Herr L.
Der Polit-Mann mit ohne Fliege,zur Zeit präsent auf allen Screens,
turnt immer vor, macht nie die Biege,
viel Spott erfahren seine Spleens.
Der Virus brachte ihm die Bühne,
die er oft stolpernd nur erreicht,
Fachwissen, klar, das hat der Kühne,
doch medientechnisch schwächelts leicht.
Propeller unterm Kinn verschwunden,
erster Versuch zum Optik-Launch,
doch stimmlich haperts in den Runden,
und die Frisur! Mon Dieu, domage!
Vermutlich toben in den Sälen
die Diskurswinde ziemlich wild,
deshalb hat Karl sich oft zu quälen
und Schnittlauchlocke füllt das Bild.
Doch gestern, völlig unerwartet,
sass er gestylt im Zettdeeff,
die Haare kurz, frisch durchgestartet,
mit dem Signal: ich bin hier Chef.
Soweit, sogut, mit etwas Glücke,
schafft er auch noch das Stimmproblem,
der Virus aber voller Tücke,
der macht sichs weiterhin bequem.
Und wird auch künftig Talk und Runden,
epidemiologisch dominieren,
Herr L. bleibt uns deshalb verbunden,
kann Neues weiter ausprobieren.