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Geschichtenspiel Teil 45

**********henke Mann
9.653 Beiträge
Grange - Schwarz ist keine Farbe

Streissler schaute auf seine Taschenuhr. Seit seinem Spotter bei der Jagd nach dem hulganischen Harvey Oswald wegen der Reflexionen der Armbanduhr das Handgelenk weggeschossen worden war, war er vorsichtig geworden.

„Außerdem könnte ich jetzt einen Hibiskusblütentee vertragen.“ murmelte er beim Anblick eines vertrockneten Hibiskusstrauches. Dieser Organismenquäler sollte leiden! Wenn Streissler schon Tierquälerei für ein abscheuliches Verbrechen hielt, dann hatten Pflanzenvertrocknenlasser bei ihm noch schlechtere Karten. Ab in die kieferne Kiste mit denen!

„Streissler?!“ Petersen hatte Streisslers Kiefer mahlen sehen. „Ist bei Ihnen alles in Ordnung?“

„Nichts, ich habe mir gerade vorgestellt, dass ich dieses Untier mit einem Stuhlkissen ersticke!“ zischte Granges Assistent und trat gegen einen der schiefen Schemel aus hulganischer Kiefer, der laut polternd im Dunkel des Nebenraumes verschwand.

Draußen dieselbrummte der Dreieinhalbtonner und der BMP. Türen klappten und Kommandos schallten durch den Hof. Schumann, dessen Vater schon in Hulganien gegen die Hudschamedan gekämpft hatte, zerrte ein Männchen in einem Katzenfellmantel am Kragen hinter sich her. Die Mausaugen in dessen zerklüftetem Gesicht sprachen Bände, er wusste, dass es hier nicht um Mundraub ging.

„Wo ist Dein Chef?“ Petersen musste nicht lange zirkeln, um einen Volltreffer zu landen. So wie dieser Mann zielte, konnte er sicher auch beim Golf gut abschlagen. Der Katzenfellmantelmann zeigte keine Regung und spuckte mit dem Blut einen Zahn aus. Seine Augen funkelten listig. Streissler bat Petersen mit einem Blick, zurückzutreten und flüsterte dem Mausmann etwas ins Ohr. Der wurde blaß und es sprudelte in zusammenhanglosen Worten aus ihm heraus: „Chef --- in den Bergen --- Chef --- bringt mich um ---- Chef --- ich unschuldig --- ich liebe Katzen --- Chef --- “

„Siehst Du, Petersen, ich habe ihm nur angedroht, dass er Hauptdarsteller in einem der Filmchen wird, die er sich immer heimlich im Internet anschaut.“

Während Petersen noch überlegte, wie das Streissler rausbekommen hatte, sprudelte es aus dem Gefangenen heraus. Er erzählte alles, er belastete die gesamte militante Opposition, seine Familie, sich selbst…und endete mit den bettelnden Worten: „Bitte nicht zu der schwarzen Lederfrau auf Stuhl!“

Schumann, der gerade einen Katzenkäfig angehoben hatte, Petersen, der Patronen ins Magazin seiner Česká 85 klicken ließ und die drei Mann aus dem BMP, deren Namen Streissler nach nicht kannte, schauten sich kurz an und prusteten dann los. Wieder einmal hatte Granges Assistent ein Fall elegant gelöst.
*******tia Mann
5.094 Beiträge
Zitat von **********henke:
„Bitte nicht zu der schwarzen Lederfrau auf Stuhl!“

Och, kommt drauf an ... *zwinker*
*********ynter Frau
9.577 Beiträge
Genau!
„Bitte nicht zu der schwarzen Lederfrau auf Stuhl!“
*haumichwech* *top2*
**********hylen Mann
1.141 Beiträge
...ganz abgesehen davon, dass "Pflanzenvertrocknenlasser" *hutab* ipso jure so manchen Frutarier zu einem Prilblumensammler herab degradieren dürften. Modern times... *nachdenk*
*******tia Mann
5.094 Beiträge
Pflanzenvertrocknenlasser find ich ganz schlimm.
Fast schlimmer als Tierquäler ...


wegduck
Keine Beschreibung angegeben.
**SK
7.791 Beiträge
Oha. Ich oute mich als jemand, der keinen grünen Daumen besitzt. Bei mir sterben sogar die Kakteen. ^^ Und Orchideen haben null Chancen. Warum Frutarier allerdings Prilblumensammler sein sollen, bleibt mir verborgen. Ich kenne einige friedliebende Veganer persönlich.

Die Story liebe ich ja sehr, Kamelienschenke. Die hat einen ganz eigenen Charme. ^^
It´s me!
*********ld63 Frau
8.186 Beiträge
Oh, Grange!
Ich liebe deine Grange-Geschichten, lieber @**********henke. *love*

Und dein Streissler wird mir immer sympathischer... *roseschenk*
**********Engel Frau
25.343 Beiträge
Gruppen-Mod 
Ja, der Streissler wird echt immer besser!
Und auch ich liebe Deine Grange-Geschichten. *g*
Sie liegen bei mir gleichauf mit den Thekenmännergesprächen. Bei beiden wäre ich gerne mal mittendrin dabei im Geschehen. *zwinker*
**********henke Mann
9.653 Beiträge
*rotwerd* *knicks*
Ich beherzige nur die Tipps, die ich von euch bekommen habe.
Heute darf ich die 8 Wörter vorgeben. Diese lauten:
• Eichenprozessionsspinner
• Druckauflage
• halbtags
• wünschenswert
• lila-weiß
• umsonst
• zeichnen
• austragen

Ich wünsche euch viel Spaß und freue mich auf eure Geschichten.
*******nd29 Mann
702 Beiträge
Eine neue Wirtschaftsordnung

Kaum jemand zweifelt an der Tatsachen, dass Kühe in lila-weiß nicht real existieren. Ganze wenige zweifeln daran, dass man Arbeit anders bemessen könnte, als in Mengen von Zeit und Anwesenheit. Letztlich führt dieses Verständnis meines Arbeitgebers dazu, dass ich insbesondere an Montagen einen Kampf austragen muss, den ich regelmäßig verliere. Zwar generiere ich für meine Bemühungen Kosten, jedoch sind sie umsonst. Meinen Frust darüber werde ich nun in höherer Druckauflage veröffentlichen. Zwar wäre es wünschenswert, dass sich damit etwas ändern würde, das ist aber nicht zu erwarten. Vielleicht sollte ich ein positives Bild zeichen. Gab es denn nicht schon viele Vordenker? Ok, die meisten wurden verachtet, ausgelacht und teilweise auch verfolgt und um die Ecke gebracht. Vermutlich wären meine Vorschläge zu einer neuen Wirtschaftsordnung so beliebt wie Eichenprozessionsspinner im Garten.
Glücklicherweise habe ich einen Weg gefunden, die Situation für mich erträglich zu machen. Inzwischen arbeite ich nur noch halbtags und auch wenn es die falsche Hälfte des Tages ist, fühle ich mich nach Feierabend wieder im Einklang mit der Welt.
Lila-weiß
Wenn sie nur halb so gut zeichnen könnte wie ihr Vater, dann würde sie sich nun nicht umsonst bemühen, das lila-weiß im Auge des Eichenprozessionsspinners ein zu fangen.
Dann hätte sie die Druckauflage erreicht, die für ihr Einkommen wünschenswert ware und müsste sich nicht halbtags an der Kasse herum plagen. Doch ach......
Lila -weiß II
Ohne auch nur eine Sekunde nach zu denken gab sie lila-weiß als Augenfarbe an. Sie würde sich umsonst bemühen, diesen Pass zu bekommen. Genau so gut hätte sie Eichenprozessionsspinner als Geschlecht angeben können.
Die Druckauflage des Fälschers war klein und teuer, er konnte zeichnen! Sie hätte es wissen müssen, womit sie nun halbtags zu bezahlen hätte.
Anstrengen würde sie sich nicht.
Diese Staatsangehörigkeit war nicht mehr wünschenswert.
Lila-weiß iii
Lila-weiß als Verlaufsfaden hatte sie komplett aufgekauft. Die Bestände des Kurzwarengeschäftes vor der Aufgabe waren klein und sie hatte sich nicht anstrengen müssen, einen Sonderpreis zu erhandeln.
Überrascht war sie, als , bei Abholung des Paketchens, ein gut aussehender Vierzigjähriger hinter der Kasse stand.
Seine Tante sei unpässlich und habe Sie schon angekündigt. Er wisse von ihr, dass sie Bilder von Insekten sticke. So sei er ein großer Bewunderer ihres Portraits einer Schmeißfliege.
Ob er ihr wohl seine Sammlung zeigen dürfe. Die Druckauflage seiner Broschüre sei klein und unbedeutend, aber gerade eben habe er ein Prachtexemplar von einem Eicherprozessionsspinner präpariert und eine fachkundige Meinung sei sehr wünschenswert. Da der Laden nur halbtags geöffnet sei, könne er nun schließen.
Er musste sich nicht weiter anstrengen. Sie hatte Zeit, er war hübsch.Sie würde ihn zeichnen.
*******tia Mann
5.094 Beiträge
Interview mit einem Misanthrop
„Sehr geehrter Herr Schmalkalden. Sie waren viele Jahre stark sozial engagiert und haben sich stets um ein friedliches Miteinander der Menschen gekümmert. Ihr Glaube an das Gute im Menschen schien unerschütterlich. Einige ihrer Ratgeber zur Lebensberatung erreichten eine rekordverdächtige Druckauflage. Jetzt haben sie sich auf eine einsame Hütte auf einem Gipfel der Thüringer Wälder zurück gezogen. Wie kam es zu diesem Wandel?“

„Nun, der Zweifel an der Vernunft der Menschheit schlich sich schon seit Jahren in meine Gedanken, trotzdem blieb ich immer Optimist und wollte etwas bewegen. Ich wahr nie der Meinung, es wäre umsonst, für die Menschen die Landkarte zu zeichnen, welche den Weg zu friedlichem und zufriedenstellendem Lebenswandel zeigt. Doch neulich gingen mir die Augen auf und ich musste erkennen, wie nutzlos mein Unternehmen war.“

„Erzählen sie uns bitte, was genau der springende Punkt war, der sie zu diesem Wandel bewog – falls es einen springenden Punkt gab!“

„Schuld daran war eine eigentlich unbedeutende Beobachtung im Internet. Ich stieß auf eine Fotoserie, wo Menschen gezeigt wurden, die gemeinsam auf einer traditionellen Kirchweih feierten. Alles daran kollidierte plötzlich mit meinem ästhetischen Empfinden. Ich dachte mir nur: 'Ist es diese Horte wirklich wert, eines Besseren belehrt zu werden? Will ich für solche Menschen wirklich in einer Flamme der Leidenschaft in lila-weiß brennen? Sie sind fett, faul und fatalistisch.'
Kurzum: Ich hatte plötzlich das Gefühl, seit Jahren Perlen vor die Säue zu kippen. Wobei: Selbst Schweine wissen gutes Essen besser zu schätzen als diese Horde degenerierter Ignoranten.“

„Können sie das bitte genauer erläutern?“

„Was? Fett, faul und fatalistisch? Gerne, das geht mit knappen Worten.“
Johannes Schmalkalden atmet tief durch, zündet sich eine Zigarillo an, obwohl er stets ein bekennender, militanter Nichtraucher war und spricht nach einem tiefen, genüsslichen Zug weiter:
„Sie sind fett, weil sie am liebsten faul vor dem Fernseher liegen. Wahlweise auch im Urlaub auf der Liege oder zum Saufen auf der Festbank im Festzelt klebend. Sie sind zufrieden mit der Belustigung, die sie seit Jahrzehnten unverändert serviert bekommen. Neues erschreckt sie.
Dabei sind sie stets der Meinung, dass man nichts ändern kann, weil es einfach bequem ist, der Meinung zu sein, dass man nichts ändern kann. Niemals würden sie den Arsch erheben und einen Kampf im eigenen Interesse austragen, auch wenn Veränderungen wünschenswert erscheinen ...“

„Aber der Mensch bewegt doch viel. In der Entwicklung von der Steinzeit bis heute ist doch eine stetige Entwicklung ...“

„Pah!“ Johannes Schmalkalden wird laut:
„Wer sagt denn, dass eine Entwicklung immer nach oben geht? Ich glaube, es geht gerade wieder nach unten. Eher überlebt der Eichenprozessionsspinner die nächsten Schritte der Evolution, anstatt der dauerinfantile Entwicklungslegastheniker Mensch. Nachdenken gehört nicht zur Stärke der Masse.“

„Aber es gibt gute Ansätze. Fridays for future, Greta, Elektroautos. Selbst Söder von der CSU wird jetzt öko …“

Johannes Schmalkalden lacht laut auf.
„Die sind doch alle nur halbtags Öko. Vormittags der Autoindustrie den Bart streicheln und nachmittags mit dem Elektro-SUV ins Büro fahren. Wobei ich mich frage: Muss es ein SUV sein? Reicht nicht eine Karosserie wie der alte Messerschmitt-Kabinenroller? Braucht man diesen Komfort und das damit verbunden Gewicht und Prestige? Und warum nicht endlich mehr öffentliche Verkehrsmittel, auch auf dem flachen Land?“

„Nun ja, die Menschen arbeiten individuell, die können nicht alle zur gleichen Zeit reisen.“

„Aber ist einsam in einer Blechkarosserie sitzen besser? Und arbeiten nicht immer mehr Menschen virtuell? Kann der Rest nicht in Freuden gemeinsam reisen?“

„Nun, lieber Herr Schmalkalden, wie kommen sie jetzt auf ihren Berg zurück?“

„Ich laufe. Ich habe viel Zeit. Zeit muss man sich heutzutage leisten können. Ich habe das Glück, mir Zeit leisten zu können.“

Anmerkung der Redaktion:
Johannes Schmalkalden wurde nach diesem Interview nie wieder lebend gesehen. Seine Lebensratgeber verkaufen sich bis heute und seine Theorien genießen anhaltende Anerkennung. Wanderer erzählen von gelegentlichen Begegnungen mit einem langbärtigen und langhaarigen Mann in Waldgebieten rund um die vermutete Behausung des Erfolgsautoren. Sie sprechen von einem „stets freundlichen, vor sich hin kichernden Wichtel“, der keiner Fliege etwas zuleide tun kann.

*********2016 Mann
2.250 Beiträge
Sorry liebe Freunde

Zurzeit ein echtes Zeitproblem und irgendwie auch keine schlüssigen Ideen, Klimawandel trifft Sommerloch, grins. Also von daher auch diese Woche eher keine Geschichte von mir. Hoffe das nächste Woche die alte Findigkeit wieder zu mir zurückkehrt und ich wieder einen Beitrag leisten kann.

liebe Grüße

Kama *wink*
Keine Beschreibung angegeben.
**SK
7.791 Beiträge
Acht und Ung in einem

Nackt wartete der Regenläufer auf seine Gelegenheit und hielt den betagt halben Schirm über seine Nachbarin, während er den Kugelbauch weit von sich in den Regen streckte und seine Füße mit den rot geblümten Gummistiefeln beherzt in der Pfütze herumplanschten, welche die Nachbarsfrau, ohne sich dabei ein schlechtes Gewissen gemacht zu haben, dramatisch daher emotionalisiert hatte.

Der Regenläufer trug durchweichte Manschetten an den Handgelenken und einen zerknitterten Stehkragen um den Hals. Er war der Verpflichtung noch nicht entronnen, träumte allerdings von Freiheit, Tod und Liebe, wohingegen seine Anliegerin die sittsame Häuslichkeit unter dem betagten Regenschirm pflegte, der natürlich nur ihr die Hälfte seines Daseins zugestand, während der Regenläufer oder vielmehr Regent(r)äuf(l)er sich nur widerwillig von seiner Nachbarin lila-weiß anmalen lies, um schließlich wie der Milkaochse im Regen zu stehen und sich wieder reinwaschen zu lassen, nur damit die Druckauflage seiner Nichtanbiederung in die wünschenswerte Höhe schoss.

Der Prozessionsspinner der Eiche hingegen lachte sich ins Fäustchen. Er umspann nicht umsonst den Zahn der Zeit seiner geliebten Wirtin und wob zeichnend ein Nest für sie.
Der Regenläufer würde sein Leben nicht nur halbtags austragen müssen, dessen war er sich bewusst, als er den Schirm zuklappte, mit dem Kajalstift der Frau Nachbarin ein schwarzes Herz auf den roten Griff malte und sie im Regen stehen ließ.

© CRK, Le., 08/2019

Reizworte:
• Eichenprozessionsspinner
• Druckauflage
• halbtags
• wünschenswert
• lila-weiß
• umsonst
• zeichnen
• austragen
Junge, Junge - ist das abgefahren! (Psylos,Schuhcreme oder Nagellackentferner?)
*top* laf
Apropipi: Meine letzten zwei Wochen liefen steinblockadehalber nicht so, dass ich der Muse Kuss erwidern hätte wollen können. Nicht nur der Schreibfluss stockt gerade. Doch keine Bange: Kommt Zeit, kommt ruckzuck wieder Tasten- statt Blasendruck zruck!
Keine Beschreibung angegeben.
**SK
7.791 Beiträge
O?laf, was sind Psylos? ich kenne Psylalas. ^^ oder Psychos. Ja, ich dachte auch erst, ich krieg das diese Woche nicht hin. Doch der Wahrnehmungfilter war voll, und dann habe ich heute Vormittag einfach gewürfelt. ... ^^ Ala: mit oder ohne die 8 Worte.
Psylocybinhaltige Pilze! *sternchen* *wuerg*
Keine Beschreibung angegeben.
**SK
7.791 Beiträge
achso. nein, nichts von allem. ich nehme keine drogen und auch kein alkohol zu mir. ^^ aber danke für die blumen. *lach*
**********henke Mann
9.653 Beiträge
Grange - nach Hause

„Nachdem Sie diesen Fall hier so souverän gelöst haben, werden wir aus diesem Land hinter den sieben Bergen abrücken.“

Grange siezte Streissler auch nach langen Jahren der Zusammenarbeit immer noch. Mit einer Handbewegung bot er seinem Assistenten einen Stuhl an. Streissler nahm sich von den dreien aus alten Waffenkisten zusammengezimmerten den am wenigsten klapprigen und setzte sich breitbeinig hin. Die lila-weiße Wachstuchdecke auf dem Geschirrtisch in der Ecke fesselte für einen Moment seine Aufmerksamkeit.

„Bedienen Sie sich, wir haben heißes Wasser und löslichen Kaffee. Gezuckerte Kondensmilch steht im Kühlschrank.“

Streissler erachtete es nach fünf durchwachten Nächten als wünschenswert, sich jetzt eine größere Dosis Koffein zuzuführen. Er schüttete zwei Eßlöffel hulganisch beschrifteten Löslichen in ein „“Pokal“ von EKAI, süßte es mit einer halben Dose russischen Erfindergeistes und fühlte mit heißem Wasser aus der Pumpkanne auf. Der Löffel klapperte fröhlich, fast ein wenig hypnotisch, als er umrührte. Grange unterbrach seine Kaffee-Meditation:

„In Brandenburg treibt der Eichenprozessionsspinner sein Unwesen. Plakatkleber der ,Bananen für Alle’ haben beim austragen ihrer Flyer Personen bemerkt, die sich an Eichen zu schaffen machten. Jetzt ist das Gerücht aufgekommen, hulganische Flüchtlingen hätten die ,deutschen’ Eichen mit importiertem Ungeziefer angesteckt. Die Druckauflage der ,BLOND’ hat das schon erhöht. Wir sollen die Täter dingfest machen! Packen Sie, verabschieden sich unauffällig und morgen früh sitzen wir im Flugzeug. Sie dürfen wegtreten, wenn Sie ausgetrunken haben.“

Der Katzenmörderfinder stürzte die süßbittere Lorke in großen Zügen herunter. Wohlig flutete das Koffein in seine Blutbahn. Er deutete in Richtung des Schreibtisches eine Ehrenbezeigung an und schaute sich suchend nach der Schmutzgeschirrschüssel um.

„Unter dem Tisch“, riet ihm Grange und Streissler verstaute „Pokal“ ohne poltern zwischen den anderen Gläsern und Tassen. Umsonst hatte er nicht in der Stabskompanie angefangen, schmutzige Geschirr grauste ihn immer noch. Wann wurde hier das letzte mal abgewaschen?

Grange schien seine Gedanken zu erraten: „Die letzte Zugehfrau, die hier halbtags aushalf, war eine ,Schwarze Witwe’. Wir mussten ihr einen Job in der Pionierkompanie geben.“ Streissler hatte von dem Fall gehört. Die Frau musste ihren eigenen Bombengürtel entschärfen und war jetzt die beste Kraft von Hauptmann Zunder, der sich überall mit „Zunder, Nomen est omen“, vorstellte. Sie entschärfte die ausgeklügelsten Sprengfallen und stand auf der Todesliste der Hudschameddan ganz oben. Nebenbei zeichnete sie besser als Dürer und hatte es mit einem Kunststipendium aus dieser selbst vom Teufel verlassenen Einöde geschafft. Aber konnte nicht einer von den großkotzigen Rekruten, die hier jede Woche eintrudelten, ein wenig Küchendienst machen? Streissler griff die Schüssel und sagte: „Ich muss sowieso an der Küche vorbei!“

Hauptmann Streissler wollte gerade die Tür zum Flur mit den Fuß aufstoßen, als ein atemloser Schumann in den Raum stürzte und ihn beinahe umrannte. „Sie lynchen gerade den Katzenmörder! Das geht nicht gut aus!“ schrie er und sackte hochrot zusammen.
red
*******tee Frau
7.155 Beiträge
8 vor 8 habe ich die Ehre heute die 8 Wörter einzureichen *zwinker* *knicks*

1. Azurblau
2. blendend
3. Bodennebel
4. Fenchelsamen
5. Katharsis
6. naschen
7. Sardinen
8. Leuchtturm

wünsche euch Erleuchtung *sonne* und möge euch die Muse küssen *kuss*
**********henke Mann
9.653 Beiträge
Da möchte jemand, dass Granges Abenteur am Meer weitergehen?
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