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Mansharing
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Geschichtenspiel Teil 43

*****e_M Frau
8.386 Beiträge
Hoi, hoi, hoi,

bei Muskelpaket fällt mir spontan eine tagesaktuelle Politikerin auf Mandatssuche ein....

.... ob das eine Geschichte wird?

Schaun mir ma!
**al Paar
195.239 Beiträge
JOY-Team 
Die Damentoilette
Mit glasigem Blick schaute Annie in den Spiegel der Damentoilette.

"So sieht also eine Frau in den besten Jahren aus", dachte sie, "die sich in einer Kneipe krampfhaft von einem Cocktail zum nächsten hangelt, nur um dieses blonden Muskelpaket hinter der Theke zu becircen... Keine Reaktion, nichts! Der muss aus Stein sein! Ist doch nicht normal!

Eigentlich wollte ich es mit ihm ja im Schnee treiben! Oder die Fahrrad-Stellung: aufsitzen ohne Sattel. Aber NEIN. Der scheint seine Männlichkeit in der Apotheke besorgt zu haben, anders kann ich mir das nicht vorstellen..."

Je länger sie darüber nachdachte, desto rasanter verfinsterte sich ihr Gesichtsausdruck. Und um so übler wurden ihre Gedanken: "Von dem Typ würde ich mich nicht einmal beim duschen beobachten lassen - nicht einmal betrunken - dann lieber einmal im Jahr nichts zu Weihnachten..."

Leicht schwankenden Ganges ging sie wieder zurück in den Barraum und konnte nur noch mit Enttäuschung in den Augenwinkeln beobachten, wie sich der Thekenhengst schmatzend und in fahrigen Bewegungen an einem schlanken, dunkelhaarigen Jüngling festsaugte...
Hihi,
ich ahnte es! Saure Trauben ... *bravo*
******s23 Frau
12.703 Beiträge
Lust und Frust
• Schneetreiben•
• Fahrrad•
• betrunken•
• rasant•
• Apotheke•
• blond•
• Muskelpaket•
• duschen•


„Bist du betrunken?!“ Entsetzt schaute sie ihn an.
„Glaubst du allen Ernstes, ich setze mich bei dem Schneetreiben aufs Fahrrad und radle zur Apotheke?!“

Sarina war verärgert und schwieg erstmal. Sören stand nur da und guckte wie ein Kleinkind, dem der Schnuller geklaut worden war.

„Aber Liebling, du weißt doch, dass ich nicht 'ohne' kann.“ Zerknirscht schüttelte er die blonden Strubelhaare.
Nach dem Duschen hatte er sich lediglich ein knappes Handtuch umgeschlungen und sah mit seinen Muskelpaketen zum anbeißen aus.

„Versuch es doch zumindest mal 'ohne', du wirst feststellen, dass es viel schöner ist - glaub mir Schatz!“ Gedanklich schnappte sie schon nach dem Handtuch, um seinen Knackpo zu entblößen.

Ein Blick auf ihn und ihr war klar, dass ihr nicht gar nichts anderes übrig blieb, wenn sie Ihre Lust heute noch stillen wollte. Verdammt nochmal!

„Also gut, ich gehe los und hole die Dinger“, gab sie nach und seufzte nachhaltig.
„Leg dich schonmal ins Bett, ich werde ein Taxi nehmen und bin gleich zurück.“

~

Zwanzig Minuten später war Sarina schon auf dem Rückweg, in der Hand eine Tüte mit dem Gewünschten.
Der Taxifahrer fuhr dermaßen rasant, dass sie ihm am liebsten in den Fußraum gewürgt hätte.
Sie beherrschte sich mächtig und war heilfroh als sie zurück zu Hause war.

Sören lag brav auf dem Bett und sah einfach nur sexy aus. Ein Jammer, dass er diesen Fetisch hatte!
Sie warf den Beutel auf das Bett und sagte:

„Jetzt mach hin und zieh deine Pampers an!“

Damaris
19/2/18
*****e_M Frau
8.386 Beiträge
KO! ALITION
Als das Schneetreiben nachließ wischte sich A. den Sattel trocken, und es begann eine rasante Fahrt entlang des Kanals.
Das wäre doch gelacht, wenn nun die Basismitglieder ihre kühnsten Träume boykottierten. Aber egal, jetzt mit der blonden Perücke sollte es nicht ihr Thema sein.

Das Fahrrad parkte sie an einem Laternenmast gleich hinter der Mohrenapotheke, stürzte über die Strasse so schnell sie nur konnte - und sie konnte, bei dem sichtbaren Muskelpaket gab es keine Zweifel. Die Tür zur Villa riss sie mit der rechten Hand auf, dann atmete sie laut ein. Die Melange aus Weihrauch und Bohnerwachs zog tief in ihren Körper und machte sie immer wieder an. Jetzt schnell zum Duschen und dann ab in den Keller. Aus den Augenwinkeln sah sie den Glanz des grossen Lüsters auf ihrer Latexkleidung in der Halle tanzen. Prima, das hatte ihre Zofe nun endlich kapiert. Nur die Peitsche hing kopfüber am Haken.

Als das heisse Wasser über ihre Brüste lief hörte sie die Türglocke. S. würde schon öffnen. Selbst wenn Christian L. wieder etwas betrunken ankam, spielte das keine Rolle. Bevor er seine Schürze anziehen durfte waren zunächst 30 Minuten im Käfig zu verbringen.
Mädelz, Mädelz -
Bevor ich FeeTischnachbar werde, macht mich der Duft von FAkirre!

Zum Glück erigiert mich sowas nicht mal perifair! *panik*


*bravo*laf
*********2016 Mann
2.250 Beiträge
"Sporttag in der Anstalt"
Direktor Lachvogel steht die pure Verzweiflung ins Gesicht geschrieben. Erschöpft sitzt er hinter seinem großen Schreibtisch, wuselt mit der Rechten in seinen Haaren, während seine linke Hand einen nervösen Trommelwirbel auf der Mahagoniplatte klopft.
Sein, herzallerliebstes, Sorgenkind, Bodo Quentin von und zu Ratzeburg, betreibt ein neues Projekt.
Nach den in letzter Minute abgewendeten Katastrophen zur Weihnacht und zum Karneval hat Bodo neulich, beim duschen , seine Passion für den Sport entdeckt.

Der selbsternannte Honorarkonsul von Hawaii und Gottes Gnaden hat ein Rennen initiiert. Genauer gesagt ein
Fahrrad Rennen!
Die Planung blieb der Leitung vollends verborgen und heute soll das Rennen starten.

Und während der Direktor verzweifelt aus seinem Bürofenster schaut, das draußen herrschende
Schneetreiben sorgenvoll betrachtet, die Anstalt Apotheke sich auf Notfälle aller Art einrichtet, geht Bodo Quentin in seinen letzten Vorbereitungen voll auf.

Melchior, ein wahres Muskelpaket und seit neustem ein williger Helfer Bodos, stapft betrunken
durch den Schnee und steckt den weitläufigen Parcours ab.
Hin und wieder häuft er ein wenig extra Schnee an, baut lustige Schneeverwehungen auf die Strecke um den Schwierigkeitsgrad zu erhöhen. In einer steilen Rechtskurve findet sogar eine Schikane ihren Platz!

Lächelnd steht Bodo Quentin an seinem Fenster. Sein heute, blondes Haar verwegen in die Stirn gebürstet, beobachtet er die ansehnliche Ansammlung von Mountainbikes, Bananenrädern, Hollandrädern und sonstigen Drahteseln, die zum ersten Showdown an der Startlinie sammeln.
Die rosarote Federboa, lässig auf den Schultern drapiert, bildet einen wirkungsvollen Kontrast zu Bodos grasgrünem Winterpullover.

Aufregung herrscht allerorten und die ersten Groupies kreischen panisch auf.
Direktor Lachvogel und sein leitendes Personal ringen um Fassung, und ein bemühter Hausmeister verteilt halbherzig Streusalz!
Dann öffnet Bodo sein Fenster, neigt sich huldvoll hinaus und gibt mit seiner Knallblättchen Pistole den Startschuss.

Verwegen und rasant preschen die Fahrer los.........
Jawollpullover!
Und am Ziel gibt es Glühweingummis und der Sieger der Einrollwette bekommt eine Reise von RadaTui gesponsort.

*bravo* laf
Oktarina
Oktarina Schnulz hastet die Holzstiege hinauf, um nach ihrem Stiefvater zu schauen. Gerade eben, als sie von der Apotheke zurück kam, hörte sie so seltsame Geräusche von oben. Normalerweise ging sie eher langsam und ganz an der Wand die Treppe hinauf, um Batʹko Otto nicht durch das Knirschen und Knacken der Stufen zu wecken. Jetzt rannte sie so schnell nach oben, dass sie darauf keine Rücksicht nehmen konnte und bemerkt dennoch im Vorbeiflug, dass bei dieser Geschwindigkeit das Holz scheinbar keine Chance bekommt, mit dem Knarren zu beginnen. Das wird sie sich merken. Denn beim Leisetreten gab es in der Vergangenheit trotz aller Vorsicht immer mindestens ein Brett, das unbedingt laut knarrend seinen Senf dazugeben musste. Als ob sich die Stufen mit Maty verbündet hätten und sie verhöhnen wollten.

"Okidoki, wie war das wieder mit deiner eisernen Diät? Wenn Du so weiter futterst, wirst Du selbst zum Treppchen!"

Mittlerweile nervt sie das schon so sehr, dass sie nur beim Anblick der Stufen genervt die Augen rollt. Sieht in den Ästen der Buche schelmisch bösartig grinsende Augen. Des öfteren hat sie schon daran gedacht, die Treppe erneuern zu lassen. Sich eine mit Wangen aus Stahl und Steinstufen einbauen zu lassen.

Doch heute ist ihr das ziemlich egal. Die Sorge dass Bat´ko etwas zugestoßen sein könnte, drängt all ihre sonst
sorgsam gepflegten Selbstbezichtigungsprogramme in den Hintergrund. Oben angelkommen stürmt sie atemlos durch die Flurtüre in sein Zimmer.

Otto Schnulz sitzt putzmunter und ein Liedchen summend auf der Spiegelkommode und lackiert sich großflächig die verhornten Fußnägel. Sein grellrot lippenstiftverschmierter Mund zieht sich freudig bis hinter die abstehenden Ohren, als er Oktarina erkennt. Den Haarkranz um die Halbglatze hat er feinsäuberlich auf Minilockenwickler aufgerollt.

"Maty!" Oktarina stöhnt und will schon auf ihn zustürzen, um ihm den Nagellack abzunehmen, als sie abrupt innehält. So strahlend hat sie Batʹko schon Jahre nicht mehr gesehen. Das letzte Mal, glaubt sie sich zu erinnern, hatte er ähnlich glücklich gewirkt, als sie acht Jahre alt gewesen war. Im Winter nach ihrer Ankunft in Dusseldürf, wie sie es damals genannt hatte. Zwei Monate vorher hatten Maty und er sich kennengelernt und an jenem Tag waren sie zu dritt auf den Napoleonshügel gegangen, um Schlitten zu fahren. Maty hatte Otto mit Schneebällen beworfen und am Ende hatten sie sich unter viel Gequietsche und Gelächter gegenseitig eingeseift. Als das Schneetreiben später so dicht geworden war, dass sie fast nicht mehr die eigenen Hand vor Augen sahen, hatte sie Otto zu einer leckeren heißen Schokolade in der Konditorei Heinemann eingeladen. Die hatte so wunderbar geschmeckt und schon ihre damals noch schlankeren Finger angenehm gewärmt. Besonders die schöne verglaste Jugendstildecke des Cafés hatte sie sogar in ihren Träumen noch jahrelang bewundert.

Genauso glücklich erscheint Väterchen ihr jetzt gerade. Nur die Muskelpakete, die er damals von der Arbeit im Lager des Liesegang Projektorenwerks hatte, waren jetzt kümmerlichen Oberärmchen gewichen, die Oktarina leicht mit einer Hand umfassen kann.

Vor ihrem inneren Auge taucht noch einmal, der stattliche junge Mann mit dem charmanten Lächeln auf, der ihre Mutter und sie die ersten Jahre so glücklich gemacht hatte. Bis dieser schreckliche Unfall ihm zuerst einen Arm, die Arbeit und schließlich die gesamte Lebensfreude geraubt hatte. Ein Lastwagenfahrer war betrunken und viel zu rasant auf dem Firmengelände um die Kurve gekommen und hatte ihn samt seinem Betriebsrad brutal gegen einen Abfallcontainer geschleudert.

Oktarina wischt sich ein Tränchen von der Wange und lächelt tapfer, als sie bemerkt, dass ihr Bat´ko sie fragend anblickt und seine Mundwinkel immer weiter nach unten sinken.

Sie schluckt den Klos im Hals herunter und entscheidet prompt: Ab heute wird sie ihm keine der teuren und nutzlosen Medikamente mehr verabreichen. Zum Glück war sie wegen der stressigen letzten Tage nicht dazu gekommen, die Psychopharmaka frühzeitig zu holen, so dass er in den Zustand kommen konnte, in der sie ihn eben vorgefunden hat.
Sicher, es wirde nicht einfach werden, ihn nachher zum Duschen zu bewegen. Gerade beim Gewaschenwerden ist er sich des Verlusts des Armes besonders schmerzhaft bewusst und wehrt sich deshalb immer mit mit seiner verbleibenden Hand und und den Füßen dagegen.

Egal!
Wenn sie ihm auf diese Art noch ein paar wenige Augenblicke wie den eben erlebten ermöglichen kann, nimmt sie das gerne in Kauf. Schließlich ist die Waschmaschine um einiges geduldiger als Maty es ihre letzten Jahre war. Mütterchen hatte immer angefangen zu zetern, wenn Bat´ko sich einnässte oder beim Essen bekleckerte.

Ein weiterer Blick in Ottos strahlende Augen und Oktarina muss ein weiteres Tröpfchen aus den Augenwinkeln wischen.
Nur dass es diesmal eine Freudenträne ist!
*****e_M Frau
8.386 Beiträge
Oh! Das ist ja eine ganz andere Geschichte, sehr nachdenklich stimmend! Kompliment *wink*
******s23 Frau
12.703 Beiträge
Egal!
Wenn sie ihm auf diese Art noch ein paar wenige Augenblicke wie den eben erlebten ermöglichen kann, nimmt sie das gerne in Kauf. Schließlich ist die Waschmaschine um einiges geduldiger als Maty es ihre letzten Jahre war. Mütterchen hatte immer angefangen zu zetern, wenn Bat´ko sich einnässte oder beim Essen bekleckerte.

Das ist eine wirklich tiefgehende Geschichte *hutab*
It´s me!
*********ld63 Frau
8.186 Beiträge
Hmmmmm... *ja*
Da hast du genau den Kern getroffen, https://www.joyclub.de/my/748469.olove.html! *love*

Danke fürs daran Erinnern! *roseschenk*
*********2016 Mann
2.250 Beiträge
Olove
eine Geschichte wie man sie eher wenig von dir kennt, sehr nachdenklich und besinnlich, aber einfach *spitze*
*****div Frau
7.980 Beiträge
***ve:
Oktarina muss ein weiteres Tröpfchen aus den Augenwinkeln wischen.
Nur dass es diesmal eine Freudenträne ist!


Mmmh. Das ist wirklich anders. Schön anders. Vielen Dank dafür!
Stimmt!
Besinnlich ist selten geworden.
Meist wird es nun sprachliche Sinnflut bei mir.
*gruebel*
****Ffm Frau
4.891 Beiträge
"Von mir die Sintflut..."
***ve:
Stimmt!
Besinnlich ist selten geworden.
Meist wird es nun sprachliche Sinnflut bei mir.
*gruebel*
Schön, wenn du gelegentlich zu Besinnung kommst. *spitze*
*****div Frau
7.980 Beiträge
Wobei ich mich dazu bekenne...
... auch sprachliche Fluten zu genießen, die meine Sinne durchaus anregen können *zwinker*
******nyx Frau
1.322 Beiträge
Dafür bin ich Dir jetzt richtig dankbar marie *blume*

Hielt mich absichtsvoll zunächst besser im Zaum. Natürlich ist es schön, wenn jemand ganz verschiedene Facetten beim Schreiben zeigt, aber Du, verehrter olove hast keinerlei Grund, Dich irritieren zu lassen: Du bist als Hirn- und Gedanken-Aufmischer etwas ganz Originäres, Besonderes. Du erfindest Wortverbindungen und machst damit nie gedachte Gedanken und Zusammenhänge möglich.

Das schmälert nicht die Qualitäten einer genauen Betrachtung eines alltäglichen Elends. Aber das Lob der Rührseligkeit an sich hat mehr mit persönlichen Vorlieben als mit Qualität zu tun.

Lass Dich nie verbiegen bitte, oh!love , und sei stolz auf Deine ungewöhnliche, quergestreifte Gabe.


*bravo* | Nyxe
Meine Triskele
*********_Arte Frau
13.808 Beiträge
Kurzgeschichten: Geschichtenspiel Teil 43

„Das frisch geduschte, blonde männliche Muskelpaket fuhr rasant und betrunken mit dem Fahrrad zur Apotheke, da es ein Mittel gegen den drohenden Kater benötigte und legte sich bei dem Schneetreiben samt Fahrrad prompt auf die Fresse.“

Oma Else setzte sich irritiert ihre Lesebrille auf, um diesen Abschnitt im Lokalteil der Tageszeitung erneut zu lesen. Ein seltsamer Artikel, der im Bereich der Unfallmeldungen veröffentlicht wurde. Ein Kürzel fehlte ebenfalls, aus dem der Name des Redakteurs ersichtlich wurde. Welch` merkwürdige Sprache wurde hier verwendet? Das passte alles nicht zu ihrer Tageszeitung. Handelte es sich hier gar um „Fake News“? So recht konnte sie mit dem Begriff nichts anfangen. Lieber las sie über Einbrüche in der Nachbarschaft oder welcher Rammler den Wettbewerb beim örtlichen Kaninchenzüchterverein gewonnen hatte. Wenn sie den Politikteil abgetrennt hatte, diese unter die Holzscheite im kleinen Kachelofen legte und das Feuer brannte, setzte sie sich gerne an ihren Küchentisch und las bei einer starken Tasse Kaffee die Todesanzeigen. Ein kleiner Keks dazu durfte nicht fehlen. Manchmal gab es auch ein kleines Stück Butterkuchen. Selten gestand sie sich ein, dass sie dieses Ritual mochte. Zu erfahren, dass es niemanden aus ihrem Bekanntenkreis oder aus der ehemaligen Schulgemeinschaft getroffen hatte, gab ihr ein gutes Gefühl.
Dieser Artikel irritierte sie weiterhin. Ihr Enkel sprach kürzlich davon, dass die Russen dem komischen Trump im Wahlkampf unterstützt hätten und irgendwelche Dinger gedreht hätten, so dass er gewonnen hätte.
Ob hier auch gedreht wurde? Interessierten sich die Russen etwa für Bochum? Wollten sie die Tageszeitung übernehmen und den Schröder gar zum Chefredakteur machen? Da gab es doch diese Geschichte mit Gas und so, was ihm die Genossen so übel nahmen. Vielleicht wollten die Russen ihn nun auf einen ruhigen Posten abschieben? Wer öffentlich sagte: „Hör mal, hol` mir ´mal ´ne Flasche Bier, sonst streike ich hier“ (so ähnlich hatte doch der Raab darüber gesungen), der würde auch
… prompt auf die Fresseschreiben? Ach, vielleicht sollte sie die ersten Seiten doch nicht immer gleich verfeuern und sie stattdessen lesen?
Muskelpaket? Wer benutzte noch solch einen Ausdruck? Else kramte in ihrem Gedächtnis und sie konnte nur einen Zusammenhang mit Arnold Schwarzenegger herstellen. Lange war es her. Damals trugen die Frauen noch Schlaghosen. Viel schlimmer: Die Männer ebenfalls.
Plötzlich schmunzelte sie. In ihrer Erinnerung gab es ein weiteres Mannsbild, welches man als Muskelpaket bezeichnen konnte: Den blonden Rocky in der Rocky Horror Picture Show. Geschaffen von dem genialen Frank N. Furter. Er, also Rocky, verzauberte die Frauen in dem Film und auch sie als Zuschauerin zog ihn eindeutig dem Frank oder dem ungelenken Brad vor. Ihre Freundin fand Eddie bedeutend attraktiver, bedauerte sein Ableben im Film. Es musste kurz vor ihrem 30. Geburtstag gewesen sein, als sie mit besagter Freundin zum ersten Mal die „Rocky Horror Picture Show“ im Kino anschaute. Als sie sich im Winter endlich trauten im Dienstmädchenkostüm mit einem leichten Trenchcoat bekleidet den Film zu sehen, lief er bereits monatelang, Die Kinoschlange war lang und das Schneetreiben draußen heftig. Ihre Freundin erwarb mit der Kinokarte eine kleine Flasche Sekt und war bereits ein wenig betrunken, als sich der Vorhang hob. Sie fror nicht mehr. Auch heute wärmte sie ein Piccolo mehr als eine halbe Stunde heiß zu duschen.
Nicht nur sie beide, der gesamte Kinosaal amüsierte sich, hatte Spaß, sang und machte bei den Szenen mit.
Langsam fuhren sie später auf ihren Fahrrädern den Abhang herunter. Bei dem Wetter verzichteten sie auf die übliche rasante Wettfahrt. Ihre Freundin kam unten meist als Erste an. Else war ein kleiner Angsthase und trat zwischendurch zu oft auf die Bremse.
Im Laufe ihres Lebens sah sie den Film häufig. Manchmal mit Freundinnen, manchmal mit ihrem verstorbenen Mann. Inzwischen fühlte sie sich zu alt dafür. Das Dienstmädchenkostüm war ihr zu klein geworden. Doch lief „The Time Warp“ im Radio, so zuckten ihre Füße weiterhin zum Takt der Musik.

Erneut las Else den Artikel. Sie beschloss sich keine weiteren Gedanken mehr über ihn zu machen. Sonst würde sie Kopfweh bekommen und sie hatte keine Lust zur Apotheke zu fahren und Kopfschmerztabletten holen zu müssen. Wenn der Schröder den Artikel geschrieben hat, dann hat er ihn eben geschrieben. Vielleicht würde sie morgen wieder auf solch einen komischen Text stoßen?

Heute Abend würde sie ihren Enkel anrufen. Er würde bestimmt ein Kino finden, in dem der Film laufen würde. Und ihr Dienstmädchenkostüm ließe sich sicherlich verbreitern.
“Let's do the time-warp again.”
*****div Frau
7.980 Beiträge
Artemisia_Arte, ich glaube ja, Du warst am 12.02. abends in Karlsruhe und hast mich entdeckt, in der zweitletzten Sitzreihe, in dem zu kleinen Dienstmädchenkostüm *zwinker*

Und ich vermute, wie der Zeitungsausschnitt entstand. Deshalb hat es mich auch sehr gefreut, von beidem bei Dir zu lesen.
*****div Frau
7.980 Beiträge
Cindy
Cindy überlegte. Eigentlich hatte sie Hunger auf ein Frühstück, frische Brötchen, backwarm aus dem Automaten, ganz wenig Margarine, dazu ein paar Tropfen Honig aus der Squeeze-Flasche – ein wahrer Luxus. Genügend Kleingeld lag neben dem leeren Aschenbecher auf dem Couchtisch. Rauchen hatte sie schon länger aufgegeben. Schokolade war ihr schon immer wichtiger als der kurze Zug an Zigaretten und mit der Stütze kam sie die letzten Monate immer schlechter aus. Gestern war sie wieder vor dem Fernseher eingeschlafen, frühmorgens aufgewacht auf der durchgesessenen Couch. Wie lange war es her, dass sie nicht allein auf dem Sofa saß? Nur er hatte den Hintern hochbekommen, direkt zur Türe raus. Hatte sich nicht mehr umgedreht und nichts mehr von sich hören lassen. Bis das Amt schrieb. Er sei gestorben und sie als seine Frau hätte für die Beerdigungskosten aufzukommen. Sie hatte den Brief genommen und ihn zu den anderen Briefen gelegt, feinsäuberlich auf die Anrichte. Ein halbes Jahr später war erstmals Herr Redlich zu ihr gekommen und hatte nett mit ihr gesprochen. Hatte bei seinen nächsten Besuchen wieder Papiere mitgebracht, die sie nicht verstand. Aber weil sie ihn so nett fand, hatte sie unterschrieben. Er lief dann durch ihre Wohnung, um irgendetwas mitzunehmen. Nur fand er nichts. Kirchenmäuse würden für Cindy sammeln, wenn sie könnten, kein neuer PC, keine Spielekonsolen, kein schickes Smartphone, nur einen Schrank mit Kleidung von Tchibo-Prozente und ihr altes Sony Xperia fand Herr Redlich. Das Kleingeld verdankte sie der alten Frau Müller von oben, für die sie ab und zu die Treppe putzte oder den Einkauf erledigte.

Sollte sie trotz des Schneetreibens draußen mit dem Fahrrad fahren, um sich ihren Wunsch nach einem Frühstück zu erfüllen? Zu Fuß dauerte es bis zum Aldi fast eine viertel Stunde. Ein Blick aus dem Fenster verriet ihr, sie wäre mit dem Rad nicht alleine auf der Straße. Während Autos vorsichtig versuchten der Schneeglätte zu trotzen, bog gerade ein Fahrradkurier rasant um die Ecke. Zu rasant, sie überlegte Haltungsnoten zu vergeben bei der darauf folgenden Rutschpartie mit Salto vorwärts des jungen Mannes. Er blieb regungslos liegen. Sie schalt sich selbst einen Idioten über ihre Gedanken. Wer weiß, was ihm dabei passiert war. Auch wenn ihr schon jahrelang Geld und eine Aufgabe fehlten, ihr Herz hatte sie nicht verloren.
Hatte den Unfall außer ihr überhaupt jemand wirklich registriert? Vielleicht der Nachbar aus dem dritten Stock, der bereits frühmorgens am offenen Fenster stand und eine erste Zigarre paffte.

Eine Minute später war sie selbst bei dem Verunglückten. 'Stabile Seitenlage, Helm ...' Angesichts des dunkelroten Blutes, das zwischen seinen blonden Strähnen durchsickerte, ließ sie die Finger vom Helm, breitete lieber ihre Jacke über ihn und telefonierte. Die bereits zahlreich eingetroffenen Zuschauer störten sie nicht. Die blasse junge Mutter von gegenüber, ihr Jüngster auf der Hüfte. Die Schüler aus der Schule um die Ecke. Ein Obdachloser, der noch oder schon wieder betrunken wirkte. Was für eine Mischung! Cindy konzentrierte sich auf die fünf W-eines Notfallanrufes.
WO: Direkt vor der Apotheke in der Draisstraße.
WER ruft an: Ich, die Cindy, Nummer ist nicht unterdrückt (Sie dachte nur, in der Zeit hätte der doch schon einen Rettungswagen schicken können.)
WAS: Fahrradfahrer ohne Fremdbeteiligung. Verletzungen? Kopf. Vielleicht Beinbruch. Cindy beäugte das seltsam abgewinkelte Bein, mit dem berufsbedingten Muskelpaket an der Wade.
WIE VIELE: Ein Fahrradfahrer reicht doch (Warum handelt der am anderen Ende vom Telefon nicht? Cindy wurde immer unwirscher.)
WARTEN

Sie hatte kaum den roten Button zum Auflegen bei ihrem Handy gedrückt, als auch schon Sanitäter die Zuschauer und danach auch sie zur Seite schoben. Erst jetzt bemerkte sie die Blutflecke auf ihrer Hose. Einer der Notfallretter drehte sich kurz um und fragte, ob mit ihr alles in Ordnung sei.
"Klar.", antwortete sie mechanisch. Nichts, was nicht duschen wieder in Ordnung bringen könnte.
Kurz vor der Haustüre stockte sie.
"Danke!"
Von wem kam das? Sie sah sich um, blickte nach oben und konnte so noch den Sockel des Beton-Buddha ihres Nachbarn auf sich zufallen sehen. Herr Schmidt war im Bemühen, alles live auf der Straße mitzubekommen, mit seinem Kissen gegen die Figur geraten, die seit einem Jahr einen Ehrenplatz auf dem Fenstersims außen inne hatte.
'Sakra!', dachte er und zog sich rasch vom Fenster zurück.

Unten drehte sich derweil Cindy nochmals um. Ohne Helm und Blut im Gesicht hätte sie den Radler beinahe nicht wiedererkannt. Er streckte ihr seine Hand entgegen: "Komm!"
Ihr war es seltsam leicht ums Herz. Kein Wunder - plötzlich hatte sie wieder ihre jugendliche Figur und der rosa Jogginganzug war einem Hängerchen aus duftiger Spitze gewichen.
"Komm", sagte er wieder, "lass uns alles da oben besprechen!"
Damit deutete er auf die nächste Wolke und Cindy überlegte, ob ihr wohl Manna ebenso gut wie das frischgebackene Aldi-Brötchen mit Margarine und Honig schmecken würde.

© mariediv 02/2018
**********henke Mann
9.653 Beiträge
Oh Mann, das macht Gänsehaut.
Meine Triskele
*********_Arte Frau
13.808 Beiträge
Sonntag. 20 Uhr. Zeit für die "Tagesschau"? Und den sich anschließenden "Tatort"?

NEIN! *nein*

Die neuen 8 Wörter kommen. Ich habe die Ehre *knicks*

Almosen
Stinktier
Amerika
braun
Marlenehose
Eiszeit
Text
Feuerwehrmann
*****div Frau
7.980 Beiträge
Borowski ruft - aber die Wörter arbeiten schon *grins*
@ mariediv
Buddha ohne Honig aufn Kopf ist ein erhebendes Frühstück! *bravo* laf

@**t oma sia

Ich hab sie zucken gesehen, deine Beine! Im Joy istś heuer eher eine
Cocky Horror Picture Show - gelle? *top2*
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