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Geschichtenspiel Teil 45

*****ove Mann
121 Beiträge
*panik* *smile*
*********ested Mann
429 Beiträge
Ausgerechnet

Auch die Asiaten gehen mit der Zeit. Der neuste Trend sind vegane Aphrodisiaka, denn inzwischen hat sich herumgesprochen, dass Nashörner WIRKLICH vom Aussterben bedroht sind. Da Mann auf keinem Fall einer Potenzbedrohung ins leicht geschlitzte Auge blicken wollte wurde es Zeit für den Wandel. Außerdem ist so ein Potenzmangel existenzbedrohend für ganze Völker. Was haben sie also gemacht? Sie haben flugs mal eben Milliardengelder für die Forschung verabschiedet und ohne Schranken und Grenzen einfach Gott-weiß-was auf potenzfördernde Wirkung untersucht. Schlau wie sie sind, haben sie sich auf leicht und in großen Mengen verfügbare Güter konzentriert. Natürlich war es nicht leicht über den traditionellen Schatten tausender Jahre zu springen, da aber auch der getrocknete Elefantenpenis in seiner Verfügbarkeit eingeschränkt und sich nach hören sagen gar nicht so erfolgreich geschlagen hat, blieb nur der Wechsel.

Ganz konnten die, meist männlichen Forscher, jedoch nicht mit ihren Traditionen brechen und haben, wir ahnen es schon, insbesondere phallische Formen untersucht. Nun gut, sehen wir es ihnen nach, da weiß man wenigstens, wo man beginnt. Da Tiere, die Vergangenheit hat es gezeigt, eher mal als Obst und Gemüse zum Aussterben neigen, haben sie sich auf Pflanzen konzentriert. Als kleine Unschärfen hat man auch Pilze mit aufgenommen. Leider haben diese sich, trotz Aussehen und passender Namen, z.B. Phallus Impudicus (Gemeine Stinkmorchel) nicht als ausreichend fördernd erwiesen. Eher das Gegenteil, nach zahlreichen Versuchsreihen wurden sie aus der Forschung genommen, da die eher phallischen Pilze sich sogar gefährlich auf die Libido auswirkten und durch hohe Dosierung einige Probanden, bleiben wir im Thema, um Sackhaaresbreite dem Schnitter entkommen sind.

Doch der wahre Knaller ist ein Forschungsergebnis, mit dem wirklich niemand gerechnet hat und das der ganzen Welt zugutekommt. Wir wissen, so ein geriebenes Horn hat, durch seine schlechte Verfügbarkeit, schon gerne ein enormes Loch in die Lebensunterhaltskosten gerissen. So nicht bei der neusten Entdeckung. Hier muss nicht mehr fremd gevögelt werden, weil sich die Angetraute wegen den hohen Anschaffungskosten, schlechter Wirkung und Ebbe in der Haushaltskasse hat scheiden lassen. Nein, das neue Extrakt aus Bananen verspricht angeregtes Vögeln für alle.

Und mit allen, meine ich auch alle. Männlein und Weiblein gleichermaßen sind der anregenden Wirkung ausgeliefert. Es mag seltsam anmuten, dass dies vorher noch nicht festgestellt wurde. Die wahrscheinlichste Erklärung ist jedoch, dass das neue Extrakt aus ganzen Bananen hergestellt wird. Also aus Schale und Frucht. Eine einfache enzymatische Spaltung einer Maische aus zerdrückten Bananen, leichte Hitze, Limette (vor allem wegen des Geschmacks) und ein wenig Chili wegen der Capsaicinoide und fertig ist das neue, hippe Extrakt. Nun gut, ein wenig Filtrierung ist auch noch dabei, denn die meisten bevorzugen eine mittel feste Konsistenz wie Zahnpasta und mögen keine Stücke. Eine erbsengroße Menge und schon geht die Luzi ab, dass sowohl die Kirche, als auch die Gesundheitsbehörden warnen. Die einen vor dem Teufelszeug, das so wirkt, dass selbst Liebestöter kein Halten versprechen, die anderen vor Überdosierung und Missbrauch durch Minderjährige. Bei denen ist durch frische, selbsterzeugte Hormone aber auch so meistens alles im Lot.

Der Banane, ihr sei Lob, ist damit eine glorreiche Zukunft sicher. Wir danken den asiatischen Forscherteams für ihre Anregungen und YouTube für zahlreiche DIY Videos (z.B. https://www.youtube.com/watch?v=izY2dXXuaKÜ) zur Herstellung. Auf zu vergnüglichen Zeiten!

Warnhinweis: Nicht für Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren, nicht an Haustiere verfüttern und nicht in Gegenden mit Überbevölkerung verwenden. Lassen sie sich nicht obleamen und wenden Sie Sich bei weiteren Fragen bitte an die entsprechenden Bananenrepubliken oder Gummiproduzenten.

© Moreinterested
*****ove Mann
121 Beiträge
@*********ested

Zum Glück kannten das unsere Vorvögler noch nicht, sonst hießest Du vielleicht Moreinzested oder ich Schalaff *panik*

*spitze*
*********ested Mann
429 Beiträge
Wobei ich gerne einmal die gesamte Reihe meiner Vorfahren abschreiten würde. Wer da wohl alles beteiligt war?
*****e_M Frau
8.385 Beiträge
Supergeschichte und durchaus realisierbar, doch bei „obleamen“ musste ich googeln… jetzt ist alles klar!

Danke @*********ested 🤩
*********cht76 Mann
484 Beiträge
Zitat von *****e_M:
Supergeschichte und durchaus realisierbar, doch bei „obleamen“ musste ich googeln… jetzt ist alles klar!

Danke @*********ested 🤩

Danke für den Tipp, @*****e_M! Ich hätte es spontan englisch ausgesprochen, auch wenn ich nicht gewusst hätte, was das hätte bedeuten sollen. *lol*
**********gosto Frau
16.058 Beiträge
8-Wörter-Spiel
Liebestöter
Gott
Obst
Sack
gefährlich
seltsam
Lebensunterhaltungskosten
scheiden

Gott trägt Liebestöter

Carla
Sag mal, findest du‘s auch seltsam, dass Van Staben sich nicht meldet?

Luisa
Vielleicht ist es gefährlich, da wo er ist.

Carla
Ich glaube eher, er drückt sich um die Lebensunterhaltungskosten.

Luisa
Was? Es handelt sich doch hier nicht um einen Sack Obst?!

Carla
Hier scheiden sich wohl die Geister!

Luisa
Deine Kekse schmecken gut.

Carla
Kann es sein, dass wir schon ein wenig hinüber sind?

Luisa
Wär doch nicht verwunderlich, oder?

Carla
Ich werde mich freiwillig zur Bundeswehr melden. Kommst du mit?

Luisa
Keine schlechte Idee. Aber so kommst du nicht näher an Van Staben ran.

Carla
Will ich das denn?

Luisa
Ich glaub schon.

Carla
Aber vorher trinken wir noch einen Cappuccino.

Luisa
Einverstanden. Kann es sein, dass wir ein wenig neben der Kappe herlaufen?

Carla
Wundert dich das? Ich hab überlegt, in den Untergrund zu gehen.

Luisa
Du willst abtauchen?

Carla
Genau das!
*********cht76 Mann
484 Beiträge
Ich vermisse Van Staben auch schon etwas. *ja*
*********rlust Mann
2.934 Beiträge
Habe heute mal wieder einen „Lost Train“ erwischt. Gestartet mit 55 Minuten Verspätung lassen wir gerade an jedem Bahnhof 2-3 andere Züge durch. Das Servicepersonal vom Bordbistro ist schon in Göttingen dessertiert. Für die Toiletten wünscht man sich zu schweben und die Steckdose zwischen den Sitzen hat einen Wackler. Kein Mensch mit Uniform weit und breit, draußen ist es Nacht. Offensichtlich fährt der Zug, unbemannt, seinem Schicksal entgegen. Und ich mit ihm.

Zeit also zu schreiben…

Bis zum Ende der kleinen Geschichte hat sich meine Verspätung laut Durchsage auf 95 Minuten erhöht.

@*******o_F 's magische 8:

Liebestöter
Gott
Obst
Sack
gefährlich
seltsam
Lebensunterhaltungskosten
scheiden


Eat more fruit
=========

Es gibt diesen einen, spezifischen Zeitpunkt im Leben eines jeden Menschen, an dem die Lebensunterhaltungskosten unvermittelt und geradezu sprunghaft in die Höhe schnellen.

Im betrachteten Fall fällt dieser Zeitpunkt auf einen Dienstag Abend, ziemlich genau um viertel vor acht. Eingeleitet wird er von einem Telefonanruf, abgehend von einem Mobiltelefon mit unterdrückter Nummer. Die Ortung wäre möglich, aber sinnlos, weil der Anrufer, ein Mann mit leicht nervöser Stimme, die Adresse nebst Zimmernummer bei der Bestellung wenig später noch angeben wird.

Lieferaufträge gehören bis dato eher selten zum Serviceumfang von 'Tom & Cherry', der feinen Obsthandlung am Alten Markt. Aber nachdem a) der Tag umsatzmäßig nicht besonders gelaufen war und b) Thomas, seines Zeichens Inhaber besagter Feinkosthandlung, für den Abend nichts weiter geplant hat, weil c) seine Frau Christel, von Freunden liebevoll ‚Cherry‘ gerufen, irgendwo mit einer Freundin verabredet ist und daher d) das Abendessen ohnehin schmal ausfallen wird, hatte man sich nach ein wenig hin und her schließlich auf einen ordentlichen Preis und die Lieferzeit geeinigt.

Wie alle 'spending curves' fängt auch diese hier ausgesprochen moderat an, umfasst zunächst kaum mehr als den Warenwert für einen Bund kräftiger Karotten mit Grün, ein halbes Dutzend Schlangengurken, ebenso viele Zucchinis und kleine Auberginen. Dazu jeweils eine Schale Feigen, einen Granatapfel, eine Handvoll Pfirsiche und einen säuerlichen, festen Apfel. Thomas konnte dank seines Verkaufsgeschickes sogar noch ein Glas flüssigen, kaltgeschleuderten Blütenhonig aus eigener Imkerei unterbringen. Der ausdrückliche Wunsch des Bestellers nach wirklich frischer, knackiger Bioware schmeichelt ihm und auch die Bitte, wegen der begrenzten Möglichkeiten im Hotel die Ware vorab sorgfältig zu waschen kommt ihm nicht wirklich seltsam vor.

Kurz vor halb zehn, also gerade noch rechtzeitig, steht Thomas im Foyer des besten Hauses am Platz, was immer das für eine schwäbische Kleinstadt in der Metropolregion Mittlerer Neckar auch bedeutet. Freundlicherweise kann er sich vom Empfang einen kleinen Servierwagen leihen. Die Tatsache, dass schon bei seiner Rückkehr mit diesem zum Auto, also erst wenige Minuten nach seinem Eintreffen, bereits ein Knöllchen unter seinem Wischer klemmt, mag im Nachhinein als gefährliches Omen erscheinen, doch just in dieser Minute ärgert er sich nur, dass er vorhin nicht besser verhandelt hatte. Da wäre noch mehr drin gewesen.

Im Fahrstuhl geht es ganz nach oben, zur Honeymoon Suite mit King Size Bed, und vermutlich gibt es im lokalen Idiom für keines von beidem einen auch nur annähernd adäquaten Ausdruck. Thomas klopft wie vereinbart. Es dauert eine Weile, bis sich die Türe vorsichtig öffnet.

„Ach, Sie sind es. Schön, dass das alles geklappt hat! Sie werden schon sehnsüchtig erwartet.“

Thomas‘ schiebt seinen Servierwagen mit dem liebevoll drapierten Gemüse und den Schalen mit dem sorgfältig aufgeschnittenen Obst an dem nur mit einem Handtuch bekleideten, jungen Mann in den Raum. Von seinem Dienstleistungsgedanken regelrecht beseelt, kann er in diesem Moment in dem irritiert-hilflosem „Äääääähm…“ neben sich keine Handlungsanweisung erkennen.

„Großer Gott!“, entfährt es ihm, mit starker Betonung auf dem Schöpfer.

Unfähig, die sich vor ihm ausbreitende Szenerie mit einem Blick zu erfassen, steht Thomas zur Salzsäule erstarrt inmitten der unerwartet großzügigen Suite. Der kleinere Teil seiner Überforderung rührt dabei von den weiteren fünf anwesenden Herren, die, obwohl allesamt ohne Handtuch und körpermittig blank rasiert, ihr im Gesicht durch eine Art Strumpfmaske und, in einem Fall, durch einen kleinen Sack mit ausgeschnittenen Mund- und Augenlöchern bekleiden. Was ihn dagegen weit mehr gefangen nimmt, ist das üppige Geschöpf, das vor ihm bäuchlings auf dem großen Bett thront, das Gesäß dramatisch emporgereckt. Ihr rotes Paar Schuhe und das vor allem ouverte Nichts unterscheiden sich in ihrer Schärfe von den Pantoffeln und Liebestötern seines Zuhauses in etwa so, wie seine ausgereiften Bio-Chili aus süditalienischem Freilandanbau von der holländischen, bunten Peperoncini-Mischung bei REWE im Sonderangebot. Dass in diesen Minuten eine verärgerte Mitarbeiterin des Ordnungsamts 4 Stockwerke unter ihnen einen zweiten Strafzettel ausfüllt, spielt für den weiteren Verlauf der Unterhaltungskosten noch keine nennenswerte Rolle.

In etwa zeitgleich, wenngleich auch zeitverzögert, verarbeitet Thomas‘ honigzähes Gehirn zum einen die joviale Aufforderung, sich doch in die gepflegte Herrenrunde einzureihen, das Gemüse wäre schließlich reichlich und die Wollust des Weibes bekanntermaßen grenzenlos, mit der Erkenntnis, dass der gesamtgesellschaftlich dargebotene, prächtige Hintern, und vor allem das kleine Tattoo auf dessen rechter Backe, ihm auch in dieser, durchaus herausfordernden, Situation plötzlich mehr und mehr vertraut vorkommt. Im Zuge des kognitiven Erkennungs-Prozesses verlangsamt sich nun auch die Zeit im Raum und trocknet dabei seinen Mund aus, wie die Sonne den Ackerboden in der Sahelzone. Der Unterschied zum glänzend-feucht geschwollenen Anblick vor ihm könnte größer nicht sein.

Thomas stottert, nimmt noch einen Anlauf als einer der anwesenden Gentlemen ihm mit aufforderndem Blick ein Stück Gemüse reicht. Endlich kommt ein Wort über seine Lippen: „Christel?“

Dann wird es schwarz vor seinen Augen und sein Brustkorb implodiert mit gleisendem Schmerz. Parallel dazu, aber in einer anderen Welt, benachrichtigt die uniformierte Dame, mangels anderer zu überführender Parksünder, den lokalen Abschleppdienst.

Zwei Tage später steht für interessierte Leser unter 'Vermischtes'im Lokalteil , dass ein namentlich nicht genannter Gast möglicherweise noch hätte vom Notdienst reanimiert werden können, wenn nicht ein Lieferfahrzeug den Rettungsweg zum Hotel blockiert hätte.

Während Thomas‘ Versicherung die Kosten für Grabstätte und Beerdigung übernommen hat und Christel das Parkvergehen diskret von ihrem gemeinsamen Konto begleicht, wurde die Rechnung für Obst und Gemüse meines Wissens nach nie beglichen. Auch der Verbleib des Honigs bleibt ungeklärt.


Eat More Fruit · Oil On Canvas



[,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,]
ein paar habe ich noch übrig, aber weiß nicht wohin damit.
erhebende 11 Zentimeter...
*****a99 Frau
3.193 Beiträge
Ich schmeiß mich weg *lol* *haumichwech*
Sche...ß auf die Kommas, die Story ist auch so spitze *traenenlach*
*********nd_69 Frau
7.376 Beiträge
... und was ist aus dem Lieferwagen geworden?
*lol*
It´s me!
*********ld63 Frau
8.180 Beiträge
OMG!! *lol* Tiefschwarz und so was von gut, @*********rlust! *bravo*
*****e_M Frau
8.385 Beiträge
Boah @*********rlust was für eine Entwicklung… Hammermässig *bravo*
*********ested Mann
429 Beiträge
Offensichtlich ist von der Bahn geschenkte Zeit förderlich für den Kreativprozeß.
*********rlust Mann
2.934 Beiträge
@*********ested
… reine Selbstregulation.
*******tia Mann
5.093 Beiträge
Schrei
„Warum ich so schreie? Weil ich es will! Will es mir jemand verbieten? In dieser lauten Zeit? Die ganze Welt schreit doch nur noch herum!“

Blöde Frage, wirklich so was von blöd. Dabei erklärt mir niemand, wieso ich eigentlich hier bin:

„Wie dieser Tag schon wieder anfing. Morgens beim ersten Kaffee auf dem Balkon, wo ich meine ausgesäten Hanfsamen gießen will, muss ich aus dem Radio hören, dass ich ausgerechnet in dem bescheuerten Bundesland lebe, in dem die Landesväter ständig die Uhr zurückdrehen wollen und dabei trotzdem meinen, sie sind die Besten Bazis der Republik. Dieser blöde Sack, der ein Problem mit 'Woke' hat. Dabei woke ich, wann ich will. Gerne woke ich auch mit vegetarischem Hühnchenfleisch und Sojasprossen in der chinesischen Schüssel, und zwar so viel und so lange wie ich will. JAAAAA, ICH WOKE!“

Ich atme kurz durch, während mir der Mann gegenüber eine weitere Frage stellt:
„Warum hatten sie heute morgen nicht ihre Tankrechnung gezahlt?“

„An der Tankstelle? Na, warum wohl? Soll ich das Schweinesystem weiterhin mit meinen Steuern unterstützen? Ich habe doch gar keine Lust, mit dem Auto zu fahren. ICH MUSS AUTO FAHREN! Gerne würde ich die Scheißkarre abschaffen oder wenigstens gegen einen Stromer tauschen, aber ich habe weder eine Ladestation vor meiner Mietwohnung noch einen öffentlichen Nahverkehr, der den Namen verdient hätte. Ich wohne auf dem Land, wo Gott schöne Obstbäume wachsen lässt, aber S-Bahnhaltestellen so selten sind wie Frühwarnsysteme für Schneckenfurzvergasungen.“

Dem Mann gegenüber huscht ein unkontrolliertes Lächeln über die Lippen, während er routiniert Notizen in seinen DIN-A4-großen Studentenblock macht.

„Dieser Tankstellenwärter! Typ Liebestöter im Schlabberlook. Die Jogginghose wirkte, als müsste sie operativ entfernt werden. Schimpfte über einen arabisch aussehenden Mann, der in der Schlange vor mir eine Telefonkarte kaufte - von wegen Asylanten, die riesige Handys hätten, aber hier bequem auf Stütze leben, Plaplaplagnagnagna … das übliche Gewäsch. Ich sagte nur 'GULP`, da mein Puls bereits gefährlich hohe Wellen schlug, drehte mich um, ging raus und fuhr davon. So war dass!“

„Es bedeutet für sie mindestens eine Anzeige wegen Tankbetrug nach § 263 StGB oder Unterschlagung gemäß § 246 StGB. So etwas muss ihnen als erwachsenem Mitglied der Gesellschaft doch bewusst sein?“

„Erwachsen! Ich höre immer nur 'ERWACHSEN'. Was genau soll das eigentlich sein? Schauen sie sich doch mal um! Wirken die Trullas, die täglich auf dem Bildschirm auftauchen, sich aufbrezeln wie ewige Teenager und von Realityshow zu Realityshow torkeln, bis sie im Dschungelcamp landen, etwa erwachsen? Sind sogenannte Talkmaster, die an Logorrhoe leiden und uns versuchen, die Welt zu erklären, erwachsen?“

„Fernsehen ist nicht die Realität ...“

„... aber Opium für das Volk!“, unterbreche in mein Gegenüber, „die Leute sind so verstrahlt, dass sie nicht mehr merken, was wirklich vor sich geht. Und dann nimmt mir dieser Vollidiot auch noch die Vorfahrt, weil er ja einen dicken Mercedes mit eingebauter Vorfahrt fährt. Den habe ich einfach stehen lassen, nachdem ich ihm ein fette Beule in den Kotflügel getreten hatte. Blödes Arschloch, ich musste ja zu meinem Kunden. Die Lebensunterhaltungskosten bezahlen sich nicht von selbst. Sprit – umgerechnet fast vier Mark. Butter – fast vier Mark, die günstige. Halbes Hähnchen mit Pommes für Zwischendurch bei 25 Mark. 25 MARK!!! Dafür wäre man früher zu zweit fein Essen gegangen. Und dann reden die Deppen im Radio von nachlassenden Inflationsraten. Ich lache. HA HA HA!“

„Die Umrechnung von Euro in D-Mark ist eine Verweigerung der Realität, finden sie nicht?“

„Realität?“, huste ich. „Während alle weiter ihre Preise pfeffern, habe wir infantile Politiker, die davon reden, dass man den Bedürftigen kein Geld mehr geben darf, weil sie sonst nicht mehr zur Arbeit gehen würden. Dabei liegt das Problem doch darin, dass es keinen Spaß mehr macht, Geld zu verdienen, weil denen, die was verdienen, zu viel abgenommen wird. Seit Jahren schlage ich mich selbständig durch das Leben. Gefühlt zahle ich für jeden mehr verdienten Euro weitere zwei Euro für Steuern, Sozialabgaben und Gebühren. Nicht die Armen bekommen zu viel, sondern die Arbeitenden dürfen zu wenig behalten.“

„Wenn sie meinen ...“

„JA; VERDAMMT NOCHMAL! Da höre ich diesen Finanzminister im Radio und sehe gleichzeitig dieses gelbe Wahlplakat am Straßenrand. Eine kleine Bewegung des Lenkrads nach rechts und schwupps – Wahlplakat im Straßengraben, ein kleines Stück Gerechtigkeit in der Welt. So siehts aus!“
„Ganz klar eine Sachbeschädigung.“ Der Mann schaut mir direkt in die Augen. Ich halte seinem Blick stand. Das Bild wird seltsam schwammig.

„Mir egal. Blütenweiß ist mein Gewissen. Es ist höchstens ein Schwachermächtigung. Mehr kann ich nicht tun gegen dieses Porsche-Pack. Könnten sie mir jetzt vielleicht mal diese beschissen enge Jacke abnehmen. Ich beiße schon nicht!“

„Da bin ich mir nicht so sicher. Nächste Frage: Warum haben sie den SUV ihres Kunden Robert Rummelsbach beschädigt? Ein Unfall? Ein Versehen? Vorsatz?“

„Quatsch“, schnaufe ich, „AUSGLEICHENDE GERECHTIGKEIT! Dieses Arschloch war von Anfang an eine schwierige Nummer. Machte einen auf freundlicher Kumpel, kritisierte aber ständig meine Leistungen, nur um mich zuallerletzt auf einen Dumpingpreis herunterzuhandeln, obwohl die Arbeit schon geliefert wurde. Vollidiot! Fliegt jedes Jahr viermal für mehrere Wochen mit seiner Blonden in den Urlaub, aber scheißt sich bei mir scheißfreundlich wegen 300 Euro mehr oder weniger die Hosen voll. Also habe ich 'tschüss' gesagt, bin raus, ins Auto, und los – dabei habe ich halt 'aus Versehen' seine Karre touchiert. So what?“

„Kommen wir zum Straftatbestand der vorsätzlichen Körperverletzung. Ich nenne es mal einen glasklaren Kontrollverlust.“

„Ich nenne es Notwehr. Wissen sie, ich war im Supermarkt um die Ecke meiner Wohnung. Nicht mehr ganz nüchtern. Zugegeben - vorher war ich im Dorfkiosk, mit lebhaften Diskussionen bei Bier und Schnaps. Ein Sixpack Bier, eine Kleinigkeit zu Essen, mehr wollte ich danach nicht kaufen, um diesen beschissenen Tag zu Ende zu bringen. Da stand an der Metzgereitheke dieses irrsinnig hübsche, dunkelhaarige Mädchen, scheinbar die neue Azubine. Ihre dunklen Augen irritierten mich total. Ihre Figur im engen Arbeitskittel war knackig wie eine Bockwurst. Ich kam fast ins Stottern bei der Bestellung und war mir sicher, ich sagte: 'Können sie mir den Presssack in Scheiben schneiden?' Sie lief rot an. Die Metzgermeisterin, die daneben stand, entrüstete sich in den schrillsten, lautesten Tönen:
'Jetzt habe ich endlich eine brauchbare Auszubildende gefunden und sie Vollidiot beleidigen mein muslimisches Lehrmädchen mit `in Scheiden schneiden´? Gehts noch, junger Mann?'
Mir war das unheimlich peinlich, ich bin weder Sexist noch Rassist. Umstehende Kundinnen durchbohrten mich mit tödlichen Blicken. Ein türkisch aussehender Bodybuilder kam um die Ecke, den ich für den beschützenden Bruder des armen Metzgermädchens hielt. Ich geriet in Panik, drehte mich um und die Handschellen klickten …“

„Sie hatten unter Einfluss einer Blutalkoholkonzentration von 1,8 Promille die Polizeibeamtin gebissen!“

„Ich war erschrocken. Sie sah aus wie meine Ex-Frau, mit diesen wilden, rostbraunen Locken unter der Dienstmütze und die Uniform! VERDAMMTE HURE! Sie stand auf Uniformen, Fesseln, Handschellen, Peitschen und all' den Lederkram. Ich habe aufgeschrien vor Schreck! Dann habe ich zugebissen. So wie früher ...“

Ich bin jetzt unglaublich müde. Den Mann im weißen Kittel mir gegenüber kann ich nur noch undeutliche erkennen. Die viel zu enge Zwangsjacke fühlt sich mittlerweile beinahe kuschelig an. Der Herr Doktor steckt den Kugelschreiber in die Brusttasche des Kittels und schließt seinen Notizblock. Jedes Geräusch erscheint mir wie das Donnern eines Sommergewitters.

„Ich habe ihnen vorhin ein starkes Sedativum gegeben. Es sollte jetzt wirken. Ich wünsche ihnen erst mal eine gute Nacht. Morgen sehen wir weiter!“

Er klopft zum Abschied dreimal auf die Tischplatte, was meinen Schädel zum Explodieren bringt. Ich schließe die Augen. Dunkelheit.



© by impotentia

Vorlage:

Liebestöter
Gott
Obst
gefährlich
seltsam
Lebensunterhaltungskosten
scheiden

woke
Frühwarnsystem
aufbrezeln
Logorrhoe
Schnecke
blütenweiß
pfeffern
gulp
*********cht76 Mann
484 Beiträge
Genial, @*******tia! *haumichwech*
*******t_by Mann
69.529 Beiträge
Wow, das sind mir bekannte Gefühle @*******tia, klasse. *top*
It´s me!
*********ld63 Frau
8.180 Beiträge
Furios, @*******tia! *zugabe*
*****ove Mann
121 Beiträge
Sachma, wat sind das bloß für Wörter, die solch Feuerwerk an Genialität und morbidem Überschwang provozieren?

WOW, was für Meisterwerke! *anbet* *bravo* *spitze*
*******ira Frau
106 Beiträge
Liebestöter
Gott
Obst
Sack
gefährlich
seltsam
Lebensunterhaltungskosten
scheiden

Endlich frei!
Sie war gefühlt ewig zusammen mit dem seltsamen Kerl
• der kaum auf sein Äußeres achtete
• sich nur in gefährlichen Liebestötern - ala Jogginghose bewegte
• ständig von zu hohen Lebensunterhaltungskosten faselte.

Gott, wie hatte sie ihn angebetet.
Er wollte sie einladen auf einen Kaffee. Ein Eisbecher mit viel Obst und Sahne sei ihr lieber. Gesagt, getan.

Endlich hatte er die Chance, ihr nahezulegen, sich von dem alten Sack scheiden zu lassen.
*******o_F Mann
1.640 Beiträge
@*********rlust
einfach nur genial. Fantastisch!

@*******tia
der helle Wahnsinn. Ich bin zutiefst beeindruckt

@*******ira
kurz und knackig. Perfekt.
Herzlich willkommen, freue mich, dich auch in dieser Gruppe zu treffen.
*******tia Mann
5.093 Beiträge
@*******ira
Wo die Liebe hinfällt, verfällt sich auch mal ...
**********gosto Frau
16.058 Beiträge
8-Wörter-Spiel
Liebestöter
Gott
Obst
Sack
gefährlich
seltsam
Lebensunterhaltungskosten
scheiden

Teile der Sonne lösen sich ab

Luisa
Was schreibst du denn da?

Carla
Einen Bericht über ein gigantisches Ereignis auf der Sonne.

Luisa
Scheinst aber nicht recht weiterzukommen.

Carla
Das liegt an den Vorgaben.

Luisa
Vorgaben? Was für Vorgaben?

Carla
Naja, ich soll da bestimmte Wörter im Text unterbringen, und ein, zwei sind echt bescheuert.

Luisa
Lass mal sehen. (liest) Liebestöter. Wie sollst du das denn in Zusammenhang zur Sonne bringen?!

Carla
Frag mich was Leichteres!

Luisa
Hast du Bilder? - Guck mal, diese seltsamen Plasmaschleier! Kannst du nicht schreiben, sie sehen aus wie zerrissene Liebestöter?

Carla
Ich weiß nicht … Schon ziemlich an den Haaren herbeigezogen, oder?

Luisa
Ist doch egal! Hauptsache, das Wort ist untergerührt. - Sag mal, das sieht schon ziemlich gefährlich aus! Du lieber Gott! Ist unsere Erde wirklich so winzig?

Carla
Wenn LPIndi den Punkt nicht mit „Erde“ beschriftet hätte, wäre ich tatsächlich versucht gewesen, den Fussel vom Bildschirm zu wischen.

Luisa
Was ham wir denn sonst noch? (liest) Lebensunterhaltungskosten. Wie be … scheiden ist das denn?

Carla
Dazu ist mir auch nichts eingefallen.

Luisa
Vielleicht kannst du die Größe von Erde und Sonne ins Verhältnis setzen zu … (überlegt) den Lebenshaltungskosten in Somalia und Skandinavien?

Carla
Nee, das haut nie und nimmer hin.

Luisa
Dann vergleich doch einen Sack Obst aus Südtirol mit der globalen Bananenernte!

Carla
Und wo bleibt der Sinn?

Luisa
Ach, Sinn soll es auch noch machen? Dann schreib über was anderes! Oder warte, bis irgendwann bessere Wörter im Angebot sind!

Carla
Schlaumaus!
(Quelle: LPIndi)
*******ira Frau
106 Beiträge
Zitat von **********gosto:
8-Wörter-Spiel
Liebestöter
Gott
Obst
Sack
gefährlich
seltsam
Lebensunterhaltungskosten
scheiden

Teile der Sonne lösen sich ab

Luisa
Was schreibst du denn da?

Carla
Einen Bericht über ein gigantisches Ereignis auf der Sonne.

Luisa
Scheinst aber nicht recht weiterzukommen.

Carla
Das liegt an den Vorgaben.

Luisa
Vorgaben? Was für Vorgaben?

Carla
Naja, ich soll da bestimmte Wörter im Text unterbringen, und ein, zwei sind echt bescheuert.

Luisa
Lass mal sehen. (liest) Liebestöter. Wie sollst du das denn in Zusammenhang zur Sonne bringen?!

Carla
Frag mich was Leichteres!

Luisa
Hast du Bilder? - Guck mal, diese seltsamen Plasmaschleier! Kannst du nicht schreiben, sie sehen aus wie zerrissene Liebestöter?

Carla
Ich weiß nicht … Schon ziemlich an den Haaren herbeigezogen, oder?

Luisa
Ist doch egal! Hauptsache, das Wort ist untergerührt. - Sag mal, das sieht schon ziemlich gefährlich aus! Du lieber Gott! Ist unsere Erde wirklich so winzig?

Carla
Wenn LPIndi den Punkt nicht mit „Erde“ beschriftet hätte, wäre ich tatsächlich versucht gewesen, den Fussel vom Bildschirm zu wischen.

Luisa
Was ham wir denn sonst noch? (liest) Lebensunterhaltungskosten. Wie be … scheiden ist das denn?

Carla
Dazu ist mir auch nichts eingefallen.

Luisa
Vielleicht kannst du die Größe von Erde und Sonne ins Verhältnis setzen zu … (überlegt) den Lebenshaltungskosten in Somalia und Skandinavien?

Carla
Nee, das haut nie und nimmer hin.

Luisa
Dann vergleich doch einen Sack Obst aus Südtirol mit der globalen Bananenernte!

Carla
Und wo bleibt der Sinn?

Luisa
Ach, Sinn soll es auch noch machen? Dann schreib über was anderes! Oder warte, bis irgendwann bessere Wörter im Angebot sind!

Carla
Schlaumaus!

Sehr schön - als Dialog.
*sonne*
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