@ Jürgen
Auf jeden Fall sollte der engagierte Amateur sein Display kalibrieren.
Aber ich wollte noch auf den Punkt mit der Ausbelichtung auf Fotopapier zurück kommen.
Die Maschinentechnik funktioniert so:
Die Fuji Frontier- Maschine arbeitet mit sog. wasserloser Chemie; d. h., die Chemie kommt fertig gemischt in Kanistern an und wird vom Personal nach Gebrauch ausgewechselt. Grund dafür ist die sog. Badverschleppung, die sich nach einiger Zeit dadurch bemerkbar macht, dass z.B. im BleichFix-Bad zuviel Farbentwicklersubstanz anreichert und das Bad, was für die Haltbarkeit u.a. zuständig ist, nicht mehr die volle Leistung abgeben kann. Ein täglicher Test Grautest wäre hier von nöten, den macht aber nur ein Fachlabor - wenn es die Dienstleistung Fotoausbelichtung in diesem Bereich überhaupt noch anbietet.
Worauf ich im Eigentlichen hinaus will: Die Chemie unterliegt wie der Mensch sog. "Stimmungsschwankungen". Standzeit in der Nacht, Temperaturschwankungen, Regeneration und die richtige Durchlüftung des BleichFix-Bades. Dazu kommt noch die dritte und vierte Schlusswässerung - bitte mit Frischwasser und nicht mit dem Wasser des Vortages.
Die Maschine hat auch so ihre Tücken: schwankende Durchlaufgeschwindigkeit, Temperaturschwankungen und auch mal den einen oder anderen Papierabriss (von der Rolle, dadurch Neubestückung, aufheizen der Maschine/Chemie) und dann noch der Produktionsdruck - alles muss schnell gehen.
Und dann kommt noch die vielleicht nicht immer korrekte Reinigung der Maschine dazu - Teerablagerungen auf den Fotos oder im Sommer gern gesehen, eingetrocknete Algen auf den Fotos.
Alles in Allem sind das Eigenschaften, die niemand mittels eines bestimmten Profils für das jeweilige Fotopapier festlegen kann. Wenn, dann sind es nur grobe Werte.
Und jetzt kommt noch ein ganz erheblicher Faktor hinzu: Die Lasereinheit. Ausbelichtet wird mit einem Laser additiv auf das Fotopapier. Die Farben ohne Gelbanteil lassen sich noch gut bis sehr gut wiedergeben, aber mit der Farbe Gelb (Laserfarbe Blau) tut sich diese Belichtungseinheit sehr schwer. Ich habe es mit meinem Dienstleister durchgetestet und er war auch sehr erstaunt.
Der blaue Laser hat ein kurzwelliges Licht und wenn im Endergebnis (Positiv) ein schwaches Gelb verlangt wird, erhalte ich immer ein volles Gelb-Rot, egal ob mit oder ohne Profil. Das schwache Gelb kann also nicht ausbelichtet werden, da die Wellen des blauen Lasers zu kurz sind. Aufgrund der Gesamtbelichtungszeit des Bildes und der dünnen Silberschicht des Papiers (macht das Papier unempfindlicher - also besser für eine Laserbelichtung als über Halogen-Lampe) findet hier keine ausreichende Belichtung statt - also es wird nicht das Gelb, was ich haben will, wiedergegeben.
Gerade bei Haut, Gold- und Brauntönen kann es schon mal sehr kritisch werden.
Ich möchte jetzt alle Leser hier nicht langweilen, aber mir ist es wichtig im Zusammenhang mit der Kalibrierung und der gewollten Farbrichtigkeit bei Ausbelichtungen auf Fotopapier darauf hinzuweisen und darzulegen, woran es liegen kann, wenn die genannten Farbtöne nicht richtig wiedergegeben werden.
Ich hoffe, die Info kommt gut an,
shipper