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Joyclub kills

Joyclub kills
Dies ist eine besondere Plattform. Hier finden sich vor allem Menschen, die dem Sexuellen möglicherweise einen hohen Stellenwert zugestehen.

So weit, so gut. Kopfkino, Inspiration, überbordende Fantasie, mag alles hier gehäuft sein.

Durch einen Zufall bin ich Mitglied in der Gruppe BDSM geworden. Wollte ich gar nicht. Aber seit drei Wochen bekomme ich von dort jedes neue Thema mit. Auch das, was dort unter "Kunst und Kultur" veröffentlicht wird.

Da kriegen grottenschlechte Texte - die jenseits aller Ansprüche sind - 30, 40 Likes, einfach, weil sie eine tumbe Form des Kopfkinos bedienen. Schreibfehler, Zeitfehler, schlechte Formulierungen, alles egal.

Ich hadere inzwischen mit meinen Ansprüchen. Ich wolllte immer gute Texte schreiben, dachte, dass das etwas wert ist. Die Mehrheit scheint aber auf Bilder zu stehen, egal, wie beflissen sie gemalt sind (siehe FSoG). Hauptsache, Kopfkino wird bedient. Stil ist Nebensache geworden.

Ich möchte fast die Flinte ins Korn werfen, fühle mich wie ein Grass oder Süßkind. Wobei die ja noch erfolgreich waren, als Letzte.

Klingt nach Frust?

Ja, ist es auch. Wie geht es euch damit?
Als ich das erste Mal hier war, war ich Mitglied in vielen Gruppen und habe gestaunt, was es alles so gibt. Nachdem die erste Neugierde gestillt war, ging es mir ähnlich wie dir.

Dann habe ich ein gutes Jahr Pause gemacht und habe festgestellt, dass mir nichts fehlt außer der Kurzgeschichtengruppe. Die war auch der Grund, weshalb ich mich wieder angemeldet habe.

Die anderen Dinge blende ich einfach aus. Es zwingt mich ja niemand, einer Gruppe beizutreten, die mir nichts gibt.
Es ist ja nicht nur hier so. Ich gebe zu, daß ich mich von BDSM-Geschichten, so sie gut geschrieben sind, sehr angeregt fühle *rotwerd* also habe ich mir, als der Markt auf einmal von dieser Art von Geschichten überschwemmt wurde, meist aber nur als e-Book, einen Kindle gekauft. Und gedacht: Jaaaaaaa, auf ins Paradies!

Von wegen. Was der geneigte Leser dort bekommt, ist ein absoluter Graus. Seit jeder Tom, Dick und Harry seine Machwerke bei Amazon oder sonstwo veröffentlichen kann, spart man sich das Haargel, man muß einfach nur den 'Blick ins Buch' wagen, der bei Amazon angeboten wird, und schon stehen einem die verbliebenen Haare mühelos zu Berge.

Naja, was hab ich mir gedacht? Dasselbe was ich mir jedes Mal denke, wenn ich grummelnd eine Arztpraxis verlasse: Wenn man nicht alles selber macht!

Ich fotografiere ja unter anderem auch, aber reg ich mich über die Millionen von unterirdischen Fotos auf, die hier überall kursieren und geliked werden bis (nicht nur) die Tastatur bricht? Nein. Ich schau mir die guten an und freue mich darüber.

Fazit: Diese unsere Gruppe ist ein Geschenk, hier sind Menschen, die nicht nur gerne schreiben sondern dies auch gerne gut machen möchten. Das ist doch wunderbar lieber Steini, also laß die Flinte dort wo sie jetzt ist und den Acker in seiner Winterruhe, man muß die Ergüsse in anderen Gruppen ja nicht lesen. Wobei ich sagen muß, daß ab und an durchaus auch dort Perlen dabei sind.
**********henke Mann
9.666 Beiträge
Wenn ich in solchen Gruppen eine schlechte Geschichte aufs Auge gedrückt bekomme, dann schreibe ich einen launigen Kommentar drunter. Manche Schreiber veröffentlichen dann nie mehr etwas *zwinker*
*****har Paar
41.020 Beiträge
Gruppen-Mod 
Ich hadere inzwischen mit meinen Ansprüchen. Ich wolllte immer gute Texte schreiben, dachte, dass das etwas wert ist. Die Mehrheit scheint aber auf Bilder zu stehen, egal, wie beflissen sie gemalt sind (siehe FSoG). Hauptsache, Kopfkino wird bedient. Stil ist Nebensache geworden.

Ich möchte fast die Flinte ins Korn werfen, fühle mich wie ein Grass oder Süßkind. Wobei die ja noch erfolgreich waren, als Letzte.

Klingt nach Frust?

Ja, ist es auch.

Nicht nur Stil ist Nebensache geworden. Auch Sprachgefühl, Grammatik, Rechtschreibung und Zeichensetzung sind meistens katastrophal.

Häufig, wenn ich im Internet (ja, und leider auch hier) so manches lese, könnte ich entweder in meine Tastatur beißen, mir die Haare raufen oder ebenfalls einfach nur die Flinte ins Korn werfen. Es ist so deprimierend. Und dann kommt manchmal wieder eine dieser Perlen (besonders hier in unserer Gruppe), und ich raffe mich wieder auf, schöpfe ein wenig Hoffnung - und mache weiter ...

Und es gibt noch einen Aspekt, den wir vielleicht berücksichtigen sollten. Es ist nicht das Internet, es ist nicht der JOYclub - es ist die "Sucht" der Menschen, sich öffentlich mitzuteilen (man denke an Twitter, Facebook etc.) und seine Phantasien zu teilen. Dabei geht es offenbar wirklich nur ums Kopfkino, um Bilder, um Gefühle. Ob jemand schreiben kann oder nicht, ist da völlig egal.

So bleibt die Frage, ob all diese oftmals lieblos und achtlos verbreiteten Phantasien und "Mitteilungen" nicht auch eine gewisse Berechtigung haben.

(Der Antaghar)
Es ist wie mit der Musik. Früher, heute, morgen oder niemals.

Jeder entscheidet für sich, ob es die Quantität der "Likes" ist oder ein Qualitätsanspruch, dem er die eigene "Federführung" überlässt.

Wer allerdings das Talent und die Fähigkeit besitzt, sollte diese Gaben nicht in der Masse verschwenden.

Wenn all diese Menschen "die Flinte ins Korn würfen", wo blieben Sprache und Sprachkultur?

Das Niveau, auf dem sie sich mittlerweile bewegen, ist bemerkenswert einfach.

Über die Gründe hierfür wurde viel diskutiert und dieser Abwärtstrend ist vermutlich nicht aufzuhalten.

Das ist auch nicht meine Intention.

Aber das "gute Wort" ist nicht tot. Es hat mich in meinem Leben immer näher zu mir selbst gebracht.

Und ich denke, dass es vielen Menschen ähnlich geht.

Und das ist der Grund, der mir den Ansporn gibt, es zu pflegen, zu verfeinern und hinauszutragen in die Welt.

Tom (the Sun)
*********ynter Frau
9.803 Beiträge
Meines Erachtens haben beide Arten, die einfache und die raffinierte, ihre Berechtigung auf dieser Plattform. Jedem das seine.
Keiner wird ja gezwungen, das eine oder andere zu lesen. Menschen sind eben unterschiedlich gestrickt. Und in der Anonymität trauen sich viele, ihre Gedanken zu diesem Thema zu teilen, die es sonst nicht wagen würden. Eben aus diesen Gründen, dass sie nicht viel von Stil, Grammatik ...etc verstehen.

Literarische Ansprüche zu bedienen, liegt sicherlich nicht in deren Interesse, sondern es geht um das Teilen von Kopfkino, um den Kern, den Gedanken.
Und manche Kopfkinos sind nicht nur von der Idee her prima, sondern auch gut geschrieben. Man muss sie suchen.

Und ich stimme absolut zu: Gut, dass es die Kurzgeschichten gibt! Ohne sie wäre ich auch nicht mehr auf dieser Plattform.
*****ree Frau
22.033 Beiträge
Ich stimme da mal @*********ynter zu.

Ich muss Gott sei Dank nicht alles lesen was hier so (joy) geschrieben wird.
Muss aber auch sagen, dass so manch einer sein Talent nicht entdecken würde. Wenn er nicht hier angefangen hätte, ohne Angst haben zu müssen, wegen seiner Geschichte zerrissen zu werden.
Und ja, manchmal reicht es nur fürs Kopfkino und mehr braucht es dann auch nicht.

Für mich habe ich festgestellt, dass ich seit ich in der KKGruppe bin, einen Text ganz anders lese als früher, was teilweise auch schade ist, weil dann manchmal die Grammatik wichtiger ist, als der Inhalt. *g*
Zunächst mal Danke für eure Reaktionen... *g*

Und um ein Missverständnis aufzuklären: Ich will weder über diejenigen lästern, deren Fähigkeiten zum guten Schreiben nicht so ausgeprägt sind, noch gebe ich dem Joy irgendeine Schuld.

Mein leiser Frust rührt daher, dass offenbar "Inhalt vor Form" immer attraktiver wird. Das scheint der Zeitgeist zu sein, vielleicht beeinflusst durch die Benutzung von Handys als Schreibgerät, wer weiß.

Hier im Joy wird das halt sehr offensichtlich, die Plattform selbst kann ja gar nichts dafür - es wird seitens der Leser offenbar nicht nach "guter Text - nicht so guter Text" unterschieden.

Und wenn ich die Texte nicht lesen würde, könnte ich diese Unterschiede ja gar nicht einschätzen *zwinker*

Also: Es geht nicht darum, andere Text abzuqualifizieren. Sondern eher um eine Betrachtung der Leserschaft. Sinken die Ansprüche? Sind "gute" Schreiberlinge bald überflüssig?
******s23 Frau
12.725 Beiträge
Ich denke, dass es auch sein Gutes hat. So kann sich jeder der mag einfach mal versuchen daran. Ob gut oder nicht, entscheiden die Leser - zumeist.
Wobei ich nicht die Likes meine sondern entsprechende Kommentare dazu.

Zum Beispiel wäre ich nie hier in der Gruppe gelandet, wenn ich nicht etwas ins Forum gestellt hätte. Der liebe @*****har hat mich dort „aufgelesen“ und mich freundlich auf meine vielen Fehler hingewiesen, die mir gar nicht wirklich bewusst gewesen sind.
*********ynter Frau
9.803 Beiträge
Sind "gute" Schreiberlinge bald überflüssig?

Klare Antwort: Nein.

Gerade weil der Zeitgeist ist, wie er ist.
Wenn man verschiedenen Umfragen und Statistiken Glauben schenken darf, lesen immerhin noch ca. 60 % der Deutschen regelmäßig Bücher. Ob und in inwiefern dies für die User des JC repräsentativ ist, kann ich nicht sagen.

Aber es zeigt ganz klar, dass der "gute" Schreiberling noch lange nicht das Zeitliche segnet.

Was das hier viel zitierte "Kopfkino" angeht, möchte ich anmerken, dass die Form bzw. die Art, auf die die Synapsen einzelner Personen anspringen, weit gefächert ist. Gerade hier auf dieser Plattform finden Bilder und Texte Anklang, die mich persönlich (weder in ihrer Qualität noch ihrem Inhalt nach) nicht ansprechen. Dennoch streite ich ihnen einen Wert nicht ab.

Triebhaftigkeit und Leidenschaft darf jeder so ausleben, wie er will, solange er ... (ihr wisst schon, was ich meine).


Ohne die Mitglieder unserer Gruppe, wäre Jackson Carrington, dieser expandierende Paradiesvogel auch an mir längst vorbeigeflogen.

Tom (the Sun)
Muss aber auch sagen, dass so manch einer sein Talent nicht entdecken würde. Wenn er nicht hier angefangen hätte, ohne Angst haben zu müssen, wegen seiner Geschichte zerrissen zu werden.

Das kann ich nur bestätigen. Durch die Einladung einer Freundin kam ich zuerst in die Kopfkinogruppe. Durch den Umstand, dass da nicht so streng gewertet wird, war es mir möglich, meine jahrzehntelang bestehende Schreibblockade aufzulösen. Nach einem Monat war mir das nicht mehr genug, und ich habe mich in der Kurzgeschichtengruppe angemeldet, in der ich seitdem viel gelernt habe.
*****har Paar
41.020 Beiträge
Gruppen-Mod 
Ich unterscheide klar und eindeutig zwischen Geschichtenerzählern - und Autoren.

Geschichten- bzw. Märchenerzähler müssen nicht unbedingt Sprache, Stil, Grammatik, Rechtschreibung usw. beachten. Sie erzählen ja nur, heutzutage manchmal eben auch in schriftlicher Form.

Es fühlen sich seit Jahren bekanntlich viele berufen, irgendwelche Geschichten zu "erzählen" bzw. zu posten oder sogar in Form von eBooks o. ä. zu veröffentlichen. Manche davon können wunderbar erzählen oder großartiges Kopfkino bei ihren Lesern erzeugen, andere erzählen in schriftlicher Form einfach nur, was sie für erzählenswert halten (völlig egal, ob es das ist oder nicht). Und offensichtlich sind die Fans dieser Geschichten angetan, wenn ihr Kopfkino angeregt wird, ob in Form von Erotik oder Fantasy, Abenteuer oder Horror (oder was auch immer).

Wenn jemand mit seinen Erzählungen wenigstens Leserinnen und Leser verzaubern kann, hat das doch durchaus seine Berechtigung, auch wenn Sprachgefühl und Stil keineswegs gut sein mögen und mich als Leser vergraulen. Das ist vielleicht vergleichbar mit den Erzählern früherer Zeiten, die auf einem Marktplatz wirklich nur mündlich erzählt haben und womöglich Analphabeten gewesen sein mögen.

Ernsthafte Autoren sollten sich dagegen, so meine Meinung, um möglichst sorgfältiges Schreiben, um ein gutes Sprachgefühl und einen eher anspruchsvollen Stil bemühen, sollten Rechtschreibung, Zeichensetzung und Grammatik weitgehend beherrschen (oder sich zumindest fähigen und engagierten Korrekturlesern und/oder Lektoren anvertrauen). Doch überflüssig werden sie meines Erachtens niemals.

In dieser unserer Gruppe - wenn ich das noch hinzufügen darf - würde ich es für sinnvoll halten und begrüßen, wenn wir nicht "nur" Geschichten erzählen, sondern auch ein Stück weit versuchen, wirklich engagiert und liebevoll zu schreiben und in gewisser Weise auch ein Stück weit literarisch zu arbeiten. Und wenn wir die Freude und das Vergnügen begreifen, die ein Autor (ähnlich wie ein Maler bei einem Bild oder ein Bildhauer bei einer Statue) dabei empfinden kann, wenn er so lange an einem Text oder sogar an einzelnen Wörtern feilt, bis ihm sein Werk - und wenn's auch "nur" eine Kurzgeschichte sein mag - gelungen erscheint und er es in die Welt entlassen kann.

Vielleicht kann diese Unterscheidung zwischen purem Erzählen von Geschichten und dem Versuch, anspruchsvoll zu schreiben, das Unbehagen am derzeitigen Zeitgeist ein wenig lindern und helfen, diese beiden völlig unterschiedlichen Wege als das zu nehmen, was sie jeweils sind ...

(Der Antaghar)
@*****har

Ich frage mich , ob eine Unterscheidung in die von dir genannten beiden Gruppen alleine dem weiten Feld der Schreibenden gerecht wird?

Wo liegt die Grenze zwischen guten oder schlechten Geschichtenerzählern und wer bestimmt, dass man zum Kreis der Autoren gehört?

Tom (the Sun)
Um zum Thema des Threaderstellers, seinem Unwohlsein über die Qualität des Geschriebenen in den Foren und Gruppen, zurückzukommen: Ich fühle auch so! Nicht wegen der mangelhaften Rechtschreibung, die man durchaus erlernen kann, sondern wegen der gefühlten Abflachung in fast allen Bereichen, in die ich hier Einblick habe. Die Zeichensetzung und Rechtschreibung ist da nur ein Indikator.
Ich kam in den Joyclub wegen eines Wortes: stilvoll. Diese Erwartung wurde anfangs erfüllt. Ob es die Mehrzahl der Profiltexte, der Profilfotos, der Forumsbeiträge oder sogar der Filme war, ich fühlte mich unter Meinesgleichen und konnte auch bei meinen "normalen" Nachbarn oder Arbeitskollegen mit einem guten Gefühl Werbung machen.
Heute mache ich das nicht mehr. Außer für die Kurzgeschichtengruppe.
Zu Zeiten, in denen mich die Einsamkeit einholt oder in denen ich in den unteren Regionen überprüfe, ob da noch etwas reagiert, bemühe ich auch mal die Mitgliedersuche in meiner Umgebung oder das Voten. Schaue ab und an nach einem anregenden Video. Doch auch dort sind es überwiegend Titten und Ärsche, die mich anspringen und entweder Textbausteinprofile oder welche die trotz fehlendem Gesicht, dies vehement von anderen einfordern. Etwas anspruchsvollere Videos, die das Wort stilvoll verdienten, findet man mittlerweile auch eher auf xhamster. Wenngleich das auch schwer ist und die Suche eher abtörnt.
Für mich, als normalveranlagten Mann, gibt es mittlerweile nur noch wenig ansprechende Profile. Aber auch als Swinger, Gangbanger,Bigdicker, oder BDSMler würde ich mich wohl nicht mehr freudig tummeln, weil mir der versprochene "Stil" mittlerweile hier zu selten durchscheint!
Ich fühle mich da nur noch der Kurzgeschichtengruppe verbunden, in der ich Menschen kenne, die das mir Fremde auf dem weiten Gebiet der Sexualität eben doch mit Stil und Würde erkennbar leben.
Für mich heißt das: Es geht also doch!
Deshalb freut mich auch dieser Thread! Nach dem Motto: Hurra, ich bin nicht der Einzige! Denn ganz ehrlich: Manchmal habe ich schon an mir selbst gezweifelt, bei mir ein langsames Abgleiten in die Alters- oder Entzugsprüderie vermutet.
Jetzt weiß ich wieder, dass ich hier als Normalhetero zwar anders bin, als die Allermeisten, doch mit meinem Anspruch an Würde (die wild und lebendig sein darf!) nicht ganz daneben.
*****har Paar
41.020 Beiträge
Gruppen-Mod 
https://www.joyclub.de/profile/3262892.herecomesthesun.html

Nein, lieber Tom, diese Unterscheidung allein wird dem allen natürlich nicht gerecht. Aber sie mag immerhin ein Stück weit hilfreich sein bei dem angesprochenen Unbehagen.

Was die "Erzähler" und die "Autoren" betrifft, würde ich die schriftstellerische Ernsthaftigkeit als Merkmal in Erwägung ziehen. Das ist aber nur meine persönliche Idee dazu und soll gewiss nicht als allgemein gültiges Kriterium gelten, könnte aber als eine von vielen möglichen Diskussionsgrundlagen dafür dienen.

Vielleicht kommen wir da noch an andere wichtige Punkte, die auch hier in dieser Gruppe immer wieder zu beobachten sind: Hier haben manche schon nahezu perfekte Texte eingestellt, die z. B. mich (aber auch andere) jedoch kaum packen und berühren konnten, die technisch einwandfrei, aber auch kalt und seelenlos erschienen.

Und andere haben Geschichten eingestellt, die zwar zahlreiche Fehler enthielten, aber so packend und intensiv "erzählt" waren, dass ich sie dennoch für großartig hielt. Und vielleicht ist ja auch das ein wesentlicher Punkt, der Beachtung in dieser Debatte verdient?

(Der Antaghar)
Und andere haben Geschichten eingestellt, die zwar zahlreiche Fehler enthielten, aber so packend und intensiv "erzählt" waren, dass ich sie dennoch für großartig hielt. Und vielleicht ist ja auch das ein wesentlicher Punkt, der Beachtung in dieser Debatte verdient?

Lieber @*****har,

danke für deine näheren Erläuterungen.

In dem Zitat steckt viel Wahres. Genau darum geht es. Welche Texte empfinden die Menschen im JC als großartig, wodurch wird ihre Phantasie beflügelt oder was lässt ihre Herzen höher schlagen?

Darf, soll oder muss ich mich als Erzähler oder Autor den "vermeintlich qualitativ niedrigen schriftstellerischen Ansprüchen" potenzieller Leser anpassen oder nicht?

"Wenn anscheinend eh keiner Wert auf einen guten Schreibstil legt, warum soll ich mir dann das Hirn zermartern?"

Diese Frage müssen sich beide Vertreter, die "Erzähler" und die "Autoren" gleichermaßen, beantworten. Doch spätestens hier wird deutlich, dass die "schriftstellerische Ernsthaftigkeit" als alleiniges Unterscheidungskriterium nicht aureichend ist, wie du richtig erwähnst. Denn was ist mit denjenigen, denen sich diese Frage -ihrer Texte nach zu urteilen- erst gar nicht zu stellen schien?

Mag sein, dass die Masse das ignoriert oder wider besseren Wissens sogar feiert. Ich persönlich empfinde diese "Werke" bisweilen als Zumutung, ja als Belästigung und breche das Lesen i.d.R. unverzüglich ab.

Deshalb meine Bitte an euch alle hier. Pflegt unsere wundervolle Sprache, verfeinert euren Schreibstil und lasst euch nicht entmutigen. Jeder, auf seine ganz besonders individuelle Art.

Tom (the Sun)
eyes002
******ace Mann
15.981 Beiträge
Gruppen-Mod 
Nun, ich selbst zähle mich eher zu den Erzählern. Ich mag spannende Geschichten und manchmal habe ich eine Idee, die ich dann erzählen möchte.

Bin ich deswegen ein Autor? Nein. Wenn ich Geschichten so gut erzähle, dass sie auch noch Formvollendet und fehlerfrei sind, könnte es sein, dass sich ein Verlag interessiert und es publiziert. Dann bin ich ein Autor. Vorher nicht.

Mit Schreiben ist es wie mit DSDS, wo jeder, der einigermaßen gesund husten kann, sich für einen Topstar hält. Hier in der Gruppe jedoch ist es anders. Am Joyclub selbst, ihr Lieben, liegt mir nicht viel. Es gibt viel wichtigere Dinge. Aber diese Gruppe ist es, die mich im Joy hält.

Ich habe hier gelernt, dass es eine Diskrepanz gibt zwischen dem erzählen von Geschichten und ernsthaftem Autorentum. Wie Antaghar schon schrieb, so manche Geschichte eines echten Autoren wirkt blass und leblos, kommt aber in perfekter Form daher. Sozusagen Gretchen Modermöse in perfektem Ballkleid, mit perfektem Outfit, perfekter Frisur und perfekten Manieren.
Das Gegentum wäre Gina Lollobrigida in einem Lumpensack, verzauselter Frisur, stockbesoffen und dem Benehmen einer Ziege. Beides öde.

Wo ist der Weg? Weiß das jemand?
Ich kann nur für mich schreiben. Ich habe eine Idee, eine Vision, sehe die Story und schreibe sie auf. Nicht mehr, nicht weniger.


Tom
Zitat von ******ace:
Wo ist der Weg? Weiß das jemand?

Den zu finden sind wir hier. Lasst uns darüber austauschen. Probieren.

Im Übrigen, Tom: "Keine große Sache" ist so ein Weg. Ich verneige mich in Ehrfurcht vor Dir (würde Dir aber gerne auch den einen oder anderen Lektoren-Tipp geben *zwinker* )

Eigentlich sollten wir alle Fressfeinde sein, Konkurrenten um den heiligen Gral. Und doch spüre ich so viel Gemeinsamkeit. Anspruch. Gleichartigkeit.

Ein Team, irgendwie. Bestehend aus lauter Individualisten. Großartig.
Haha 'gesund husten' *rotfl* @******ace du bist göttlich.
Keine Beschreibung angegeben.
**SK
7.791 Beiträge
Hmmm ... Über Rechtschreibung und Grammatik lasse ich mich lieber nicht aus. Ich mache ja schließlich auch so meine Fehlerchen und übersehe sie, weil ich darin eben nicht so gut bin.

Aber ich z.b. lese nur sehr selten erotischen Schweinkrams, außer hier in der Gruppe, einfach weil - in meinen Augen - so viel Schlechtes gepostet wird. Ich fange einfach mit Sessionnacherzählungen und erotischen bzw. bdsm-igen Kopfkinogedöns nicht so viel an.

Da überlege ich gar nicht erst, ob ich mit dem Mainstream schwimmen will, sondern bleibe in meinen Texten und Bildern halt eher eigen(willig). In der Masse bringt das nicht so die Punkte. Aber egal. Darum geht es mir nicht. Ich bin da egoistisch.

Ich will mein Ding durchziehen, mir selbst treu sein und bleiben.

Ich bin ja nun noch nicht sooooo lange hier Mitglied - also im Joy und in der KG-Gruppe - aber unsere Gruppe erlebe ich als sehr wertvoll. Ich habe zur Zeit auch null Bedürfnis, in irgendeine BDSM-Lastige Gruppe zu gehen ... Egal ob nun der schreibenden oder malenden oder ... Zunft.

Hmmmm ...

Ein Anarcho-Rebell eben. ^^
anarchorebell
*******blau Mann
3.624 Beiträge
Es gibt einen Aspekt, der die angesprochenen Texte ausmacht, den ich bemerkenswert finde. Es ist der Aspekt der Wortfelder.

In diesen Texten wird plakativ und ohne Hemmungen Schlüsselwörter verwendet. Das "Hemmungslose" ist ein Prinzip und Selbstzweck und der springende Punkt. Denn die Wörter, um die es geht, drehen sich um Sex und Genitalien und das jemand diese Wörter ohne Hemmungen gebraucht und jemanderine ohne Hemmungen sie liest, sind schon die halbe Miete.

Der Kick diese Wörter gelesen zu sehen ist schon eine Stimulanz. Sie zu schreiben wohl auch. Es ist was für die Fans von Exhibitionsismus, Voyeurismus und dirty talk. Beide Seiten, die lesende und die schreibende, stimulieren sich damit. Wie bei dickpics, falls das beiden gefiele. Der eine wird schon stimuliert, wenn er bestimmte Wörter schreibt und weiß, dass eine Frau sie lesen wird, die andere findet es stimulierend bestimmte Wörter zu lesen und sich vorstellen, wie ein Mann sie ausspricht oder sie "nur mitfühlt". Sind die Wörter in wie auch immer gearteten Zusammenhang in einer Geschichte zu lesen, die mit Sex zu tun hat, umso besser.

Dazu kommt der Gruppencode. Mit solchen Wörtern kann man sich deutlich von der Stinowelt abgrenzen und ein heimeliges Gefühl von Nacktheit und Swingerclubatmo kreieren. Und ein Gruppengefühl. Wenn die Verwendung dieser Wörter zur Gruppenkultur gehört wird mit dem Gruppencode dieser Kultur referiert. Die andere Hälfte der Miete wäre auch zusammen.


Zwei Gruppen von Schlüsselwörtern, bzw. Wortfeldern finde ich besonders auffallend. Die erste Gruppe sind Wörter, deren Heimat die Wände von Bahnhofstoiletten sind. Fotze, Titten, Arschficken und dergleichen. Wörter, die man im Alltag vielleicht auf Schulhöfen hört, die aber schockierten, hörte man sie in der Familie, bei der Arbeit, im Verein oder im Radio. Gossensprache, Gettorsprache, dreckige, verbotene Sprache. Stinosprache.
Auch sieht man solche Wörter kaum geschrieben, allenthalben wo hingeschmiert, aber nicht in der Zeitung, nicht in Briefen, privaten Stinonachrichten oder in Arztromanen. À propos Arztromane.

Arztroman ist die Heimat der anderen Gruppe von Schlüsselwörtern. Um genau zu sein der erotisierende Arztroman. Ich benutz das Wort Arztroman einfach mal als Überbegriff. Was ich meine sind Wörter, die weniger deutlich, aber deutlich und eindeutig genug sind, um zu stimulieren. Sie umschreiben mehr, sind oft bildhaft und leider oft abgegriffen.

Wörter wie Lanze, Lustgrotte, Lustknospen, Luststab, einfach alles mit Lust und ganz besonders Lustschmerz fallen in diese Kategorie. Venushügel, fast alles mit Venus und dergleichen Es ist offenbar schwer diese Wörter zu umgehen, als schreibende und auch als lesende Person, wenn es "zur Sache" geht. Und es ist offenbar auch schwer mit diesen Wörtern so umzugehen, daß ein Text herauskommt, der dieses Wort verdient, aber machen gelingt dies.

Und manche wollen sie offenbar gar nicht umgehen, sie wollen genau diese Wörter in einem Text stehen sehen oder reinschreiben. Dann spielt der Text, die Geschichte, die Klasse eine untergeordnete, bzw. keine Rolle mehr.

Diese einschlägigen Texte sind dann sozusagen "Gebrauchsliteratur", ein Text der noch weniger mit Literatur zu tun hat, als ein entsprechender Porno mit erotischem Autorenkino.
*********ynter Frau
9.803 Beiträge
Interessante Herangehensweise @*******blau *top*

Dazu fiele mir noch ein Umstand ein. Die Verwendung der medizinischen Begriffe wie Penis und Vagina in einem erotischen Kontext. Mich persönlich animiert dies nicht gerade zu einem lustvollen Höhenflug, bewirkt eher das Gegenteil - so ähnlich wie eine kalte Dusche.
Warum nur fällt es oft (oder manchem) so schwer, die angemessenen Vokabeln für das jeweilige Szenario zu wählen?
Keine Beschreibung angegeben.
**SK
7.791 Beiträge
Weil es keine schönen Begriffe dafür gibt? Also ähm ... jedenfalls finde ich persönlich das immer sehr schwer.
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