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Nürburgring/Mosel Out/Aut
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Burgruine ohne Rummel

#5
******nds Paar
178 Beiträge
Themenersteller 
Burgruine ohne Rummel
Wer eine Burgruine sucht, die nicht durch Touristen belagert wird, könnte sich z.B. einmal die Burg Rheinberg im Wispertal bei Lorch am Mittelrhein (Anfahrt und zusätzliche Informationen bitte googlen) ansehen. Sie befindet sich als Spornburg am Ende eines steilen Bergrückens. Mitten im Wald gelegen kann sie nur über Wanderwege erreicht werden - keine Straße und damit keine Busse, kein Kiosk und kein Restaurant. Neben mittelalterlichen Belagerungen hat ihr vor allem die Bodenerosion zugesetzt; der brüchige Schiefer-Untergrund hat anscheinend im Laufe der Jahrhunderte nachgegeben und Teile der Burg ins Tal stürzen lassen.

Nach dem Verschwinden der Brücke über den Halsgraben zwischen Vor- und Hauptburg – nur der Brückenpfeiler steht noch – wird die Burg heute durch eine Bresche im Mauerring betreten; zuvor ist der sehr steile und vor allem bei Regen rutschige Abhang des Burgbergs zu bewältigen. Freundliche Menschen haben dazu eine Leine ausgebracht. Wenn diese – aus welchen Gründen auch immer – zufällig nach oben eingeholt ist, wird ein Besteigen für dann kommende Wanderer noch problematischer und unattraktiver.

Jugendliche Unbeschwertheit und individuelle Risikolust lassen die Schwierigkeiten des Besteigens und Fotografierens der Anlage eventuell ein wenig in den Hintergrund treten. Allerdings ist die Ruine als einsturzgefährdet eingestuft und etwas Vorsicht vonnöten. Wem beispielsweise Model und Kamera lieb oder zumindest teuer sind, der verzichtet auf riskante Fotos bzw. spannt besser noch Sicherheitsleinen. Bei einem eventuellen Abrutschen auf dem brüchigen Schiefer könnte beispielsweise aus einer High-End-Spiegelreflex schnell ein E-Bay-Projekt für ambitionierte Bastler werden.
Blick auf Burg Rheinberg.
Der Burghof mit Toröffnung ist vom Wald teilweise zurückerobert worden.
Die Wehrmauern lassen heute noch die militärische Dimension der Anlage erahnen.
Pforte zum inneren Burgteil.
Burgfried.
Schießscharte für Bogenschützen.
Da die Burgherren um die Fragilität ihres Anlage wussten, bauten sie einen stärkeren Batterieturm, der dem Rückstoß und den Gewicht ihrer aufgestelltern Kanonen standhalten konnte.
*********idebs Paar
10.418 Beiträge
Werlaburg
#5
******nds Paar
178 Beiträge
Themenersteller 
Wasserburg-Ruine in Westfalen
Als Wasserburg, die wie vor Hunderten von Jahren durch eine breite Feuchtzone vor Besuchern geschützt ist, präsentiert sich die Nienburg im Kreis Warendorf in Nordrhein-Westfalen (Geo-Koordinaten 51.861352, 8.094753 für GoogleMaps). Es handelt sich um eine Burgruine, die in Insellage in einem Teich mit umgebendem Wald liegt. Brennnesseln, Sumpf, freies Wasser, dichte Sträucher und völlige Ungewissheit, wann und wo fester Boden kommt, machen das Betreten zu einem Abenteuer, von dem offizielle Stellen (Stadttouristik Ennigerloh) dringend und private Geocacher im Zweifelsfall abraten.

Im Internet ist zwar von einem provisorischen Übergang aus umgefallenen Baumstämmen etc. zu lesen. Niedriger Wasserstand bei längerer Trockenheit sowie etwas Glück sollten es möglich machen, auf ihm zur Burginsel und zum sichtbaren Bergfried-Stumpf zu balancieren. Wir hatten Beides nicht: Der Übergang scheint leider Geschichte zu sein, und der Sumpf sah nicht so aus, als könnte man ihn unbeschwert durchwaten. Mit entsprechender Manpower und angemessener Ausrüstung müssten Sumpf und Wasser aber überwindbar sein. Auch im Winter bei gefrorener Wasserfläche ginge es wohl.

Allzu viele Ruinenteile sollte man auf der Insel nicht erwarten. Der Untergrund schränkte die Errichtung schwerer Steinbauten sicherlich ein, so dass stattdessen eher Holz- und Fachwerkbauten - vielleicht mit Steinen verkleidet - anzunehmen sind. Der Bergfried diente möglicherweise als wehrhafter Wohnturm, wie die Öffnung im Erdgeschoss nahelegt.
Ruine des Bergfrieds.
Heute liegt die Burg mitten im Wald.
Im Laufe der Jahrhunderte hat das Mauerwerk gelitten.
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