mit scharfen Mitteln drübergehen. Einen Vorteil hat der Schuss Essig im Waschwasser übrigens: Da Essig unangenehme Gerüche z.B. von Schweiss bindet/neutralisiert, kommt der natürliche Duft des Latex nach dem Waschen und Trocknen wieder so richtig schön zur Geltung

Nach längerer Zeit mal wieder ein Erfahrungsbericht zum Thema:

1. Das mit dem Schuss Essig im Waschwasser hat sich bewährt. Bei hartnäckigen Flecken ist es ratsam, nicht nur schnell drüberzuwischen, sondern die Wasser-Spüli-Essig-Mischung aufzutragen und 5-10 Minuten einwirken zu lassen.

2. Wichtig ist ausserdem, von Zeit zu Zeit nicht nur eine feine Schicht Silikonöl für den Glanz, sondern eine ordentliche Portion für die Tiefenpflege aufzutragen. Hintergrund: Im Bereich, wo die Schultern aufliegen (Kombination aus Schweiss, Hautfett und Druck), begann sich das Latex so langsam zu wellen und war nach dem oberflächlichen, leichten Einölen jeweils auch recht schnell wieder matt. Letztens habe ich nun zum Schlafen ein Latex-T-Shirt getragen und war am nächsten Morgen dann völlig baff, als das Laken plötzlich wieder glattgezogen war. Das Silikonöl von der Aussenseite des T-Shirts ist offenbar über Nacht schön ins Laken eingezogen und hat da seine Wirkung entfaltet. Was ich als nicht gründlich genug gereinigt interpretiert habe (und meist zweimal mit dem Waschwasser drübergegangen bin), war in Wirklichkeit wohl ausgelaugtes und nach Silikonöl schreiendes Latex...