Düren ist für mich (kein Dürener) städtebaulich unattraktiv.
Ich habe oben gelesen; "das hätte man (Anm. Aufbau nach dem Krieg) besser machen können."
Dazu muss man wohl etwas ausholen. Düren war die deutsche Stadt mit der höchsten Millionärsdichte und entsprechend war auch das Stadtsäckel gefüllt, hat sich die Stadt vor dem Krieg zu einem Juwel entwickelt.
Die nahe Eifel und die Rur waren ebenfalls wichtig für die emotionale Bindung der Dürener zu ihrer Stadt.
Im Krieg wurde Düren wie kaum eine andere Stadt zerstört. Als die Amerikaner Düren einnahmen, wurde in den alliierten Wochenschauen die Reste der Stadt gezeigt und man war der Überzeugung, dass diese Stadt, dieser riesige Schutthaufen niemals wieder aufgebaut werden könne, man erwartete einen Neubau auf der "grünen Wiese"
Die Dürener haben ihre Stadt wieder aufgebaut und zwar so schnell, wie es irgendwie möglich war, da war keine Zeit für schöne Fassaden, das Dach über dem Kopf war wichtiger. In anderen Städten standen rechts und links neben Bombenkratern noch prachtvolle wenig oder garnicht zerstörte Referenzbauten, das fehlte in Düren fast gänzlich, vielleicht auch ein fehlender Anreiz dort wieder etwas Anspruchsvolleres aufzubauen.
Wenn die Alten heute von ihrer schönen Stadt sprechen, dann ist das sicher viel mit der Vorkriegszeit und/oder wird auch an den Nachkriegs-Jugenderinnerungen festgemacht.
Unter anderem gab es in Düren nach dem Krieg eine lebendige Gastronomie mit Diskos und Tanzlokalen und eine hervorragende Einzelhandelsstruktur - das wird offensichtlich heute vermisst.
Für mich ist Düren wirklich nicht schön - allerdings werden heute sehr viele Städte auch (ausserhalb der Bausubstanz) totgeredet.
Ich gebe jedoch zu bedenken, dass eine Stadt auch aus Menschen besteht. Wenn Menschen sich in Düren wohlfühlen, dann kann eine Stadt auch als schön empfunden werden. Ich mag die Dürener!
.
https://upload.wikimedia.org … er_Dueren.webm.480p.vp9.webm