Blutrausch
Vorsichtig näherte er sich, schlich sich an; verursachte dabei lediglich ein kaum wahrnehmbares Rascheln im Dickicht vor ihrer Behausung.Eine Bewohnerin schreckte aus ihren Träumen hoch, streckte sich schlaftrunken und lauschte in die Dunkelheit.
Sie begann mit vorsichtigen, kehligen Lauten, die anderen zu warnen. Unruhe breitete sich aus, ängstlich kauerten sie sich zusammen.
Das Rascheln kam näher, ein Kratzen am Eingang, der Eindringling konnten diesen nicht überwinden. Eine Schwachstelle fand er in einer Ritze zwischen zwei losen Brettern.
Geschmeidig schlüpfte er mit seinem schlanken Körperbau hindurch, hob witternd die Nase.
Er war nicht wählerisch, bereits die erste reglose Gestalt erkor er zu seinem Opfer.
Ein Biss in die Kehle, kaum ein Zucken, keine Chance, einen Hilferuf auszusenden. Blut spritzte, der reglose Körper in seiner Gewalt.
Plötzlich zeterten die Mitbewohnerinnen hysterisch los, machten einen unerträglichen Lärm, stoben in alle Richtungen davon.
Er ließ von dem toten Körper seines Opfers ab.
Unvermittelt begann er sein Blutbad.
Es hatte überhaupt nicht in seiner Absicht gelegen, eigentlich hätte er sich mit einem Opfer zufrieden gegeben.
Instinktiv setzte er sein Tötungsritual fort. Wenn er sie nicht daran hindern würde, weiterhin hektisch herum zu rennen, würde der Hüter des Hauses erscheinen und ihn bemerken.
Bereits einige Tage zuvor hatte dieser ihm zugesetzt, als er ihn dabei ertappte, wie er die elektrischen Leitungen seines Nutzfahrzeuges lahm legen wollte.
Der Fluchtreflex aktivierte seinen Angriffsinstinkt. Blindlings biss er um sich, bis er sie zur Ruhe gebracht hatte.
Acht Leichen lagen auf dem mit Stroh bedeckten Fußboden.
Er packte sich wahllos einen der reglosen Körper und trat den Rückzug an.
Er presste sich durch die Lücke im Holz, zerrte sein Opfer ebenfalls hindurch.
Der Bauer würde ihn verfluchen.
In seinem Fang trug der Steinmarder eine stattliche Legehenne davon, um sie im Schutz der Dunkelheit zu verzehren.