Das Flüchtlingsproblem ist nur eine Kleinigkeit on Top.
Der Tourismus hat sich seit 2008 (8 Millionen) bis heute mehr als verdoppelt (2024 wird mit 17 Millionen gerechnet). Es fehlt an bezahlbaren Wohnraum für die Einheimischen da jeder versucht am Tourismus zu partizipieren in dem auch die letzte Kammer an Touristen vermietet wird. Statt die großen Hotelketten und Tourismuskonzerne in die Pflicht zu nehmen, versucht die Inselregierung jetzt per Gesetz die private Vermietung von Wohnraum unattraktiv zu gestalten damit wieder mehr dauervermietet wird. Alternativ wäre eine Kurtaxe eine Möglichkeit die Touristen zahlen zu lassen und dadurch den Sozialen Wohnungsbau zu finanzieren. Durch eine Verteuerung könnte man den Wachstum bremsen. Statt dessen wird weiterhin auf Masse gesetzt und überall entstehen weitere Hotelburgen und Luxuswohnungen. Die Landschaft und das Ökosystem wird ausgebeutet.
Dieses Jahr droht zu dem eine Wassernot wie es bisher noch nicht der Fall war, da wichtige Niederschläge im Winter ausgeblieben sind. Es sollen jetzt in Eile als Notmaßnahme zusätzliche Wasserentsalzungsanlagen gebaut werden. Neben den Hotels verbraucht auch die Landwirtschaft jede Menge Wasser - ohne Wasser wäre Teneriffa auf der Südhälfte eine völlige Wüste.
Im Tourismus werden die Einheimischen durch Niedriglöhne und Überstunden ausgebeutet. In vielen Hotels stimmt der Service nicht mehr, weil es an Arbeitskräften fehlt - die Leute sind nicht mehr bereit sich so ausbeuten zu lassen um dann 3/4 des Einkommens für die Miete ausgeben zu müssen.
Auf Teneriffa droht der Flughafen Süd zeitweise trotz weiteren Ausbaus zu kollabieren. Zu manchen Zeiten kam es wiederholt zu stundenlangen Wartezeiten, bis die Touristen vom Flughafen per Bus und Taxi in ihre Hotels gebracht wurden.
Ich bin im Februar an einem Samstag Vormittag, nach einer Wanderung bei Sonnenaufgang in Buenavista del Norte durch Santiago del Teide gefahren. Tausende Autos und Busse haben versucht Richtung Masca Schlucht zu gelangen - 7 KM Stau auf der Autobahn wo nichts mehr ging (Santiago del Teide war schon komplett zugeparkt). Ich musste mir einen Grinsen, da ich auf der leeren Gegenfahrbahn fuhr - was aber zeigt, das die Insel jetzt schon zeitweise an ihrem Limit angekommen ist.
Das alles birgt Sozialen Sprengstoff und ich finde es nur verständlich, das die einheimische Bevölkerung auf ihre Belange aufmerksam machen will.
Im Anhang ein Foto vom Sonnenaufgang der sich in den Wolken über dem Teide reflektiert hat - aufgenommen an dem besagten Samstag auf der Hinfahrt im Morgengrauen kurz hinter Satiago del Teide aufgenommen - PS: sowas sieht man nur wenn man früh aufsteht und nicht erst gegen Mittag in die Mascaschlucht fährt (-;))