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Geschichte der O
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Eine Geschichte...

*******2012 Frau
1.552 Beiträge
Themenersteller 
Eine Geschichte...
Wir beginnen hier mal mit dem Einstieg von Fantasie und selbst erleben....
Warum nicht eine erotische Geschichte zum mitschreiben und sich fallen lassen *smile*
Die Idee hierzu entstand auf einem Treffen unserer Mitglieder, mit dem Wunsch dieses hier umzusetzten.
Also setzte ich den Anfang und bin gespannt wer sich zu diesem Schreib.- und Leseexperiment einläßt. *zwinker*
Wer wagt sich an Text, Fantasie und Lesestoff.... Verführung hat viele Seiten.
Ich hoffe es wird etwas zu lesen geben.

Zeitlos2012


PS.: Zur besseren Übersicht habe ich die Geschichte zusammengefügt.
Die Original-Texte findet Ihr im Archiv unter
http://stammtisch-coe.joyclub.de/forum/t1027591.eine_geschichte.html
*******2012 Frau
1.552 Beiträge
Themenersteller 
An...
einem nassen, kalten und höchst unfreundlichen Abend stand sie an der Bushaltestelle und wartete fröstelnd auf ihren Bus. Natürlich war ihr der letzte direkt vor der Nase weggefahren. " Was alles noch, bis ich mich endlich genüsslich auf meinem warmen Sofa ausstrecken kann " denkt sie. Aus den Augenwinkel beobachtet sie träge das Treiben auf der Straße. Leute hasten in der nassen Dunkelheit an ihr vorbei.
Ihre Gedanken folgen denen, die an ihr vorbei huschen und schnell an ihr Ziel wollen. Dieser Mann dort... wer wohl auf ihn wartet, was er wohl tut, wenn er angekommen ist.
Oder das Päärchen, das lachend an ihr vorbei geht, was sie heute wohl noch vorhaben werden. Fröstelnd zieht sie ihren Kragen in die Höhe.
Zeitlos2012

Endlich... kommt der Bus, zischend öffnen sich die Türen,
worauf eine Flut von eilenden Menschen aussteigen,
die einen wollen links herum, die anderen rechts herum,
sie alle gehen wild durcheinander, steigen um, suchen dieses, suchen jenes,
hasten mit eingezogenem Kopf durch den Nieselregen.
Sie wartet geduldig, beim Einsteigen hält sie die Monatskarte in der Hand
und zeigt diese im Vorbeigehen routiniert dem Busfahrer.
Immerhin, ein Sitzplatz ist schnell gefunden.
Es war wie immer die gleiche Route: Rathaus, Bahnhof, Tulpenweg ...
doch dieses Mal nahm die Strecke kein Ende. Rote Ampeln, nichts als rote Ampeln.
Ihre Augen wandern rastlos im Bus herum.
Das Innere ist diffus beleuchtet.
Ihr Blick fällt auf den Mann der mit ihr an der Bushaltestelle stand,
dieser, ein ins Alter gekommener Herr mit sympathisch anmutendem, grau meliertem Haar.
Ambiziosa

ER schaut mich an und lächelt mir zu mir wird ganz heiß bei dem Gedanken das er mit mir zusammen sein möchte. Er kommt auf mich zu und fragt mich ob alles in Ordnung sei.
Mit belegter Stimme sage ich ja, aber mein Herz klopft wie wild, mein Gegenüber muss das merken und ich laufe rot an
Baiker3

Als würde er ihre Röte nicht bemerken, lächelt er sie kurz an und sagt: " Tja das Wetter kann einen schon in depressive Stimmung versetzen" nickte ihr noch einmal kurz zu und ging an ihr vorbei, dem Ausgang des Busses entgegen, der gerade am Bahnhof hielt und dessen Türen sich öffneten um eine grössere Anzahl von Fahrgästen in das trübe Wetter zu entlassen.
Innerlich unerklärlicher Weise immer noch etwas in Aufruhr blickte sie aus dem Fenster und sah wie der graumelierte Herr auf das Bahnhofsgebäude zuging, plötzlich stehen blieb, seine Arme ausbreitete und eine Frau auffing, die sich vom Bahnhofsausgang kommend in seine Arme warf.
Sigrid was bist du eine blöde Kuh, sagte sie zu sich selbst, benimmst Dich wie ein Schulmädchen und nicht wie eine 45 jährige erwachsene Frau.
Sie betrachtete das sich innig umarmende Paar, die Frau, sie mochte etwa in ihrem Alter sein und den Mann, der sicher die 60 schon überschritten hatte.
Während der Bus wieder anruckte und sie das Paar aus den Augen verlor, dachte sie darüber nach, in welcher Beziehung die beiden wohl standen.
frasil09

In Gedanken versunken bemerkt sie nicht das ein junger Mann neben ihr platz genommen hat . Als sie es bemerkt rutscht sie weiter von ihm weg,er bemerkt es und sagt, ich beiße nicht und bin ganz brav, beide lachen und eine rege Unterhaltung bahnt sich an. Beide sind im Gespräch so tief versunken das sie ihre Haltestelle verpasst .Als Entschädigung lud er sie zu einer Tasse Café im nahe gelegenen Café ein. Sie nimmt es mit Freuden an und beide gehen Arm in Arm zum Café.
Baiker3

Beim Kaffee erfuhr sie einiges über diesen Mann. Er ist seit einigen Jahren in dieser Stadt und arbeitet als Designer recht erfolgreich. Sein Job verschlägt ihn recht häufig ins Ausland, erzählte er. Und er liebe die schönen Dinge des Lebens.
Seine nächste Frage kam sehr direkt und brachte sie etwas aus der Fassung. Ob sie wüste, was für ungewöhnlich schöne Augen sie hätte. Ihr blieb der nächste Schluck Kaffee im Hals hängen und sie verschluckte sich.
Nachdem sie wieder Luft bekam, fragte sie ihn, wie er grad auf ihre Augen käme.
Seine Antwort darauf erstaunte sie nochmals: " Dein Blick strahlt so eine gewissen Traurigkeit aus. Es kommt mir vor, als müste man diese Augen zum leben erwecken. Das Strahlen herauskitzeln. "
Ungläubiges Staunen machte sich auf ihrem Gesicht breit. " Dieser Mann schaut sehr tief und trifft mich genau. " dachte sie in diesem Moment.
Mit einem Lächeln griff er in seine Jackentasche und holte eine Visitenkarte heraus. Er schob sie ihr über den Tisch entgegegen.
" Ich würde dieses Gespräch sehr gern weiterführen. Allerdings an einem anderen Ort und zu einer anderen Zeit. Ruf mich doch einfach in den nächsten Tagen mal an und ich habe da eine Idee, dir zu zeigen, was ich dir damit sagen will. "
Er stand auf und lächelte sie wissend an. Ihr Blick blieb fragend an ihm hängen und sie sah ihm unsicher hinterher.
Zurück blieb eine Visitenkarte und sie. Auf der Karte stand in burgunderroten Buchstaben: Dirtline Möbeldesing, Wellcome to Luc
Darunter eine Telefonnummer und E-Mailadresse.
All das verwirrte sie zusehend, aber machte sie auch neugierig und erstaunlicher weise auch etwas nervös........
Zeitlos2012

Am nächsten Morgen erwachte sie, unsanft von ihrem Wecker geweckt.
Irgendwie begann der Tag anders als gewohnt, normal war sie wach, bevor der Wecker sein sonores Summen erklingen ließ. Eigentlich brauchte sie ihn nur zur Sicherheit falls der innere Wecker mal versagen sollte. Eine gewisse Unruhe machte sich breit und ließ sie ein wenig erschauern.
Gestern Abend hatte sie ungewohnter Weise Probleme mit dem einschlafen, immer wieder hatte sie das Bild des Designers vor Augen, wie er Ihr eine Visitenkarte entgegen hielt und seltsamerweise züngelten tiefrote Flämmchen um das Wort „Welcome to Luc“ um dann wie Blutstropfen zu Boden zu sinken.
Was war das bloß, was solche Bilder in ihren Kopf projizierte? Entsprechend hatte sie sehr unruhig geschlafen und dann jetzt auch noch dieser komische Traum, der ihr noch Bruchstückhaft ins Gedächtnis rutschte . Sie sah sich nackt auf einer kleinen Insel aus Rosenblättern stehen, rund herum ein kleiner Wall aus Dornenranken, der den wabernden Nebel rund um von der Roseninsel fern hielt.
Dieser Nebel war seltsam, er formte an verschiedenen Stellen seltsame Gebilde, die sich aus der grauen Nebelmasse erhoben und wieder zusammen fielen. Immer deutlicher war zu erkennen, das diese Figuren Köpfe waren und oh je, es waren Köpfe dabei, die Ähnlichkeiten mit dem Designer hatten und andere sahen dem grau meliertem Herrn sehr ähnlich. Plötzlich züngelten Flammen aus den Köpfen, die wie lange Zungen aussahen und in in Ihre Richtung züngelten.
Sie schüttelte sich, wie um diesen Traum los zu werden und dachte , was ist bloß los mit mir, werde ich etwa krank?
frasil09

Sie machte sich Kaffee.
Einen starken Kaffee würde sie brauchen. Sich auf Ihr Sofa setzend versuchte sie Ihre seltsam verstörenden Gedanken zu orden. Geisterhaft spukte es wild in ihrem vor Müdigkeit immer noch schweren Kopf. Seltsame, dumpfe Gedanken. Beunruhigend waren sie, leicht verängstigend, etwas verworren und diffus verschwommen. Sie konnte keinen klaren Gedanken fassen, war geradezu unfähig überhaut irgendwas zu denken. Zu sehr war sie mit sich selbst beschäftigt.
Sie nippte an ihrem heißen Kaffee. Sie spührte wie die Hitze des Getränkes sich wohlig warm in ihrem Bauch ausbreitet. Sie nippte wieder und wieder um dieses katerhafte Gefühl zu bekämpfen. Ja katerhaft war es. Nicht gleich dem einer durchzechten Nacht. Vielmehr dem kalter Asche. Wie die kümmerlichen Reste eines entfesselt lodernden Gedankenfeuers das kaum noch wärmt. Ernüchterung, Enttäuschung, Ungewissheit. Ein merkwürdig, seltsames Verlustgefühl das einen immer dann überkommt wenn man wehmütig etwas vermisst, in der steten Gewissheit das dieses unbestimmte etwas nicht mehr zurück kommt. Nie wieder. Sie trank noch einem Schluck. Kaum fähig den Kaffee runterzuspülen, weil ihr Hals, ihre Kehle gerade von diesem nie zuvor gekannten Gefühl schmerzlich zugeschnürt wurde. In ihr wuchs ein Verdacht. War Sie diesem eigenartigen Gefühl jetzt schon verfallen? Sie blickte in ihre leere Kaffeetasse. Der letzte Tropfen Kaffee war längst angetrocknet. Wie lange sie so dasaß wusste sie schon gar nicht mehr. Gedankenverloren blickte sie starr aus dem regentropfenbeperlten Fenster, nahm aber von dem Treiben außerhalb nichts mehr wahr. Gedankenverloren hatte sie sich in sich selbst zurückgezogen.
Sie goss sich eine zweite Tasse ein.
Traurigkeit vermischte sich mit Melancholie wie der Kaffee mit der Milch den sie bedächtig in ihre Tasse kippte. Anfänglich aufquellende Milchwolken verrührte sie zu einem einheitlichen braun. In ihrem Kopf vermischte Sie die gerade noch frisch aufsprudenden Erinnerungen zu einem undifferenzierbaren Gedankenbrei. Ihr wurde klar das sie aber genau das nicht wollte. Sie wollte eigentlich keinen Milchkaffee. Sie wollte Kaffee oder Milch. Sie wollte entweder das eine oder das andere. Sie selbst wollte entweder das eine oder das andere sein. Sie wollte ein Gegenteil sein. Sie wollte das Gegenteil sein von dem was sie war.
Sie wollte sich gleich den klaten Milchwolken im heißen Kaffee winden und wehren um sich schließlich doch darin zu verlieren, um sich darin völlig zu verlieren, völlig darin aufzugehen. Sie wollte dadurch, wie dem Kaffee, ihrem Leben einen ganz eigenen, neuen Geschmack geben.
Sie nahm die Tasse und setzte sich wieder auf ihr Sofa, nahm noch einen Schluck und ...
Sir_Vival

plötzlich durchzuckte sie es wie ein Blitz und ihr Blick fiel auf die Zeiger der Uhr, die monoton vor sich hin tickte . Mist, schon kurz vor sieben und ich vertrödele die Zeit mit dusseligen Gedanken.
Sie sprang auf und verschüttete einen Teil vom Kaffee, der nun eine kleine braune Pfütze auf dem kleinem Tischchen hinterließ, dass sie für sich als „Zwischenhalt“ bezeichnete, weil es genau wie im Bus zwischen Ein und Ausstieg der Moment war, an der sie einen Moment verweilte, um sich auf den Tag vorzubereiten, beziehungsweise den Tag Revue passieren zu lassen bevor sie ins Bett ging.
Schnell schlüpfte sie aus ihren Bademantel und huschte unter die Dusche. Den Wasserhahn aufdrehen, warten bis das Wasser angenehm temperiert ist um dann den Duschkopf über ihrem Körper zu justieren, ist eine gleitende und im Unterbewusstsein oft ausgeführte Bewegung.
Schnell bildet sich Dampf in der Duschkabine, der sich an dem Acrylglas als Wassertropfen niederschlägt um sich dort mit anderen Tropfen zu verbinden und als kleine Bächlein den Weg nach unten zu finden.
Das warme Wasser ist prickelnd und belebend auf ihrer Haut und macht ein Stückchen ihren Kopf frei, Sie greift zur Seife und fängt an sich vom Gesicht her einzuseifen,. Gleichmäßig mit kreisenden Bewegungen über die Schultern und Armen und dann zu ihren kleinen aber festen Brüsten. Dunkel wie Ebenholz leuchten Ihre mittlerweile steifen Nippel aus dem Seifenschaum hervor und die Berührung ist schon fast schmerzhaft.
Ganz kurz sieht sie in Gedanken wieder den Graumelierten Herrn vor sich und seine schlanken Hände. Wie das wohl wäre wenn er sie einseifen würde?
Ganz schnell verbannte sie diesen Gedanken wieder und seifte sich den Bauch ein, bevor sie wieder auf seltsame Gedanken kommen konnte.
Doch als würde irgend etwas ihre Gedanken und Gefühle beeinflussen, fing es jetzt im Bauch an zu kribbeln und sie ertappte sich dabei, wie ihre Finger über den Venushügel glitten und gefährlich nahe an ihre empfindlichste Stelle wanderten. Das kribbeln wurde plötzlich abgelöst von einem leichtem Ziehen in den Leisten, dass sich langsam zur Gebärmutter hinzog und anfing heiße Wellen über den ganzen Körper zu verbreiten. Plötzlich züngelten kleine Flämmchen um ihre Füße, als würden die Wassertropfen die zu Boden regneten zu Flammen werden.
„Nein, ich will das nicht“ schrie sie. Hatte sie das jetzt wirklich laut geschrien, oder war das nur in ihrem Kopf?
Panisch sprang sie aus der Duschkabine und ließ sich auf den Hocker sinken, der neben der Duschkabine stand.
frasil09

Wenn der Tag schon so los geht... dachte sie. Ein Blick auf die Badezimmeruhr schrie ihr entgegen, das sie sich jetzt schleunigst auf den Weg machen sollte. Das letzte was sie heute noch brauchte, war ein Chef im Kampfmodus.
Schnell stieg sie in ihre Sachen, ein Blick in den Spiegel sagte ihr, das sie etwas Farbe nötig hatte. Hastig trug sie etwas Wimperntusche auf, ein bischen Rouge versetzte die Wangenpartie in ein zartes Rosa und der Lippenstift betohnte ihren Mund. Schnell am Blusenkragen gezupft, den Rock gerade gezogen, in die Pumps geschlüpft und fertig war sie für den Altagstrott.
Inzwischen hatte sie sich etwas beruhigt und ihr Gefühlsleben regulierte der Stress. Wie kann eine Begegnung sie so aus der Fassung bringen? Diese Frage beschäftigte sie auf dem Weg zur Arbeit. " Du wirst dich in deiner Mittagspause dieser Frage stellen. Anrufen heißt das Zauberwort. " dachte sie.
Inzwischen hatte sie den großen Krankenhauskomplex mitten in der Stadt erreicht, ihren Arbeitgeber.
" Glück gehabt " dachte sie. Wäre der Bus pünklich gefahren, hätte sie es nicht mehr rechtzeitig zum Arbeitsbeginn geschafft. Sie huschte schnell durch die große Eingangshalle, lief die Treppe hinauf in den Verwaltungsberreich des Krankenhauses, indem sie beschäftigt war.
Sie hatte die Glastür noch nicht ganz geöffnet, da stieß sie auch schon mit jemanden zusammen. Sie stolperte und ruderte mit den Armen ins Leere. Ein leichter Schmerz zuckte durch ihren Fußknöchel und es kam ihr vor, als ob sie in Zeitlupe den Teppichboden auf sich zukommen sah. In diesem Moment bremsten sie zwei kräftige Hände ab und fingen sie halb auf.
Das nächste, was wieder bei ihr ankam, war der unsanfte Aufprall auf ihr Hinterteil und ein sagenhaft strahlendes, dunkelblaues Augenpaar.
Sie schaute genau da hinein und dachte: " Komisch, irgendwie habe ich solche Augen schon einmal gesehen."
Da war es wieder, dieses merkwürdige Gefühl. Ihr Blick hob sich etwas und großes Erstaunen glitt über ihr Gesicht. Nein, das könnte jetzt nicht möglich sein, aber da erklang auch schon seine Stimme. " Das nenn ich mal eine umwerfende Begegnung." ........
Zeitlos2012

oh, stammelte sie und versuchte schnell wieder auf die Beine zu kommen, zumal ihr Rock bei dieser
ungewöhnlichen Stellung, weit über die Oberschenkel gerutscht war und eigentlich so gut wie nichts mehr verbarg. Zudem hatte sie heute auf eine Strumpfhose verzichtet und ihr strahlend weißer String hob sich Kontrastvoll von ihren gebräunten Schenkeln ab. Deutlich konnte sie erkennen, dass ihrem Gegenüber aber auch gar nichts verborgen blieb. Seine Augen hefteten sich für einen Augenblick auf ihre intimste Stelle und sie bekam wieder dieses seltsame Ziehen im Unterleib. Nur kurz währte dieser Blick von ihm und ihr schoss der Gedanke durch den Kopf, wie es wohl wäre, wenn sie auch auf den String verzichtet hätte. Sofort schoss ihr das Blut in den Kopf und sie fühlte wie es ihr unangenehm warm wurde.
Jörg, so hatte er sich ihr gestern vorgestellt, blickte ihr jetzt wieder direkt in die Augen und reichte ihr seine Hände um sie hoch zu ziehen.
„Was machst Du denn hier“ fragte sie noch etwas außer Atem.
„Na. Ich bin geschäftlich hier und Du, was treibt Dich so ungestüm nach hier?“
„Ich arbeite hier“ sagte sie etwas abwesend und dachte sich, was hat das Krankenhaus mit Möbeldesign zu tun, ist doch hier alles 08/15, eben zweckmäßig.
„Na ja,“ erwidert er, immer noch ein breites Grinsen im Gesicht, was ihr erneut die Röte ins Gesicht treibt, „ich hab der Hausleitung mein neues Design vor gestellt.“
„Design“ fragt sie irritiert? „hier im Krankenhaus?“
„Nun ja,“ erwidert er etwas zögernd und versucht eine Haarsträhne, die ins Gesicht gefallen war, wieder an seine vorgesehene Position zu bringen.
„Wenn du mal meine Visitenkarte mal näher angeschaut hast, steht da der Begriff Dirtline und Dirt ist der Begriff für Schmutz, Dreck, Staub. In diesem Falle ist der Staub gemeint, oder weiter ausgeführt, der Staub zu dem jeder wieder zerfällt, wenn er lange genug sein Leben ausgehaucht hat.“ Seine Schultern zuckten ein wenig, fast als wolle er sich entschuldigen für seine Worte.
„Jetzt ist es in unserer Gesellschaft eben so, dass ja alles seine Ordnung haben muss, jeder braucht irgendwie ein zu Hause und eine Adresse wo er sich aufhält. Im weiterem Sinne also ein Möbel, welches ihm ein zu Hause bietet bis er wieder seinen Urzustand erreicht hat.“
Ein etwas nachdenklicher Zug breitet sich auf seinem Gesicht aus und für einen Moment hat sie den Eindruck, die blauen Augen leuchten ein bisschen weniger blau. Ein kleiner Ruck, fast nicht zu sehen, geht durch seinen Körper und er fährt mit seiner sonoren Stimme fort:
„Ist doch klar das so ein Möbelstück auch widerspiegeln soll, was für ein Prachtmensch sich hier in einer Metamorphose befindet“
Ach du dickes Ei , ausgerechnet ein Bestatter, fuhr es ihr durch den Kopf.
Als hätte er ihre Gedanken erraten, kam sofort der Satz: „Nein, nicht was Du denkst, ich designe tatsächlich und zwar Särge, aber auch Grabmale, überhaupt alles was mit dem Tod einher geht und
ich biete darüber hinaus noch eine psychische Betreuung an für spezielle Kunden.“
Sie sieht ihn fragend an, langsam wird sie wieder sicherer in ihrem Auftreten.
„Du hast sicher auch den Zusatz Luc gelesen. Nun ja Luc ist eigentlich die englische Abkürzung von Luzifer. Das hab ich bewusst nicht ausgeschrieben, denn nur die eingeweihten verstehen diese Bedeutung“
Seine Worte hörten sich wie durch Watte gesprochen bei ihr an, Gedanken wirbelten durch ihren Kopf. Plötzlich tauchten vor ihren Augen wieder die roten Flämmchen auf und diesmal umkreisten sie ihren Bauch und ihre Schenkel und ein wohliges Gefühl durchströmte ihren Körper.
frasil09

Was für ein merkwürdiger Zufall und was für ein düsteres Thema, dachte sie. Seine Augen wirken so abwesend, wenn er darüber redet. Sie sieht in der Tiefe diesen Schmerz. Sie kannte diese Blicke. Es blieb ja in einem Krankenhaus nicht aus, das sie des öfteren mit Menschen zu tun hatte, die grad jemanden verloren hatten und das spiegelte sich in den Augen wieder. Diese Hilflosigkeit und das Unfassbare, das jemand bei dem Anderen hinterläßt, wenn er geht.
" Die Augen sind der Spiegel der Seele, wie wahr. " dachte sie. Langsam fasste sie sich wieder und schüttelte sich etwas, so als wolle sie alle einstürmende Gefühle abschütteln.
Sie schaute ihn jetzt sehr direkt an und lächelte. " Ich glaube, ich schulde dir einen Kaffee und ich würde gern mehr über deine Arbeit erfahren. Ich kann mir nicht wirklich vorstellen, wie man Bestattungszubehör desingt. Das ist so wiedersprüchlich. Einerseits Kreativität, andererseits so entgültig. Schönes erschaffen und begraben. Das ist für mich irgendwie paradox."
" Ja das kenn ich schon. Diese Meinung teilen viele, aber warum soll das Ende nicht einen kreativen und schönen Abschluß finden. Der Tod ist für die meisten ein unschöner und mit Tabus beladener Zustand. Für denjenigen der geht, ist es oft der Abschluß von Leid und Schmerz. Das Loslassen von Exiztenz, um Frieden zu finden.
Ist es nicht in vielen Lebensbereichen so? Wir sind geprägt von Normen und Moral. Wer es wagt auszubrechen oder Neues zu beginnen, was nicht in diese Vorgaben passt, hat es oft schwer bei seinen Mitmenschen und in den Gesellschaftsstukturierungen. Gottseidank ändern sich aber auch Vorgaben und Menschen. Was gestern unmöglich war, ist heute fast gesellschaftsfähig. So also auch mein Geschäft. Ungewöhnlich, aber durchaus gefragt."
Erschrocken schaut sie auf ihre Uhr und wird etwas nervös. " Meine Güte, viel zu spät. Mein Chef wird mir heute bestimmt nicht den Tag versüssen."
" Ich muß jetzt leider los, aber wenn du magst, treffen wir uns Mittags gern auf den versprochenen Kaffee. " Abwartend schaut sie ihn an.
" Da ich hier noch einige Termine habe, die bis zum Mittag dauern, sehr gern. Ich werde dich dann so gegen 13.00 Uhr hier abholen. Dann sprechen wir mal über ungewöhnliche Lebensmodelle, o.k. ?"
Da war es wieder, das Kribbeln, die Ungewissheit und eine gehörige Portion Neugierde. Ja sie wollte mehr über diesen Mann erfahren. Irgendwie hatte sie das Gefühl, das er ihren Weg eine Weile begleiten würde.......
Zeitlos2012


Es war nicht einfach sich auf die Arbeit zu konzentrieren. Immer wieder schaute sie auf die Uhr, deren Zeiger sich scheinbar viel träger als sonst bewegten. Erst 11 Uhr dachte sie, noch zwei Stunden.
Kaffee, ich brauche einen Kaffee denkt sie und als wenn dieser Gedanke sie aus der Lethargie gerissen hätte, sprang sie auf und lief zum Automaten auf dem Flur.
Münze rein stecken und auf „Kaffee extra stark“ drücken war eine fließende Bewegung.
Brodelnd und zischend setzte sich der Automat in Bewegung und fing an den Becher zu füllen den sie unter die Ausgabe gesetzt hatte.
„Hi Siggi“ tönte es da von der Seite, „hast Du schon gehört das Birgit entlassen worden ist, weil sie beim poppen mit dem Azubi erwischt worden ist?„
Oh Scheiße, dachte Sigrid, die hat mir gerade noch gefehlt.
„ Stell Dir vor, die Birgit hat dem Azubi im Bad den nackten Arsch hingehalten und klar, der Azubi hat sie natürlich dann von hinten gefickt“
„Ach ja?“ fragte Sigrid „und Du warst sicher dabei Babsi, oder?“
„Nein, ich doch nicht“ plapperte Babsi und versuchte einen unschuldigen Blick, der ihr genauso wenig stand wie die aufrichtige Teilnahme über die Entlassung von Birgit.
Aufreizend stand sie da in ihrem deutlich zu kurzem Rock und erst recht zu knappen BH. Ihre geschätzte Größe sollte mindestens Cup E betragen, aber sie trug höchstens Cup C.
Klar das ihre Brust sich überall heraus wölbte und ihren tiefen Ausschnitt überdimensional ausfüllte. Na wer es denn braucht dachte Sigrid und sagte: „Sorry Babsi, hab leider keine Zeit, hab gleich noch einen geschäftlichen Termin und muss mich etwas auf die Thematik vorbereiten.“
„Können uns ja gerne mal später über das Thema unterhalten.“
Babsi schaute sie etwas kritisch an, schien aber mit dieser Aussage erst einmal zufrieden zu sein.
Schnell griff sich Sigrid ihren Kaffeebecher und schritt zielstrebig auf ihr Büro zu..
Erleichtert ließ sie die Tür hinter sich ins Schloss fallen. Die Tratsche hat mir grad noch gefehlt dachte sie und ließ sich auf ihren Bürostuhl sinken. So, die Arbeit wartet immer noch, dachte sie, nahm einen Schluck Kaffee und knöpfte sich die nächste Mappe vor.
Patient „Laura Niemerg“ las sie und blätterte das Deckblatt auf.
Die üblichen Arzt Dokumente flatterten ihr entgegen und dazwischen eine Ausweis Kopie.
Sie stutzte und nahm die Ausweiskopie näher unter die Lupe. Das gibt es doch nicht, dachte sie, die Frau kannte sie doch. Es war die Unbekannte am Bahnhof die sich dem graumeliertem Herrn aus dem Bus in die Arme geworfen hatte. Sie war sich ganz sicher.
So so, Laura ist also ihr Name und sie ist tatsächlich in meinem Alter, genau zwei Monate jünger.
Sie legte die Ausweiskopie zur Seite, um die Akte zu studieren.
„aktives Burn Out Syndrom“ lautete die Diagnose „mit möglicher Nähe zur Depression“

Au weia dachte sie und das mit 45 Jahren. Sie war plötzlich total interessiert und möchte gerne mehr an Details wie es wohl dazu kommen konnte und welche Rolle der Graumelierte da wohl spielte. Leider ging es nur um fachliche Feststellungen und um wirtschaftliche Stellungnahmen was die Vergütungen der Krankenkassen anbelangte, wofür sie ja hier zuständig war.

Mit dem Anlegen der neuen Akte und ihren Gedanken die sich sehr über Schicksal der fast Bekannten Gleichaltrigen Frau beschäftigten, hatte sie fast die Zeit vergessen, die vor kurzem noch so quälend langsam dahin schlich.
frasil09


13.00 Uhr
Die ersehnte Mittagspause mit dem gewissen Etwas.. Schnell legte sie ihren Kugelschreiber aus der Hand und schob die nicht uninteressante Akte von Laura, jetzt hatte die Unbekannte einen Namen und ein Gesicht, zur Seite.
" Damit setzte ich mich später auseinander. Jetzt will ich erstmal mehr über diesen Luc oder wie immer er heißt erfahren." waren ihre Gedanken.
Schnell verließ sie ihr Büro und sah ihn schon am Eingang stehen. Sie betrachtete ihn aus der Ferne einen Moment. Großgewachsen und schlank, aber trotzdem wirkte er kräftig. Etwas ungeduldig trommelten seine Finger auf den Handlauf der Treppe. Er machte auf sie in dieser Haltung schon einen leicht einschüchternden Eindruck. " Na das kann ja heiter werden, hoffentlich fällt mir nicht der Kaffee um. Das wäre dann mal wieder einer meiner peinlichen Auftritte. Nur nicht schwächeln und er ist ein Fremder. Also wenn es dir zuviel wird, kannst du jederzeit wieder verschwinden."
So schossen ihr ihre Gedanken durch den Kopf. Sozusagen Selbstmotivation um diese ungewöhnliche Situation irgendwie in den Griff zu bekommen. Man trifft sich ja schließlich nicht jeden Tag mit einem Fremden und hat daher auch wenig bis garkeine Übung in solchen Dingen. Zumindest sie nicht. " Wann gabs eigentlich sowas wie ein Date in der letzten Zeit?" Sie überlegte angestrengt und konnte sich diese Frage nicht beantworten. War wohl schon länger her. Sie setzte sich schnell in Bewegung und zwang sich ein unsicheres Lächeln auf den Mund.
Sie erreichte ihn und er drehte sich zu ihr um. Aus dem etwas genervten Blick wurde ein breites Lächeln als er sie wahrnahm. " Hallo, da bist du ja. Ich dachte schon, dein Chef hat dir Ausgehverbot erteilt." Aus den Lächeln wurde ein Grinsen. Sie schaute ihn etwas verwirrt an. " So spät bin ich doch garnicht." presste sie heraus. " Na, das war ein Scherz. Schau nicht so erschrocken. Ich beisse nicht. Mir ist selten eine Sie untergekommen, die so zaghaft auf mich wirkt. Du warst wohl nicht immer auf der Sonnenseite des Lebens. Was ich sehe, ist eine Frau voll Unsicherheit und irgendwie siehst du aus, als ob du jeden Moment die Flucht ergreifen willst." Nachdenklich schaute er sie bei diesen Worten an.
Ihr Blick senkte sich in Richtung Schuhe. Voll erwischt, das hatte wieder einmal gesessen. " Wie macht er das bloß. Er kennt mich überhaupt nicht und trifft sowas von ins Schwarze. Hellseher oder Menschenkenner oder beides. Das ist doch verrückt und nimmt mir meine mühsam aufgebauten Grenzen. Verdammt. "
Es ist jeden Tag auf neue für sie eine Herausforderung sich dem Alltag stellen zu müssen und hier steht jemand der ihr auf den Kopf zusagt, was sie empfindet.
" Wollten wir nicht über Lebensmodelle reden und wie man zu so einem ungewöhnlichen Job kommt? " war ihre etwas bissige Antwort.
Seine Antwort war ein herzhaftes Lachen. " Ja wollten wir, also auf zum Kaffee. " Ich glaube, man muss dich aus deinem Schneckenhaus stoßen, damit du wieder einen Blick zu allen Seiten des Lebens bekommst. Ich bin auch ein guter Zuhörer und etwas an dir sagt mir, das ich dir vielleicht helfen kann. Auch wenn du im Moment wohl anderer Meinung bist. Wer weiß, vielleicht ist das der Beginn eines ungewöhnlichen Weges, auf dem wir gemeinsam laufen."
Er setzte sich in Bewegung, nahm einfach ihre Hand und zog sie mit sich....
Zeitlos2012


Zielstrebig lief er mit ihr nach rechts über den bunt gepflasterten Weg zum Parkplatz, der mit einer halbhohen Ligusterhecke umgeben war, die die geparkten Autos fast unsichtbar machten.
Halb gezogen und halb dirigiert führte er sie um eine vorgesehene Lücke in der Hecke.
Mein Gott, dachte sie, was ist bloß los mit mir? Ich lasse mich ja regelrecht abschleppen. Der fragt mich nicht einmal, sondern zieht mich einfach mit als wäre ich Willenlos.
Aber, schoss es ihr durch den Kopf, eigentlich ist es mir nicht unangenehm,. Irgendwie strömt er Sicherheit und Kompetenz aus und es war angenehm sich einfach etwas führen zu lassen. So paradox es war, ihre Unsicherheit wurde durch die Dominanz von Jörg einfach ausgelöscht und sie fühlte sich seltsam leicht.
Jörg, hatte sie immer noch im Schlepptau und ohne etwas zu sagen und steuerte er auf ein dunkel blaues BMW Cabrio zu, dessen Dach eingefahren war und deren hell beigen Ledersitze in starkem Kontrast zu dem dunklem blau der Karosserie stand.
Kurz blinkten die Blinklichter auf als er die Fernbedienung der Zentralverriegelung bediente und er öffnete ihr die Beifahrertür.. Sie schaute ihn fragend an und Jörg schien ihre Gedanken zu erraten.
„Ich habe uns einen kleinen Tisch reserviert in einem netten Cafe hier in der Nähe“ und als sie ihn immer noch fragend anschaute, setzte er hinzu, „dahin gibt es leider keine Busverbindung“.
Stimmt durchzuckt es sie, wir haben uns ja im Bus kennen gelernt, aber warum fährt er als Unternehmer eigentlich Bus und nicht mit seinem Wagen?
Ohne etwas zu sagen, ließ sie sich in die komfortablen Polster sinken und Jörg ließ die Tür mit einem leichtem Schwung ins Schloss fallen. Er ging um den Wagen herum zur Fahrerseite und meinte ganz beiläufig: „Ich fahre nur manchmal mit dem Bus, einfach um Menschen zu beobachten“. „Und“ fragte sie, „was beobachtest Du da?“ Irgendwie hatte sie kurz das Gefühl, ein Studienobjekt gewesen zu sein, aber bevor sie den Gedanken vertiefen konnte, hörte sie seine sonore Stimme sagen, „Na die Gefühle der Menschen, eben das Verhalten in verschiedenen Situationen. Könnte ich sonst ein Möbelstück kreieren, welches für die Unendlichkeit bestimmt ist aber das endliche voll zum Ausdruck bringt?
Er hatte sich mittlerweile hinter das Lenkrad geschwungen und als er den Schlüssel ins Zündschloss steckte warf er einen Blick nach rechts auf ihre Beine. Sie hatte ja immer noch ihren recht kurzen Rock an und durch das hineingleiten in die recht tiefe Sitzposition , war er doch ziemlich nach oben gerutscht. Deutlich fühlte sie seinen Blick auf ihren Schenkeln und schon wieder strömte eine heiße Welle durch ihren Körper und sie spürte wie sie rot wurde.
Jörg grinste sie frech an, sagte aber nichts. Ihre Röte wurde noch intensiver hatte sie das Gefühl und ärgerte sich darüber wie leicht sie zu durchschauen war.
Jörg drehte den Zündschlüssel um und ein leichtes und dumpfes aber verhaltenes Grollen wurde hörbar. Sie hatte keine Ahnung von Autos, hatte den Typ nur am BMW Emblem erkannt, aber das wurde ihr sofort klar, ein einfacher BMW war das nicht. Jörg parkte aus und langsam glitt der BMW vom Parkplatz, ganz seicht, ohne seine Motorgeräusche erkennbar zu ändern. Sanft fädelte sich Jörg in den Verkehr ein und der Wind fing an in ihren Haaren zu spielen. Leise Musik erscholl plötzlich, eigentlich nicht erkennbar woher eigentlich, es fühlte sich an, als wäre die Musik überall im Auto. Das leise Rauschen des Fahrtwindes, die Musik, die mit dem Wind scheinbar eine eigene Melodie komponiert, all das weckte seltsame Gefühle in ihr.
„Wir sind gleich da“ riss Jörg sie aus ihrem Gefühlschaos und bog rechts ab auf eine enge Gasse ein, die sich auf einen Hügel hinauf wand. Links standen den Hang hinauf eine Vielzahl von Lärchen, die noch vereinzelt einige braune Nadeln trugen und rechts wurde bei jedem Höhenmeter der Ausblick auf die Stadt, die sich etwas in Dunst hüllte, immer übersichtlicher., schon fast wie eine Spielzeugstadt. Der Duft von Laub und Pilzen wurde sehr stark und regte ihre Sinne an. Eigentlich war es ein idealer Tag für die Natur, die Sonne wärmte noch, auch wenn sie schon tiefer stand und die Temperatur war für die Jahreszeit eigentlich zu hoch, aber egal, oben ohne mit dem Cabriolet, war wie ein letztes Luft schnappen, viel besser als das triste, kalte und regnerische Wetter, als sie Jörg kennen gelernt hatte.
Vorsichtig musterte sie Jörg von der Seite. Er saß konzentriert aber nicht verkrampft hinter dem Steuer, sein Blick und seine Gesichtszüge absolut entspannt, irgendwie so eine Mischung zwischen George Clooney und Brad Pitt. Ihr Blick wanderte von seinem Kopf herunter bis zu seinem Schoß und schon schoss ihr wieder die Röte ins Gesicht. Scheiße dachte sie, hoffentlich bemerkt er das nicht.
frasil09


Der Blinker
unterbrach ihre Überlegungen. Leise aber unüberhörbar zeigte er einen bevorstehenden Richtungswechsel an. Sie schaute von seiner Hose hoch auf die Straße und sah links einen schmalen Weg, kaum zu erkennen weil links und rechts mit Haselsträuchern bewachsen. Jörg bog vorsichtig in diesen Weg ein, der sofort sehr steil anstieg. Das leise Summen des Motors steigerte sich erstmals
zu einem lauterem Grollen und presste sie in den Sitz. Der Andruck durch die Beschleunigung auf dem steilem Weg war nicht ohne und sie dachte: „Na, mit dem Rad möchte ich hier auch nicht rauf“
rund 50 m weiter machte der schmale Weg einen Knick nach rechts und sie schnaufte unwillkürlich durch die Nase. „Wowhh, das ist ja irre“ Vor ihr befand sich plötzlich ein Parkplatz, wie in Dornröschen. Die Einfahrt war von einem riesigem Rosenbogen geschmückt, an dem doch tatsächlich noch einige Rosen blühten. Rot waren ihre Knospen und Rotweiß der aufgeblühte Kelch. Die Parknischen links und rechts waren durch Beete mit Heckenrosen von einander getrennt und am Kopfende der Parknische war jeweils als Begrenzung eine Strauch Rose in verschiedener Sorten gesetzt, die durch vereinzelte Blüten noch erkennbar waren. Wie ein Kennzeichen hatte so jede Parklücke eine eigene Rose.
Jörg mustere sie von der Seite, während er den Wagen in eine Parklücke steuerte.

Die Parkbucht hatte einen Rosenstrauch mit weißen Rosen denn es gab noch einige Blüten.
Ausgerechnet weiße Rosen, dachte sie, die mochte sie besonders gerne, für sie war es einfach ein Zeichen für Reinheit des Geistes und Jungfräulichkeit der Gedanken, nicht zu verwechseln mit körperlichen Dingen wie Sexualität oder so.

Die Beifahretür wurde von Jörg geöffnet, sie hatte gar nicht mitbekommen das Jörg angehalten hatte und ausgestiegen war, weil sie von den Rosen so fasziniert war.
„Du magst Rosen“ bemerkte Jörg nur kurz und nahm sie in den Arm als wäre das vollkommen normal und dirigierte sie durch die Rosenhecken auf das Ende des Parkplatzes zu, hinter dem sich ein Fachwerkhaus an den Hügel schmiegte.
Ohne den geringsten Widerstand ließ sie sich führen, als wären sie schon lange ein Paar.
Sein Körper strömte Wärme und Sicherheit zugleich aus und sie fühlte sich seltsam geborgen.
Zielstrebig ging er mit ihr auf die Eingangstür zu, die sich bei näherer Betrachtung eher als Tor darstellte mit einem großem Rundbogen aus dicken massiven Holzbalken, in denen Schnitzereien von nackten Oberkörpern herausgearbeitet waren, abwechselnd weibliche und männliche.
Als hätte Jörg ihre Gedanken gelesen sagte er: „ Darf ich vorstellen? Das ist das Cafe der liebenden“
Sie stockte einen Moment ihren Schritt und schaute ihn an.
„Na ja, ich denke wir passen da rein, zumindest sollten wir mal reinschauen. Wenn es Dir nicht gefällt, können wir ja nächstes mal woanders hingehen.“
Er grinste sie an, als wäre es selbstverständlich das ihr das Cafe gefallen würde.
Na gut, dachte sie, meine Pause dauert ja nicht lange, also schauen wir mal was mich erwartet.
Sie schritten durch den Torbogen und kaum hatten sie ihn passiert, riss er sie plötzlich herum und küsste sie intensiv und nachdrücklich. Sie bekam kaum noch Luft und wollte sich wehren, doch sie unterließ es, denn irgendwie gefiel es Ihr, ja, machte sie sogar an. Er hatte eine unverschämt arrogante, aber auf der anderen Seite auch überzeugende Art an sich und sie erwiderte erst zögernd, dann aber immer intensiver seinen Kuss.

„Hallo ihr beiden“ ertönte da eine Stimme.

Erschreckt löste sie sich von Jörg und schaute in Richtung der Eingangstür von der die Stimme kam. Der nächste Schock folgte auf dem Fuße.
Der „graumelierte“ stand vor ihr und lächelte sie freundlich an.
Er trug eine schwarze Hose und ein weißes Rüschenhemd auf dem im Bogen
„ Cafe und Bistro de L'amour“ stand.
Ihre Gedanken fuhren Roulette, die Busfahrt, ganz alltäglich, wie immer, nur jetzt 2 unterschiedlichen Männer im Bus, vollkommen fremd und jetzt diese schon verblüffenden Verknüpfungen.
„Hallo Stefan“ meldete sich Jörg an ihrer Seite.
Das gibt es doch nicht dachte sie, die kennen sich auch noch!
„Hallo Jörg“ erwidert Stefan und lächelt beide an. „Gehe ich recht in der Annahme, ihr möchtet einen besonders schönen Platz auf der Terrasse mit Stadtsicht?“
„Das wäre sehr nett Stefan und wir haben wenig Zeit, kannst Du uns einen schnellen Imbiss empfehlen?“ Er wendete sich zu mir und sagte:“ Darf ich Dir Stefan vorstellen, der beste Freund den ich habe“ und zu Stefan: „und ich darf dir Sigrid vorstellen, die wie ein Blitz in mein Leben getreten ist.“
Stefan verneigte sich leicht in meine Richtung und sagte: „ Ganz fremd sind wir uns wohl nicht, oder?
„Ja, im Bus“ stotterte sie, „wir haben uns im selben Bus kennen gelernt“ „ehehmm, meine Jörg hab ich am selben Tag im selben Bus kennen gelernt“
Wieder einmal wurde sie knallrot und wäre am liebsten den Berg wieder runter gelaufen zur Klinik.
„Vorsehung was?“ meinte Jörg und zwinkerte mit einem Auge.
„Ganz bestimmt“ erwiderte Stefan ohne einen Muskel zu verziehen, „aber jetzt möchte ich Euch mal ein schnelles Gericht vorschlagen, Pausen verrinnen schnell“
Er wendete sich halb zum Cafe und sagte:“ nehmt doch den letzten Platz auf der Terrasse, da ist es Windgeschützt, die Sonne schmeichelt Euch und die Aussicht ist vom Dunst abgesehen, die allerbeste.“
Er drehte sich vollends um und winkte einem Kellner.
„Bitte begleiten Sie die Herrschaften zu unserem Sonnenplatz und servieren sie die Tagessuppe und
unser Menü für Verliebte“
Mit einer leichten Drehung nickte er ihr zu und sagte:“ Wünsche Ihnen einen Tag voller Rosen“
Einen Tag voller Rosen? Wie hatte er das denn gemeint?
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Der Kellner,
ein schlanker und drahtiger Typ mit dunklem Teint, verbeugte sich leicht: „Wenn sie mir bitte folgen wollen“ säuselte er mit leichtem Dialekt und schritt rasch voran. Könnte ein Nord Afrikaner sein, dachte sie und tippte insgeheim auf Marokko. Jörg gab ihr mit einer Geste den Vortritt und folgte ihr dann auf dem Fuße. Sie gingen durch einen weitläufigen Raum, der in typisch rustikal-mediterranen Flair Südfrankreichs eingerichtet war auf eine weit geöffnete Tür in der großen Fensterfront zu. Das passt ja absolut zum Namen dachte sie sich und schritt hinter dem Kellner durch die Glastür. Das Dach des Hauses zog sich weit über die Terrasse und wurde durch Rundbogen artige Pfeiler gehalten, zwischen denen eine Balustrade Schutz vor Wind und Regen bot. Sie blieb abrupt stehen, so das Jörg sie von hinten rempelte. „Das gibt's doch gar nicht“, entfuhr es ihr, „das ist ja umwerfend“. Da das Cafe an den Hang gebaut war und der Eingang ebenerdig war, befand sich die Terrasse auf der Rückseite einige Meter über dem Boden. So störte nichts den Ausblick der sich ihr bot. Vom Haus aus zog sich das Gelände wie eine Mulde nach unten und genau am Ende der Mulde lag die Stadt leicht im Dunst, eingerahmt durch die bewaldeten Hänge der Talmulde.
„Du kannst das auch im sitzen genießen“, raunte Jörg von hinten und schubste sie leicht weiter.
Der Kellner war am Ende der Terrasse vor einem Tisch stehen geblieben, der für 2 Personen ausreichend Platz bot. Erwartungsvoll hatte er den linken Stuhl in Position gerückt uns sie nahm Platz.
Jörg ließ sich neben sie auf den Stuhl fallen. „Darf ich Ihnen etwas zu trinken servieren“, fragte der Kellner und schaute sie mit seinen tief braunen Augen an. „Ja, ein Wasser bitte, möglichst medium“ sagte sie und dachte, na der kann Herzen zum schmelzen bringen. „Mir bitte einen O-Saft Kahil“ bestellte Jörg. „Gerne“ erwidert dieser, drehte sich um und ging mit leicht wiegenden Schritten wieder ins Haus.
„Du bist hier wohl Stammgast“ fragte sie und blickte dabei auf das herrliche Bild das sich Ihr bot.
„Ja“ kam kam die knappe Antwort. Dieser Stefan hatte recht, dachte sie, es ist ein herrlicher Platz und die Herbstsonne wärmte wirklich angenehm. Sie reckte sich ein wenig der Sonne entgegen und ein angenehmes Gefühl strömte durch ihren Körper. Es war ganz still hier, nur ein Vogel flötete verhalten noch eine Melodie. Kann eigentlich nur ein Rotkehlchen sein, sinnierte sie, alle anderen Vögel sind um diese Jahreszeit schon stumm. Sie spürte das Jörg sie anschaute und wandte den Kopf und sie zuckte zusammen. Jörg starrte ihr unverhohlen zwischen die Beine, Ihr Rock hatte sich mal wieder sehr weit nach oben geschoben als sie sich der Sonne entgegen reckte. Bevor sie den Rock wieder in die richtige Lage bringen konnte, fuhr seine Hand zielgerichtet zwischen ihre Schenkel, nur knapp vor ihrer Muschi und legte sich auf den linken Schenkel. „Jörg, Bitte“ murmelte sie, „der Kellner kann jeden Moment auftauchen“. Jörg grinste sie in seiner unverschämten Art an, rührte sich aber nicht.
hätte sie es vorausgesehen, bog der Kellner um die Ecke mit den Getränken auf einem Tablett.
Wieder einmal schoss ihr die Röte ins Gesicht, aber Jörg verstärkte nur seinen Griff, so das sie keine Chance hatte, den Rock in die richtige Position zu ziehen. Der Kellner tat als würde er nichts bemerken und stellte die Gläser vor ihnen ab. „Die Speisen werden gleich serviert“ murmelte er und wandte sich wieder der Tür zu. Sie meinte sie hätte ein leichtes Aufblitzen in seinen Augen gesehen und ihr Rot wurde noch tiefer.
„Jörg, bitte, wir sind doch nicht alleine“ Jörg regte sich nicht, sein Grinsen wurde noch breiter.
„Ach,“ raunte er, „Wer außer uns und Kahil ist denn sonst noch da?“
Stimmt dachte sie, Außer Stefan und den Kellner hatte sie niemanden im Cafe gesehen. Ist schon seltsam so ein exlusives Cafe mit der Aussicht und keine Gäste? Ihr wurde etwas mulmig und überhaupt, dieses Cafe hätte sie doch kennen müssen, auch wenn sie auf der anderen Seite der Stadt wohnte, oder zumindest etwas davon hören.
Unsicher blickte sie Jörg an. „Keine Bange“ sagte er, als hätte er ihre Gedanken gelesen. „Dieses Cafe ist absolut privat und steht nur besonderen Gästen zur Verfügung. Du wirst es noch lieben lernen, es ist die Vorstufe zum Himmel“
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Besondere Gäste?
Vorstufe zum Himmel? Was bedeutete das alles, ging es ihr durch den Kopf.
Wenn sie Jörg jetzt nicht als netten und liebenswerten Mann kennen gelernt hätte, so würde sie jetzt den Rückzug antreten um möglichst schnell das Cafe wieder zu verlassen. Irgendwie war das alles seltsam und ihr viel wieder das Gespräch mit Jörg ein als sie ihn kennen gelernt hatte. „ Ich würde dieses Gespräch sehr gern weiterführen“ hatte er gesagt. „Allerdings an einem anderen Ort und zu einer anderen Zeit. Ruf mich doch einfach in den nächsten Tagen mal an und ich habe da eine Idee, dir zu zeigen, was ich dir damit sagen will“
Hatte das was er ihr zeigen wollte etwa mit dem Cafe und Bistro de L'amour zu tun? Dieser Gedanke ließ sie jetzt nicht mehr los. Plötzlich war das edle Design und die einmalige Aussicht nicht mehr wichtig, sie blendete es vollkommen aus und nur noch ein Gedanke kreiste durch ihr Gehirn und schien keinen Ausgang zu finden. Was verbarg sich hinter der Fassade vom Cafe und Bistro de L'amour und welche Rolle spielte Jörg und Stefan darin?
„Darf ich Ihnen servieren“ rissen die Worte des Kellners sie aus ihren Überlegungen und sie hätte vor Schreck fast ihr Wasser umgeschüttet. Vor ihnen stand Kahil und seine Blicke wanderten schon sehr aufreizend an ihrem Körper herunter und wieder zurück, als wolle er sich ein genaues Bild von ihrer Figur machen. Irgendwie fühlte sie sich fast wie nackt unter diesem Blick und ein Kribbeln machte sich in ihrer Bauchgegend breit. Das darf doch nicht sein dachte sie, eigentlich müsste ich jetzt empört sein über diesen unverschämten und eindeutigen Blick, aber das Gegenteil passiert, ich bekomme Gefühle. „ Ja bitte Kahil“ meldete sich Jörg und nahm die Hand von ihrem Schenkel.. Prompt blickte Kahil auf die Stelle zwischen ihren Beinen an der gerade noch die Hand von Jörg gelegen hatte.
Als würde sie der Teufel reiten, lies sie den Rock wo er war und spreizte ihre Beine noch um eine Nuance um Kahil einen besseren Einblick zu gewähren. Sigrid, spinnst Du jetzt total dachte sie, veränderte ihre Beinstellung aber nicht. „Kahil?“ Jörgs Stimme rief den Kellner wieder in die Wirklichkeit zurück, die er offensichtlich für einen Moment verlassen hatte. „Ähem,“ räusperte er sich und seine Augen verloren diesen leicht abwesenden Blick. „Wünsche einen guten Appetit“ murmelte er und stellte 2 Teller nebst Besteck auf den Tisch. Noch ein kurzer Blick zwischen ihre Beine und dann drehte er sich um und verschwand wortlos.
„Dann lass es Dir schmecken“ sagte Jörg und sein Grinsen war noch breiter geworden.
„Danke“ murmelte sie und ärgerte sich, weil ihr schon wieder die Röte ins Gesicht schoss.
Jörg tat so als merkte er das nicht und griff nach seinem Besteck. Sie nahm ebenfalls das Besteck auf und stockte, als sie sah was auf dem Teller war. In der Mitte des Tellers lag ein Steak. Das besondere daran, es hatte genau die Form eines Herzens. Um das Herz herum waren aus einer roten Soße kleine Flämmchen, die das Herz regelrecht umzüngelten. Auf dem Herz lagen in starkem Kontrast weiße Rosenblätter. Umrundet wurde das ganze von dunkelbraunen Spaghetti, die zopfartig geflochten waren und ebenfalls mit weißen Rosenblättern belegt waren. Das ganze erinnerte stark an die Dornenkrone Jesu. Sie atmete tief hörbar ein, Jesu Dornenkrone und sein blutendes Herz entfuhr es ihr. „ Du beobachtest gut“ meinte Jörg „allerdings ist nicht Jesus gemeint“ Wieder überkam sie ein beklemmendes Gefühl. „ Das Gericht trägt den Namen Blutsfreunde. Das Herz steht für die Freundschaft zweier Menschen. Die Flammen symbölisieren die Tiefe der Freundschaft, also Feuer und Flamme sein für den anderen und darum die dichte Dornenhecke, die einerseits Schutz vor anderen Einflüssen bietet, aber durch die Blüten auch die Reinheit dieser Freundschaft.“
„Und eines ist auch ganz wichtig“ betonte er mit ernster Miene, „Es schmeckt wundervoll“, grinste sie wie ein Lausbub an und machte sich über den Teller her.
Gut dachte Sigrid, diese Erklärung müsste mir dann auch schmecken und grinste ebenfalls über ihre zweideutigen Gedanken.
Es schmeckte wirklich wunderbar, das ganze Menü hatte vom Geschmack her einen leicht orientalischen Hintergrund, sie meinte Kreuzkümmel zu schmecken und Koriander, im Hintergrund ein Hauch von Anis. Das Steak war medium, genau so wie sie es gerne mochte.
Ein wohliges Gefühl machte sich in ihr breit und überdeckte ihre Unsicherheiten und Bedenken von vorhin.Jetzt war es wieder ein schöner Tag in herrlicher Umgebung und einem Vertrauten an der Seite.
Vertraut? Sie schaute Jörg von der Seite an, wie er pedantisch mit dem letzten Stückchen Fleisch die Soße vom Teller wischte und sich genüsslich in den Mund schob.Eigentlich war er ihr noch fremd und sie wusste nicht viel über ihn, aber vom Gefühl her waren sie nicht erst seit dem Kuss unter dem Torbogen ein Paar und das war mal gerade eine halbe Stunde her. Was war es nur, was ihn so vertraut für sie machte? Eigentlich ging sie mit ihm durch ein Wechselbad der Gefühle, ihr Vertrauen war trotzdem recht hoch. „Na zufrieden“ schmunzelte er und nahm noch einen Schluck Orangensaft.
„Ja, sehr,“ erwiderte sie und räkelte sich etwas in der Sonne. „Leider müssen wir schon wieder aufbrechen“ riss er sie aus ihrer Behaglichkeit, „möchte ja keinen Ärger mit Deinem Chef“.
Sie schaute auf die Uhr, stimmt, die Stunde ist fast herum und die Fahrt dauert auch noch 10 Minuten.
„ja, leider,“ seufzte sie.“Ich möchte Dir einen Vorschlag machen,“ erklang seine sonore Stimme, „morgen ist Samstag und Du wirst sicher frei haben.“ Sie nickte ohne etwas zu sagen. Er blickte ihr direkt in die Augen um fort zu fahren, ich möchte Dich heute Abend gerne zu einer besonderen Party einladen, die in diesen Räumlichkeiten statt findet“ Ein leichtes lächeln huschte über sein Gesicht, richtig süß sah er jetzt aus, dachte sie und ohne nachzudenken nickte sie leicht mit dem Kopf.
„Gut“ sagte er und sie hatte das Gefühl, als wenn er etwas erleichtert war. „Dann hole ich Dich gegen 20 Uhr auf dem Parkplatz an der Klinik ab, es wird ein besonderer Abend für Dich werden, da bin ich mir sicher,“ fügte er noch hinzu. Sie standen auf, verließen nebeneinander die Terrasse und durchquerten den großen Raum, ohne noch jemanden anzutreffen. Es war ein seltsames Gefühl einfach das Lokal zu verlassen, ohne jemanden zu sehen oder zu bezahlen.
frasil09

Am
Parkplatz angekommen, regestrierte Sigi aus den Augenwinkeln erstaunt ein anderes Paar, das sich recht schnell auf den Eingang des Cafe`s zubewegte.
Faziniert betrachtete sie die Frau, die einem sehr gut angezogenen Mann folgte. Die Haltung dieser Frau gab ihr ein Rätsel auf, ihr Gang war die Sünde pur.
So hatte Sigi noch nie eine Artgenossin laufen sehen. Alleine ihre Schuhe waren schon ein kleines Verbrechen, extreme spitz zulaufende Spitzen formten einen sündhaft erotischen Fussrücken und endeteten in einem Absatzt der ihr die Luft abdrückte.
Sie überlegte: „ Wieviel Zentimeter das wohl sind, auf denen sie gerade trippelt? Dieses Leder, es sieht aus, als hätte man ihr diese Heels an ihre Füsse gegossen. So perfekt und zum dahinschmelzen. Und diese Farbe..... Schwarz? Türkis? Grün? Wie immer der Lichteinfall trifft, sie ändern die Farbe.“
Mit offenen Mund stand Sigi wie ein kleines Schulmädchen und ihr Blick wanderte weiter an der Frau hoch, dezent schwarze Strümpfe zierten lange, schön geformte Beine und wurden von einem swingenden schwarzen, Rocksaum umspielt. Sigi staunte nicht schlecht über die Länge des Rockes. Sehr kurz und doch lang genug um zu rätseln, was sie drunter trug. Ab der Hüfte schloss der Rock sich eng um eine zarte Tallie, und lief filligran am Rippenbogen der Frau aus.
Ihr Oberteil war ein Hauch von nichts, in der gleichen Farbe wie ihre Heels. Zarter Stoff umschloss einen wohlgeformten Busen und der Ausschnitt dieses Oberteils betonte ihr Dekolleté, das in eine langen, zarten Hals überging.
Das Gesicht konnte sie leider nicht sehen, da es leicht nach unten gerichtet war und so unter einer Flut von Haaren verschwand. Die ganze Haltung dieser Frau konnte Siggi nicht zuordnen. Einerseits stolz aufrecht, andererseits fast schon demütig.
„ Was geht hier nur vor. So geht doch keiner am hellichten Tag zum Essen." waren ihre Gedanken. Langsam sah sie Jörg an, um ihn zu fragen, ob er diese Leute kannte und regestrierte sein breites Lächeln. Er hatte sie die ganze Zeit still beobachtet und offensichtlich hatte er seinen Spaß dran gehabt.
Wieder fühlte sie das berüchtigte Rot in ihrem Gesicht. Verlegen leckte sie sich über ihre Lippen. Bevor sie ihre Frage stellen könnte kam Jörg ihr zuvor.
„ Hat dir gefallen, was du grad gesehen hast?“
Leicht stotternd sagte Sigi: „ Hast du diese Schuhe gesehen? Mir tun nur vom ansehen schon die Füsse weh. Das sie darauf so laufen kann. Und ja, es hat mir gefallen. Ich könnte garnicht anders, als sie zu betrachten. Ich fand diese Situation sehr rätselhaft, aber auch sehr intim. Sorry ich wollte nicht unhöflich sein.“
„ Mach dir keine Gedanken darüber. Du warst nicht unhöfflich. Sie ist schon was fürs Auge und dran gewöhnt.“ war Jörgs Antwort.
Damit hatte er Siggis Frage soeben beantwortet und sie überlegte krampfhaft wie er das nun wieder meinte. Rätsel über Rätsel. Ein Eindruck jagdte den nächsten.
Auf was hatte sie sich da eingelassen? Wo war sie hier hingeraten?
Das konnte doch nicht nur ein normales Cafe sein. Zugegeben, das Essen war hervorragend gewesen und sie bekam soetwas höchst selten vorgesetzt. Aber die ganze Situation hatte wenig von einer normalen Mittagspause.
„ Nun“ dachte sie „ es gibt für alles eine Erklärung und vielleicht frage ich ein anderes Mal näher nach was hier los ist.“
Siggi muste das alles erst einmal auf sich wirken lassen und es war nicht ihre Art, andere mit Fragen zu löchern. Dann zog sie sich doch lieber wieder in ihr Schneckenhaus zurück. Ganz nach der Devise, ich muss nicht alles wissen und auch nicht alles verstehen. Ihre Erfahrungen im Umgang mit den lieben Mitmenschen hat sie im Laufe ihres Lebens sehr vorsichtig werden lassen.
Jörg betrachtete sie weiterhin, als suche er eine Antwort bei ihr. Es irritierte sie wie schon so oft, aber sie hielt seinem Blick stand.
„ Ich glaube wir sollten jetzt zügig fahren. Ich werde zu spät kommen und mein Chef wartet nur darauf, mich wieder länger arbeiten zu lassen.“
Damit öffnete sie schnell die Wagentür und setzte sich hinein.........
Zeitlos2012
*****l09 Paar
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*****y66 Mann
82 Beiträge
und.....
Das Morgens lesen...ohman *top*
*******2012 Frau
1.552 Beiträge
Themenersteller 
Herr frasil09
sehr erstaunlich wozu dich manches so inspieriert..... *zwinker*

Federhandschuh der Worte... *lol*

LG
Gaby
*******2012 Frau
1.552 Beiträge
Themenersteller 
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LG
Zeitlos2012
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