ROTES LEDER
Ich streiche über rotes Leder,erfühle jede Pore dort,
mein Finger gleicht der zarten Feder,
die flaumig weich sucht ihren Ort.
An manchen Stellen hält er inne,
spürt Lüsten und Genüssen nach,
dann fortgesetzt den Weg der Sinne
werden Erinnerungen wach.
Dabei verwandelt sich das Rote
in eine Haut aus Fleisch und Blut,
duftend mit einer Ambernote,
will ich sie ganz, sie tut mir gut.
Und wie ich so das warme Zarte
umfange mit Gespür und Sinn,
da reckt sich auf das lange Harte,
dessen Verehrerin ich bin.
Umgreife es von Kopf bis Schaft,
gleichsam als wollt ich es betören
freudig erwartend heissen Saft,
ja, jetzt kann ich schon Atem hören.
Da zuckt es, pumpt es und vibriert,
und meine Hand fliegt auf und nieder,
bis endlich völlig ungeniert
mir platzt mein enges schwarzes Mieder.
Das lange Harte schmiegt sich dann, zwei prallen Runden lechzend an,
benetzt sie mit der sprudelnd Gischt, auch landet manches im Gesicht.
Die Illussion von rotem Leder,
und wie es sich verwandeln kann,
ob mit oder auch ohne Feder,
empfehle ich im Überschwang.