Mehr brandheiße Inhalte
zur Gruppe
FETISCH FOTOGRAFIE
4943 Mitglieder
Das Thema ist für dich interessant? Jetzt JOYclub entdecken

Monitor-Kalibrierung per Spyder oder X-Rite

********ures Mann
471 Beiträge
Themenersteller 
Monitor-Kalibrierung per Spyder oder X-Rite
Hallo zusammen,

ich überlege mir eins der beiden Geräte zuzulegen, um meinen Monitor besser als "nur" per Augenmaß zu kalibrieren.

Schildert doch mal objektiv eure Erfahrungen mit den Geräten.


Sprich, welches Gerät (und welche Version: zb. beim Spyder Express, Pro, Elite) habt ihr? Wie sinnvoll sind die Zusatzoptionen bei den teureren Varianten für einen Hobby-Fotografen?

Hat die Kalibrierung sichtbare Verbesserung gebracht und sich die Investition somit gelohnt? Oder ist eher kein wirklicher Vorher/Nachher-Unterschied erkennbar?

Wie ist die Handhabung? Eher narrensicher oder doch was für stundenlanges Tüfteln und probieren von diversen Einstellungen in der Software? Wie ist die Software? Einfach und verständlich? Oder muss man sich erst lange schlau lesen? Ist die Software auf deutsch? Die Werbe-Videos auf den Herstellerseiten sind ja alle auf englisch.

Man liest öfter, dass bei jeder Kalibrierung andere Einstellungen herauskommen, somit die Kalibrierung nicht wirklich viel wert ist. Habt ihr diese Erfahrung bei euren Geräten auch gemacht?

LG und danke im voraus für eure Antworten

Kai
Hallo,

ich nutze einen alten Spyder 2 mit der Pro Version der Software

Der Bildschirm (nach Kalibrierung) sieht schon deutlich anders aus.
Bei der Nutzung eines Labors mit Farbmanagement kannst du dir ziemlich sicher sein, dass die Bilder so aussehen wie du sie am Monitor gesehen hast.

Das Einstellen dauert am Anfang ca. 1h, danach geht es in 10 Minuten über die Bühne.
Es hängt aber auch sehr stark von den Einstellmöglichkeiten deines Monitors und der Grafikkarte ab, ich habe z.B. ein neues Monitorprofil erstellt und die RGB-Werte dort so lange verstellt bis der Spyder mir ein ok gegeben hat.
Der Prozess war ziemlich idiotensicher und wenn ich die Schnell-Kalibrierung genommen hätte auch deutlich einfacher gewesen.

Den aktuellen Spyder kenne ich nicht, plane aber mir in Kürze den X-Rite zu kaufen.
Grund hierfür ist, dass die Meßsysteme des Spyders altern und der X-Rite hier besser sein soll.

Mfg
Jürgen
Profilbild von euerm Fotografen
*********ende Mann
583 Beiträge
Ich hab mich vor einiger Zeit für den i1 Display von X-Rite entschieden.
Grund war ein Test wonach der Spyder mit der Zeit ungenauer misst... bei der Technik verschleissen irgendwelche Gelantineplatten. Kann den Grund aber nicht mehr genauer sagen, dass ist zu lange her. Findest du sicher noch über eine Suchmaschine.

Mit dem i1 bin ich total zufrieden am iMac und am MacBook. Durch die Erinnerungsfunktion wird regelmässig kalibriert... hab alle 4 Wochen eingestellt.

In Verbindung mit dem Colorchecker Passport gibt es manchmal Sonderangebote!!!

Jürgen bezieht sich sicher auch auf diesen Test.

Gruss Andy
********paar Paar
2.789 Beiträge
Lt. einem Forumsbeitrag aus 12/2013 in der fotocommunity zum selben Thema

Viele Kalibrierungsgeräte verwenden organische Gelatine-Filter, die leider sehr schnell altern und das Ergebnis im Laufe der Zeit verfälschen. Beim Spyder 4 und natürlich auch beim X-Rite werden anorganische Filter eingesetzt.

also nur bei den älteren Geräten gibt es "irgendwann" eine Farbabweichung.

Ich pers. habe auch nur Erfahrung mit dem Spyder 3; da gab es bisher keine Probleme; Einstellung und Nachkalibrierung sind sehr einfach

*wink*
********ures Mann
471 Beiträge
Themenersteller 
...und ist der Vorher/Nachher-Unterschied der Kalibrierung denn so "extrem", dass man spontan sagt, die Dinger sind je nach Hersteller und Variante ihre 100-200€ wert?
Profilbild von euerm Fotografen
*********ende Mann
583 Beiträge
@Sandmannpaar
Vielen Dank für die Aktualisierung!!!
Sonst mach ich hier noch eine Falschaussage *zwinker*

@********ures
Den Unterschied sieht man schon, aber ob du die Farbechtheit brauchst musst du selbst entscheiden. Die fängt schon in der Kamera an und dafür ist der Colorchecker. Wenn du selbst druckst geht es dann da weiter.
****per Mann
178 Beiträge
Wichtig!
Alle hier genannten Kalibriergeräte kann man nur für kalibrierbare Monitore einsetzen.
Monitore, die es für 300,00 € bei Staples gibt, sind nur für den Bürogebrauch bestimmt.
Monitore ab 1000,00 € aus dem Fotofachhandel sind kalibrierbar.

Das nur als Hinweis, weil viele meist einen "einfachen" Monitor benutzen und jetzt gehört haben, dass man durch die Kalibrierung bessere Ergebnisse erzielen könnte.

Viele Grüße, Detlef
********ures Mann
471 Beiträge
Themenersteller 
Wenn man den Werbeaussagen der Hersteller glauben kann, sind auch die günstigeren Monitore und selbst Bildschirme von Smartphones und Tablets kalibrierbar.

Jetzt bin ich da aber etwas verunsichert. *snief*
********ures Mann
471 Beiträge
Themenersteller 
Ich nutze übrigens zur Zeit einen

iiyama ProLite B2409HDS

Sicherlich kein High-End-Gerät, aber mal eben nen Eizo für 2000€ kann ich mir leider nicht leisten.
@****per

Deine Aussage kann ich so nicht unterschreiben.

Richtig ist, das man zwischen eine Monitor-HW Kalibrierung und einer SW-Kalibrierung, d.h. dem "Verbiegen" der Grafikkarte unterscheiden muss.
Richtig ist auch das eine HW Kalibrierung das A und O ist und dass das leider nur in der Monitor-Oberliga funktioniert.

Falsch ist, das ich einen "billigen" Monitor nicht kalibrieren kann, denn hier modifiziere ich die Parameter über das Display Profil und der Monitor kommt auf die korrekten Werte. In diesem Fall wird das Display über die Software eingestellt.

Falsch ist ebenfalls, dass die genannten Systeme nur an HW-Kalibrierbaren Systemen laufen.
Ich nutze den Spyder an einem HP2765w und der ist de facto nicht HW Kalibrierbar.
Gleiches gilt für das Display eines iMac oder MB Pro.

Und ja, es ist richtig dass die Farben deutlich näher an der Realität sind wenn das System - ich sage ganz bewusst nicht der Monitor - kalibriert ist.
Und das geht auch bei einem 200€ Display aus dem Blöd-Markt

Mfg
Jürgen
*****d69 Mann
107 Beiträge
als mein
neuer Monitor noch knapp 400€ teuer war, habe ich mir das i1 Display von X-Rite zugelegt. Davor habe ich den Monitor nach den von Saal Digital und der Fotocommunity bestellbaren Testprints eingestellt, die Testprints bekommst du in der Regel kostenlos.
In der Hauptdarstellung wenn es ein halbwegs tauglicher Monitor ist sieht das schon ganz gut aus, mit der "Kalibrierung" eher fein Einstellung oder fein Tuning machen sich halt die kleinen Abweichungen in der Farb und Gammakurve bemerkbar ob du dieses wirklich brauchst *zwinker* das kannst nur du wissen.
Dein Gerät wurde bei Prad 2009 mit "gut" getestet hat eine 95%tige sRGB Farbraumabdeckung. Schau die mal die aktuellen einfachen Geräte an die ein sehr gut haben, statt des Gerätes zum "einmessen" solltest du das Geld in ein solches 300€ Gerät investieren und die dortigen Einstellungen übernehmen.

Schau mal unter tftcentral.co.uk wenn nicht da must du selbst mal schauen irgend eine Englische seite hatte reichlich Farbprofile selbst und von User erstellt, aktivier da mal welche von und schau was dein Monitor macht.
********n_58 Mann
325 Beiträge
Kalibrierung
Kleiner Einwurf von mir:

Achtet darauf, dass das Gerät von euerem Betriebssystem unterstützt wird.
Mein Spyder 3 funktioniert auch unter Linux.

VG Ulf
*****d69 Mann
107 Beiträge
also
mit dispcalGUI und Argyll Color Management gibt es für alle etwas. Linux, Mac, Win alles kein Problem ausser das es nichts kostet.
@Elwood69
Hi Elwood69,

ich verstehe nicht was Du schreibst. Was bringt mir Software an der stelle ?
Wie misst die ? Über eine WEBcam? Kannst Du genauere Infos geben ?

Denn auch ich will mir ein Spider kaufen aber streue mich noch etwas denn
günstig ist anders. Muss aber zugeben, das es einfach Notwenig ist da man sehen kann:

3 Rechner = 3 unterschiedliche Ergebnisse

Dann habe ich noch eine Frage die ich aber gesondert poste ....

Gruß und danke
matrox triplehead2go Frage.....
Hi,

eine Frage zum Spider 4 oder andere...

Ich nutze eine matrox triplehead2go.
Funktioniert das auch mit einem Spider oder sind da andere besser ?

Gruß und Danke
Profilbild von euerm Fotografen
*********ende Mann
583 Beiträge
@adventure_pair
Bei vielen Monitoren gibt es nur eine Kalibrierung über die Software (Farbinterpretation der Grafikkarte) da ist entscheidend welches Betriebssystem dein Rechner hat z.B. Windows, Mac oder Linux.
Zum Spyder oder X-Rite gibt es dazu ein Programm was du auf deinen Rechner laden musst.
Einige sehr teure Monitore z.B. von Eizo haben eine Hardware-Kalibrierung.
****per Mann
178 Beiträge
@ paar71hs Jürgen
Hallo Jürgen,

ich glaube, wir haben hier alle zu vorschnell geantwortet - in dem Sinne, dass wir alle in unserer Welt leben und nicht gleich über den Horizont gucken, weil wir vielleicht abgelenkt waren. Also ich ziehe mir den Schuh an.
Hier stellt sich die Frage: Wozu brauche ich überhaupt ein Farbmanagement?

Als Berufsfotograf gebe ich Feindaten (ECI-RGB, tiff, 300dpi) an Druckvorstufenbetriebe ab. Da muss ich, was die Farben angehen, einfach sicher sein. Deshalb kalibriere ich meinen Monitor mit einer Kombination aus Hardware- und Software-Kalibrierung.
Für Aufnahmen, die auf Fotopapier ausbelichtet werden, reicht eine Display-Kalibrierung aus, die Daten sollten jedoch mit sRGB-Farbprofil weitergegeben werden. Ein Maschinenprofil vom Fotoprinter bringt da wenig, da die Chemie lebt, ansonsten sind die Ergebnisse passabel.
Sollen die Fotos im Internet präsentiert werden, dann reicht auch hier eine Display-Kalibrierung aus.
Will ich Tintenstrahldrucke anfertigen, dann muss selbstverständlich auch der Drucker in Kombination mit dem jeweilig zu bedruckenden Medium kalibriert sein.


Da der Kamerafarbraum immer größer ist als der Monitorfarbraum, brauche ich einen Monitor mit einem größeren Farbraum, der natürlich auch einen größeren Kalibrierspielraum hat. Die "Büro"-Monitore haben einen kleineren Spielraum und kommen schnell an ihre Grenzen.

Ganz klar ist: jeder Monitor altert - und irgendwann ist auch mein Monitor an seine Grenzen angelangt.

Für alle Amateure, die ihre Bilder digital präsentieren möchten, reicht also eine Display-Kalibrierung.

Viele Grüße,
shipper
@****per

Ich stimme dir 100%ig zu, wenn ich im Print- & Druckvorstufen-Bereich tätig bin, so muss die komplette Kette passen und eine einfache "SW-Kalibrierung" ist i.d.R nicht ausreichend. Dann reden wir aber auch über Bildschirme die einen Anschaffungspreis im deutlich 4-stelligen Bereich haben.

Sicher, Daten werden an normale Druckdienstleister in sRGB geliefert und die Printer liefern recht passable Resultate.
Aus meiner Erfahrung kann ich aber sagen, das auch hier das Druckprofil hilft, insbesondere wenn der Dienstleister nicht nur 08/15 Papiere hat, denn Metallicpapier, Portrait-Papier, etc. benötigt u.U. ein anderes Profil und da möchte ich vorher sehen wie es raus kommt. Wer selber druckt (Fine-Art Printer) kommt um die Druckprofile eh nicht herum - Da sind wir uns einig

Wenn ich nur beim Discounter aus belichte oder an der Schnelltheke im Drogeriemarkt meine Bilder auf Papier bringe so kann ich mir das wohl schenken

Aber auch hier gilt, es fängt am Bildschirm (eigentlich am Chip) an, wenn der nicht stimmt kann man alles dahinter eh vergessen.

Ich selber kalibriere nur via SW und bekomme vom Labor ziemlich genau das zurück was ich ab liefere.


Aber zurück zur Frage des TO

JA, es macht Sinn sein Display zu kalibrieren.

Mfg
Jürgen
*****d69 Mann
107 Beiträge
@adventure_pair
Hi Hi adventure_pair
natürlich brauchst ihr dafür das passende "Einmess" Gerät unter
http://dispcalgui.hoech.net/ kannst du dich einlesen und schauen welche Colorimeters mit der Software zusammen arbeiten.
****per Mann
178 Beiträge
@ Jürgen

Auf jeden Fall sollte der engagierte Amateur sein Display kalibrieren.

Aber ich wollte noch auf den Punkt mit der Ausbelichtung auf Fotopapier zurück kommen.
Die Maschinentechnik funktioniert so:
Die Fuji Frontier- Maschine arbeitet mit sog. wasserloser Chemie; d. h., die Chemie kommt fertig gemischt in Kanistern an und wird vom Personal nach Gebrauch ausgewechselt. Grund dafür ist die sog. Badverschleppung, die sich nach einiger Zeit dadurch bemerkbar macht, dass z.B. im BleichFix-Bad zuviel Farbentwicklersubstanz anreichert und das Bad, was für die Haltbarkeit u.a. zuständig ist, nicht mehr die volle Leistung abgeben kann. Ein täglicher Test Grautest wäre hier von nöten, den macht aber nur ein Fachlabor - wenn es die Dienstleistung Fotoausbelichtung in diesem Bereich überhaupt noch anbietet.
Worauf ich im Eigentlichen hinaus will: Die Chemie unterliegt wie der Mensch sog. "Stimmungsschwankungen". Standzeit in der Nacht, Temperaturschwankungen, Regeneration und die richtige Durchlüftung des BleichFix-Bades. Dazu kommt noch die dritte und vierte Schlusswässerung - bitte mit Frischwasser und nicht mit dem Wasser des Vortages.
Die Maschine hat auch so ihre Tücken: schwankende Durchlaufgeschwindigkeit, Temperaturschwankungen und auch mal den einen oder anderen Papierabriss (von der Rolle, dadurch Neubestückung, aufheizen der Maschine/Chemie) und dann noch der Produktionsdruck - alles muss schnell gehen.
Und dann kommt noch die vielleicht nicht immer korrekte Reinigung der Maschine dazu - Teerablagerungen auf den Fotos oder im Sommer gern gesehen, eingetrocknete Algen auf den Fotos.

Alles in Allem sind das Eigenschaften, die niemand mittels eines bestimmten Profils für das jeweilige Fotopapier festlegen kann. Wenn, dann sind es nur grobe Werte.

Und jetzt kommt noch ein ganz erheblicher Faktor hinzu: Die Lasereinheit. Ausbelichtet wird mit einem Laser additiv auf das Fotopapier. Die Farben ohne Gelbanteil lassen sich noch gut bis sehr gut wiedergeben, aber mit der Farbe Gelb (Laserfarbe Blau) tut sich diese Belichtungseinheit sehr schwer. Ich habe es mit meinem Dienstleister durchgetestet und er war auch sehr erstaunt.
Der blaue Laser hat ein kurzwelliges Licht und wenn im Endergebnis (Positiv) ein schwaches Gelb verlangt wird, erhalte ich immer ein volles Gelb-Rot, egal ob mit oder ohne Profil. Das schwache Gelb kann also nicht ausbelichtet werden, da die Wellen des blauen Lasers zu kurz sind. Aufgrund der Gesamtbelichtungszeit des Bildes und der dünnen Silberschicht des Papiers (macht das Papier unempfindlicher - also besser für eine Laserbelichtung als über Halogen-Lampe) findet hier keine ausreichende Belichtung statt - also es wird nicht das Gelb, was ich haben will, wiedergegeben.
Gerade bei Haut, Gold- und Brauntönen kann es schon mal sehr kritisch werden.

Ich möchte jetzt alle Leser hier nicht langweilen, aber mir ist es wichtig im Zusammenhang mit der Kalibrierung und der gewollten Farbrichtigkeit bei Ausbelichtungen auf Fotopapier darauf hinzuweisen und darzulegen, woran es liegen kann, wenn die genannten Farbtöne nicht richtig wiedergegeben werden.

Ich hoffe, die Info kommt gut an,
shipper
********ures Mann
471 Beiträge
Themenersteller 
Ich danke euch...
...erstmal für die vielschichtigen Antworten.

Also ich selbst bin "nur" Hobbyfotograf. 90% meiner Bilder werden auf dem Bildschirm angesehen. Ab und an wird auch mal ein sehr schönes Bild beim Dienstleister meines Vertrauens ausbelichtet.

Mir ging es einfach darum, mal Erfahrungen zu lesen, wie signifikant die Unterschiede nach einer Kalibrierung am "normalen" Standard-Bildschirm sind.

Natürlich hat vielleicht der eine oder andere User seinen Bildschirm überhaupt nicht eingestellt und einfach die Einstellungen übernommen, die ab Werk oder auch ab Kaufhaus eingestellt waren. Wenn die dann grob falsch und mit intensiven Kontrasten und Farbsättigungen hochgezogen waren, ist man wahrscheinlich erstaunt, wie anders die Bilder nach einer Kalibrierung per Spyder oder X-Rite aussehen.

Ich hab meinen Bildschirm (iiyama ProLite B2409HDS) - natürlich subjektiv und nach Augenmaß - eingestellt und bin eigentlich ganz zufrieden. Deshalb ja die eher kritische Frage: Lohnt so ein Kalibrier-Gerät überhaupt bei einem 200€-Bildschirm, den man selbst nach Augenmaß eingestellt hat.

Das ganze Fachsimpeln mit Hardeware-Kalibrierung und Druckvorstufen ist für mich zwar interessant zu lesen, aber doch einigermaßen weit übers Ziel hinausgeschossen.

Nichtsdestotrotz danke für eure bisherigen Antworten und wer weiterhin Erfahrungen posten möchte...

ich lese gerne weiter!

LG Kai
*********nackt Paar
7.444 Beiträge
Gruppen-Mod 
Was sich ‚lohnt‘, ist eine schwierige Frage. Bei 200 € für den Monitor ist die Kalibrierungshardware fast teurer als das Display. Andererseits können die Geräte von X-Rite und Datacolor auch Drucker und Tablets kalibrieren. So gesehen gehen die Kosten auf mehrere Geräte, z.B. Spider4 für Desktops, Notebooks und Tablets und das bei der ganzen Familie. Da bleiben so 20 – 30 Euronen pro Gerät, je nach Familiengröße.

Es gibt aber auch die Software-Kalibrierung. Bei Windows 7 ist das ein Teil der Systemsteuerung. Hier der Link zur entsprechenden Microsoft-Seite: http://windows.microsoft.com … dows7/calibrate-your-display. Es gibt auch externe Programme. Die Suchmaschine mit ‚software kalibrierung display‘ füttern.
********ures Mann
471 Beiträge
Themenersteller 
Natürlich ist auch die Frage "Lohnt sich das?" eher subjektiv. Was der eine für unabdingbar hält, ist für den anderen verzichtbar.

Wenn man nicht mal selbst gesehen hat, wie groß der "Vorher/Nachher-Effekt bei nem günstigen Bildschirm ausfällt, tut man sich schon etwas schwer, in ein 200€-Gerät nochmal 200€ für die Kalibrierung zu stecken, die im schlimmsten Fall keine oder nur minimale Verbesserungen bringt.

Im großen und ganzen bin ich aber in den letzten Tagen (fast) zu dem Schluß gekommen, dass es eher Sinn macht, in einen hochwertigeren Monitor zu investieren, als die letzten 5 oder 10% aus einem 200€-Gerät rauszukitzeln.

Wobei die wirklich guten Grafik-Monitore, die sich deutlicher von den Office- und Gamergeräten abheben, dann ja auch schon wieder im vierstelligen Preisbereich liegen. *ko*
Profilbild von euerm Fotografen
*********ende Mann
583 Beiträge
neuer Monitor
Ich werfe mal noch einen Gedanken ein...
Wie alt und wie leistungsstark ist dein Rechner???
Vielleicht ist auch ein iMac für dich interessant, da ist alles in einem. Ich arbeite seit einigen Jahren so und verdiene mein Lebensunterhalt damit.

Wenn du dir mal Tutorials von Calvin Hollywood, Pavel Kaplun und den anderen Bildbearbeitungs-Gurus anschaust, achte mal drauf mit was die arbeiten!!! Vom wacom cintiq mal abgesehen.
Profilbild
***To Mann
1.784 Beiträge
Ich mache die Bildbearbeitung an einem circa zehn Jahre alten 17-Zöller von LG, der ein typischer Office-Monitor ist. Die Fotos, die ich da bearbeitet habe, sahen an meinem Laptop, an meinem Monitor im Büro und auf Handy sowie Tablet immer o.k. aus. Grottig (rötlich matschig) waren die Ergebnisse, wenn ich die Fotos habe auf Fotopapier ausbelichten lassen.

Statt eines neuen Monitors habe ich mir dann letztens eine Spyder4 gekauft.
Mein Fazit: Zehn Jahre zu spät gekauft!

Mein Monitor für die Bildbearbeitung war völlig vergurkt eingestellt - nicht nur farblich, sondern vorallem viel zu hell.
  • Der Unterschied zwischen "vor Kalibrierung" und "nach Kalibirerung" war gravierend. Übrigens deckt meine "alte Gurke" laut Spyder-Software nun 94 % von sRGB ab.
  • Die Fotos am (jetzt ebenfalls gleich kalibrierten) Laptop angesehen - kaum Unterschied zwischen den vor und nach Kalibrierung bearbeiteten Fotos. Wundert mich allerdings nicht, da der Laptopmonitor auch nach Kalibrierung nur irgendwas zwischen 50 und 60 Prozent von sRGB abdeckt - das heißt, der Monitor ist so schlecht, dass er die Unterschiede gar nicht darstellen kann.
  • Beim Tablet und beim Handy kann ich ebenfalls kaum Unterschiede feststellen.
  • Extremer Unterschied bei ausbelichteten Fotos auf Fuji-Fotopapier: Die mit kalibriertem Monitor bearbeiteten Bilder sehen dann als Abzug auch so aus, wie sie aussehen sollten: Gras ist zum Beispiel grün, heller Sandstein neutral und insgesamt ist der Grauschleier weg.


Gerade, wenn ich nun an Fotobücher oder auch Großprints denke, gehe ich mit dem kalibrierten Monitor wesentlich beruhigter an die Arbeit.

Allerdings muss ich mich noch ein wenig an die neue Darstellung gewöhnen. Mir kommt das Monitor-Bild bei Photoshop jetzt relativ dunkel vor - ich war es halt jahrelang anders gewohnt. Auch bei Kontrast und "Grün" bin ich noch ein wenig am Üben, schnell die richtigen Einstellungen zu finden. Bei dem Beispielfoto mit der Sonnenblume in dem Thread http://bildbearbeitung.joyclub.de/forum/t995526.vorher_nachher_farbe_helligkeit_nach.html stimmte der Kontrast noch nicht. Das habe ich vorm Ausbelichten auf Fotopapier noch mal geändert und dann war das Foto auch o.k.

Am längsten beim Kalibrieren hat bei mir gedauert, dass ich für meine Grafikkarte keinen aktuellen Treiber auf dem Rechner hatte und erst mal im Netz nach dem richtigen Suchen musste. Dann ging's eigentlich ruck-zuck. In einer Stunde sollte die erste Kalibrierung auf alle Fälle durch sein. ACHTUNG: Man benötigt Admin-Rechte, sonst kann man die Kalibrierung nicht abspeichern und nicht beenden.

Die Frage "Soll ich mir einen besseren Monitor kaufen oder ein Gerät zum Kalibrieren?" stellt sich nicht wirklich. Denn das Gerät zum Kalibrieren braucht man auch bei einem besseren Monitor.

Ich hatte mit einem Eizo Foris FS2333-BK geliebäugelt, da Calvin Holywood den so angepriesen hat und er für schmales Geld (300€) zu haben ist. Jetzt, nachdem ich meinen LG kalibriert habe, verzichte ich gerne auf einen neuen Monitor. Und ich denke, zwischen den 94% sRGB bei meinem Monitor und den 97% sRGB, den der günstige Eizo maximal hinbekommt, wird in der Praxis kein Unterschied mehr zu sehen sein.

Mein Tipp für JustPictures : Kauf dir ne Spyder. Kalibrier deinen Monitor. Wenn du dann noch Bedarf nach besseren Darstellungen hast, dann schau dich nach einem besseren Monitor um. Aber an der Spyder4 kommst du eh nicht vorbei.

Jens
Anmelden und mitreden
Du willst mitdiskutieren?
Werde kostenlos Mitglied, um mit anderen über heiße Themen zu diskutieren oder deine eigene Frage zu stellen.