Der strenge Akt
Der Apfel da, in deiner Hand,
erscheint verführerisch und süß.
Ich bin so weiß wie eine Wand,
denn dieser Trick ist wirklich mies.
Du bist nackt! Ich kann nicht mehr.
Wir haben’s jetzt so oft getrieben…
Mein kleines Säckchen ist ganz leer.
Und du bist aber geil geblieben?
Du rollst dich wie ein Autoreifen,
zum wiederholten Mal ins Bett.
Ich lasse meine Triebe schleifen –
und trotzdem find‘ ich dich so nett,
daß ich wohl nicht mehr anders kann,
als dich zu lieben, kleines Biest..
Ich bin erschöpft und doch ein Mann,
der dich begehrt, wie du gleich siehst.
Dann rammle ich mein Resthirn raus
und denke mir: wen juckt das schon?!
Ich brech zusammen – es ist aus!
Du rennst vor Schreck zum Telefon!
Nach ein paar dunklen Sekunden,
grins ich dich an und sage: „Ach,
noch bin ich nicht total verschwunden,
komm her, ich leg dich wieder flach!“
©Sur_real