Kommunikation in der Moderation: Erfahrungsaustausch

Das gilt für schriftliche Kommunikation nochmal sehr viel stärker als für ein Gespräch, bei dem ich Tonfall oder Mimik des anderen deuten kann. Also versuche ich stets vorsichtig zu formulieren. Freundliche Worte finden, mit denen ich meine Botschaft klar ausdrücken kann. Dabei hilft mir oft:

• ich - Botschaften verwenden ("Ich finde" statt "Du hast")
• bei Regelverstößen klar die Regel benennen
• freundlich bleiben
• den Mailpartner dort abholen, wo er steht
• Wertschätzung
• Verständnis ("Ich verstehe, dass Du verärgert bist und Dir Luft verschaffen willst")
• nachvollziehbare Entscheidungen treffen

Und ein guter alter Trick ist die Sandwichmethode (nein, hier wird nicht zwischen FFM und MMF unterschieden )
Erst etwas positives sagen, das hebt beim Gegenüber die Aufnahmebereitschaft, lockert die Situation
Dann die eigentliche Kritik aussprechen
Zum Abschluss wieder etwas Nettes, damit die andere Person aus einer guten Stimmung heraus die Antwort schreiben kann.

Da war die Tätigkeit als Moderator auch tatsächlich eine gute Schule für das eigene tägliche Privat- und Berufsleben....

Wie Du schon geschrieben hast, ist es wichtig jedes Mitglied gut abzuholen. Da jedes Mitglied individuell zu "behandeln" ist, sind für mich Vorlagen, egal welcher Art, nicht machbar.
Ich selbst möchte auch nicht mit irgendwelchen Vorlagen "abgespeist" werden.

Ich persönlich sehe das weniger als "abspeisen", mehr als eine einheitliche Linie unter allen Mods und dem GL einer Gruppe, aber ich weiß was du meinst.

Mir persönlich geht es so das ich Vorlagen nutze, aber nur weil ich sonst 10000x das Gleiche tippen müsste und / oder mir die Finger wund tippe. Ich versuche aber, wenn es passt, einen kleinen persönlichen Satz oder ein Wort einfließen zu lassen.

Wir arbeiten auch ohne Vorlagen, bei Regelverstößen die schnell zu klären sind, reicht eine kurze Anmerkung (Erinnerung) im Beitrag, bei schwereren oder wiederholten Regelverstößen haben wir im Modbereich eine Quarantänezone eingerichtet, wo die Beiträge bis sie geklärt und gegebenenfalls verändert wurden verschoben werden.
Die Kommunikation erfolgt dabei immer per CM und nicht öffentlich.

Regelverstöße kommen bei uns glücklicherweise selten vor und werden von uns immer individuell behandelt.

Schwierige da individuelle Frage.

Gravierende Verstöße oder Zwistigkeiten hatte ich zum Glück noch nicht. Da kann ich nichts dazu sagen.

Die meisten " unpässlichkeiten" entstehen meiner Erfahrung nach durch die "Schriftform". Hierzu wurde ja schon treffend dazu geschrieben.

Meine Vorgehensweise ist das ich in der Kommunikation via Clubmail mit allen beteiligten Rede und Versuche herauszufinden wie es überhaupt dazu kam das es Unstimmigkeiten gab. Da ich die meisten mit Vornamen kenne spreche ich sie auch so an um eine "intimere" Basis für ein Gespräch zu bekommen. Meistens "relativiert" sich der Grund dann schnell von selbst.

Öffentlich in der Gruppe darüber zu diskutieren halte ich persönlich für kontraproduktiv. Hier ist die Gefahr des "Hochschaukelns" doch sehr groß und aus der "Mücke wird ein Elefant".

Auch hier ist es jetzt nicht so einfach die Gedanken in Worte zu fassen.


PS Vorlagen nutze ich nicht

Ich denke, dass man individuell auf den einzelnen User eingehen sollte.
Ich nutze keine Vorlagen.

Für einige Standasdsituationen habe ich Vorlagen, die ich aber meist trotzdem noch "modifiziere", um sie der Situation anzupassen. Ansonsten schreibe ich lieber selbst etwas, das ist erstens persönlicher und zweitens kann man dann doch individueller auf die Problematik eingehen.
Auch nutze ich, wie schon von Anderen geschrieben, die "Ich"- Formulierung und oft auch die Sandwich-Methode.

Ich habe mal mit "nutze keine Vorlagen" abgestimmt. In der direkten Kommunikation zue ich dies tatsächlich nicht. Handelt es sich aber um einfache Standardmails, wie z.B. Neumitglieder im Vorfeld unseres (inzwischen verschobenen) Gruppentreffens auf diese aufmerksam zu machen habe ich dann doch auf eine Vorlage zurückgegriffen.

Aber ansonsten sollte man das m.E. doch einzeln anpassen. In meiner Gruppe herrscht glücklicherweise ein sehr moderater Ton, so dass ich bisher erst ein einziges Mal schreiben musste, dass bei namentlichen Bemerkungen doch bitte etwas Zurückhaltung geübt werden solle und man die Beiträge vor dem Absenden auf die Wirkung beim Empfänger (und anderen) überdenkt...

Ich mag keine komplett fertigen Vorlagen.
Ich habe für mich in den (Clubmail)Vorlagen Textbausteine angelegt, die insbesondere die Links zu speziellen Spielregeln und den Nutzungsbedingungen enthalten. Die kann ich dann für die Moderation in Threads, aber auch für Clubmails verwenden.
Genauso habe ich einen Textbaustein für die „Rechtsmittelbelehrung“, sprich

Gerade wenn es etwas hitziger wird, und man mehrere Posts und Threadteilnehmer gleichzeitig „verarzten“ muss, haben sich die Vorlagen bewehrt.

Grundsätzlich finde ich es wichtig, dass ich bei der Kommunikation als GL/Mod möglichst sachlich und neutral agiere, aber gleichzeitig allen Beteiligten zeige, dass ich versuche ihre Standpunkte zu verstehen und eine möglichst gerechte Lösung anstrebe.
Gerade das sachliche Begründen der Entscheidungen und Moderationen mit Spielregeln und Nutzungsbedingungen vermittelt, dass ich nicht willkürlich handle, sonder, dass ich gemäß der Regeln des Joy handle und diese durchsetzte.

Es hat sich auch gut bewährt, bei Löschung von Beiträgen Mod-Beiträge zu posten, die eine Erklärung/Begründung der Löschung enthalten und zusätzlich wieder auf das Threadthema verweisen. Diese Transparenz reduziert erheblich „Hilfe-Zensur-Posts“ und Nachfragen anderer Threadteilnehmer.

Ich finde auch, dass man gerade bei der Moderation keine Vorlagen verwenden sollte. Denn dann sind Emotionen schon hoch geschaukelt und dann mit so einem "Einheitsbrei" abfertigen... nein. So möchte ICH nicht behandelt werden, so behandle ich dann auch niemanden anderen.
Also muss ich mir etwas ganz individuelles "ausdenken".

Wobei, so richtige Probleme gab es bei mir in den Gruppen auch noch nicht, bzw wir waren uns als Mod-Team bisher immer einig. Und der/die am wenigsten "aufgeregt/verletzt" war, hat die Sache dann übernommen und geregelt. Das hat sich bewährt, weil dann eine gewisse Sachlichkeit und Freundlichkeit gewahrt bleibt und sich dann meist alles schnell in Wohlgefallen auflöst.

Die Eingangsfrage finde ich gut.

Viele Sachen wurden ja schon benannt.

Für mich persönlich ist inzwischen eigentlich die größte Herausforderung, meinen Gegenüber nicht mit der Sachlichkeit und Nüchternheit meiner schriftlichen Kommunikation zu erschlagen. Bei 80% meiner Fälle kann ich meinen Gesprächspartner so abholen, dass er versteht was ich möchte und er kann es nachvollziehen. Beim Rest laufe ich dann meistens paar Extra Kilometer und fange sie früher oder später auch ein.

Inhaltlich nutze ich Vorlagen für meine Anliegen. Da jeder Mensch ein Individuum ist, versuche ich das auf das jeweilige Profil abzustimmen. Einiges kann man ja heraus lesen, wenn was drin steht.

Und wenn der Puls zu hoch wird gibt es liebe Kollegen oder den Support der unterstützen kann

Hallo zusammen,

jeder Mod einer Gruppe sollte eigentlich danach streben oder sich wünschen, seine Gruppe möglichst groß wachsen zu sehen. In einem Punkt bin ich jedoch froh, dankbar und glücklich darüber, dass meine 'Non-Binary'-Gruppe noch immer so 'überschaubar klein' ist, denn ich kann mir noch immer den Luxus leisten, jedes sich neu bewerbende Mitglied für die Gruppe mit einem ganz persönlichen Text zu 'empfangen', nachdem ich ausführlich das Profil gelesen und mich damit in die Lage versetzt habe, diesen Menschen verbal 'dort abzuholen, wo er steht'. Das ist mir eine große innere Befriedigung.

@*******teel

So handle ich das meistens auch und bin bisher gut damit gefahren.

Vieles andere wurde schon gesagt und muß ich nicht mehr ausführen

Ja, eigene Vorlagen, bzw. natürlich auch solche die in Absprache mit Kollegen und Kolleginnen formuliert wurden.

Das finde ich einen ganz wichtigen Hinweis, lieber @**********_AEON

Ist ein Mod Team am Werk, sollte idealerweise Einigkeit in den Aussagen bestehen. Wenn man keine Idee hat, wie man am besten / sinnvollsten für die Gruppe auf eine Mitgliederfrage antwortet, halte ich eine Abstimmung im Mod Bereich immer für hilfreich, ja sogar unumgänglich.

Nichts schlimmer, wenn die Mitglieder spitz bekommen, dass Mods unterschiedlich antworten oder unterschiedliche Maßstäbe anlegen. Das gibt Unruhe und manche machen sich ja einen Spaß draus, die unterschiedlichsten Antworten durchs Mod Team einzusammeln, wenn die erste oder zweite Antwort nicht ganz das war, was man selbst so als Antwort oder Problemlösung präferiert hätte

Daher finde ich einen abgestimmten Katalog an Vorlagen mega - die persönliche Formulierungsnote kann ja immer erhalten bleiben, in der Kernaussage sollte jedoch jede Antwort aus einem Guß sein, egal, welcher Mod sie verfasst.

Liebe Grüße
lynette

ich habe im modbereich ein paar mailvorlagen hinterlegt, zb für die einlassmail von kommerziellen profilen mit den passenden links. ob die anderen mods selbst etwas dazu formulieren oder die vorlage übernehmen ist mir dabei egal, auf den inhalt der nachricht kommt es mir an (zb den hinweis auf bestimmte regeln innerhalb der gruppe).

die vorlage hatte ich in erster linie für mich selbst erstellt, weil ich mir nicht immer wieder denselben text im kopf zusammensuchen wollte. für die anderen ist es wahlweise entweder eine gedächtnisstütze, um keinen der hinweise zu vergessen, oder eben eine kopiervorlage.

für die eigentliche moderationsarbeit innerhalb der gruppe (also abseits von bewerbungen) habe ich aber nur eine eigene vorlage, und die bezieht sich darauf, dass kontaktanzeigen in der gruppe nicht zu kommentieren sind (außer zur kontaktaufnahme).

für meine gruppen genügt mir das an vorlagen, alles andere wird individuell formuliert.

insgesamt würde ich die frage nach textvorlagen einfach danach beurteilen, inwieweit immer dieselben fälle in der gruppe moderiert werden müssen (siehe nicht-kommentieren von kontaktanzeigen, oder auch threads in falschen forenbereichen). je mehr fälle es gibt, und je ähnlicher sie sich sind, desto eher sind vorlagen lohnenswert.

Sehr gute Idee... zum Glück funktioniert es bei mir in allen Gruppen mit meinem Mods. Wir stehen auch außerhalb von Joy in einer Telegramgruppe in Kontakt und wenn Iwas brenzliges ist, gibt es eine kurze Info vom Mod der als erstes Kenntnis davon bekommt.

p.s.:
vorlagen zu bestimmten moderationsfällen können natürlich auch den ganz simplen vorteil haben, dass mods quasi eher mit "einer stimme" sprechen. insbesondere wenn jemand neues im modteam ist, der die gepflogenheiten der gruppe noch nicht so kennt, kann sich sowas auszahlen!

allerdings sind das dann in meinen augen weniger vorlagen im sinne von textbausteinen, sondern eher formulierungshilfen.